Gerade als die Welt Lou Reed für sein Album “Transformer” als Rock-Visionär feierte, stieß er mit dem dunklen Konzeptalbum “Berlin”, das von Drogensucht und verzweifelter Liebe in der einst geteilten Stadt handelt, Kritiker und Fans gleichermaßen vor den Kopf. “Es gibt gewisse Alben, die offenkundig so beleidigend sind, dass man Rache an den Künstlern nehmen möchte, die diese verbrochen haben,” schrieb beispielsweise damals der Rolling Stone, der dennoch nicht drum herum kam, “Berlin” als “Sgt. Pepper der 70er Jahre” zu bezeichnen.
Im vergangenen Dezember entschied Reed sich dazu, das Album 34 Jahre nach seiner Veröffentlichung live aufzuführen und scharrte dazu zahlreiche seiner Lieblingsmusiker, sowie “Berlin”-Produzent Bob Ezrin, den Regisseur und Bühnenbildner Julian Schnabel und einen kompletten Kinderchor um sich. Nach einer Uraufführung in New York und drei weiteren Auftritten in Australien, kommen Reed und sein Tross diesen Sommer mit “Berlin” für neun Termine nach Europa.
Das einzige Deutschlandkonzert findet am 26. Juni im Tempodrom in Berlin statt. Der Vorverkauf startet am morgigen Samstag um 9:00 Uhr.