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Muse verschieben Istanbul-Show

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Muse haben ihre erst kürzlich angekündigte Show in Istanbul auf 2026 verschoben. Grund dafür ist die Kritik von Fans an Abdülkadir Özkan, dem Leiter des Konzertveranstalters DBL Entertainment, der die aktuellen Proteste in der Türkei als “Verrat” betitelt haben soll.

Fans baten die Band inständig, ihre Zusammenarbeit mit dem Veranstalter zu überdenken. Drei Tage nach Ankündigung des Konzerts teilten Muse dann über ihre Social-Media-Accounts die Entscheidung mit, das Konzert in Istanbul zu verschieben: “Nach sorgfältiger Überlegung haben wir uns das Feedback unserer Fans zu Herzen genommen – unser Konzert in Istanbul wird auf 2026 verschoben, damit wir sicherstellen können, dass DBL Entertainment nicht involviert sein wird. Vielen Dank für eure anhaltende Unterstützung, sie bedeutet uns alles. Wir sehen uns 2026!”, so die Band.

 

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Proteste wegen Inhaftierung von Bürgermeister

Die Türkei erlebt derzeit erhebliche politische Unruhen, ausgelöst durch die Verhaftung von Ekrem İmamoğlu, dem Bürgermeister von Istanbul und führenden Oppositionspolitiker der republikanischen Volkspartei (CHP). İmamoğlu wurde im März wegen angeblicher Korruption festgenommen, seine Inhaftierung führte zu landesweiten Protesten, bei denen Hunderttausende Menschen auf die Straßen gingen, um seine Freilassung und Neuwahlen zu fordern.

In diesem Kontext riefen Aktivisten und die CHP außerdem zu Verbraucherboykotten gegen regierungsnahe Unternehmen auf, um wirtschaftlichen Druck auf die Regierung auszuüben. Diese Boykotte zielten auf Unternehmen ab, die als Unterstützer von Regierungschef Erdoğan und seiner AKP-Partei gelten. Zu besagten Unternehmen gehört auch DBL Entertainment: Leiter Abdulkadir Özkan habe die Proteste im Land öffentlich kritisiert. Obwohl Özkan später via X erklärt haben soll, seine Aussagen seien missverstanden worden, zog sich DBL Entertainment aus allen Projekten mit Muse zurück.

Haben Muse aus Fehlern gelernt?

Muse haben sich in den letzten Jahren trotz ihrer oft systemkritischen Texte bei Kontroversen nicht immer auf die Seite der Fans geschlagen: Im Zuge ihrer “Will Of The People”-Welttournee spielten sie ein Konzert in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur – kurz nachdem dort das Konzert von The 1975 beim Good Vibes Festival abgebrochen wurde. Daraufhin wurde die Band von Fans und The 1975-Frontmann Matty Healy kritisiert. Anlass war die geänderte Setlist der Band: Sie ersetzten den provokativen Song “We Are Fucking Fucked” von “Will Of The People” (2022) durch “Resistance” von “The Resistance” (2009).

Alle Alben von Jack White im Ranking

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Boarding House Reach

VÖ: 2018 | Label: Third Man / XL
 - Boarding House Reach

“Boarding House Reach” ist ein faszinierendes Stück Klangexzentrik, aber auch ein schwierig zu hörendes Album: Mit seinem dritten Soloalbum beschreitet Jack White neue Wege und outet sich als ungehemmter Soundforscher. Die Klangcollage, die daraufhin entsteht, bewegt sich zum Großteil jenseits bekömmlicher Songstrukturen. Es passt zu dieser kindlichen Neugier, die sich Richtung Funk und R’n’B („Corporation“), Spoken-Word (“Ezmeralda Steals The Show”), HipHop streckt und mit literarischen Referenzen (“Ice Station Zebra”) aufwartet, dass der Multiinstrumentalist die Songentwürfe mit einem alten, analogen Tonbandgerät aufnimmt, das er seit seinem vierzehnten Lebensjahr besitzt. Am Ende entsteht ein schwer zu fassendes Album, dass aber mit dem ursprünglich mal für die White Stripes geschriebenen “Over And Over And Over” und dem Opener “Connected By Love” durchaus den ein oder anderen traditionellen White-Song parat hat.


