“Alles was ich dazu sagen kann ist, dass es sich weiterhin in Entwicklung befindet”, sagte Carey in einem Telefoninterview Musicradar-Autor Amit Sharma. Dann, beschreibt Sharma, sei es am anderen Ende der Leitung kurz still geworden, bis er ein unverständliches Murmeln im Hintergrund vernehmen konnte. “[Es kommt] definitiv dieses Jahr”, soll Carey daraufhin lachend versichert haben, um sich gleich darauf nach dem ausführlichen Interview aus dem Staub zu machen, weil er es eilig hätte.
Auf den Nachfolger zum 2006 erschienenen, bislang letzten Tool-Album “10.000 Days” warten Fans nun schon seit über einem Jahrzehnt. Schon lange sind die Spekulationen um das noch unbetitelte Album zum für viele frustrierenden Running Gag geworden, bei dem die Band mitunter gerne mitspielt und immer wieder ein wenig Hoffnung durchschimmern lässt. So hatte sie hin und wieder auch unbekanntes Material live gespielt.
Im November 2015 hatte Gitarrist Adam Jones erstmals von 20 potenziellen Songs gesprochen, die die Band allerdings noch weiterentwickeln müsse – und Texte von Sänger Maynard James Keenan stünden noch aus. Der wiederum machte jedoch die Arbeitsweise der Instrumentalisten für den langen Prozess verantwortlich. Bassist Justin Chancellor erzählte vergangenen Sommer in einem Podcast, dass die Songs zu 90 Prozent fertig seien.
Ende des vergangenen Jahres wurde Schlagzeuger Carey dann erstmals konkret, und versprach das Album für 2018 – woraufhin Keenan auf Nachfrage bei Twitter nur mit einem “Rülps” antwortete. Beide Musiker werden in diesem Jahr aber ganz sicher neue Musik mit anderen Projekten veröffentlichen, beziehungsweise haben es schon: Keenan hatte mit seiner Band A Perfect Circle am Neujahrstag den neuen Song “Disillusioned” veröffentlicht, zusammen mit “The Doomed” soll er spätestens im Sommer auf einem Nachfolger zum inzwischen auch schon über 13 Jahre alten “Emotive” erscheinen.
Bei Carey dagegen ist soweit alles fix: Das Debütalbum seiner Band Legend Of The Seagullman kommt schon Anfang Februar. Dabei handelt es sich um eine Supergroup mit Brent Hinds von Mastodon, Pete Griffin von Giraffe Tongue Orchestra, Filmregisseur Jimmy Hayward als Gitarrist und weiteren Musikern im Line-up. Anfang des Jahres hatten die Seagullmen ihr Live-Debüt gefeiert, allerdings ohne Brent Hinds.