“Talking To Ourselves” war einer der Schlüsselsongs auf dem im Sommer 2021 erschienenen neunten Rise Against-Album “Nowhere Generation”: Die Band um Frontman Tim McIlrath skizzierte darin eine Gesellschaft, in der es den Menschen nicht mehr gelingt, wirklich miteinander in Kontakt zu kommen.
Nachdem zum Albumrelease schon ein schlichtes Performance-Video erschienen war und vor kurzem auch ein Idles-Remix des Tracks zu hören war, haben Rise Against den Song nun noch einmal richtig künstlerisch aufarbeiten lassen: In einer Kunstgalerie sind zahlreiche Menschen vor allem mit sich selbst und ihren Mobiltelefonen beschäftigt; alle Kunstwerke sind QR-Codes, die die Gäste zu Bildmaterial aus Kriegen (deutlich inspiriert von den Ereignissen in der Ukraine) führen, sie aber nur kurz aus ihrer Blase reißen, bevor der nächste Influencer-Post wieder ihre Aufmerksamkeit hat.
“Die Absicht hinter dem Video war, einmal mehr ein Licht auf uns als Gesellschaft zu werfen und das Gefühl zu verdeutlichen, dass wir zunehmend unsere Menschlichkeit verloren haben”, so Regisseur Ryan Valdez. “In unserem Video repräsentieren die QR-Codes kleine Fenster in die Welt außerhalb unserer Filterblasen, die aber schnell vergessen und für das nächste Event beiseite gewischt sind.” Text und Bild würden sich dabei zu einer Botschaft der Menschlichkeit verbinden.
Der Clou: Fans können die QR-Codes im Video sogar wirklich scannen. Während einer lediglich zu einer Live-Akustik-Version des Songs aus dem Frühsommer 2021 führt, lotsen andere die Fans zu einer mysteriösen “Botschaft”, die sich als 17-sekündiger Teaser eines möglicherweise neuen Songs entpuppt. “In the oceans, when the waters rise, I’ll will drag you from the tide/ I feel your shallow breath, your pulse slowing down/ But I won’t let you drown” singt Tim McIlrath darin – und knüpft treffend an die Botschaft von “Talking To Ourselves” an. Was genau sich hinter dem Teaser verbirgt wird vielleicht schon in Kürze klarer: Ein Countdown zeigt an, dass Fans am 13. April eine weitere Nachricht abrufen können.
Nach “Nowhere Generation” hatten Rise Against im Herbst 2021 noch die Live-EP “Nowhere Sessions” nachgeschoben, auf der sie aktuelle Stücke, Bandklassiker und Cover als Session präsentierten.