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Entering Heaven Alive

VÖ: 2022 | Label: Third Man / Membran
 - Entering Heaven Alive

Wer Whites nachdenkliche, akustische Songwriter-Seite schätzt, kommt mit seinem fünften Album auf seine Kosten: Ist das große Glück überhaupt erstrebenswert, wenn wir alle nur noch nichts mehr wollend debil in die Welt hinaus grinsen (“A Tip From You To Me”)? Und warum ist das mit der Liebe immer so ein Drama (“Love Is Selfish”)? Die auf “Boarding House Reach” geschürften Rhythmen hat White dabei ebenso wenig vergessen (“I’ve Got You Surrounded (With My Love)”), wie seine verspielte Seite (“Queen Of The Bees”). “A Madman From Manhattan” setzt kurz darauf wieder White, den Songwriter in Szene, der zu coolen Bossa-Nova- und Jazz-Akkorden große Erzählungen aus dem Ärmel schüttelt. Diese Songs sind vor allem deshalb so gut, weil man ihnen eindringlich lauscht: Man will wissen, wie sie ausgehen. Bei all dem Akustik-Zauber, und sei er noch so gut, darf man trotzdem gleichzeitig White, das wilde Gitarrentier vermissen.


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Fear Of The Dawn

VÖ: 2022 | Label: Third Man / Membran
 - Fear Of The Dawn

Nur drei Monate vor “Entering Heaven Alive” tritt mit “Fear Of The Dawn” genau dieser White in Erscheinung: Von Garage Rock getrieben, obsessiv Effektpedale heiß laufen lassend und Blues und HipHop am Kragen packend. Die Haare trägt der damals 46-Jährige nicht länger kinnlang, schwarz und wirr, sondern leuchtend blau und zur Elvis-Tolle frisiert. “Fear Of The Dawn” ist der Beginn eines neuen Kapitels, einer Reinkarnation. Ob es nötig ist, beide Seiten des neuen Abschnitts mit diesem 2022-Albumdoppel zu trennen oder ob ein Album mit dem Besten aus beiden Platten nicht dynamisch wertvoller gewesen wäre, steht als große Frage im Raum. Dass das eskalierende “Taking Me Back”, das groovende “What’s The Trick?” und der HipHop-Fiebertraum “Hi-De-Ho” mit A Tribe Called Quests Q-Tip darauf als Highlights vertreten wären, ist aber klar.


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Lazaretto

VÖ: 2014 | Label: XL / Beggars
 - Lazaretto

Wäre das hier ein Vinyl-Alben-Ranking, “Lazaretto” würde sich den ersten Platz sichern, denn Whites zweites Album als Vinyl-LP ist ein faszinierendes Gesamtkunstwerk. Mit Fokus auf die Tracklist muss sich “Lazaretto” jedoch mit der Bronze-Medaille eines Kopf-An-Kopf-Rennens begnügen. Während White, der Vinyl-Entrepreneur, sich Sachen fragt wie: Kann man eigentlich eine Platte im All abspielen (zwei Jahre später wissen wir: ja)?, knüpft White, der Musiker, an die hervorragende Songästhetik seines Debüts an, ohne viel Neues hinzuzufügen. Der Titelsong mag einer der letzten Rocksongs sein, bei dem man zum unwiderstehlichen Riff sofort auch das Musikvideo vor Augen hat, und das dank Lillie Mae Risches Violinen- und Backgroundeinsatz country-atmende “Temporary Ground” nistet sich angenehm im Ohr ein. Die Überraschungsmomente allerdings sind ausschließlich für den Vinyl-Auftritt von “Lazaretto” reserviert.


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No Name

VÖ: 2024 | Label: Third Man
 - No Name

Die erste Überraschung: Sein sechstes Soloalbum haut der Gitarrentüftler einfach so raus: kein Pressezirkus, kein Albumname, und über die Titel der einzelnen Songs lässt der Third-Man-Records-Kopf erstmal ein paar Tage die Gerüchteküche im Internet brodeln. Die zweite Überraschung: Dieses Album ist so geerdet, nah an Whites musikalischen Wurzeln aus Garage-Rock und Blues und ungeschliffen energetisch, wie seit dem Ende der White Stripes nichts, was er solo gemacht hat. Fast könnte man glauben, seit White seinen Tesla aus politischen Gründen verkauft hat, fließt wieder mehr Strom durch seine Gitarrenverstärker. Oder er ist vielleicht doch Benjamin Button und altert rückwärts. Denn eine wilde, dreckige The-Stooges-Hommage, wie “Bombing Out” ist bisher einmalig in Whites Solokatalog. Ein die Stimme an ihre Grenzen bringen wie am Ende von “Tonight (Was A Long Time Ago)” gab es seit seiner Coverversion von “Jolene” nicht mehr – und schon länger haben die Gitarren nicht mehr so knackig stählern geklungen wie in “Underground”.


