Schon nach den ersten Sekunden des bizarren wie genialen Videos zu “Ain’t Nice” dürften sich Fans der Viagra Boys zu Hause fühlen: Der Bass brummt, das Schlagzeug drückt und Frontmann Sebastian Murphy gibt als Sänger den so gar nicht netten Straßenköter, bevor später noch das Saxofon frei dreht.
So geht es auch im Video: Der potente Bad-Boy torkelt rauchend und sich übergebend durch den Stockholmer Randbezirk Farsta und bedient sich übergriffig an fremden Bieren, Picknicks, Fahrrädern und Cityrollern. Dafür erhält er gegen Ende des Songs die Quittung. Bei dem hochwertig produzierten, kleinen Meisterwerk führte die Stockholmer Kreativagentur SNASK Regie.
Die neue Single setzt mit ihrem tanzbaren Disco-Punk da an, wo die diesjährige EP “Common Sense” aufgehört hatte. Vor allem aber stimmt sie auf das kommende zweite Album ein, das die Schweden nun angekündigt haben: “Welfare Jazz” wird am 8. Januar 2001 via Year0001 erscheinen und kann schon vorbestellt werden.
“Ich bin nicht besonders gut darin, über Politik zu sprechen, aber irgendwie ist doch heute alles politisch”, so Sänger Sebastian Murphy über das Album. “Ich schreibe über Ablehnung oder eine Niederlage, denn dann bin ich ehrlich und authentisch.” Und zwar nicht die Niederlagen von anderen, wie Murphy weiter erklärt: “Als wir diese Songs schrieben, hatte ich gerade eine lange Beziehung hinter mir, nahm jeden Tag Drogen und benahm mich wie ein Arschloch. Als ich merkte, wie unausstehlich ich war, war es zu spät. Auf dem Album geht es unter anderem darum, dass ich akzeptieren musste, dass ich mir selbst völlig falsche Ziele gesetzt habe.”
Das Debüt “Street Worms” stammt von 2018.
Video: Viagra Boys – “Ain’t Nice”
Cover & Tracklist: Viagra Boys – “Welfare Jazz”
01. “Ain’t Nice”
02. “Cold Play”
03. “Toad”
04. “This Old Dog”
05. “Into The Sun”
06. “Creatures”
07. “6 Shooter”
08. “Best In Show II”
09. “Secret Canine Agent”
10. “I Feel Alive”
11. “Girls & Boys”
12. “To The Country”
13. “In Spite Of Ourselves”