Mit aktuell 25 bestätigten Todesopfern zählen die noch ungelöschten Flächenbrände in Kalifornien zu den katastrophalsten Waldbränden in der Geschichte des Bundesstaats. Es brennt auch in Ventura County und dem südöstlich davon gelegenen Malibu, dem berühmten Küstenort des Großraums Los Angeles, wo viele prominente Persönlichkeiten wohnen.
In den sozialen Netzwerken meldete sich unter anderem Tool-Gitarrist Adam Jones, der noch nicht weiß, ob sein Haus betroffen ist oder nicht. Er sei aber überhaupt froh, mit seiner Frau Korin und ihren zwei Söhnen in Sicherheit zu sein. Filter-Chef Richard Patrick, der in Thousand Oaks in Ventura County wohnt, konnte inzwischen in die Heimat zurückkehren. Sein Haus ist mit nur kleineren Schäden davongekommen, jetzt muss er aber Schlammlawinen befürchten, weil die kahlen Hügel ohne Bäume weniger Halt haben.
Das kann Fred Durst von Limp Bizkit leider nicht behaupten: Laut einer (humorvollen) Instagram-Story ist sein Haus zerstört worden. Gitarrist Wes Borland teilte ein Video eines brennenden Hauses und beklagte den Verlust von Gitarrenequipment. Tame Impala-Mastermind Kevin Parker arbeitete gerade in einer angemieteten Villa mit Meerblick in Malibu an neuem Material. Seinen Laptop konnte er retten, das Anwesen ist abgebrannt. Auch Neil Youngs Kalifornien-Residenz ist den Flammen zum Opfer gefallen – schon zum zweiten Mal.
Red Hot Chili Peppers-Bassist Flea, dessen Haus von Nachbarn gerettet werden konnte, rief auf Instagram zu mehr Empathie und gegenseitiger Hilfe auf. Doch viele Betroffene sind wütend – auf US-Präsident Donald Trump. In einem Tweet von Samstag schob er die Schuld auf schlechte Forstverwaltung und drohte im selben Atemzug mit Kürzungen finanzieller Zuschüsse von bundesstaatlicher Seite. Einen Tag später fügte er pampig hinzu: “Get Smart!”.
In einem Statement auf seiner Musikarchiv-Seite verweist Young auf den Tweet und auf den Klimawandel, der für die immer schlimmer werdenden Naturkatastrophen verantwortlich sei. “Stellt euch ein Staatsoberhaupt vor, das sich über die Wissenschaft hinwegsetzt und sagt, dass ihre Lösungsansätze nicht Teil seiner Entscheidungsfindung sein sollen, die er für uns [als Bürger] trifft. Stellt euch ein Staatsoberhaupt vor, dass sich mehr um seine eigene dienliche Meinung kümmert als um die Menschen, die er anführt.”
Instagram-Posts: Stimmen aus der Musikwelt zu den Waldbränden in Kalifornien