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Blunderbuss

VÖ: 2012 | Label: Third Man / XL
 - Blunderbuss

“No Name” verzichtet auf die aufrührenden, beseelten Singer/Songwriter-Srücke, die der Geschichtenerzähler White so meisterhaft zu schreiben versteht. Das Solodebüt des Blues-Erneuerers allerdings hat sie alle, die zahlreichen Facetten des Jack White, und bündelt damit sämtliche Stärken in einem Album: So in “Love Interruption”, wenn die masochistischen Zeilen “I want love to roll me over slowly / Stick a knife inside me, and twist it all around” in lieblicher, akustisch begleiteter Zweistimmigkeit zwischen White und Backgroundsängerin Ruby Amanfu aufgehen. Dem gegenüber steht mit “Sixteen Saltines” eine kernig unmittelbare Garage-Rock-Wucht, von der man sich nur zu gern wachrütteln lässt. Die Spoken-Word-Salven in “Freedom 21”, angefacht von Carla Azars kraftvoll walzendem Schlagzeug-Beat, weisen auf Whites Faszination für die Spielarten des HipHop. Der Titelsong atmet mit Multiinstrumentalist Fats Kaplin an der Steel-Gitarre eine betörende Mischung aus Country und Folk. Das Little-Willie-John-Cover “I’m Shakin'” tänzelt mit einem vorwitzigen Basslauf, nur vorübergehend in die Schranken verwiesen von Whites Sologitarre, verspielt im Geiste des Rhythm And Blues voran. Wie sehr White die Neuinterpretation von Songklassikern liegt, zeigt die im Zuge der Single “Sixteen Saltines” als B-Seite veröffentlichte Version von U2s “Love Is Blindness”. All das hätte es fast nicht gegeben: Lange sträubt sich White nach dem Ende der aktiven White-Stripes-Zeit, Songs unter eigenem Namen zu veröffentlichen. Erst die Arbeit mit dem Feinsten, was Nashvilles reiche Sessionmusiker:innen-Szene zu bieten hat, ändert das und bringt ihm die fruchtbare Erleuchtung, dass es nicht zwingend eine Band braucht, um musikalische Visionen umzusetzen. Stattdessen schöpft White während der Aufnahmen aus den Vollen, experimentiert mit rein weiblichen und rein männlichen Studioband-Konstellationen und übernimmt dieses Konzept später auch auf Tour.


