“Wir könnten jeden verstehen, der die Mauer wieder aufbauen will. Antifaschistischer Schutzwall, nur diesmal anders rum”, schreiben Kraftklub in ihrer Ankündigung. “Aber hier gibt’s eben auch ne ganze Menge korrekter Menschen. Lasst die nicht allein.” Gemeint sind die Menschen ihrer Heimatstadt Chemnitz, die im vergangenen Jahr gewaltätige rechtsextreme Ausschreitungen in ihrer Stadt miterleben mussten. Als Reaktion darauf spielten Kraftklub zusammen mit den Toten Hosen, Feine Sahne Fischfilet, Casper, Marteria und weiteren Künstlern ein innerhalb kürzester Zeit organisiertes Open Air in der Innenstadt. Unter dem Motto #WirSindMehr setzten vor Ort rund 65.000 Besucher ein starkes Zeichen gegen Rechts.
“Dieses Jahr ist alles anders”, sagt Journalist Hubertus Koch, bekannt aus Dokumentationen des Y-Kollektivs und dem Youtube-Kanal Einigkeit & Rap & Freiheit, in einem Einführungsvideo. “Denn die Chemnitzer reden selbst und laden euch auch dazu ein. Beim Kosmos Chemnitz in der Chemnitzer Innenstadt umsonst für jedermann zugänglich, jeder ist willkommen.”
Unterstützt werden sie von zahlreichen musikalischen Acts, darunter neben Herbert Grönemeyer etwa Tocotronic, Van Holzen, Zugezogen Maskulin, No Fun At All, Alligatoah, Pabst und viele weitere. Dazu sollen jede Menge weitere Programmpunkte in ganz Chemnitz stattfinden, von Diskussionsrunden, Comedy bis hin zu Sportveranstaltungen. Eine Übersicht gibt es auf der dafür eingerichteten Webseite.
Das Open Air findet am 4. Juli statt, einen Tag vor Beginn des von Kraftklub veranstalteten Kosmonaut Festivals. Im dazugehörigen Facebook-Event organisieren sich schon die ersten Fahrgemeinschaften, die schon im vergangenen Jahr zum #WirSindMehr-Konzert gereist waren. “Also schnappt euch eure Gefährten und kommt zu uns nach Mordor”, schreiben Kraftklub. “Raven gegen Sauron.”