“Killing In Thy Name” ist eine gemeinsame Produktion von Rage Against The Machine und The Ummah Chroma, zu deutsch circa: “Die Gemeinschaft der People Of Colour”, einem internationalen Künstlerkollektiv, das sich in seinen Filmarbeiten mit Fragen schwarzer Identität beschäftigt.
“Das Folgende beschreibt wahre Ereignisse”, heißt es auf einer Texttafel des rund 15 Minuten kurzen Films direkt zu Beginn. “Dieses Stück soll ein Notausgang raus aus der Fiktion des Weiß-Seins und eine Triebfeder für weitere Entdeckungen sein. Denkt daran, die Kinder sehen alles.” Anschließend klärt ein Lehrer auf einer Wiese Schüler über Zusammenhänge von Rassismus, Kapitalismus und Sklaverei in den USA auf, dabei werden immer wieder historische Aufnahmen aus der US-Geschichte sowie Zitate von kritischen Autor:innen suggestiv dazwischengeschnitten. Über weite Strecken laufen dazu Ausschnitte aus Rage Against The Machines Klassiker “Killing In The Name” (im Abspann auch in der Live-Fassung von “The Battle Of Mexico City” zu sehen), der die Botschaft des Films verstärkt, gängige Ideen von einer Gemeinschaft der Weißen zu hinterfragen und sich stattdessen unabhängig von Hautfarben und Herkunft mit den Armen der Gesellschaft zu solidarisieren.
In einer kurzen Sequenz ist auch ein Videointerview mit einem jungen Zack de la Rocha zu sehen, die vermutlich aus den frühen 90ern stammt, in der der RATM-Sänger über Rassismus und Klassengesellschaft in den USA spricht. Die anderen Bandmitglieder werden per Text zitiert, “Songs darüber zu schreiben, was sozial und politisch vor sich geht, ist für uns keine Frage der Entscheidung. Es ist eine Verpflichtung”, so etwa Bassist Tim Commerford. “Ich will Musik als Waffe benutzen und damit auf Dummköpfe schießen.” Gitarrist Tom Morello wiederum verweist auf seine weiße Mutter, die als High-School-Lehrerin mit ihrem jahrzehntelangen Kampf gegen Rassismus an einer konservativen Schule für ihn ein Vorbild gewesen sei, und Schlagzeuger Brad Wilk adressiert nochmal klar jene verirrten Stimmen, die RATM nicht als stets politische Band wahrnehmen wollen: “Diese Musik würde ohne ihre politischen Aspekte nicht existieren.”
Rage Against The Machine hätten eigentlich im vergangenen Jahr ein Live-Comeback in Europa feiern wollen, mussten die Konzerte dann aber wegen der Coronavirus-Pandemie wieder absagen. Neue Termine gibt es bislang noch nicht.