Albenlisten
Listen to your heart

Inhalt

  1. Von Flop bis Top – Alle Alben von Soundgarden im Ranking
  2. Von Flop bis Top – Alle Alben von Jack White im Ranking
  3. Von Flop bis Top – Alle Alben von Joy Division und New Order im Ranking
  4. Von Flop bis Top – Alle Alben von Placebo im Ranking
  5. Die 30 wichtigsten Konzeptalben – Die Schönheit des Konzepts
  6. Von Flop bis Top – Alle Alben von Tocotronic im Ranking
  7. Metalcore: die Album-Highlights – Der harte Kern
  8. Die 50 Alben des Jahres 2024 – Harte Musik für harte Zeiten
  9. Von Flop bis Top – Alle Alben von Linkin Park im Ranking
  10. Die besten Soloalben: 2012-2024 – Für sich (auf)genommen
  11. Die besten Soloalben 1994-2011 – Einzig und allein
  12. Von Flop bis Top – Alle Alben von Primal Scream im Ranking
  13. Von Flop bis Top – Alle Alben von The Cure im Ranking
  14. Von Flop bis Top – Alle Alben von Blur im Ranking
  15. Die 50 wichtigsten Noiserock-Platten – Mutwillig am Hit vorbei
  16. Von Flop bis Top – Alle Alben von Oasis im Ranking
  17. Von Flop bis Top – Alle Alben von Nick Cave & The Bad Seeds im Ranking
  18. Von Flop bis Top – Alle Alben von Weezer im Ranking
  19. Die 50 wichtigsten Soundtracks – Bilder hören
  20. Zwölf umweltbewusste Alben – Sendungsbewusstsein
  21. Von Flop bis Top – Alle Alben der Beatsteaks im Ranking
  22. Von Flop bis Top – Alle Alben von Frank Turner im Ranking
  23. Von Flop bis Top – Alle Alben der Foo Fighters im Ranking
  24. Global Beat - Die wichtigsten Platten – Der Beat geht weiter
  25. Jahresrückblick 2023: Die 50 Alben des Jahres – Es müsste immer Musik da sein
  26. 1993 in 50 Platten – Re(ar)viewmirror
  27. Die 25 besten Heartland-Rock-Platten – Bewusstsein schaffen
  28. Shoegaze: Die 40 besten Platten – Dream On
  29. Tribute-Alben: 25 Meilensteine – Wem Ehre gebührt
  30. Supergroups: Die 50 besten Alben – Alles super
  31. Supergroups: Superduos – Ein Fall für zwei
  32. Die 33 wichtigsten Koop-Alben – Kommt zusammen
  33. Sludge Metal: Die besten Platten – Schlammschlacht
  34. Die 2010er: Die Plattenliste – Die 100 besten Alben der 2010er
  35. Okkult-Rock - Die Plattenliste – Diabolus in Musica
  36. Proto-Punk: Die wichtigsten Platten – Paten des Punk
  37. Jahresrückblick 2022: Die 50 Alben des Jahres – Kommentare zur Zeit
  38. Britpop - Die Plattenliste – Cool Britannia
  39. Post-Punk: Die besten Alben der ersten Welle – Pinke Flagge, schwarzes Gewand
  40. Post-Punk: Die besten Alben des Revivals – Widerhall in der Fabrikhalle
  41. Von Grunge bis Drum'n'Bass – Die 100 wichtigsten Platten der 90er

Ian MacKaye mischt »New Wind« neu

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Das 2020 gegründete Classic-Punk-Label Trust Records legt den Albumklassiker “New Wind” von 7 Seconds neu auf und hat mit “Change In My Head” außerdem eine Neuninterpretation des Albums angekündigt.

Die hat nicht nur einen neuen Titel, sondern wurde vom ursprünglichen Produzenten Ian MacKaye (u.a. Minor Threat, Fugazi) zusammen mit Don Zientara von den Inner Ear Studios komplett neu abgemischt. Dabei sind auch zwei bislang unveröffentlichten Tracks, die bei der Wiederherstellung des Materials aufgetaucht sind: “Change In My Head” und “Compro” – ersteren gibt es als Single schon ab heute zu hören.

Frontmann Kevin Seconds erinnert sich im Zuge der Ankündigung an die Entstehung des Albums: “Die ganze Zeit zwischen dem Winter 1985 und dem ganzen Jahr 1986 war wohl die wichtigste und lebensverändernde Zeit für 7 Seconds”, so der Sänger. “Wir fingen alle an, uns wie die Erwachsenen zu fühlen, die wir so hartnäckig bekämpft hatten, um nie zu werden. Die Mitglieder heirateten, bekamen Kinder, versuchten, richtige Jobs zu finden und Verantwortung zu übernehmen, während wir immer noch unseren so genannten ‘Hardcore-Cred’ aufrechterhielten und versuchten, uns relevant zu fühlen. Es war eine unglaublich emotionale und komplizierte Zeit für uns alle, aber Mann, hat uns das hart gemacht und noch entschlossener, das zu tun, was wir als kreative Menschen und als Band tun wollten.”

Die Reissue “New Wind” und die Neuinterpretation “Change In My Head” werden als Bundle angeboten und sind ab dem 23. Mai über Trust in Zusammenarbeit mit BYO über diesen Link erhältlich.

Die Originalbänder von “New Wind” wurden von Dan Johnson von Audio Archiving Services restauriert und vom Grammy-Preisträger Michael Graves neu gemastert. Die Vinyl-Version enthält zudem eine 24-seitige Geschichte zur Platte mit ungesehenen Fotos, Flyern und Erinnerungsstücken, die von Bryan Ray Turcotte zusammengestellt wurden.

