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Neues Album im Juni?

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Die Hardcore-Größen Turnstile scheinen eine neue Veröffentlichung zu planen: Basement-Gitarrist Alex Henery, der auch für die Videografie bei Turnstile zuständig ist, postete bei Instagram eine Story, die ein Werbeplakat auf dem Sunset Boulevard in Los Angeles zeigt. Auf dem Plakat steht der Schriftzug: “Never Enough / Turnstile” und das Datum 6. Juni 2025. Auch darauf zu sehen: Meg Mills, die nach dem Rauswurf von Brady Ebert seit 2023 als Tour-Gitarristin einsprang. Die Band hat sich bislang noch nicht zum Plakat geäußert.

THE BOYS ARE BACK
byu/Primary-Ship-4470 inturnstile

Zeitlich gesehen ist die Veröffentlichung von neuer Musik der Band sehr wahrscheinlich: Bereits 2021 veröffentlichten sie ihr bislang letztes Album “Glow On”, in den nachfolgenden Jahren blieben sie weiterhin sehr aktiv durch Touren und tauchten etwa als Gäste auf dem Hot Water Music-Album “Vows” auf.

Die erste neue Musik seit ihrem Genre-Meilenstein veröffentlichen Turnstile Anfang 2023 für die Sketch-Serie “I Think You Should Leave With Tim Robinson” als fiktive Band The Everything-You-Knows. Zuletzt wurden sie als Teil des geupdateten “Tony Hawk’s Pro Skater 3 + 4”-Soundtracks angekündigt. Ob es bereits zu ihren Auftritten beim diesjährigen Hellfest, Glastonbury oder Jera On Air neue Musik zu hören geben wird, ist bislang nicht bestätigt – dank des Datums auf dem Werbeplakat aber denkbar.

Gnome men’s land

Die nennt sich Gnome und besteht aus drei blassen Antwerpenern, die auf Pressefotos, in Videoclips und während ihrer Auftritte rote Spitzhüte tragen. Man kann es geradezu als Ritual bezeichnen, wenn das Trio zu seiner Einlaufmusik die Bühne betritt, die zwergischen Kopfbedeckungen hervorholt und mit feierlicher Gestik aufsetzt. Womit sie natürlich nicht allein sind. Den Soundmann der Band erkennt man unter den tausenden Besucher:innen auf dem Gelände des Carlswerk und des Club Volta, ebenso die Fans: alle buchstäblich behütet. Und weil Gnome die Dinger auch am Merchstand verkaufen und mehr als nur eine Handvoll Leute zugreifen, ist es wohl keine Übertreibung zu sagen: Mehr rote Kappen gibt’s nur bei Limp Bizkit-Shows.

Das ist nur eine der Eigenheiten des ersten – und ausverkauften – SOL Sonic Ride 2025, mit dem das Label und Veranstaltungsunternehmen Sound Of Liberation 2025 die Feierlichkeiten zu seinem 20-jährigen Jubiläum so richtig ins Laufen bringt. Von den zwölf Bands, die heute spielen, haben fünf am Vortag in Karlsruhe das Line-up des Mini-Festivals SOL Psych Out gebildet. Ob es daran liegt, dass High Desert Queen, Kant, Greenleaf, Earth Tongue und Color Haze so eingespielt sind, sei dahingestellt. Doch sie sind es, und da sie (mit den Anheizern Lucid Void) die Besetzung der ersten Hälfte des Sonic Ride bilden, erleben die Besucher:innen von Anfang an ein hochwertiges Vergnügen zwischen Hardrock, Stoner und Psych, das knallhart demonstriert, was Sound Of Liberation für die Szene leisten: Aufbauarbeit für eine so junge wie auch fantastische Band wie Kant steht dem Booking von internationalen Namen wie Slomosa oder 1000Mods gegenüber.

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Gott sei Dank sind Griechen da: 1000Mods (Foto: Falk-Hagen Bernshausen)

Und mittendrin, zur Halbzeit: My Sleeping Karma. Bei denen spielt SOL-Chef Matthias “Matte” Vandeven Bass, die Bandgeschichte spiegelt den Verlauf von Sound Of Liberation. Vom Gas-Wasser-Installateur, der quasi nebenbei Musik macht, zum ernsthaften Booker und Profimusiker, der mittlerweile das Berliner Desertfest und zahlreiche andere Szenetreffs veranstaltet. Mit ihrem sechsten Album “Atma” haben My Sleeping Karma 2022 einen kreativen Höhepunkt erlebt, auf den ein Jahr darauf der tragische Krebstod ihres Schlagzeugers Steffen Weigand folgte.

