“Peace Signs”, das mit seiner verwaschenen E-Gitarre grob an PJ Harvey erinnerte, hatte Sharon Van Etten 2010 auf ihrem zweiten Studioalbum “Epic” veröffentlicht. Gut zehn Jahre später erscheint die Platte der New Yorker Singer/Songwriterin nun erneut unter dem Titel “Epic Ten” – ergänzt um eine zweite Albumseite, auf der Kolleg:innen die Tracks der Platte covern.
Idles haben dafür “Peace Signs” ihren donnernden Post-Punk-Sound verpasst, statt Van Ettens melancholischem Gesang steht nun Joe Talbots raues Deklamieren im Fokus, wenngleich sich der bärbeißige Frontmann hier stellenweise überraschend harmonisch gibt und erst am Ende in wüste Anfeuerungsrufe übergeht. Unten könnt ihr beide Versionen vergleichen. Van Etten und Idles hätten sich 2019 nach zahlreichen Begegnungen im Zuge des europäischen Festivalsommers angefreundet und seien danach in Kontakt geblieben, so die Musikerin. “Wenn ich sie ‘Peace Signs’ covern höre, höre ich eine andere Stimme von mir aus meinem tiefsten Inneren”, so Van Etten.
“Epic Ten” erscheint am 16. April digital, ab dem 11. Juni ist es dann auch physisch erhältlich. Schon in der vergangenen Woche war eine Coverversion von “A Crime” seitens Big Red Machine erschienen, dem Nebenprojekt von The Nationals Aaron Dessner sowie Justin Vernon alias Bon Iver. Jeden Donnerstag soll bis zum Digital-Release ein weiterer der sieben Coversongs erscheinen, unter anderem haben auch noch Fiona Apple und Courtney Barnett Coverversionen zu dem Projekt beigetragen.
Den Release feiert van Etten am gleichen beziehungsweise folgenden Tag auch mit einem Streaming-Konzert, bei dem sie “Epic” in voller Länge spielt. Tickets gibt es auf NoCap, Fans können aus drei verschiedenen Uhrzeiten auswählen (Amerika, Mitteleuropa, Australien/Japan) und auch Merch dazubuchen. Ein Teil der Einnahmen kommt dem Auftrittsort Zebulon Café zugute, in dem Van Etten in Brooklyn, New York frühe Auftritte absolviert hatte, und das nun an seinem neuen Standort in Los Angeles im Zuge der Pandemie auf Unterstützung angewiesen ist. Vor dem Konzert läuft im Stream daher auch eine kurze Doku, die von der Entstehung von “Epic” und Van Ettens Beziehung zum Club erzählt.