7 Seconds – “Change In My Head”

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01. “New Wind”
02. “Tied Up”
03. “Opinion of Feelings”
04. “Grown Apart”
05. “Calendar”
06. “Put These Words”
07. “Man Enough To Care”
08. “Compro (Unreleased)”
09. “Somebody Help Me Scream”
10. “Change In My Head (Unreleased)”
11. “Expect To Change”
12. “Just One Day”
13. “The Inside”
14. “Still Believe”
15. “The Night Away”

Die süße Kunst des Nichtstuns

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Kaum hat die angekündigte Pause von Kvelertak begonnen, veröffentlichen gleich zwei Bandmitglieder neue Musik. Während das erste Album von Gitarrist Vidar Landas Soloprojekt King Hüsky Mitte Mai erscheint, ist man bei The Good The Bad And The Zugly, der Band von Sänger Ivar Nikolaisen noch nicht so weit.

Was es gibt, ist mit “How To Do Nothing” eine erste neue Single seit der Veröffentlichung der angeblichen B-Seiten-Sammlung “Decade Of Regression” und die Aussicht auf ein neues Album. Der Titel des Songs ist dem gleichnamigen Buch von Jenny Odell entlehnt, in dem die Autorin sich mit der herrschenden Aufmerksamkeitsökonomie auseinandersetzt.

The Good The Bad And The Zugly fassen Odells Ansatz gewohnt unverblümt in einem Statement zur Single zusammen: “Die feuchte und klamme Hand des Techno-Determinismus hat die wachsenden Horden von mittleren Managern, die sich den Mund zukleben, von ihrer Gesundheit besessen sind und Marathon laufen, immer fester im Griff. Seit kurzem in Form von Smart Watches, die Stress, Aktivität und Produktivität analysieren können. Tatsächlich kann selbst deine Performance im Bett mithilfe von Armbändern mit KI trainiert werden. ‘Das kannst du besser’, sagen sie, während auf dem Display eine Nachricht erscheint, dass es nicht daran liege, dass man im November geboren sei.

Dieser Song ist nichts weniger als der Aufruf zu einer Revolution gegen den Würgegriff des Silicon Valley, in dem es unsere Aufmerksamkeit hat. Mit Jenny Odells Buch ‘How To Do Nothing’ als unserem Manifest ist es unser Ziel, den ganzen Scheiß niederzureißen und uns ein neues spirituelles Skrotum wachsen zu lassen – eines, das Produktivität neu definiert, Langeweile befördert und nichts zu tun auf den Weg der Erlösung führt.”

Näheres zu ihrem kommenden Album haben The Good The Bad And The Zugly aber bislang nicht angekündigt. Wohl aber einige Tourdaten, die sich bislang auf Konzerte in Schweden und Norwegen, der Heimat der Band, beschränken.

»Ich bin die Sex Pistols«

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Gegenüber The Independent reagierte John Lydon wenig erfreut auf die Nachfrage, ob er selbst an einer vollständigen Reunion der Sex Pistols interessiert wäre: “Niemals, nicht nach ihren dreckigen Taten, lasst sie in ihren Walt-Disney-woken Erwartungen schwelgen. Sie haben die Inhalte gekillt, oder sind auf dem besten Weg dahin, und haben alles in unsinnigen Kinderkram verwandelt und das ist inakzeptabel.” Weiter führte Lydon aus: “Tut mir leid, ich werde das nicht länger unterstützen, soweit ich weiß, bin ich die Pistols und sie sind es nicht.”

Ein besonders Augenmerk richtete Lydon auf den Song “Public Image” von seiner Band Public Image Ltd, der mit der Songzeile “You never listened to a word that I said/ You only seen me for the clothes I wear” beginnt. Darauf angesprochen, ob die Zeile für ihn mittlerweile eine neue Bedeutung annimmt, holt er aus: “Letztes Jahr mussten sie Billy Idol holen und jetzt Mr. Carter, damit er kommt und sie [seine Texte] für sie anhört, sie sind Zirkusclowns bei der Arbeit.”

Reunion nur Karaoke für Lydon

Seinem Unmut über die Reunion seiner ehemaligen Bandkollegen mit Frank Carter ließ Lydon in letzter Zeit häufiger freien Lauf. Zuletzt Mitte Februar hatte er die neuen Shows als Karaoke bezeichnet. Die Reunion der Sex Pistols mit Carter kam im vergangenen Jahr zunächst nur für einige Charity-Konzerte zur Rettung der Londoner Bush Hall zustande. In ihrer Ursprungsbesetzung existierten die Sex Pistols nur zwischen 1975 und 1978. Über die Jahre gab es einige kurzlebige Reunions und Touren, damals noch gemeinsam mit Lydon.

