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Erstes Studioalbum seit 15 Jahren

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Nachdem Stereolab vergangene Woche mit dem Versand mysteriöser Pakete an ausgewählte Fans für Aufsehen gesorgt hatten, geben sie nun die Veröffentlichung eines neuen Albums bekannt. Im Anschluss wird die Band von Mai bis Dezember auf Tour durch Europa sowie Nord- und Südamerika gehen.

 

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“Instant Holograms On Metal Film” wird am 23. Mai in Zusammenarbeit mit dem bandeigenen Label Duophonic UHF Disks und Warp erscheinen und kann ab sofort vorbestellt werden. Die erste Single, “Aerial Troubles”, ist bereits gestern veröffentlicht worden.

Neben dem Musikvideo hat die Band auch einen Trailer zum Album veröffentlicht.

Am 2. April erhielten Fans in Großbritannien ein Paket mit der Aufschrift “Unsolicited Stereolab Material” (dt. unaufgefordertes Stereolab-Material). Darin befand sich eine Seven-Inch mit dem Song “Aerial Troubles” auf der A-Seite und einem Instrumentalstück auf der B-Seite, sowie eine Wortsuche. Damit erschien “Aerial Troubles” auf den Tag genau 16 Jahre nach der Ankündigung der Band auf unbestimmte Zeit zu pausieren.

Das bislang letzte Album der Brit:innen ist “Not Music” von 2010.

Stereolab – “Instant Holograms On Metal Film”

Stereolab Albumcover "Instant Holograms On Metal"

01. Mystical Plosives
02. Aerial Troubles
03. Melodie Is A Wound
04. Immortal Hands
05. Vermona F Transitor
06. Le Coeur Et La Force
07. Elektrifizierter Teenybop!
08. Transmutierte Materie
09. Esemplastic Creeping Eruption
10. If You Remember I Forgot How To Dream Pt. 1
11. Flashes From Everywhere
12. Farbfernsehen
13. If You Remember I Forgot How To Dream Pt. 2

Live: Stereolab

26.05. Köln – Gloria
28.05. Hamburg – Grünspan
29.05. Berlin – Huxleys Neue Welt
30.05. Frankfurt – Zoom
31.05. Amsterdam – Paradiso
01.06. Nimwegen – Doornroosje
11.06. Zürich – Volkshaus
12.06. München – Hansa 39
16.06. Wien – WUK
19.06. Schorndorf – Manufaktur

Sich verletzlich zeigen

Uns Frauen wird ja nachgesagt, dass wir die Fähigkeit zur Verletzlichkeit schon mit der Muttermilch aufgesogen haben. Dass wir eh schon weinerliche Tanten sind, die sich fortwährend einander anvertrauen und deswegen eleganter mit den eigenen Dämonen verhandeln. Wenn ich so darüber nachdenke und mein eigenes Verhalten reflektiere, komme ich zu dem Schluss:

NEE.

Wir Frauen haben vor allem gelernt: bloß keine Welle machen.
Nicht wütend den Raum verlassen. Keine Barrikaden stürmen.
Wir sind darauf trainiert, zu löschen, wenn irgendwo ein Flämmchen lodert. Ich, die einzig krampfig-grinsende Person im Raum („alles nicht so schlimm!“), während sich der Rest seinen Wutergüssen hingibt.

Solch ein mausiges Verhalten aufsummiert, endet irgendwann in Durchfall. Bestenfalls. Auch auf Tour kann so eine defensive und sich selbstverleugnende Haltung schwere Folgen haben. Beispielsweise leiden circa 30 Prozent der performenden Musikmenschen an Bühnenangst. Also nicht die Art „freudige Schmetterlinge im Bauch“, sondern eher der „Ich kann nichts und bin nichts wert“-Typ. Wenn man sich eher in Letzterem wiederfindet und nicht irgendwann unfreiwillig seinen Dienst quittieren will, sollte man also dem Rat der Gen Z folgen – und mal jemandem davon erzählen.

