Das soziale Auffangbecken für gefeuerte Musiker von Machine Head und Life Of Agony erinnert großteils an eine schwache Version von letztgenannten.
Schon beim Refrain des Openers “Loaded Gun” ist alles klar: Whitfiled Crane hat in seiner kurzen Zeit bei Life Of Agony offensichtlich deren Platten schätzen gelernt und versucht jetzt zusammen mit Gitarrist Logan Mader (früher bei Machine Head und Soulfly) da anzuknüpfen, wo Keith Caputo und Kollegen einst das Handtuch warfen. Das gelingt ihnen immer dann ganz gut, wenn sie das Tempo reduzieren und den Melodien Platz zur Entfaltung geben, wie zum Beispiel bei “Something New” und “Underground”, wobei LOA ja rein zufällig auch einen Song hatten, der so hieß. Zudem hat Bill Kennedy, der bereits mit Nine Inch Nails und Monster Magnet gearbeitet hat, die Platte schön klar und druckvoll produziert. Der perfekte Sound kann allerdings nicht darüber hinweg täuschen, dass die meisten Songs auf “Prince Valium” vor allem in punkto Songwriting wenig überzeugen können und oft ziemlich langweilig vor sich hinrocken, so dass Medication nur ganzen selten die Tiefe und Intensität des Vorbilds erreichen. In den schlimmsten Momenten (“Now And Again”, “xanax”) wünscht man sich gar, Whit würde mit Ugly Kid Joe wieder cheesy Metal machen. Das war wenigstens lustig.
weitere Platten
Medication (EP)
VÖ: 01.01.1900