01. “Was sind die letzten Worte eines Schlagzeugers in seiner Band? ‘Hey Leute, sollen wir nicht mal einen von meinen Songs ausprobieren?'” 1995
02. “Masturbation ist einer der sichersten Wege, seine eigene Sexualität zu erforschen.” 1996
03. “Ich hatte keine Ahnung, was ich tat, also habe ich so getan als ob, und es hat funktioniert.” 1997, über die Arbeit an seinem ersten Soundtrack zum Film “Touch”
04. “Ich bekomme keine Kinder, solange ich Musik mache. In diesem Umfeld zieht man kein Kind groß. In seinen frühen Jahren sollte es die Sicherheit und Basis eines Zuhauses haben, und das gibt es nicht in einem Tourbus oder einer Club-Umkleide, und zu Hause zu kochen ist etwas anderes als Band-Catering. Das finde ich überhaupt nicht richtig. Manche Leute haben es gemacht, gut gemacht, und aus ihren Kindern ist etwas Tolles geworden, aber für mich ist das nichts. Ich komme aus einem sehr engen Familienverbund, das würde ich nicht aufs Spiel setzen wollen, das wäre egoistisch. Die eine Person, um die es gehen sollte, ist immer zuerst das Kind. Ich will unbedingt Kinder haben, wirklich, aber ich warte damit, bis sich all das hier etwas beruhigt hat.” 1998
05. “Meine Eltern wollten mich Hans nennen, deshalb haben mich in der Schule alle ‘Hans Grohlo’ genannt. Heute nennen mich alle ‘Disco’.” 1999, (im Scherz?) über seine Spitznamen
06. “Die Pixies waren ein großer Einfluss für Nirvana. Was für eine Stimme! Dann ist da noch J Mascis. Mit Dinosaur Jr hat er die Art und Weise geformt, wie Musik in den frühen 90ern klang. Viele Leute wissen auch nicht, dass er ein grandioser Schlagzeuger ist. Er ist der Prince unserer Generation. Wer noch? Bob Mould von Hüsker Dü und Sugar und Thurston Moore von Sonic Youth.” 1999, über seine musikalischen 90er-Helden
07. “Deutsche jammern gern über T-Shirt-Preise.” 2000
08. “Ich dachte immer, ich kenne die Definition von ‘heavy’, aber ‘Gluey Porch Treatments’ von den Melvins zu hören hat meine musikalische Wahrnehmung komplett auf den Kopf gestellt. Sie haben die Platte mit billigem Equipment und miesen Instrumenten aufgenommen, aber sie klingt vollkommen markerschütternd. Sie ist ein Zeugnis dessen, wozu diese Band fähig ist.” 2001
1999 sind die Foo Fighters zeitweise nur zu dritt.
09. “Ich habe mich mit allen verstanden. Ich habe mit den Stonern gekifft, ich hing mit den Sportlern und den Nerds rum.” 2003, über seine High-School-Zeit
10. “Heavy Metal würde ohne Led Zeppelin nicht existieren. Und wenn doch, dann wäre er scheiße.” 2004
11. “Ich habe großartige Dinge erlebt, ich habe schlimme Tragödien erlebt. Ich habe fast alles getan, was ich mir je für mich hätte vorstellen können, aber ich weiß einfach, dass da noch mehr wartet.” 2005
12. “Ich bin wie ein hyperaktives Kind. […] Es fällt mir schwer, nachts einzuschlafen, und ich wache nach fünf Stunden wieder auf, weil ich das Gefühl habe, meine Zeit zu verschwenden. Ich sitze nachts senkrecht im Bett und überlege, was ich als nächstes tun kann.” 2005
13. “Wir fühlen uns am wohlsten, wenn wir brüllend laute Rocksongs spielen.” 2006, über die Foo Fighters