Wir Frauen sind dazu erzogen, den Raum nicht einzunehmen, sondern ihn zu lesen – und Bedürfnisse anderer zu erspüren. Dabei vergessen wir oft die eigenen, wenn wir sie denn überhaupt jemals richtig wahrnehmen. Behandelt uns jemand von der lokalen Crew scheiße? Schlucken wir runter. Menstruieren wir und haben eigentlich gar keinen Bock auf Smalltalk? „Na klar, können wir noch ein paar Fotos machen.“ Der Mensch am Mischpult raucht beim Soundcheck Kette? Jetzt nicht zugeben, dass einem das die Stimme versaut. In keinem Fall Peters, Marios, Berts… Vorurteile bestätigen. Unter keinen Umständen zickig oder affektiert rüberkommen.

Wir Millennial-Frauen? Wir gehen nicht ungeschminkt auf die Bühne. Wir hauen nicht auf den Tisch, wenn uns jemand Unrecht tut oder nervt. Wir klären Dinge, wenn überhaupt, „diplomatisch“, überschreiten dabei unsere eigenen Grenzen – und fühlen uns hinterher mies. Warum? Weil es uns wichtig ist, was andere von uns denken. Jetzt, wo wir einen Füßchen in der Tür haben, müssen wir beweisen, dass es sich für die Jungs gelohnt hat, uns reinzulassen – und uns mit gutem Benehmen bedanken. Natürlich gibt es auch besonders toughe Exemplare unter uns, mit resilienten Genen und Eltern, die es besser schaffen, auf sich zu achten. Und nicht mit gesenktem Kopf um den heißen Brei schleichen. Die begegnen mir in meinem Alter allerdings selten. Und dann gibt es noch die besonders Rüpelhaften unter uns, die hoffen, so irgendwann ebenbürtig zu sein.

Die Hoffnung liegt nun auf all den frischen Menschleins, denen man erlaubt, sich zu behaupten. Die es safe okay finden, sich verletzlich zu zeigen und Nein zu sagen. Die sollen dann mal stellvertretend für uns Kettenraucher-Klaus vor die Tür setzen, sich Hilfe für die Bühnenangst holen und sich trauen, das nicht perfekte – dafür komfortable – Outfit für die Show zu wählen. Einfach, weil’s sich geiler anfühlt. Und letztendlich gesünder für den Magen-Darm-Trakt ist.

Ich für meinen Teil kann es kaum abwarten, das mitzuerleben.

Herzlichst,
Eure Kat

Tickets und Fan-Pakete zu gewinnen!

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“Pink Floyd At Pompeii” entstand vor der Veröffentlichung von “The Dark Side Of The Moon” und dokumentiert eine Phase der Bandgeschichte, bevor Pink Floyd zu absoluten Genre-Größen wurden.

Gedreht in den eindrucksvollen Ruinen des antiken römischen Amphitheaters in Pompeji, Italien, fängt dieser immersive Film ein intimes Konzert von Pink Floyd ohne Publikum ein. Die im Oktober 1971 gefilmte Performance war das allererste Live-Konzert in Pompeji und enthält legendäre Stücke wie “Echoes, A Saucerful of Secrets” und “One of These Days”. Die Tag- und Nachtaufnahmen des Amphitheaters verstärken diese Magie dieses besonderen Erlebnisses.

Der Film wurde aufwendig restauriert – basierend auf dem originalen 35mm-Kameranegativ, das in fünf unscheinbar beschrifteten Filmrollen im Archiv von Pink Floyd entdeckt wurde. Die neu restaurierte Version zeigt erstmals eine vollständige 90-Minuten-Fassung, die die ursprüngliche 60-minütige Performance mit zusätzlichen Dokumentaraufnahmen aus den Abbey Road Studios kombiniert. Steven Wilson hat außerdem den Kino- und Heimkino-Mix beigesteuert.

