Rongeur
Heimatstadt: Oslo
Genre: Sludge, Noiserock
Für Fans von: Whores, Unsane, Helms Alee
Mit ihrem vergangenen Freitag erschienenen Debütalbum “An Asphyxiating Embrace” haben Rongeur eine trübe, kräftige Brühe aufgetischt: Seinen Sludge mischt das norwegische Trio wahlweise mit groovenden Stoner-Riffs (“Special Needs”), abwechselnd atmosphärischem und dann wieder Kinnhaken-verteilendem Post-Metal (wie auf dem wunderbar betitelten “Wellpisser”) oder mit sägendem Noiserock, der beim schleppenden Tempo von Songs wie “The Weight Of Guilt” besonders tiefe Schneisen zieht. Da kann einem passend zum Albumtitel schon einmal die Luft wegbleiben. Dazu kommt das in verschieden hohen und tiefen Stimmlagen angesiedelte Geschrei der drei Musiker, das den ohnehin interessanten Genremix noch abwechslungsreicher macht. Aus ihrer minimalistischen Dreierbesetzung holen Rongeur so viel Druck heraus, wie es nur geht.
Album-Stream: Rongeur – “An Asphyxiating Embrace”
Professor Black
Heimatstadt: Chicago
Genre: Hardrock, Heavy Metal
Für Fans von: Danko Jones, Hardcore Superstar, Gluecifer
Chris “Professor” Black mag es einfach, unkompliziert, geradeheraus. Der ehemalige Frontmann der Chicagoer Metalband Superchrist hält die Zügel nun selbst in der Hand und hat als Solokünstler die EP “You Bastards!” aufgenommen, auf der er singt und alle Instrumente selbst spielt – die da sind: Schlagzeug, Gitarre, Bass. Mehr braucht sein druckvoller Heavy Rock in der ersten Single “Act Alone” auch nicht. Hier steht alles felsenfest auf einem wahnsinnig rockenden Gitarrenriff, über das er mit röhrender Stimme die Hymne für alle starken Einzelgänger singt. Ein Song, der auch in Dauerschleife nicht öde wird – am 4. Mai erscheinen auf der EP fünf weitere.
Stream: Professor Black – “Act Alone”
Clckws
Heimatstadt: Antwerpen
Genre: Hardcore
Für Fans von: Gorilla Biscuits, Minor Threat, Judge
Wer gerätselt hat, wie man Clckws‘ Namen ausspricht, dem hilft der Name ihrer Debüt-EP “Counter Clockwise”. Gegen sich selbst rebelliert diese belgische Hardcore-Formation also musikalisch, mit einem ähnlich puristischen Ansatz wie der oben genannte Professor Black, nur mit mehr roher Gewalt. Clckws machen lauten, rasend schnellen Oldschool-Hardcore, der Frontfrau Eva van der Schoots Wut auf die Gesellschaft befeuert, die sie schnaufend aus sich herausbrüllt. Das tragische: Noch während des Schreibens dieser Zeilen verkündet die Band, dass van der Schoot und Schlagzeuger Carlos Verbruggen ausgestiegen sind, die angesagten Konzerttermine sind geplatzt und die Band sucht ab sofort nach neuen Mitgliedern. Zum Glück war die EP schon im Kasten – es gibt sie im Stream auf Bandcamp und sogar als Kassette zu kaufen.