Über 22 Jahre und neun Alben stand Aren Emirze Deutschlands langlebigster Noiserock-Band Harmful als Sänger und Gitarrist vor. Nach dem Ende der Band 2014 tat er sich mit dem Schlagzeuger der Sportfreunde Stiller, Flo Weber, zum Duo Taskete! zusammen. Erst im vergangenen Jahr machte Emirze mit der Supergroup Musa Dagh auf sich aufmerksam, wo er mit dem Beatsteaks-Schlagzeuger Thomas Götz, dem Produzenten Moses Schneider (Beatsteaks, Tocotronic, Kreator) und Ex-Blackmail-Sänger Aydo Abay gemeinsame Sache macht. Wobei es von dieser Zusammenarbeit bisher noch nichts zu hören gab.
Dafür gibt es Neues von Emirzes langjährigem Soloprojekt Emirsian. Zwischen 2006 und 2016 sind bereits vier Alben zwischen Folk, Singer/Songwriter und Indiepop erschienen. Das Projekt ist eine extrem persönliche Angelegenheit für Emirze, denn schon das Debüt “A Gentle Kind Of Disaster” geht zurück auf die Tonbandaufnahme eines Songs seines verstorbenen Vaters und Emirzes Bedürfnis, sich auf die Suche nach seinen armenischen Wurzeln zu machen.
Am 21. Mai soll mit “Lezoon” das fünfte Kapitel von Emirsian folgen. Es heißt, dass es das stilistisch breiteste aller Emirsian-Alben bisher ist. Der persönliche Hintergrund des Albums ist diesmal die Trennung von der Mutter seiner Tochter und die Wiederentdeckung einer persönlichen Freiheit, die man einst mit Vorsatz aufgab.
Es ist das erste Emirsian-Album, das eine Reihe prominenter und/oder für Emirze persönlich bedeutsamer Features bereithält. In der Vorab-Single “End Of Time”, zu der es unten das Video zu sehen gibt, singt Aydo Abay. Aber auch System Of A Down-Sänger Serj Tankian sowie Emirzes Tochter Veron sind auf der Platte zu hören. Es ist das erste Emirsian-Album, auf dem neben englischen und armenischen Texten auch deutsche zu hören sind.
Die Zusammenarbeit mit Abay erklärt Emirze wie folgt: “Ich arbeite ja jetzt im Rahmen von Musa Dagh schon seit einer Weile mit Aydo zusammen, und es ist schön zu erleben, wie gut unsere Vermutung, dass unsere emotionalen und künstlerischen Welten miteinander harmonieren, tatsächlich aufgeht. Seine Melodiewelt und meine brachialen Gitarrenriffs funktionieren wirklich hervorragend miteinander. Während der Musa-Dagh-Sessions hatten wir immer diesen einen Song, der irgendwie nicht zu den anderen passen wollte, weshalb wir gesagt haben: ‘Lass uns ihn mal aus dieser lauten Rock- und Riff-Welt rausholen und einen Emirsian-Song draus machen.’ Und auf einmal funktionierte der Song ganz hervorragend.”