Tickets und Infos zu den Vorstellungen gibt es auf der Webseite des Films.

VISIONS verlost 3×2 Tickets für das Pre-Screening-Event am 23. April in Berlin, inklusive jeweils einer Vinyl-LP und Totebag.

Der Einsendeschluss ist abgelaufen.

Mit dem Brecheisen

Schlechte Zeiten für Hoffnung oder Experimente, die Hamburger Doom-Punks Kavrila versuchen es trotzdem. Als Überbrückung zur dritten Platte gibt sich das Quartett ergebnisoffen einer EP-Trilogie und etwas Dogma hin: Vier-Spur-Recorder, alles direkt auf Kassette aufnehmen, keine mutwillige Architektur – nicht lang schnacken, Knüppel in den Nacken, sich selbst überraschen. Ähnlich wie ihre tolle “Mor”-Platte geht auch “Heretics I” (Supreme Chaos, 28.03.) rundum niederschmetternd in seinen Gefühlswallungen auf und macht das Elend und den Schmutz zwischen Mantar, Darkthrone und, äh, poppigen Hellhammer förmlich greifbar. In “Embers” oder “Chains” greifen Kavrila kurz nach den Sternen, holen aber stattdessen wehmütige Melodien vom Himmel. Geiler Move.

Auch eine Art Move: Norwegens Purified In Blood raffen sich nach grob zwölf Jahren wieder zu einer Platte auf. Auf dem nun vierten Schlag “Primal Pulse Thunder” (Indie Recordings, 14.03.) hat das Quintett aus Stavanger keimfreien Metalcore und das Sologegniedel größtenteils zugunsten von aufgeräumtem und fast episch melodischem Death Metal eingedampft. Der Rest: Brecheisen, weil man damit schneller von A nach B kommt als mit dem Schlüsselbund. Herzallerliebst sind die elf Minuten von “Portal”, in denen die Norweger ihre ganze Wucht auf den Tisch hauen – und sogar den Eso-Post-Metal-Krampf von “Spiritual Thirst” wieder wett machen.

Oha, Flensburgs Black-Metal-Ästheten Verheerer gönnen einem auf ihrer dritten Platte mehr Humanismus als jede “Tagesschau”-Meldung der vergangenen Monate. Auf “Urgewalt” (Vendetta, 04.04.) gibt’s zwar auch Krieg ohne Ende, aber eben mit dem Wissen, dass dabei Menschen sterben und das selten gut ist. Viel besser: Flirrende Melodien, Punkschmiss, ergreifende Dynamik und der wunderbare grimmige Sprechgesang von Bastian Hinz machen den breit aufgestellten Black Metal von “Totenvolk” oder das wunderbare “Grabenwurm” zu einer stilsicheren Abreibung, in der selbst die Sprachsamples nicht nerven. “Arsonist” und “Kriegstreiber” überraschen derweil mit windschiefem Klargesang und geschmackvoller Tiefe. Fantastisch ist das – vom wunderschönen Artwork bis zum letzten Ton.

Kurzer Newsflash: Der Award für den albernsten Bandnamen des Monats geht an die Herren von Industrial Puke aus dem Großraum Göteborg. Preis: ein Boss HM2-Verzerrer. Von der nostalgischen HM2-Brut, die in den vergangenen Jahren alles mit der “Buzzsaw” schreddert, hebt sich das Quintett freundlicherweise trotzdem ab. Auf ihrer zweiten Platte “Alive To No Avail” (Suicide, 28.03.) bleiben die Schweden eng genug am Juz-Hardcore, aber eben mit grobkörniger Verzerrung und trotz fiebrigem Überschwang beängstigender Präzision. Zwölf Schlägereien in einer halben Stunde – und jede davon scheint von ganzem Herzen zu kommen. Wenn dann noch “Rational Asshole” zum ehrlichen Lächeln verführt, nicken sich auch die letzten Bescheidwisser zu: Der Frühling kann kommen. Raus auf die Straße. Faschismus zerschlagen.

