Jonah Gould, der heute 22-jährige Sohn von Mother Tongue-Bassist und -Sänger David “Davo” Gould, will in seinem Film erzählen, wie Mother Tongue Mitte der 90er mit ihrem Debütalbum auf dem Sprung zur ganz großen Karriere standen – und dann aus verschiedenen Gründen jahrelang von der Bildfläche verschwanden, bevor kurz nach der Jahrtausendwende und dann wieder 2016 noch einmal eine Renaissance erfuhr.
Jonah Gould will den Film unter anderem aus Hunderten Stunden Home-Video-Material, TV-Mitschnitten und Touraufnahmen aus mehreren Jahrzehnten zusammenstellen, die er zum Teil selbst auf Tour aufgenommen hat. Der Arbeitstitel “Dad Rock – The Untold Story Of Mother Tongue” verrät dabei schon einiges über die Perspektive von Gould: “Als ich ein Teenager war, […] habe ich eine Kiste verstaubter VHS-Kassetten im Zimmer meiner Eltern gefunden. Damals war mein Vater ein sich abkämpfender Vater von vier Kindern, der Gelegenheitsjobs machte. Aber auf diesen Kassetten war er ein 22-jähriger Rocker, der sein ganzes Leben vor sich hatte”, schreibt der Sohn über seinen Vater. Seinen Vater durch die Aufnahmen über die Jahre reifen zu sehen, habe ihn auf seinem eigenen Weg in eine künstlerische Karriere inspiriert.
Die Crowdfunding-Kampagne läuft zwar erst seit rund 48 Stunden, die bisher angepeilten knapp 13.000 Euro sind aber schon so gut wie erreicht. Weitere finanzielle Unterstützung dürfte dem Projekt aber sicher zugutekommen. Mit den Einnahmen will Gould unter anderem Kosten für Equipment, einen Cutter und die weitere Produktion decken.
Nachdem Mother Tongue nach ihrem Debüt in den 90ern verschwanden, kehrte die Band – unterstützt durch VISIONS – 2002 mit dem Album “Streetlight” zurück, 2003 folgte “Ghost Note”, 2008 noch “Follow The Trail”, dann wurde es nach diversen Touren in Europa wieder ruhig um die Band, bevor diese sich 2016 noch einmal für eine Tour zusammenfand, seit der allerdings auch keine weiteren Aktivitäten mehr folgten.
Warum die Band ihre Musik so wenig konstant betreibt, erklärten die Bandmitglieder damals im VISIONS-Interview.