Ein schmaler Grat, nicht als Feuilleton-Rocker zu verenden. Die dunklen Wolken und Weltuntergänge beschwören viele an der donnernden Wetterfront, allein: es schwingen oftmals nur die Männer den Schamanenstab. Battle Of Mice halten das anders, werben doch an exponierter Stelle die Stimmbänder von Sängerin Julie Christmas für Aufmerksamkeit. Zwischen Björk, Karen O und Kim Gordon hat sie ihren Platz gefunden. Und Battle Of Mice ringen mit ihren Dämonen wie es sich gehört. Und das dank eines starken Debüts fast gleich schon mit Isis, Neurosis und Mono um die Wette. Dunkle Abgründe, Stimmungswechsel zwischen zu Tode betrübt und nur marginal himmelhochjauchzend. So, wie es sich gehört. Wen wundert es, wenn man darum weiß, dass sich hier doch Musiker der Red Sparowes, Pere-Ubu und Book Of Knots zusammengefunden haben. Was fehlt, um in den Olymp der Atmosphären-Rocker aufzusteigen? Zwingendere Spannungsbögen, nicht zuletzt auch über Songgrenzen hinaus. Manchmal fühlt man sich aus der Stimmung der Albums herausgeworfen. Und man kann sich in schwachen Momenten schon dabei ertappen, dass man seinen Geduldsfaden von Christmas Stimmbändern ziemlich angesägt vorfindet. Diese Mischung geht vielleicht nicht immer, aber manchmal so richtig auf. Eine lohnenswerte Herausforderung.