Für seine ehemaligen Bandkollegen läuft es dagegen auch ohne Lydon ganz gut: Aktuell sind sie auf Tour durch Australien, im Sommer spielen sie dann einige Shows in Deutschland – erstmals seit 29 Jahren. Das exklusive Headline-Konzert der Band findet am 4. Juli in der Berliner Zitadelle statt. Tickets sind bereits an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Auch für Auftritte beim Ruhrpott Rodeo und dem Jera On Air sind die Sex Pistols bestätigt.

Lydon ist währenddessen weiter mit Public Image Ltd unterwegs und tourt etwa im Mai durch das Vereinigte Königreich. Auch ein Auftritt in Deutschland, beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig, ist geplant.

VISIONS empfiehlt: Sex Pistols feat. Frank Carter

04.07. Zitadelle – Berlin

Die Alben der Woche

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Album der Woche: Scowl – “Are We All Angels”

Scowl (Foto: Sean Stout)
Scowl (Foto: Sean Stout)

Scowl bringen mit ihrem neuen Album neuen Wind in die Hardcore-Szene: Sie bewegen sich weg von der Tradition und hin zu aufgeschlossenen Bands, die die Insignien der alten Schule mit Elementen aus 90s-Indie, College Rock, Emo, Pop-Punk, Electronica und vielem mehr verquirlen. “Are We All Angels” sucht sein Glück in der Variation und – Spoiler! – findet es.

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DJ Koze – “Music Can Hear Us”

Ausnahmeerscheinung DJ Koze entwickelt sich mit jeder seiner Platten musikalisch weiter – so auch mit “Music Can Hear Us”: Er baut die Singer/Songwriter-Electronica um die Leute, die seinen Songs ihre Stimmen leihen und treibt sie so zur Perfektion an. Das führt nicht nur zu humorigen, sondern auch ehrlichen, im Kern aufrichtigen Tracks.

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Black Country, New Road  – “Forever Howlong”

Black Country, New Road Forever Howlong Cover

Black Country, New Road schlagen nach dem Ausstieg ihres alten Sängers musikalisch einen neuen Weg ein. In unserer Redaktion kommt das unterschiedlich gut an. In der einen Ecke: “Großartiges Musiktheater, gespickt mit Progrock und cleverer Virtuosität”, in der anderen: “Nerdiger, prätentiöser Barock-Kitsch im Rüschenhemd”.

zum Vier-Ohren-Test


Odd Couple – “Rush-Hour des Lebens”

Odd Couple - Rush-Hour des Lebens Cover

Odd Couple kombinieren Garage-, Psych- und Krautrock mit gesellschaftskritischen Texten, die zwischen Dÿse und Tocotronic wandeln. Ihr fünftes Album knüpft an seinen Vorgänger an, behandelt Themen wie Einsamkeit, die Suche nach Sinn und überrascht mit Humor und ungeschönter Ehrlichkeit – auf jedem der zwölf Songs.  

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Herrenmagazin – “Du Hast Hier Nichts Verloren”

Herrenmagazin - "Du hast hier nichts verloren"Seit 2016 machten Herrenmagazin auf unbestimmte Zeit Pause. Von ihrem Comeback-Album wird abgeholt, wer das diffuse Unwohlsein kennt, über das Deniz Jaspersen seine unprätentiösen, schönen Melodiebögen singt und sich so geborgen fühlt: Es finden sich wunderschöne Songs, um mittelmäßige Tage deutlich besser zu machen.

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Miki Berenyi Trio – “Tripla”

Miki Berenyi Trio Tripla CoverMiki Berenyi war in einem früheren Leben Sängerin und Gitarristin bei Lush, deren Einflüsse auf “Tripla” definitiv nicht zu leugnen sind. Zwischen Shoegaze, Dreampop und Neo-Psychedelia erzeugen die drei Gitarren des Miki Brenyi Trios eine ätherische Atmosphäre: Eine Sammlung erstklassiger Songs, die wunderbar detailreich arrangiert sind.