Wenn nun also tausende Leute im Carlswerk zum instrumentalen Space-Prog der Aschaffenburger mitgehen, hat das etwas Spirituelles und stellenweise wohl auch Heilendes, das die Musik überstrahlt. Von den übergroßen Projektionen indischer Gottheiten und Symbole kann man dann auch halten was man will. Im besten Fall lässt sich das Publikum darauf ein, im schlimmsten stören die Bilder nicht weiter. Mit geschlossenen Augenlidern sind My Sleeping Karma ohnehin am besten zu genießen – das ist als Kompliment gemeint.

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Bestaunt sein Werk: SOL-Chef Matthias Vandeven (Foto: Falk-Hagen Bernshausen)

Mit offenen Augen gehen dagegen Daevar vor. Die haben mit drei bockstarken Alben in drei Bandjahren einen exzellenten Lauf, den sie live nahtlos fortführen. Dazu nutzt Sängerin und Bassistin Pardis Latif eine Pause zwischen zwei Songs für eine Ansage im Sinne des feministischen Kampftages vor ein paar Wochen und fordert folgerichtig und erfolgreich im weiteren Verlauf des Sets einen FLINTA-Pit vor der Bühne. Dann fällt auch kaum ins Gewicht, dass zum grungigen Doomrock der Band so richtig fies Headbangen nicht drin ist. Dafür sind eben Gnome zuständig.

Die folgen im Club Volta auf Daevar und zocken ein Set aus dem Besten ihres aktuellen, wilden Albums “Vestiges Of Verumex Visidrome” und einer Auswahl ihrer vorherigen beiden Alben. Dass dabei Auszüge ihres instrumentalen Debüts “Father Of Time” (2018) bestens zu neuen Songs wie dem Riffmonster “Old Soul” passen, spricht für die drei verrückten Belgier, die ihren Auftritt neben den Spitzhüten mit Projektionen von Szenen aus alten Fantasy- und SciFi-Billigfilmen garnieren. Braucht es die zwingend? Nein. Braucht es den Humor nach Art von Mastodon-Videos? Nein. Aber sie transformieren das Set von bemerkenswert zu denkwürdig. Geht es nach uns, werden Belgien und das Indielabel Polderrecords bald zu klein für Gnome.

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Beschlossen den Abend im Carlswerk: Slomosa (Foto: Falk-Hagen Bernshausen)

Danach könnte genausogut Schluss sein mit dem ersten SOL Sonic Ride. Beschweren würde sich niemand – außer Slomosa und Frenzee, die den Abend in ihren jeweiligen Venues beschließen. Slomosa mit viel Heavy-Vibes und vor größerem Publikum im Carlswerk, Frenzee im Club Volta mit einer punkigen Note, die so an dem Tag noch nicht anklang und mit einem wahren Energiebündel als Sängerin. Wer Apollonia Xylouris heißt, dürfte ohnehin ein Leben mit eingebautem Cheatcode für Action führen. Schöne Überraschung auch: Live klingt das griechische Geschwister-Trio ungleich besser als auf Platte.

Und dann war’s das wirklich. Aber eben nur für heute Abend. Am 30. Mai veranstaltet Sound Of Liberation in Chemnitz die “Blue Moon Barbecue Session” mit Daevar, Earth Tongue, The Kilaueas und einem DJ-Set von VISIONS-Redakteur Jan Schwarzkamp rund um Stoner, Psychrock und Metal. Rund einen Monat darauf, am 28. Juni, folgt der zweite Sonic Ride auf dem Gelände des Schlachthof Wiesbaden. Headliner: das Brant Bjork Trio und King Buffalo. Wir sehen uns dort.

Anscheinend aufgelöst

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Zuletzt bestand Chubby & The Gang nur noch aus zwei Personen: Charlie Manning Walker – genannt “Chubby Charles” – und Fucked Up-Schlagzeuger Jonah Falco. Zusammen hatten die beiden 2024 das Album “…And Then There Was” eingespielt und aufgenommen. An Walkers Seite war zuletzt eine Live-Band, die zweite Inkarnation der Band.

