+++ Im April musste Joanna Newsom bereits zahlreiche Konzerte krankheitsbedingt absagen und auch die Nachholtermine, die heute in Hamburg starten sollten, scheinen unter keinem guten Stern zu stehen. So muss das heutige Konzert im Kampnagel aufgrund stimmlicher Probleme der kalifornischen Künstlerin spontan ausfallen. Ob es einen Nachholtermin geben wird und ob weitere Termine betroffen sind, ist bisher nicht bekannt.
+++ Auch bei der kommenden Tour von The Enemy gibt es terminliche Komplikationen, die die drei Briten zu einem strafferen Zeitplan zwingen. Statt am 22. wird die aufstrebende Band der Dom-Stadt bereits am 20. November einen Besuch abstatten – dann nicht wie geplant im Prime Club, sondern im Gebäude 9. Alle bereits gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit.
+++ Hierzulande erscheint “Orchestra Of Wolves”, das in der britischen Heimat bereits mächtig eingeschlagene Debüt der Hardcore-Senkrechtstarter Gallows bekanntlich erst am 26. Oktober, dennoch redet Shouter Frank Carter schon vom Ende seiner Band. “Gallows ist nicht mein Leben. Das war es noch nie und wird es auch nie sein. Es ist ein Hobby, für das ich bezahlt werde. Ich bin ein Tattookünstler – das ist mein Leben und mein Job. Bevor wir bei einem Major-Label unterschrieben, hatte ich die Band vier mal verlassen. Es wird Gallows also keine fünf Jahre lang geben.” Für die nahe Zukunft kann Carter allerdings doch noch Entwarnung geben: “Wir werden definitiv ein neues Album schreiben und aufnehmen. Und ich würde auch gerne ein drittes machen. Aber, wie ich schon sagte: Tätowieren ist mein Leben.” So hatte sich Carter am letzten Augustwochenende von New Found Glory-Gitarrist Chad Guilbert sogar während des Live-Auftritts seiner Band auf der Bühne tätowieren lassen.
+++ Nach sechsjähriger Pause meldet sich der Wu-Tang Clan diesen Winter bekanntermaßen mit seinem neuen Album “The 8 Diagrams” zurück. Welche Stellung im Gangster-Rap sich das New Yorker Kollektiv nach wie vor zugesteht, macht Method Man im Song “Take It Back” unmissverständlich klar: “Before you even had a name, you was screaming ‘Wu-Tang'”. Sieben weitere ungemasterte Songs durften Journalisten von Billboard bereits in der vergangenen Woche hören. Darunter auch die Beatles–Adaption “My People Gently Weeps”, auf der George Harrisons Sohn Dhani Gitarre spielt und das “schnelle, old-schoolige” “Wolves” mit Funk-Urgestein George Clinton. In der angekündigte Hommage an den verstorbenen Clan-Member Ol’ Dirty Bastard rappt GZA: “Now I’m in the booth ten feet from where he lay dead – I think about him on this song and what he might have said.” Doch natürlich wird auch den weniger melancholischen Themen des Wu-Kosmos Platz eingeräumt: “I love my bitches like Chachi loved Joanie – fucked 200 pussies but I still feel lonely,” gibt Mastermind RZA beispielsweise in “Thug World” zu Protokoll. Erscheinen soll das fünfte gemeinsame Album des Clans am 09. November.
+++ Während The Go! Team mit dem hibbeligen Stilmix ihres frisch erschienenen Zweitwerks “Proof Of Youth” momentan für Begeisterungsstürme sorgen, steckt Rapperin Ninja schon mitten in den Aufnahmen zu ihrem ersten Soloalbum und kann dabei auf die Unterstützung von Richard X (Kelis, Roisin Murphy, Jarvis Cocker) zählen. Über mangelnde thematische Inspirationen braucht sich Ninja dabei scheinbar keine Sorgen zu machen: “Ich besitze ganze Schulhefte, die ich, seit ich elf Jahre alt bin, mit Texten anstelle von Hausaufgaben fülle”, gab die Frontfrau gegenüber dem NME bekannt.
+++ Mit Gerüchten über einen Rückzug aus dem Pop-Business sah sich in letzter Zeit Rufus Wainwright konfrontiert. Anlass dafür war die Arbeit an seiner ersten eigenen Oper “Prima Donna”. Tatsächlich gab Wainwright nun zu, mit dem Gedanken an einen Rücktritt kokettiert zu haben: “Mein Plan war es, der größtmöglichste Popstar zu werden und dann dramatisch ins Hinterland der klassischen Musik abzutauchen. Aber ich werde weiterhin Popmusik machen, weil ich junge Leute liebe. Wenn ich aufhören würde, würde ich die straffe Haut vermissen.” Zu seiner momentanen Priorität äußerte sich Wainwright wie folgt: “Es geht um einen Tag im Leben eines Opernsängers. Ich rechne damit, dass einige Jahre dauern wird, bevor es fertig wird. Ich habe Vertrauen in meine Fähigkeiten, aber eine Oper ist ein hartes Medium.”
+++ Eigentlich segnete das instrumentale Postcore-Prog-Trio The Cancer Conspiracy schon kurz nach der Veröffentlichung des Debüts “The Audio Medium” vor vier Jahren das Zeitliche. Dennoch steht uns im November nun ein finales Werk der Band ins Haus. Das zweite und letzte Album heißt “Omega” und wurde bisher nur wegen Labelstreitigkeiten zurückgehalten, die nun offenbar bereinigt wurden. Im MySpace-Player steht mit “Untitled 4” einer der acht posthumen Tracks zum Download bereit.
+++ Mehr Erinnerung als Neuigkeit: Ab heute ist der Song “Hallo, Hure Hamburg” vom kommenden Rantanplan-Album “20359” über rantanplan-sucks.de als kostenloser Download erhältlich. Am 05. Oktober erscheint dann das von New York-Hardcore-Legende Don Fury (Sick Of It All, Helmet) produzierte Fünftwerk von – laut Oliver Uschmann – “Deutschlands bester Skapunk-Band”.