Aber dabei bitte nicht über die Unordnung stolpern, die Portugals Visceral auf ihrer zweiten Platte “Eyes, Teeth & Bones” (Raging Planet, 04.04.) hinterlassen. Klar, das Gegurgel von Gitarrist und Sänger Bruno Joel Correia ist in etwa so übertrieben wie Chris Barnes’ Gekasper bei Six Feet Under, aber ansonsten grenzt das hier an Impressionismus. Das Trio umreißt übermächtige Landschaften aus dissonantem Death Metal, anstrengendem Grindcore, seltsamen Melodien und von hinten links kommt irgendwo ein großer Schatten aus Noise und anderen Störgeräuschen auf. Vielleicht auch etwas viel Schlimmeres. Monster oder so. Man weiß es nicht, fühlt es nur. Ungefähr da wird dieses bösartige Getöse zu toller Kunst.

Debütalbum angekündigt

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Mit bisher nur einer EP erspielten sich University mit ihrem überbordendem Mix aus Math, Punk und Emo auch durch ihre furiosen Live-Performances den Status als eine Art Geheimtipp. Mit ihrem kommenden Debüt könnte sich das nun ändern. Das wird einen für die Band typisch schrägen Titel tragen – “McCartney, It’ll Be OK” – und am 20. Juni über Transgressive erscheinen.

Nach dem zumindest etwas gezügelteren “Massive Twenty One Pilots Tattoo” zieht die britische Band mit dem ungooglebaren Namen für die nächste Single “Curwen” wieder Tempo und Wahn an – und spielt sich förmlich in einen Rausch.

Zum Song schreibt die Band schwer philosophisch: „Blasses Sonnenlicht springt über ängstlichen Beton, die Zeit springt wie eine kaputte Schreibmaschine, die Zukunft ist Vergangenheit und die Vergangenheit ist irrelevant, Gesichter fallen in die Tiersuppe der Zeit.“

Schlagzeuger Joel Smith wurde zumindest etwas konkreter zur Entstehung des Debüts: “Wir haben uns beim Schreiben bewusst dafür entschieden, emotional vielfältiger zu gestalten. Es umfasst eine breitere Palette von Emotionen. Wir haben jetzt eine unbeschwertere Art, unsere Band zu betrachten. Es bringt die Klänge der EP in Farbe. Da wir von einer Menge Emo und extremer Musik beeinflusst sind, haben wir gemerkt, dass die Dinge nur so elend sein können, wenn man nicht etwas hat, mit dem man sie kontrastieren kann. Man kann nur die Dunkelheit richtig spüren, wenn man auch das spürt. […] Lass uns also durch die stickigen Rückzugsorte, die muffigen Schlafzimmer und blutleeren Straßen gehen, während dich Instantkaffee schwarz wie Asche zu einer überwältigenden Frage führt.”

“McCartney, It’ll Be OK” wurde von Produzent Kwes Darko (u.a. Slowthai) in Damon Albarns Londoner Studio aufgenommen und live eingespielt. Es kann bei der Band bereits vorbestellt werden.

University – “McCartney, It’ll Be OK”

University-McCartney-Itll-Be-OK-cover

01. “Massive Twenty One Pilots Tattoo”
02. “Curwen”
03. “Gorilla Panic”
04. “Hustler’s Metamorphosis”
05. “GTA Online”
06. “Diamond Song”
07. “History Of Iron Maiden Pt. 1″
08. „History Of Iron Maiden Pt. 0.5”

Zurück zu den Wurzeln

Julien Baker und Mackenzie Scott alias Torres waren in den vergangenen Jahren ganz schön eingespannt: Baker nahm mit ihrer Indie-Supergroup Boygenius – bestehend aus ihr, Phoebe Bridgers und Lucy Dacus – ein erfolgreiches Album auf, das 2024 mit mehreren Grammys ausgezeichnet wurde. Auch Torres’ Platte “What An Enormous Room” erhielt rundum positive Kritiken und brachte seine Urheberin auf zahlreiche Konzertbühnen. Kein Wunder also, dass die Veröffentlichung eines gemeinsamen Albums der beiden befreundeten Singer-/Songwriterinnen auf sich warten ließ.

