Den klassischen Muse-Rocksound der ersten Alben gibt es bei der Band schon länger nicht mehr zu hören. “Dig Down” aber überzieht diesen mit einer ordentlichen Schicht aus blubberndem Elektro-Gospel. Das Ergebnis ist ein tanzbarer, brodelnder Glam-Stampfer, der etwas mehr in Richtung Synthesizer und Soul zieht als noch die eher rockige aktuelle Platte “Drones”. Erst gegen Ende öffnet sich der Song mit einem überkandidelten Solo zu einer jener typischen, großen Muse-Gesangsmelodien.
Im Video erwacht eine mit Prothesen ausgestattete Frau in einer Art Untergrund-Gefängnis, in dem Muse-Frontmann Matthew Bellamy auf Monitoren zu sehen ist, die an den Dystopie-Klassiker “1984” erinnern. Sie wagt die Flucht, bastelt eine Waffe – und muss sich durch eine Masse an Häschern kämpfen.
Bei der Darstellerin handelt es sich um Lauren Wasser, Sportlerin und Model, die 2012 ein Bein durch das Toxische Schocksyndrom verlor. “Als ich den Song schrieb, wollte ich der aktuellen Negativität in der Welt entgegenwirken und Leuten Inspiration, Optimismus unf Hoffnung dafür geben, für die Dinge zu kämpfen, an die sie glauben”, sagte Bellamy in einer Pressemitteilung. Als Individuen könnten die menschen “sich entscheiden, die Welt zu verändern, wenn wir es wollen.”
“Dig Down” hatten Muse im Vorfeld ausgiebig angeteasert. Nach Aussage der Band soll es sich bei dem Song aber nicht um den Vorboten auf ein nuees Album handeln. Bei kürzlichen Studioaufnahmen seien aber drei neue Songs entstanden.
“Drones” war bereits 2015 erschienen.