Way Out
Heimatstadt: Providence, Rhode Island
Genre: Post-Punk
Für Fans von: Holygram, Wipers, Death Of Lovers
Kann ein Bass noch verwaschener scheppern als bei Way Out? Wohl kaum: Das Post-Punk-Trio lässt ihn im neuen Song “Healer” heftig donnern, er schlägt die Schneisen, in denen Gitarren und verzweifelter Gesang nervös herumzucken. Bassist Nick Sadler (bekannt aus Bands wie Daughters und Fang Island) muss mehr Muskeln in den Handgelenken haben als ein Schwimmer in der Schulter, so konstant wie er durch die Achtelnoten rast. Way Outs Musik erinnert an die ganz frühen The Cure, nur noch eine ganze Spur aggressiver und besessener von Panik, Angst und Düsternis. Die Band hatte 2015 selbst eine nach ihnen benannte EP herausgebracht, im August kommt das Debütalbum “Arc Of Descent” bei Atomic Action.
Stream: Way Out – “Healer”
Album-Stream: Way Out – “Way Out (EP)”
Krimewatch
Heimatstadt: New York City
Genre: Hardcore
Für Fans von: Minor Threat, G.L.O.S.S., Turnstile
Rhylli Ogiura hatte eigentlich nie im Sinn, je in einer Hardcore-Band zu singen, doch Krimewatch-Bassistin Emma Hendry und -Schlagzeugerin Shayne Benz konnten sie glücklicherweise überzeugen. Auf der Bühne verfällt sie zu klassischem Oldschool-Hardcore in Raserei und drückt sich dabei abwechselnd auf Englisch und Japanisch aus – so, wie es ihr gerade in den Kopf schießt. Im Interview mit Revolver erzählt sie, dass sie damit das “Klischee der unterwürfigen japanischen Frau” unterwandern will. Ihr Auftreten ist mehr von starken Frauen aus dem HipHop inspiriert als aus dem Hardcore, der mehr Vielfalt ohnehin gut vertragen könnte. Auf dem Debütalbum “Krimewatch” gibt es 13 Minuten lang hochintensiven, schnörkellosen DIY-Hardcore, der inzwischen über die lokale Szene hinaus Wellen schlägt. Krimewatch sind so oldschool, sie haben nicht einmal eine Social-Media-Präsenz. Dafür gibt es ausreichend Videobelege für ihre Live-Energie im Netz.
Video: Krimewatch live in Washington, D.C.
Album-Stream: Krimewatch – “Krimewatch”
Watching Tides
Heimatstadt: Berlin
Genre: Post-Hardcore, Emo
Für Fans von: Pianos Become The Teeth, Title Fight, Defeater,
Dass Watching Tides gerne Basement und Touché Amoré hören, ist keine weit hergeholte Unterstellung: Nur wenige deutsche Bands klingen so sehr nach Schößlingen von Bands aus “The Wave” wie es die DIY-Berliner tun. Auf ihrer selbstproduzierten zweiten EP “These Years Show On My Face” spielen sie ruhige, schimmernde Klangflächen und emotionalen, melodischen Gesang (“Making Lists”) gegen rasenden, verzweifelt geschrienen Post-Hardcore wie den im Titeltrack aus – da ist alles mit drin, was Anfang des Jahrzehnts dringlichen Schwung in den stagnierten Hardcore gebracht hatte. Zur Zeit versuchen die drei Bandmitglieder, mit dem neuen Material möglichst viel zu touren. Vielleicht treibt es Watching Tides mit so viel Elan auch zum Debütalbum.