Die Idee zu “Send A Prayer My Way” entstand bereits 2016, als Torres und Baker erstmals zusammen auftraten. Ein Country-Album wollten sie aufnehmen, und zwar ein richtig gutes. „Auf gar keinen Fall wollte ich eine halbherzige Wischi-Waschi-Platte machen. Die Songs sollten perfekt werden, inhaltlich und handwerklich. Na ja, und wir waren jede für sich ziemlich beschäftigt, ich mit der Promotion für Boygenius, Mackenzie für ihre eigenen Sachen“, sagt Baker im Gespräch mit VISIONS. Auf das Ergebnis seien sie sehr stolz, sagen beide, wobei Torres einwirft, dass sie zunächst Skrupel hatte und sich nicht wirklich dazu berechtigt fühlte, Country-Musik zu machen: „Ich habe Georgia verlassen, und bin nach New York gezogen. Ich habe also das Ländliche gegen die Großstadt eingetauscht. Ich fühlte mich wie eine Auswanderin – aber Julien hat mich überzeugt. Sie kommt auch aus dem Süden, aus Tennessee. Wir ticken ziemlich ähnlich.“

Während der Pandemie arbeiteten Baker und Torres an ersten Songs, schickten Entwürfe und Vorschläge für Arrangements hin und her. “Send A Prayer My Way” ist eine hundertprozentige Kooperation, es gibt keine Aufteilung in Torres- oder Julien-Baker-Songs, sagen beide. Mitgebrachte Songskizzen entwickelten sich in der Zusammenarbeit im Studio oft in völlig andere Richtungen: „Der Song ‘Tuesday’ zum Beispiel hatte im Anfangsstadium eine eher traurige, deprimierende Stimmung. Beim Rumprobieren kamen wir auf die Idee, eine Dobro-Resonator-Gitarre zu verwenden. Dadurch hat sich das Stück komplett gedreht.“

Country als Genre hat in letzter Zeit einige ungeahnte Transformationen erfahren, man denke nur an den Superhit “Old Town Road” von Lil Nas X und Billy Ray Cyrus, oder Beyoncé, deren glamourösen und poppigen Ansatz von “Cowboy Carter” Torres und Baker sehr cool finden, für ihr eigenes Album aber andere Vorstellungen hatten. Essenziell, klassisch und zeitlos sollte es klingen: „Keine 808-Banger, kein Top-40-Material“, sagt Baker lachend. Die Frage, ob Country das passende Spielfeld für zwei offen lesbische Musikerinnen sei, beantworten Baker und Torres nachdenklich: „Ich weiß, was du meinst“, sagt Scott. „Ich hatte das Gefühl, nicht bodenständig und glaubwürdig genug für Country zu sein. Es gibt Ressentiments gegenüber Country, und ebenso kann Country Ressentiments befördern. Aber denk mal an Musikerinnen wie K.D. Lang, Brandi Carlisle oder Tracy Chapman – sie sind unsere Vorbilder. Wir erfinden Country-Musik nicht neu, aber wir sind sehr explizit, was unsere Identität angeht. Trotzdem glaube ich nicht, dass wir auf ‚schwarzen Listen‘ stehen werden“, so Baker, die bekennt, dass sie in ihren Teenagerjahren Country überhaupt nicht mochte.