14. “Für Frauen wirken Schlagzeuger wie liebenswerte, sexy Neaderthaler, Sänger dagegen mysteriös und gefährlich. Während also alle Sänger David Bowie sein wollen, der durch Partys hindurchschwebt und alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, trinken die Schlagzeuger in der Ecke kopfüber aus dem Fass und machen dabei Tische kaputt. Für gewöhnlich kriegen die Schlagzeuger die lebenslustigen Damen ab und die Sänger die Verrückten.” 2007
15. “[Im Dalmacia Hotel in West London] habe ich English Breakfast Tea entdeckt. Ich wusste nicht, dass da Koffein drin ist. Nach sieben Tassen dachte ich, ich kriege einen Herzinfarkt.” 2007
16. “Ich stelle mir gern vor, dass ich nicht in der Hölle lande, aber ich habe wohl zu viel Acid genommen und zu viel Death Metal gehört, um später mal neben Gott auf einer Wolke zu sitzen, während Engel um mich herumschweben.” 2008
17. “Zu der Zeit, als ich die ersten Foo-Fighters-Demos gemacht habe, habe ich gerade viele Bücher über UFOs gelesen. Ich hatte die ganze erste Platte allein gemacht, alle Instrumente eingespielt, wollte aber, dass die Leute es für das Werk einer Band halten, und ‘Foo Fighters’ – der Begriff für UFOs zur Zeit des Zweiten Weltkriegs – schien mir auszudrücken, dass mehr als nur ein Typ dahintersteckt. Albern, oder? Hätte ich dabei an eine lange Karriere gedacht, hätte ich mir was anderes überlegt, es ist wirklich der dümmste Bandname überhaupt.” 2010
Dave Grohl war schon immer ein Sprüche-Feuerwerk. Foto: Marty Phillbey
18. “Ich denke bei Kurt nicht an ‘Kurt Cobain von Nirvana’. Ich denke an ‘Kurt’. Und ich denke oft an ihn zurück. Fast jeden Tag.” 2011
19. “Bei meinen Shows wird sich nicht geprügelt. Macht mal das Licht an, wer prügelt sich da? Der Typ in dem gestreiften Shirt. Hey, Wichser, guck mich an, verschwinde sofort aus meinem verdammten Konzert!” 2011, beim Rauswurf eines Fan-Rüpels
20. “Ich liebe alles an meinem Job, außer von meinen Kindern getrennt zu sein. Als ich weggefahren bin, sagte meine Tochter zu mir: ‘Daddy, nimm das hier mit [zeigt auf seinen Ring]. Und immer, wenn du mich vermisst, guck dir den Ring an und denk daran, dass ich dich sehr lieb habe.’ Sie ist noch keine fünf Jahre alt! Das hat mich umgehauen.” 2011
21. “Das Menschliche am Musikmachen ist das Wichtigste überhaupt.” 2012
22. “Es geht nicht darum, perfekt zu sein, es geht nicht darum, vollkommen korrekt zu klingen, es geht nicht um das, was einen Computer ausmacht. Es geht um das was hier [zeigt auf sein Herz] und hier [zeigt auf seinen Kopf] vor sich geht.” 2012
23. “Wir sind eine ziemlich schlichte Band. Wir halten uns für mies und rackern uns sehr dafür ab, gute Platten zu machen, und wir proben. Wir halten uns nicht für die größte, beste Band der Welt. Wir nehmen uns immer noch als die gleichen fünf Trottel wahr, die vor 17 Jahren in einem Van getourt sind.” 2012, über die Foo Fighters
24. “Die späten 80er waren voll von überproduziertem Pop, der Kids nichts zum festhalten bot. Da war ein Haufen von formelhaftem Pop-Sängerinnen-Bullshit, und die Musik war langweilig.” 2012
25. “Es wird immer Rock’n’Roll-Bands geben, es wird immer Kids geben, die Rock’n’Roll-Platten lieben, Rock’n’Roll wird immer da sein.” 2012
“Was sind die letzten Worte des Drummers in der Band?” Spaßmacher Dave Grohl im Studio. Foto: Don Holtz