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Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs – “Death Hilarious”

Pigs x7 Death Hilarious Cover

Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs setzen auf ihrem Album “Death Hilarious” ein wütendes, post-industrielles Denkmal für Detroit und Birmingham. Mit lauten Riffs, Rap-Elementen und einem brachialen Doom-Ansatz liefern sie eine nie ruhende Platte, die sich laut Gitarrist Sam Grant wie ein “Schlag ins Gesicht” anfühlt.

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Craig Finn – “Always Been”

Craig Finn Always Been Cover

Craig Finns sechstes Soloalbum “Always Been” erzählt meisterhaft von der erodierenden Mittelschicht und ihren Sehnsüchten. In Zusammenarbeit mit Adam Granduciel, dem Sänger von The War On Drugs, entstehen ein warmes Klangbild und packende Geschichten über gescheiterte Aufstiege und die Suche nach einem besseren Leben.

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 Anika – “Abyss”

anika abyss cover

Anikas drittes Album “Abyss“ kombiniert Grunge-Einflüsse mit experimentellen Klängen, um die Abgründe der Gegenwart zu erfassen. Zwischen Wut und Katharsis zeichnet sie das Bild einer zerrissenen Welt, die von Manipulation, Faschismus und Entfremdung geprägt ist und verbindet die 90er meisterhaft mit der heutigen Zeit.

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Momma – “Welcome To My Blue Sky”

Momma Welcome To My Blue Sky Cover

Momma aus Brooklyn verschmelzen auf ihrem vierten Album 90s-Alternative, Grunge und Dreampop zu einem einzigartigen Sound, der elektronische und analoge Elemente vereint. Ihre Songs fühlen sich an wie Tagträume aus einer unbeschwerten Welt.

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Trigger Cut – “A History Of Junk”

Trigger Cut A History Of Junk Cover

Trigger Cut präsentieren auf ihrem vierten Album “A History Of Junk” eine Mischung aus kraftvollen Gitarrenriffs, treibenden Drums und einem markanten Bass-Sound. Die Band kombiniert Noise-Elemente mit prägnantem Songwriting und liefert mit Songs wie “Rat Nip” und “Crash Crew” eine mitreißende, energiegeladene Platte.

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Thornhill – “Bodies”

Thornhill Bodies Cover

Thornhill aus Melbourne setzen mit ihrem Album “Bodies“ die Entwicklung des modernen Metalcore fort. Ihr aggressiver, explosiver Sound erinnert an die Deftones der frühen 00er Jahre. Mit kraftvollen Songs, die von düsterer Intensität bis hin zu ruhigen, melodischen Momenten reichen, liefern sie ein beeindruckendes Metal-Erlebnis.

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Texte von Nele Marggraf und Inga Nelges

Steve Sladkowski von Pup

Wo und wann hast du das Shirt gekauft?

Es wurde von meiner Frau bei eBay gekauft. Sie hat das Shirt nicht nur gefunden, sondern sich auch in einen Bieterwettstreit begeben, um es von jemandem in Thailand zu kaufen. Das alles geschah an Weihnachten 2023.

Was bedeutet die Band auf dem Shirt für dich?

Grateful Dead sind eine Band, die ich seit fast zwanzig Jahren immer wieder gerne höre, meistens privat, aber manchmal auch öffentlich. Als ich jünger war, liebte ich Jam-Bands wie Phish und auch die elektrische Periode von Miles Davis. Grateful Dead waren für mich so etwas wie eine natürliche Ergänzung, als ich all diese ausgedehnte Improvisationsmusik aufgesogen habe. Da sie in der Generation Z immer mehr Anerkennung finden, war es schön, ihre Musik wiederzuentdecken (vor allem Live-Aufnahmen aus den späten 1970er Jahren).

Steve Sladkowskis Grateful-Dead-Shirt (vorne)
Steve Sladkowskis Grateful-Dead-Shirt (vorne)

Welche persönliche Geschichte verbindest du mit dem Shirt?

Dies ist eines dieser Shirts, die als „Heiliger Gral“ unter den Bandartikeln gelten. 1992 sponserten The Grateful Dead die litauische Herren-Basketballmannschaft bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona. Mit ihrem Sponsoring beauftragte die Band einen Merch-Designer namens Greg Spiers, der sowohl das 1992 von den Litauern getragene Design als auch mein Shirt entwarf, das 1996 während der Olympischen Spiele in Atlanta verkauft wurde. Es ist in der Tat sowohl ein legitimes Stück Band-/Sport-Crossover-Merch als auch ein Bootleg in einem – irgendwie. Es ist sehr cool und – obwohl es nicht so schwer zu finden ist wie das Shirt von 1992 – ein unglaublich seltenes Design!