Julien Baker & Torres (Foto: Ebru Yildiz)
Julien Baker & Torres (Foto: Ebru Yildiz)

„Country ist so urtypisch ameri­kanisch, es steht für vieles, was ich früher abgelehnt habe. Es gibt natürlich den republikanisch gefärbten Redneck-Bullshit – andererseits bin ich in diese Gesellschaft, in diese Kultur hineingeboren worden. Mitt­lerweile habe ich Verständnis für die Perspektive der Arbeiter aus Montana oder Dakota, von Cowboys und Outlaws. Ich schätze die klare, einfache Sprache, die im Country ihren Ausdruck findet.“ Torres verweist auf die vielen unterschiedlichen Spielarten von Country-Musik und gleichzeitig auf deren Gemeinsamkeit: „Im Country werden Geschichten erzählt, und in diesen Geschichten kann es um alles gehen. Sylvia Plath – die ich sehr bewundere – hat mal gesagt, dass sie unmöglich ein Gedicht über Zahnbürsten schreiben könne. Im Country ist Platz für Zahnbürsten, Barbecues, Makkaroni mit Käse, die alltäglichen Dinge. Ich verwende Country als Linse für meine eigenen Geschichten.“

Die erneute Wahl von Donald Trump zum Präsidenten erfüllt beide mit Sorge. „Wir haben schlichtweg Angst. Um uns selbst, aber noch mehr um Menschen, die nicht so privilegiert sind wie wir als weiße Künstlerinnen. Die extremen Äußerungen von Trump und seinen Gefolgsleuten führen dazu, dass sich die Menschen insgesamt extremer verhalten. Das Klima wird rauer und menschen­verachtend“, sagt Baker. Trotz alledem schauen Torres und Baker zuversichtlich in die Zukunft, freuen sich auf die Veröffentlichung der Platte und auf die anstehende Tour. „Ich hoffe, es klappt auch mit Konzerten in Deutschland“, ruft Torres. „See you there!“

Neue Tour angekündigt

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Nachdem Mantar bereits Anfang dieses Jahres zusammen mit der norwegischen Black-Metal-Punk-Band Kvelertak auf Tour war, kündigt das Bremer Duo nun ihre nächste Tournee durch Deutschland an. Im Mittelpunkt steht dabei ihr fünftes und aktuelles Album “Post Apocalyptic Depression”, das im Februar veröffentlicht wurde.

 

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Neben den sechs Tourterminen im Hebst wird Mantar bereits im Sommer zwei Konzerte in Herford und Dresden geben. Tickets sind ab sofort an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

VISIONS war bereits im Februar bei Mantars erster Show seit längerer Zeit in Berlin dabei. Frontmann Hanno Klänhardt hielt dabei gar nicht lange hinterm Berg, dass sie ein wenig eingerostet seien und es deswegen hier und da rumpele und zwicke. Auch der zügige Abgang von Schlagzeuger Erinç Sakarya am Ende der Show ließ sich als Unzufriedenheit interpretieren. Trotzdem war vor allem in der zweiten Hälfte ihrer 60 Minuten Spielzeit erkennbar, dass sie dank der aktuellen Platte nun über so viele Hits verfügen, dass sie auch locker als Headliner bestehen können.

Live: Mantar

24.10. Köln – Stollwerck
25.10. Bremen – Schlachthof
31.10. Leipzig – Conne Island
01.11. Kiel – Die Pumpe
08.11. Bochum – Tombstone Festival
14.11. Mannheim – Forum

Krebsdiagnose hat Freundschaft geheilt

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In einem neuen Interview mit dem Guardian spricht Blink-182-Bassist Mark Hoppus über seine Memoiren “Fahrenheit-182”, die heute erschienen sind. Er erzählt von seinem Leben mit Krebsdiagnose und von der wiedergewonnenen Freundschaft mit On-Off-Bandkollege Tom DeLonge.