26. “Als Kurt starb, war ich orientierungslos. Ich war wie betäubt. Die Musik, der ich mein Leben gewidmet hatte, hatte mich verraten. Ich hatte keine Stimme. Ich habe das Radio ausgemacht. Ich habe mein Schlagzeug weggeräumt. Ich konnte es nicht ertragen, andere Stimmen über Schmerz oder Freude singen zu hören.” 2013
27. “Ich habe die erste Metallica-Platte in dem Monat gekauft, in dem sie rauskam, ich bin ein Die-Hard-Fan und du wirst mir ihre CDs irgendwann mal aus meinen kalten, toten Händen reißen müssen.” 2013
28. “Du hast nur deine Stimme. Wertschätze sie. Respektiere sie. Fordere sie heraus. Dehne sie und brüll, bis sie weg ist. Denn zumindest mit dieser eigenen Stimme ist jeder gesegnet, und wer weiß, wie lang sie dir erhalten bleibt.” 2013
29. “Wir waren echt und instinktgesteuert, kaputt und hässlich. Danach hatten sich die Leute gesehnt.” 2013, über Nirvanas Erfolg
30. “Ich habe Kurt nach [seiner Überdosis im März 1994 in] Rom angerufen. Ich sagte: ‘Hey, du hast uns allen einen ordentlichen Schrecken eingejagt. Und ich will nicht, dass du stirbst.'” 2013, über sein letztes Gespräch mit Kurt Cobain
31. “Schuldgefühle sind wie Krebs. Schuldgefühle engen dich ein, quälen dich, zerstören dich als Künstler. Sie sind eine Wand. Ein schwarzes Loch. Sie sind ein Dieb. Sie werden dich davon abhalten, zu dir selbst zu finden.” 2013, über den vermeintlichen Verrat am Punk-Underground durch den Welterfolg mit Nirvana
32. “Ich habe mit Drogen nehmen aufgehört, als ich 20 war. Ich habe nie mit Heroin angefangen, nie Pillen geschmissen. Ich habe viel Acid genommen, viel Gras geraucht, viel Spaß gehabt.” 2013
33. “Irgendwo steht gerade eine Band in einer Garage und schreibt Songs für ein Album, das das Gleiche auslösen wird wie ‘Nevermind’ vor mehr als 20 Jahren. Wir wissen nicht wer und wo, aber es wird verdammt noch mal wieder passieren.” 2013
34. “Ich glaube nicht an Guilty Pleasures. Wenn du etwas verdammt nochmal magst, dann magst du es. Das ist es, was mit unserer Generation schief läuft: dieses zurückgebliebene schlechte Punk-Rock-Gewissen. Nach dem Motto: ‘Das darfst du nicht mögen. Das ist nicht cool.’ Mach dir verdammt nochmal keine Gedanken darüber, dass es nicht cool sein könnte, Britney Spears’ ‘Toxic’ zu mögen. Es ist cool, Britney Spears’ ‘Toxic’ zu mögen! Warum zur Hölle auch nicht? Fick dich! Mir gefällt es eben, verdammt noch mal! Dieses ganze Guilty-Pleasure-Ding ist voller Scheiße.” 2013
Das Energiebündel und der “Buddha”: Grohl und Foo-Fighters-Kollege Pat Smear. Foto: Laura Kleinhenz
35. “Du wirst nur in dem gut sein, was du liebst. Streb keine Karriere in etwas an, das du hasst.” 2013
36. “Ich denke, die Leute sollten sich darin bestärkt fühlen, sie selbst zu sein. Das zieht mich an diesen Shows so runter, wo Leute von irgendwelchen verdammten Musikern runtergemacht werden, die selbst kaum ein Instrument auf ihren eigenen verdammten Alben spielen. Das macht mich richtig wütend.” 2013
37. “Wenn du zu deinen Helden aufschaust, solltest du nicht eingeschüchtert sein, du solltest dich von ihnen inspirieren lassen.” 2014