Denn schon auf dem zweiten Album “The Mutt’s Nuts” (2021) wurde Bassist Luke Austin mit Maegan Brooks ausgewechselt. Die wiederum spielt mittlerweile Gitarre bei Turnstile. Genau für die sollten Chubby & The Gang im Juli 2022 noch den Support (in Deutschland) übernehmen. Aber schon da hieß es, die Band habe sich kurzfristig aufgelöst. Walker tourte und veröffentlichte derweil mit der Oi!-Punk-Band The Chisel Anfang 2024 das Album “What A Fucking Nightmare” – bis Chubby & The Gang dann “…And Then There Was” angeteasert haben.

 

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Auf Instagram haben Chubby & The Gang, deren Bandfoto schon länger nur noch Walker zeigt, einen Post, in dem sich Walker für die guten Zeiten bedanken und für die schlechten innerhalb der vergangenen sechs Jahre entschuldigt. Mit dem Vermerk, dass es noch Merch gibt.

Gegründet hatte Walker die Supergroup 2019 in London zusammen mit diversen Kolleg:innen aus dem Punk-, Hardcore-, Oi!- und Garage-Rock-Umfeld – um all diese Styles inklusive ein wenig Folk, Power-Pop und Pub-Rock zu fusionieren. 2020 erscheint das Debütalbum “Speed Kills”, zwei weitere und einige Singles folgen. Allesamt produziert von Jonah Falco.

Deluxe Edition von »Carrie & Lowell« angekündigt

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Über “Carrie & Lowell”, im März 2015 in VISIONS 265 unsere Platte des Monats, schrieb VISIONS-Autor André Bosse: “Nach Kunstprojekten und einer längeren Pause hat Sufjan Stevens eine ganz simple Singer/Songwriter-Platte eingespielt. Einen größeren Gefallen hätte er uns gar nicht tun können.” Auch mit 10 Jahren Abstand nimmt das Album eine Sonderstellung in Stevens Werken ein, dem der introvertierte Singer/Songwriter nun mit einer Deluxe Edition Rechnung trägt.

Dafür hat Stevens das Cover-Artwork überarbeiten lassen. Es zeigt nun das komplette Polaroid, das er damals für die Vorderseite des Albums verwendete, mit der Handschrift seiner Schwester Djamilah. Zudem hat Stevens für die Deluxe Edition von “Carrie & Lowell” ein 40-seitiges Booklet gestaltet, das unter anderem Collagen aus Fotos verschiedener Generationen seiner Familie zeigt.

Zudem enthält die Neuauflage von “Carrie & Lowell” sieben zusätzliche Songs. Sechs Demoversionen, darunter mit “Mystery Of Love” auch eine, die zwar in den gleichen Sessions wie das Album entstanden ist, am Ende aber nicht auf dem Album landete. Stattdessen nahm sich Stevens den Song noch einmal vor, seine überarbeitete Version landete schließlich auf dem Soundtrack des Films “Call Me By Your Name” von Luca Guadagnino. Die ursprüngliche Demo-Version von Stevens kann man bereits hören.

Zudem enthält die Deluxe Edition zwei alternative Versionen der Songs “Fourth Of July” und “Wallowa Lake Monster”. Letzterer war ebenfalls nicht auf dem ursprünglichen Album enthalten, sondern Teil der Compilation “The Greatest Gift” von 2017, mit Outtakes, Demos und Remixen von “Carrie & Lowell”-Material. Die Deluxe-Edition erscheint als Doppel-Vinyl und Doppel-CD am 30. Mai über Stevens eigenes Label Asthmatic Kitty.

Stevens aktuelles Album “Javelin” ist 2023 erschienen. Rund um die Veröffentlichung gab er auch bekannt, warum er sich in den vergangenen Jahren in der Öffentlichkeit noch rarer gemacht hatte als eh schon: Der Künstler leidet am Guillian-Barre-Syndrome, einer seltenen Nervenerkrankung.

Sufjan Stevens „Carrie & Lowell“ (Deluxe Edition)

Sufjan Stevens Carrie & Lowell Deluxe Edition Cover

Disc 1:

01. “Death with Dignity”
02. “Should Have Known Better”
03. “All of Me Wants All of You”
04. “Drawn To the Blood”
05. “Eugene”
06. “Fourth of July”
07. “The Only Thing”
08 “Carrie & Lowell”
09. “John My Beloved”
10. “No Shade in the Shadow of the Cross”
11. “Blue Bucket of Gold”

Disc 2:

01. “Death with Dignity (Demo)”
02. “Should Have Known Better (Demo)”
03. “Eugene (Demo)”
04. “The Only Thing (Demo)”
05. “Mystery of Love (Demo)”
06. “Wallowa Lake Monster (Version 2)”
07. “Fourth of July (Version 4)”

Den Tresor geöffnet

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Zumindest einen Teil des kommenden Wavves-Albums hat Blink-182-Drummer Travis Barker produziert, wie Bandchef Nathan Williams nun verriet. Einen davon gibt es mit dem euphorischen Trennungssong “Goner” auch schon zu hören, der man Barkers cleane Pop-Punk-Produktion deutlich anmerkt.