Steve Sladkowskis Grateful-Dead-Shirt (hinten)
Steve Sladkowskis Grateful-Dead-Shirt (hinten)

Welche Bedeutung haben Bandshirts ganz allgemein für dich?

In erster Linie sind Bandshirts eine unglaubliche Möglichkeit, einen direkten und positiven Einfluss auf das Leben der Musiker:innen zu haben, die man liebt. Der Kauf eines Shirts bei einer Show macht wirklich einen Unterschied in unserem Lebensunterhalt, also ermutige ich jeden, der dies liest, es zu tun! An den Shirts in meiner Sammlung liebe ich, dass jedes einzelne eine persönliche Geschichte hat – egal, ob ich es letztes Jahr oder vor Jahrzehnten gekauft habe – und dass es so viel mehr Spaß macht, sie zu tragen als ein einfaches, einfarbiges T-Shirt.

Der Hauptpreis

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Auch ihre neue Single lassen Rise Against in Stadion-Punk-Sound baden: “Prizefighter” heißt die bereits zweite neue Veröffentlichung der Polit-Punks in diesem Jahr und folgt auf das Ende Januar veröffentlichte “Nod”. Im Musikvideo lässt die Band ihre Wintertour Revue passieren – erst vor wenigen Wochen war die Band auch unter anderem in Hamburg zu Gast, um eine Show zu spielen.

Frontmann Tim McIlrath erklärt zur neuen Single: “Es geht um den Versuch, den Wechsel vom Zuschauer zur Öffentlichkeit in Einklang zu bringen und darum, was man seinen Fans schuldet und was man seiner eigenen geistigen Gesundheit schuldet.”

Die Chance den neuen Song live zu hören, haben Fans schon in wenigen Monaten: Dann spielen Rise Against unter anderem bei Rock am Ring, Rock im Park und auf dem Hurricane und Southside Festival, auch einige Headliner-Konzerte hat die Band angekündigt. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

VISIONS empfiehlt: Rise Against

04.06. Hannover – Gilde Parkbühne
06.06. Nürnberg – Rock Im Park
07.06. Nürburgring – Rock Am Ring
09.06. Leipzig – Haus Auensee
10.06. Münster – Halle Münsterland
12.06. Nickelsdorf – Nova Rock
20.06. Scheeßel – Hurricane Festival
21.06. Neuhausen ob Eck – Southside Festival

Von Schlangen gejagt

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Die neue Single “Snakes” von Red Ocean, angeführt von Gitarrist, Songwriter und Produzent Bernhard Pausch, erscheint am 4. April. Bei VISIONS habt ihr die Möglichkeit, die Single exklusiv vorab zu hören – inklusive des dazugehörigen Musikvideos.

Der Single gibt einen ersten Vorgeschmack auf Red Oceans zweite EP “Mad For It”, die am 22. August 2025 über Popup erscheint. Zusammen mit Drummer Danny Weber kreiert Pausch auf “Snakes” einen intensiven Sound, der Grunge- und Alternative-Elemente mit roher Energie vom Garagerock verbindet.

“High on the venom of a snakebite”

Entstanden aus einer persönlichen Erfahrung des Frontmanns Bernhard Pausch erzählt der Song die Geschichte eines intensiven Albtraums, in dem Schlangen den Protagonisten verfolgen und in einen rauschhaften Zustand versetzen. Pausch beschreibt “Snakes” als eine emotionale Achterbahnfahrt, in der die Grenzen zwischen Angst und Wahnsinn verschwimmen. „Wenn ich den Song singe und performe, komme ich wieder in den Modus zurück, den ich im Traum hatte – sich komplett vergessen, den Viechern Paroli bieten und so heftig auf- und durchdrehen, dass es schon wieder Spaß macht“, erklärt er zur neuen Single.

Debüt feierten Red Ocean vergangenes Jahr mit der EP “Snapshots”. Seitdem spielte die Band unter anderem auf dem Høffest in Klanxbüll, dem Reeperbahn Festival, der c/o Pop und dem Skandaløs Festival. Zudem hatte die Band einen Supportslot für die britische Band Wunderhorse in Berlin.

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