Wie die Veranstalter über ihre Facebookseite mitteilten, habe die Polizei sie aufgrund einer “terroristischen Gefährdungslage” dazu angewiesen, Rock am Ring vorläufig zu unterbrechen. Alle Besucher wurden gebeten, das Festivalgelände in Richtung Ausgänge und Campingplätze zu verlassen. Über die Sozialen Netzwerke wollen die Veranstalter über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.
Die Durchsage erreichte die Besucher, nachdem die Broilers auf der Volcano Stage frühzeitig gezwungen waren, ihren letzten Song zu spielen. Laut einiger Social-Media-Beiträge auf Instagram und Twitter verließen die Besucher das Festivalgelände ruhig und geordnet, viele von ihnen stimmten dabei Gesänge gegen den Terror an. Ein Video eines Besuchers dazu findet ihr weiter unten.
Veranstalter Marek Lieberberg zeigte sich in einem kurzen Statement wütend: “Ich fühle mich beschissen. Das was hier passiert, ist noch nie bei einem Festival geschehen. Wir können auch nur warten. Ist das das Ergebnis einer wehrhaften Demokratie? Wir müssen wohl bald alles absagen. Fußballspiele, Film-Festivals, Kino.”
Es habe im Bereich der Helfer eine Person gegeben, deren Identität nicht klar festgestellt werden konnte. Laut Lieberberg habe die verdächtige Person geholfen, im Vorfeld des Festivals die Zäune aufzustellen. Laut eines Berichts der ARD seien in Koblenz zwei verdächtige Personen festgenommen worden, von denen eine mit einer inhaftierten Person verwandt sei. Die Polizei habe die Befürchtung gehabt, dass die beiden Mitarbeiter eines Subunternehmens etwas auf dem Nürburgring hinterlegt hätten. Die Verdächtigen werden demnach von der Polizei vernommen. Genauere Informationen gab es noch nicht, das Gelände werde aktuell genau untersucht.
Die umliegenden Straßen seien derzeit alle abgesperrt. Es verkehren aber noch Shuttlebusse. Lieberberg hoffe, dass das Festival am Samstag fortgesetzt werden könne.
Für Samstag sei eine Lageeinschätzung geplant, um 11 Uhr solle die Öffentlichkeit informiert werden, wie es bei dem bis Sonntag geplanten Festival weitergeht.
Die Polizei hat ein Bürger-Infotelefon geschaltet. Die Telefonnummer lautet 0800-6565651.
Die Terrorwarnung bei Rock am Ring hat auf das Schwesterfestival Rock im Park keine Auswirkungen. In Nürnburg geht das Festival wie geplant weiter über die Bühne.
Wir aktualisieren diesen Beitrag, sobald neue Informationen vorliegen.
Facebook-Post: Veranstalter unterbrechen Rock am Ring wegen Terrorwarnung
Facebook-Post: Marek Lieberberg äußert sich zu Festivalunterbrechung
Tweet: Marek Lieberberg auf der Pressekonferenz nach der Unterbrechung
Marek Lieberberg sieht sich als Lückenbüßer und Prügelknaben. Das sind seine Worte von der PK nach der Unterbrechung von #RAR2017. Puh. pic.twitter.com/sJBUbzGnaW
Jörgen Camrath (@uniwave) 2. Juni 2017
Tweet: Rock-Am-Ring-Besucher singen gegen Terror
Besucher verlassen Gelände und singen “You’ll never Walk alone” #rar #rar17 pic.twitter.com/QlSl3R8ril
Daniel Schröder (@waesterpicture) 2. Juni 2017
Werden evakuiert und die Menge singt: “eins kann uns keiner nehmen, und das ist die pure Lust am Leben”. Liebe dich, Deutschland! #rar17
Michalis Pantelouris (@MichPant) 2. Juni 2017