Über diese Zusammenarbeit mit Barker sagte Williams: „Ich hatte diesen Song, den ich immer wieder aufgriff und versuchte, ihn ein paar Mal aufzunehmen, aber er war nie richtig. Schließlich bekam ich davon PTSD. Ich sprach mit Travis darüber, ein paar Songs zusammen zu machen, und als ich ihm den Tresor öffnete, stach dieser Song heraus, also nahmen wir ihn auf und bekamen ihn schließlich richtig hin.“

Das verwackelte Video zum Song wurde kürzlich bei einer Charity-Show für die Waldbrand-Opfer von LA gefilmt. Regie führte Brandon Dermer.

Zuvor gab es mit “So Long” bereits den ersten neuen Song der kalifornischen Surf-Pop-Punks seit vier Jahren zu hören. Co-Produziert und mitgeschrieben wurde der Song allerdings von Aaron Rubin, der das aktuelle Album von Blink-182, “One More Time…”, ebenfalls mitgeschrieben und mitproduziert hat.

Das neunte Album von Wavves (inklusive dem nicht offiziell veröffentlichten “Babes”) ist der Nachfolger von “Hideaway” (2021). “Spun” erscheint dann am 6. Juni über Williams’ Label Ghost Ramp, vorbestellen kann man es noch nicht. Eine große US-Tour steht auch an, in Europa sind mal wieder keine Shows geplant. In Deutschland waren Wavves zuletzt 2013 zu sehen.

Cover: Wavves – “Spun”

Neues Soloprojekt zum Jubiläum

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Billy Corgan And The Machines Of God heißt das neue Soloprojekt des Smashing Pumpkins-Frontmanns. Neben Corgan selbst ist auch die neue Smashing-Pumpkins-Gitarristin Kiki Wong Teil der Band. Als Drummer fungiert außerdem Jake Hayden und als Bassistin Kid Tigrrr (bürgerlich: Jenna Fournier). Gegründet wurde die Band wohl augenscheinlich vor allem, um das Jubiläum der drei Smashing-Pumpkins-Alben “Mellon Collie And The Infinite Sadness” (1995), “Machina: The Machines Of God” (2000) und “Machine II: The Friends And Enemies Of Modern Music” (2000) zu zelebrieren.

Dies geschieht im Rahmen einer Tour durch Nordamerika im Juni. Internationale Tourdaten sind bislang keine angekündigt und scheinen auch eher unwahrscheinlich zu sein, schließlich spielen die Smashing Pumpkins im August bereits in Europa, darunter auch einige Konzerte in Deutschland. Tickets für die Shows sind bereits an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Warum Corgan die Erfolgsalben seiner Band mit einer neuen Band betourt, ist nicht bekannt, ebenso wenig, ob er mit der Band auch eigene Musik veröffentlichen wird. Die Sommertour der Pumpkins im August steht jedenfalls unter dem Zeichen des neuesten Albums “Aghori Mhori Mei”, das im August 2024 erschienen ist.

 

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Live: The Smashing Pumpkins

03.08.2025 Ludwigsburg – Schloss Ludwigsburg
05.08.2025 Bonn – Kunst!Rasen
06.08.2025 Berlin – Zitadelle Spandau

Plötzlich Bock

Wie viele Rapper braucht man, um über ein Vierteljahrhundert Deutsch-Rap-Geschichte überzeugend auf die Bühne zu bringen? Einen Dendemann! Denn der hat mit einem halben Jahrhundert auf dem Buckel und einem ledernen Fischerhut auf dem Kopf immer noch Luft und Reime für drei. “Doch immer noch scheint derbe ungewiss/ Wer auf Deutschlands Bühnen die Pferdelunge ist”, rappt er 2006 im Song “Inhalation” und heute im FZW, wo das niemand infrage stellt. Dende braucht keinen Support, keinen Backup-Rapper, keine aufwendige Bühnenshow, keine Band und kein Autotune, um sein Publikum für rund zwei Stunden im Griff zu haben. Nur ein großes Backdrop mit Schriftzug, ein Mikrofon, ein DJ-Pult mit erleuchteter Front, einen wendigen DJ Cutrock und diese charakteristische Reibeisenstimme, die Songs von 1998 bis heute rappt.

