“Something Loud” ist zwar kein stürmischer Beinahe-Punkrock wie etwa seinerzeit der Titeltrack von “Bleed American” (2001), Jimmy Eat World demonstrieren hier aber trotz leichter Melancholie ihre kraftvolle Rock-Seite. Im Songtext erinnert sich Frontmann Jim Adkins bittersüß an die Anfänge seiner Band zurück – und gleicht entgegen verführerischer Nostalgie ab, wie realistisch seine Erwartungen an das Leben damals waren und ob er Chancen und Momente verpasst hat.
“Nachdem ich lange dachte, ich hätte das Beste aus unseren frühen Tagen als Band herausgeholt, stelle ich nun fest, das mir Dinge entgangen sind”, erklärte Adkins den Songtext in einem Statement. “Du hast es so eilig, aus deiner Findungsphase herauszuwachsen. Die Zukunft erscheint immer irgendwie besser; du sitzt nur die Zeit bis dahin ab. Als würde sich der Scheiß auf magische Weise verändern, wenn du ein Alter erreichst, von dem du dachtest, das es ‘Erwachsensein’ bedeutet. Aber so funktioniert das nicht. Vielleicht ist es das, was dir Alter und Erfahrung beibringen: Die entscheidenden Momente begreifst du kaum, solange du noch mitten in ihnen steckst. Du kannst nur versuchen, immer so sehr in der Gegenwart zu leben wie möglich. Das heißt auch, bei dir zu bleiben, wenn du dich in Erinnerungen an dein früheres Selbst zu verlieren drohst. Ergibt das Sinn, was du gerade tust, versuchst du, etwas für deine Gegenwart daraus abzuleiten? Oder flüchtest du dich nur in etwas, um deiner Gegenwart zu entkommen?”
Ob “Something Loud” auch der Vorbote auf ein ganzes neues Album ist, teilte die Band zunächst nicht mit. Das aktuelle Album “Surviving” stammt von 2019. In den vergangenen beiden Jahren hatte die Band unter anderem durch mehrere Livestream-Konzerte und ein Comicbuch auf sich aufmerksam gemacht.
In wenigen Tagen starten Jimmy Eat World endlich zu ihrer zuvor verschobenen Europa-Tour, die auch vier Headliner-Shows im deutschsprachigen Raum umfasst, bei denen The Get Up Kids und Together Pangea als Support dabei sind. Tickets für diese gibt es bei Eventim. Zwischendrin stehen außerdem noch zwei Festivalshows beim Hurricane und Southside auf dem Programm.
Video: Jimmy Eat World – “Something Loud”
VISIONS empfiehlt:
Jimmy Eat World + The Get Up Kids + Together Pangea
17.06. Luxemburg – Den Atelier*
21.06. Berlin – Astra Kulturhaus
25.06. Köln – Palladium
27.06. Frankfurt/Main – Batschkapp
* ohne The Get Up Kids
Live: Jimmy Eat World (Festivals)
18.06. Scheeßel – Hurricane Festival
19.06. Neuhausen ob Eck – Southside Festival