Auch mit “Blacklight Shine” demonstrieren The Mars Volta die enorme Bandbreite, die die Band von Gitarrist Omar Rodríguez-López und Sänger Cedric Bixler-Zavala schon immer auszeichnete: Bongo-Percussion leitet den Song ein und treibt ihn, darüber entfaltet sich zurückgelehnt-funky, aber auch progressiv eine Klangwelt mit starkem lateinamerikanischen Einfluss, in zwei Strophen fällt Bixler-Zavala ins Spanische, später klingt sein Gesang mehr nach Alternative Rock als nach Salsa oder Latin Jazz. Unten hört ihr die spannenden knapp drei Minuten neue Musik.
Die hat Rodríguez-López als Regisseur in ein ausführliches Musikvideo eingebettet: In einer karibischen Strand-und-Palmen-Kulisse (mutmaßlich auf Kuba) folgt die Kamera zunächst einem jungen Mädchen, das zu einigen Bongo-Spielern und Tänzerinnen dazustößt. Deren Performance untermalt auch die drei Minuten des Mars-Volta-Songs, nach dessen Ende geht es im Bild jedoch weiter: Zu Percussion und folkloristischen Call-and-Response-Gesängen der Umstehenden legen sich die Tänzerinnen weiter ins Zeug, auch ein Schau-Stockkampf von tänzerischer Qualität ist zu sehen – ganze elf Minuten dauert der Kurzfilm, von denen nur knapp ein Viertel den eigentlich Song der Band inszenieren.
“Blacklight Shine” ist die erste neue Musik von The Mars Volta seit dem bislang letzten Album “Noctourniquet” von 2012. Die Veröffentlichung des neuen Songs hatte die Band zuvor schon mit einer mysteriösen Sound-Installation in Los Angeles vorbereitet. Wann auf den Titel auch ein neues Album folgen wird, ist unklar. In den vergangenen Jahren hatten Bixler-Zavala und Rodríguez-López die Fans allerdings seelisch schon Stück für Stück auf eine Reunion von The Mars Volta eingestimmt.
Zuletzt hatten The Mars Volta im Frühjahr 2021 das werkumspannende Box-Set “La Realidad De Los Sueños” veröffentlicht, das mit der EP “Landscape Tantrums” auch eine Sammlung unveröffentlichter, unvollendeter Aufnahmen der Songs des späteren Hit-Debüts “De-Loused In The Comatorium” enthielt. Daraus hatte die Band eine unfertige Fassung des späteren Glanzstücks “Inertiatic ESP” präsentiert.