Dendemann, Dortmund (Foto: Lea Franke)
Jede Dendemann-Tour fühlt sich an wie ein Comeback (Foto: Lea Franke)

Er habe plötzlich Bock gehabt, alles auf null zu stellen und uralte Kamellen auszupacken, erklärt er seine Motivation zur “Unterwegs”-Tour, die sich wie jede Dendemann-Tour und -Platte ein bisschen wie ein Comeback anfühlt. Dabei war der in Menden aufgewachsene Rapper, dessen Familie heute auch zu Gast ist, nie weg. Er veröffentlichte in über 20 Jahren aber nur drei Alben und war für zwei Jahre Teil der Showband in Jan Böhmermanns “Neo Magazin Royale”. Ein viertes Album hat er bislang nicht angekündigt, wann es folgt, ist nicht klar. Vor der Tour erschien einzig der neue Song “Gedanken, gut”, die Setlist setzt sich dementsprechend wie ein Live-Mixtape aus Dendemann-Songs (vor allem von den Alben “Da nich für!” und “Die Pfütze des Eisbergs”) und Eins-Zwo-Tracks, aus Remixen und B-Seiten zusammen, zum Teil assoziativ. So folgt etwa “Menschine” auf “0 Robota” oder “Alle Jubilare wieder” während der Zugabe auf das neue “Gedanken, gut”. Ersterer hat auf dem Album “Da nich für!” ein Casper-Feature, während letzterer den Casper-Song “Verdammt nah dran (Supermänner)” sampelt, in dem dieser 2008 über Dendemann rappt “Dende, das Idol, es geht sehr, sehr gut” und sich damit natürlich auf den Eins-Zwo-Hit “Danke, gut” bezieht.

Dendemann, Dortmund (Foto: Lea Franke)
Seine Eltern sind auch im Publikum – schließlich kommt Dendemann aus der Nähe von Dortmund (Foto: Lea Franke)

Der Song eröffnet heute den Eins-Zwo-Viererpack vor der Zugabe, gefolgt von “Liebes Logbuch” und “Ich so, er so” von der 1998 veröffentlichten “Sport”-EP sowie dem gefeierten Smasher “Hand auf’s Herz”. Deutsche HipHop-Geschichte, die viele Zuschauer:innen noch mitrappen können. Vor der Zugabe gönnt Dendemann sich eine zweite Verschnaufpause. Für die erste hatte er sich einen Stuhl auf die Bühne tragen lassen, um im Sitzen den unveröffentlichten Song “Mindstream” zu rappen, der es damals nicht auf “Da nich für!” geschafft hätte. Weitere Besonderheiten sind unter anderem der Beginner-Cover-Mix aus “Ahnma”- und “So schön”-Parts, das 2006 nur als Download veröffentlichte “Nummer 7” und der Track “Siebenschläfer”, den Dendemann 2002 auf dem Roey-Marquis-II.-Album “Herzessenz” rappt. Es gibt also reichlich Reminiszenzen an Deutsch-Rap und sogar an den Bruce-&-Bongo-Song “Geil” am Ende von “Das erste Mal”.

Dendemann, Dortmund (Foto: Lea Franke)
Dendemann ist “unterrascht”: Fast alle im Publikum sind Ü30. (Foto: Lea Franke)

Bei dem hohen Durchschnittsalter des Publikums kann man das durchaus machen. Auf Dendemanns Abfrage nach U-30-Anwesenden landen nicht gerade viele Hände in der Höhe, anders sieht das bei den vielen Hits und Hooks aus. Dendemann ist trotzdem “unterrascht” und spielt gekonnt sympathisch mit seiner typischen Langsamkeit, als er über die letzte Tour spricht, die sechs Jahre zurückliegt: “War ja auch noch Corona zwischendurch – darf man nicht vergessen!” Die Liebe zum HipHop hat er über all die Jahre offensichtlich nicht verloren.

»Ein bisschen überrascht«

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Am 30. August und 31. August fand der Vorverkauf für den UK/Irland-Teil der Oasis-Reunion-Tour statt und sorgte – wie eigentlich zu erwarten war – für einen massiven Ansturm auf Tickets und somit auf Ticketmaster. Es folgten endlose Warteschlangen, zahlreiche technische Probleme und – mal wieder – reichlich Kritik an der dynamischen Preisgestaltung des Ticketanbieters, der zu teils horrenden Preise führte.

