Fresh
Heimatstadt: London
Genre: Punkrock, Indierock
Für Fans von: Muncie Girls, Martha, Rvivr
Alles begann mit ein paar Songskizzen, die die Freunde Kathryn Woods und James Rowland 2015 auf einer EP namens “Gewingchum” festhielten – noch in relativ simpler, akustischer Instrumentierung, wie es so ein Bedroom-Projekt an sich hat. Doch Woods’ sympathische und persönliche Texte überzeugen auf Anhieb. Im Fresh-Song “Get Bent” (zu Deutsch: “Verpiss dich!”) zeigt sie der Geschmackspolizei den Mittelfinger: “I’ve already seen The Story So Far/ And I listen to MCR/ Girls are rare, I double double dare you to listen to Bikini Kill“. Zwei Jahre später landet das Stück auch auf dem nach der Band benannten Debüt, die nun angewachsen ist auf vier eingeschworene Freunde, die ihren Sound zum frechen, flotten und melodischen Indiepunk aufgemotzt haben. Mit viel Dynamik, Einfühlsamkeit und Spielfreude erobern sie gerade die britische Punk-Szene, am 7. Juni könnt ihr sie als Vorband von Petrol Girls in der Baracke Münster sehen.
Album-Stream: Fresh – “Fresh”
Weller
Heimatstadt: Philadelphia
Genre: Indierock, Emo
Für Fans von: Death Cab For Cutie, The Weakerthans, Laura Stevenson
Mit der beruhigten Stimme eines Ben Gibbard und dem poetischen Storyteller-Anspruch von John K. Samson führt Singer/Songwriter Harrison Nantz durch die beiden Vorabsongs seines inzwischen zur Band gewachsenen Projekts Weller. Besonnen geht er in “Point Of Personal Privilege” in sich, um sich zu versichern, dass Scheitern völlig in Ordnung ist. In “Boroughs” geht es deprimierender zu, dafür wird die Musik umso fröhlicher: Angezerrte Power-Pop-Akkorde mit Emo-Einschlag spielt der Gitarrist und Sänger, der seit seinem Umzug nach Philadelphia Bassist Evan Clark Moorehead und Schlagzeuger Jeremy Berkin mit ins Boot holen konnte. Am 29. Juni erscheint das nach der Band benannte Debütalbum bei Tiny Engines. Produziert hat es Jake Ewald von Modern Baseball, der im Mix die schönen Gitarrenmelodien in den Vordergrund rückt.
Stream: Weller – “Point Of Personal Privilege”
Stream: Weller – “Boroughs”
Pagan
Heimatstadt: Melbourne
Genre: Hardcore, Rock’n’Roll
Für Fans von: The Bronx, Raised Fist, Brutus
Wer während des Intros zu “Death Before Disco” glaubt, hier den schwungvollen Stoner-Rock’n’Roll serviert zu bekommen, bekommt von Sängerin Nikki Brumen eine ordentliche Backpfeife: Pagan spielen zwar mit tanzbaren Drumbeats und bluesigen Riffs, Brumen holt mit ihrem atemlosen, verzerrten Gebrüll aber den Hardcore aus dem Hardrock. Die Australier arbeiten subversiv und untergraben ganz bewusst Erwartungen, wenn sie beispielsweise mit okkulter Symbolik spielen, die aber in unbedrohlichem Pink präsentieren und dabei Markenkleidung tragen. Oder wenn sie nach einem Dancepunk-Part doch noch auf Blastbeats, Growls und verhallte Gitarrenteppiche umschwenken. Wie weit sie dieses Spiel noch treiben erfahren wir am 6. Juli, dann erscheint ihr Debüt “Black Wash” bei Hassle.