Ein abwechslungsreiches Zusammentreffen: Hier die aufs absolut Wesentliche reduzierte Doom-Ästhetik, dort ausufernde Improvisationen auf Heavy Blues-Basis.
Acid King sind nach wie vor eines der bestgehüteten Geheimnisse der sogenannten Stoner- Szene. Die Band um Lori, der Gattin von Melvins-Drummer Dale Crover, ist eines dieser ultradeepen Low End-Monster, die sich Zeit nehmen, einen Song langsam, ganz langsam entstehen zu lassen. Bereits auf dem letztjährigen Full Length-Debüt Busse Woods ging es vor allem darum, den drogengeschwängerten Geist nicht mit unangebrachter Hektik zu überfordern. Mit der vorliegenden Platte treiben sie es nun auf die Spitze: Loris Vocals kommen in Eiseskälte aus der Tiefe des Grabes, das die Überreste von Sabbath und Vitus beherbergt, untermalt von einem Drone-Teppich, der dich langsamer als der Herzschlag eines unterkühlten Wals in die ewigen Jagdgründe befördert. The Mystick Krewe Of Clearlight konterkarieren diesen Effekt dann gekonnt: da treffen sich Grand Funk Railroad mit Zeppelin, Mountain und Thin Lizzy, und angesichts des Line-Ups dürften informierten Zeitgenossen die Knie schlackern: u.a. Jimmy Bower (EyeHateGod, Crowbar, Down, Sister Morphine, Superjoint Ritual), Joey LaCaze (EyeHateGod, Sister Morphine, Drip), Ross Karpelman (jawohl, die Orgel auf Panteras The Great Southern Trendkill) und Doom-Gott Scott Wino Weinrich himself, der nur für diese zwei Songs andauernde Jam-Orgie ans Mikro geholt wurde – normalerweise sind T.M.K.O.C. nämlich eine reine Instrumentalband.
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Middle Of Nowhere, Center Of Everywhere
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