Im Juni 2021 gab Mark Hoppus via Instagram seine Krebserkrankung bekannt, seine vollständige Genesung folgte Ende desselben Jahres. “Die Diagnose hat Freundschaften zurückgebracht, die ich seit Jahren nicht in meinem Leben hatte”, so Hoppus. Dazu gehört auch die durchaus wechselhafte Beziehung zu Blink-182-Mitbegründer Tom DeLonge: “Meine Diagnose hat meine Freundschaft mit Tom geheilt: Von Anfang an hieß es: ‘Was brauchst du? Ich bin da für dich.’ Umgeben von dieser Freundschaft und der Liebe und dem Support der Leute um mich herum habe ich so bei mir gedacht: ‘Weißt du was? Ich hatte ein ziemlich tolles Leben.'” Das Buch entstand in Zusammenarbeit Journalist und Schriftsteller Dan Ozzi und ist heute bei HarperCollins erschienen. Zurzeit ist es nur auf Englisch erhältlich.

Eine lange Geschichte

Auch Blink-182 scheinen einen Heilungsprozess hinter sich zu haben: Nach DeLonges Ausscheiden aus der Band in 2015, das nach offiziellen Angaben mit terminlichen Konflikten zusammenhing, übernahm Alkaline Trio-Frontmann Matt Skiba seinen Posten, mit dem die Band erst kürzlich im Zuge einer Charity-Veranstaltung anlässlich der Brände von Los Angeles gemeinsam auftrat. In der Zeit mit Skiba entstanden die Alben “California” (2016) und “Nine” (2019). 2022 gab es dann die große Wiedervereinigung: DeLonge schloss sich der Band wieder an, was zu ihrem Album “One More Time…” und einer ausgedehnten Tour führte. Ende 2024 kam dann die Deluxe-Version des Albums mit dem Titel “One More Time…Part 2”.

Nie genug

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Wem sollte man es übel nehmen, nach dem Hardcore-Meilenstein “Glow On” (2021) nach noch mehr zu fordern? Entsprechend knüpfen Turnstile mit dem Titeltrack ihres kommenden vierten Albums, “Never Enough”, an den genrewandelnden Sound des Vorgängers an: süßes Synthie-Blubbern und lieblicher Gesang von Frontmann Brendan Yates auf der einen Seite, harte Riffs und ein ausladendes Solo auf der anderen. Mehr denn je schielt die Band damit Richtung Stadionhymne. Am Ende des fast fünfminütigen Musikvideos deuten Turnstile aber an, dass eine zweite Auskopplung deutlich härter ausfallen könnte.

Ob Turnstile mit “Never Enough” der nächste große Wurf gelingt, klärt sich am 6. Juni, wenn das Album bei Roadrunner erscheint. Es kann bereits vorbestellt werden. Details zur Trackliste stehen allerdings noch aus. Bekannt ist bisher nur, dass Yates die Platte zwischen Los Angeles und dem heimischen Baltimore selbst produziert hat. Meg Mills, die nach dem Rauswurf von Brady Ebert seit 2023 als Tour-Gitarristin einsprang, war auch offiziell an den Aufnahmen beteiligt.

Die erste neue Musik seit “Glow On” veröffentlichen Turnstile bereits Anfang 2023 für die Sketch-Serie “I Think You Should Leave With Tim Robinson” als fiktive Band The Everything-You-Knows. Klanglich wird der Pop-Punk-Song wohl eher nicht auf “Never Enough” zu finden sein.

Bislang stehen nach Albumrelease nur eine Reihe großer Festivalshows an, in Deutschland ist noch kein Termin angesetzt.

Cover: Turnstile – “Never Enough”

turnstile-never-enough-cover

Live: Turnstile

07.06.2025 – (ES) Barcelona, Primavera Sound
13.06.2025 – (UK) London, Outbreak Fest
14.06.2025 – (PT) Porto, Primavera Sound
21.06.2025 – (FR) Clisson, Hellfest
28.06.2025 – (NL) Ysselsteyn, Jera On Air
29.06.2025 – (UK) Somerset, Glastonbury Festival
12.07.2025 – (CA) Ottawa Blues Festival
03.10.2025 – (US) Sacramento, Aftershock

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