38. “Gebt den Leuten eure Musik. Und dann spielt eine Show. Ihnen gefällt die Musik? Dann werden sie zu einer eurer Shows kommen.” 2014, über Streaming und die Schwierigkeiten von Bands, Geld mit dem Verkauf von Musik zu verdienen
39. “Was zunächst wie ein Rückschlag wirkte, hat sich als Segen entpuppt, weil uns der Thron und die Krücken und die Zuschauer dazu gebracht haben, länger und härter denn je zu spielen” 2015, über seinen Beinbruch auf der Bühne und die Folgen
40. “Ich will nicht sagen, dass die meisten Rockbands schablonenhafte Existenzen leben – aber irgendwie stimmt das schon. Irgendjemand lässt sich immer scheiden. Irgendjemand nimmt eine Überdosis. Es gibt einen miesen Manager. Diese Geschichte wurde schon tausend Mal erzählt.” 2015
41. “Wenn ich junge Musiker treffe und sie schießen sich komplett aus dem Leben, weil sie zu viele Rock’n’Roll-Biografien gelesen haben, dann macht mich das immer ein bisschen traurig. Man kann das auch anders machen – man muss nicht mit Heroin zugedröhnt sein, um einen guten Song zu schreiben.” 2015
42. “Ich habe nie Schlagzeug-Unterricht gehabt. Ich habe nie Gitarren-Unterricht gehabt. Ich habe es einfach irgendwie selbst hingekriegt. Ich glaube, wenn du mit Leidenschaft bei einer Sache bist und von ihr getrieben und fokussiert, dann kannst du alles im Leben erreichen.” 2016
Ganz bei sich: Grohl mit Gitarre. Foto: Andrew Stuart
43. “Als kleiner Punkrocker in einer wirklich konservativen Gegend im Norden von Virginia fühlte ich mich missverstanden und einsam, und dieses Gefühl habe ich heute noch manchmal.” 2017
44. “Bei jedem Album gehen wir mit dem Gedanken ran, dass wir jetzt beispielsweise sowas wie ‘Dark Side Of The Moon’ oder “White Album” machen, aber am Ende des Tages halten wir doch wieder ein Foo-Fighters-Album in der Hand, wir können einfach nicht aus unserer Haut.” 2017
45. “Ich finde, die Menschen sollten gezwungen werden, sich mindestens einmal am Tag ‘Imagine’ von John Lennon anzuhören.” 2017
46. “Du wachst auf Tour jeden Morgen auf, öffnest die Augen und denkst: ‘Tut mein Rücken weh? Kratzt mein Hals? Schaffe ich noch mal eine Show?’ Wir waren in Asien an einem Tag in drei Ländern unterwegs. Ich bin komplett fertig. Ich habe allerdings ein Mittel gegen Schlaflosigkeit gefunden: den BBC-Parlaments-Sender.” 2018
47. “Wenn man 20 Jahre Abstand dazwischen einhält, kann man beides haben: wilde Backstagepartys und die eigenen Kinder auf der Bühne.” 2018
48. “Was mich am meisten an Trump quält: Er wirkt einfach wie ein riesengroßes Arschloch.” 2018
49. “Ich bin wahrscheinlich international mehr gereist als unser aktueller Präsident und was ich im Gegensatz zu ihm verstanden habe, ist, dass die Welt nicht so groß ist, wie man meint. Es sind alles unsere Nachbarn. Indien, Asien, Island befinden sich nicht in anderen Sonnensystemen.” 2018
50. “Für meine älteste Tochter ist Lil Pump quasi Punkrock. 2018 klingt Musik nicht mehr wie zu der Zeit, als ich 14 war, und das sollte sie auch nicht mehr. Für mich ist Punkrock eine Frage von Unabhängigkeit, und wenn Lil Pump das ausdrückt, dann soll es so sein. Es geht darum, die Freiheit zu haben, tun zu können was auch immer man will.” 2018
Weitere Specials zu Dave Grohls 50. Geburtstag
Filmschaffen
Beste Momente
Beste Zitate
Beste Musikvideos
Interview mit Grohl