+++ Nicht weniger als 25 Jahre teilten sich die beiden ehemaligen The Clash-Mitglieder Mick Jones und Topper Headon nicht mehr die Bühne. Bis die “menschliche Drum-Maschine” Headon sich vor wenigen Tagen für die Zugabe bei einem Konzert von Carbon/Silicon, dem langjährigen Projekt von Mick Jones und Tony Jones von Generation X, wieder hinter das Schlagzeug setzte. Die darauf folgenden Clash-Klassiker “Train In Vain” und “Should I Stay Or Should I Go” wurden vom Publikum im bandeigenen Carbon Casino Club in London entsprechend euphorisch gefeiert. Mit auf der Bühne war Jones’ Big Audio Dynamite-Kollege Leo Williams. Das umjubelte Treffen der in die Jahre, aber nicht aus dem Takt gekommenen Herren zeigt YouTube.
+++ Gegenüber der britischen Tageszeitung The Independent erklärten die drei Jarman-Brüder, die seit drei Alben als The Cribs ihr Indie-Unwesen treiben, dass sie ab sofort keine familieninterne Band mehr sind und das Bandformat geändert haben. “Wir haben das Gefühl, dass wir mittlerweile recht bequem geworden sind und das ist nicht immer etwas Gutes,” so Gitarrist Ryan Jarman. Also wurde das Ganze mit einem vierten Mitglied etwas “durcheinander gebracht”, dessen Name aber noch nicht verraten wird. Stattdessen geben die Brüder sich geheimnisvoll und vielversprechend: “Die Leute werden wirklich überrascht sein, wenn sie hören wer es ist, denn die Person ist recht bekannt”. Vorerst heißt es also abwarten, auf den ominösen vierten Mann und eine für Februar angekündigte Single namens “I’m A Realist / Bastard Of Young”, die einen ersten Vorgeschmack auf das vierte Album der Band aus Wakefield bieten dürfte. Bei “Bastard Of Young” handelt es sich um ein Cover des Replacements-Songs von 1985.
+++ Die Brooklyner Gregor Samsa malen Strich für Strich weiter an ihrem “aussichtslosen Weltbild” – und zwar jeden Sonntag. Wöchentlich präsentiert ein extra dafür eingerichteter Player auf ihrer MySpace-Seite einen neuen Song vom im April kommenden Album “Rest”. Gemäß der Tracklist ging es gestern mit dem Opener “The Adolescent” los. Der Sonntag ist also gerettet, zumindest für die nächsten acht Wochen.
+++ Mit einem Rundum-Paket melden sich die fünf Antwerpener von dEUS im neuen Jahr zurück. Per MySpace-Blog verkünden sie, dass ihr neues Album Ende April erscheinen und den Titel “Vantage Point” tragen wird. Eine dazugehörige Tour sowie eine neue Website samt Forum sind in Planung.
+++ Das sie nach zwei Jahren auf Tour kein bisschen müde sind, bewiesen Juliette And The Licks vor wenigen Tagen im heimischen Roxy in Hollywood. Ein fast neun-minütiges Video berichtet von der umjubelten Homecoming-Show der wie immer glänzend aufgelegten Juliette Lewis und ihrer Band und fungiert gleichzeitig als Anheizer auf die neue Tour-DVD “Four On The Floor”. Diese ist seit kurzem lediglich bei den Konzerten und über MySpace erhältlich.
+++ Die Metal- und Hardcore-Experten The Agony Scene haben zu ihrem am 18. Januar kommenden Album “Get Damned” ein Video abgedreht. Wer sich drei Minuten lang oder gleich bis zur Verdammnis anschreien lassen will, kann sich ab sofort bei YouTube den Song “Barnburner” zu Gemüte führen. Wer lieber im Kollektiv Faust und Ellbogen reckt, sollte die kommende Tour von Himsa nicht verpassen, bei der das Quintett aus Oklahoma den Support-Slot übernimmt.
+++ Das Major-Label EMI will bis zu 2.000 von seinen weltweit 5.500 Arbeitsplätzen streichen. Darüber hinaus soll Terra Firma-Chef Guy Hands, dessen Unternehmen im vergangenen Jahr die EMI Music Group für rund 4,2 Milliarden Euro aufkaufte, die Kündigung unzähliger Künstler planen, so die Financial Times. Die Branche habe “den kreativen Prozess in Bürokratie begraben” und “steckt in einem Modell fest, das für eine Welt entwickelt wurde, die unwiederbringlich verloren ist”, so Hands. Dazu passt die Anekdote, dass EMI 2006 zahlreiche Jugendliche einlud, um mehr über ihre Hörgewohnheiten zu erfahren. Als Dankeschön gab es unzählige kostenlose CDs, von denen die anwesenden Musikhörer keine einzige Mitnahmen. “In dem Moment wurde uns klar, dass das Spiel vorbei ist”, zitiert economist.com einen Anwesenden. Hands führte aus, dass mit 85 Prozent der rund 14.000 EMI-Künstler keine Gewinne mehr zu erzielen seien. Das Einstampfen nicht verkaufter CDs koste das Major-Label jährlich 25 Millionen Pfund. Über die genauen Entlassungspläne wird Hands die Mitarbeiter morgen in London informieren. Verschiedene EMI-Künstler äußerten bereits ihren Missmut. So droht Robbie Williams‘ Management mit einer Verschiebung seines neuen Albums, falls keine überzeugenden Vermarktungs- und Vertriebspläne vorgelegt werden. Laut Financial Times prüfen Coldplay, zu denen laut EMI ein “in Taktes und positives” Verhältnis bestehe, ähnliche Schritte.
+++ Im November wurde die Debüt-EP der Allstar-Truppe House & Parish hierzulande dank zweier Bonustracks auf Albumlänge veröffentlicht. Doch genau wegen dieser zwei Songs startet Arctic Rodeo Records nun eine umfangreiche Rückrufaktion von “One, One-Thousand”. Der Fehler liegt im Detail, genauer gesagt im Tempo, das beim Mastern fälschlicherweise verlangsamt wurde. Wer das Album im Online-Shop von Arctic Rodeo bestellt hat, bekommt automatisch einen korrigierte Version auf CD zugeschickt. Alle anderen Käufer können kostenlose Downloads der besagten zwei Stücke anfordern oder ihre CD gegen ein neues Album umtauschen. Wer eines der limitierten Vinyls sein Eigen nennt, kann sich ohne Umtausch die fehlerfreie CD zusenden lassen. Alle Infos zum Rückruf gibt es hier. Das Label entschuldigt sich für alle Unannehmlichkeiten. “Sowas passiert uns hoffentlich nur einmal im Leben.”