Eröffnet wird das neue Video von Dead Cross mit einem Zitat aus Nietzsches “Menschliches, Allzumenschliches”: “Ohne die blinden Schüler ist noch nie der Einfluss eines Mannes [und seines Werkes] groß geworden”, heißt es dort im Kapitel “Das religiöse Leben”.
Es folgt das Intro zu “Church Of The Motherfuckers”. Begleitet wird es von Schwarz/Weiß-Bildern zweier sich prügelnder Priester. In einer Art Fight-Club-Szene gehen beide Männer Gottes aufeinander los, Blut tropft ihnen nach fortgeschrittenem Kampf von Nase und Schläfe, Kinder und Jugendliche feuern sie dabei an. Dann folgt die Kamera plötzlich einem durch den Wald stolpernden Jugendlichen, der sich aus für den Zuschauer noch nicht ersichtlichem Grund den Bauch hält, und zeigt im Wechsel eine vor einem Altar kniende Nonne.
Die Intention hinter dem absurd-gruseligen Verlauf, den das Video im Folgenden nimmt, erklärt Dead-Cross-Bassist Justin Pearson: “Wir sind nicht in der Lage die Aspekte der molekularen Genetik zu verstehen, geschweige denn das Universum selbst. Ich ziehe es vor, diese Leerstellen nicht mit haarsträubenden, beklemmenden Moralvorstellungen und patriarchalem Müll zu füllen. Es gibt im Jahr 2017 aber tatsächlich immer noch Menschen, die glauben, dass es einen Gott gibt.”
Bereits im August hatte die Supergroup, die unter anderem aus den Fantômas-Kollegen Dave Lombardo und Mike Patton besteht, das nach der Band benannte Debüt “Dead Cross” veröffentlicht und damit ein tollwütiges Hardcore-Biest von der Leine gelassen. Die zuvor veröffentlichten Videos, wie das brutale “Obedience School”, hatten diesen Höreindruck visuell bestätigt.