Im Zuge des Ticket-Chaos ermittelte sogar die Europäische Kommission – Oasis selbst wollen laut ihrer Pressemitteilung von den horrenden Preisen nichts gewusst haben. „Es muss klargestellt werden, dass Oasis die Entscheidungen über den Kartenverkauf und die Preisgestaltung vollständig ihren Veranstaltern und ihrem Management überlassen und sich zu keinem Zeitpunkt bewusst waren, dass die dynamische Preisgestaltung zum Einsatz kommen würde“, erklärten sie. Dem Verkauf über den Sekundärmarkt schoben sie dabei direkt den Riegel vor, um den Betrug von Fans zu vermeiden.

Noel Gallagher über Ticket-Verkauf

Ein richtiges Statement, abseits von Liams spontanen Twitter-Ausbrüchen, von den Gallagher-Brüdern gab es dazu noch nicht. Nun hat allerdings Noel sein Schweigen gebrochen und laut NME in einem neuen Interview mit dem ehemaligen NME-Fotografen Kevin Cummins für sein neues Buch “Oasis: The Masterplan” (erscheint am 27. März) gesagt, dass er selbst nicht mit dem Ansturm in dieser Form gerechnet habe. “Ich dachte, es wäre eine große Sache, aber ich war ein bisschen überrascht, wie groß die Sache war”, so der Gitarrist.

Dazu sprach er von seinen Lieblingssongs von Oasis und könnte damit schon einen Hinweis auf mögliche Songs in den kommenden Setlists gegeben haben: “Kann ich mehr als einen haben?”, so Gallagher. “‘Supersonic’, ‘Some Might Say’, ‘Live Forever’ und ‘Rock’n’Roll Star'”, sagte er.

Im Vorfeld der ausverkauften Tournee, die am 4. Juli in Cardiff beginnt, wurde zuletzt vermeintlich das Line-up enthüllt: neben Noel und Liam Gallagher sollen auch Andy Bell, Gem Archer, Paul „Bonehead“ Arthurs und Joey Waronker zum Line-up der Band gehören werden.

Live: Oasis 2025

04.07.2025 Cardiff – Principality Stadium (ausverkauft)
05.07.2025 Cardiff – Principality Stadium (ausverkauft)
11.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
12.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
16.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
19.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
20.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
25.07.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
26.07.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
30.07.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
02.08.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
03.08.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
08.08.2025 Edinburgh – Scottish Gas Murrayfield Stadium (ausverkauft)
09.08.2025 Edinburgh – Scottish Gas Murrayfield Stadium (ausverkauft)
12.08.2025 Edinburgh – Scottish Gas Murrayfield Stadium (ausverkauft)
16.08.2025 Dublin – Croke Park (ausverkauft)
17.08.2025 Dublin – Croke Park (ausverkauft)
24.08.2025 Toronto, ON – Rogers Stadium (ausverkauft)
25.08.2025 Toronto, ON – Rogers Stadium (ausverkauft)
28.08.2025 Chicago, IL – Soldier Field (ausverkauft)
31.08.2025 East Rutherford, NJ – MetLife Stadium (ausverkauft)
01.09.2025 East Rutherford, NJ – MetLife Stadium (ausverkauft)
06.09.2025 Los Angeles, CA – Rose Bowl Stadium (ausverkauft)
07.09.2025 Los Angeles, CA – Rose Bowl Stadium (ausverkauft)
12.09.2025 Mexico City, MX – Estadio GNP Seguros (ausverkauft)
13.09.2025 Mexico City, MX – Estadio GNP Seguros (ausverkauft)
27.09.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
28.09.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
21.10.2025 Goyang – Goyang Stadium (ausverkauft)
25.10.2025 Tokyo – Tokyo Dome (ausverkauft)
26.10.2025 Tokyo – Tokyo Dome (ausverkauft)
31.10.2025 Melbourne – Marvel Stadium (ausverkauft)
01.11.2025 Melbourne – Marvel Stadium (ausverkauft)
04.11.2025 Melbourne – Marvel Stadium
07.11.2025 Sydney – Accor Stadium (ausverkauft)
08.11.2025 Sydney – Accor Stadium (ausverkauft)
15.11.2025 Buenos Aires – Estadio River Plate (ausverkauft)
16.11.2025 Buenos Aires – Estadio River Plate (ausverkauft)
19.11.2025 Santiago – Estadio Nacional (ausverkauft)
22.11.2025 São Paulo – Estadio MorumBIS (ausverkauft)
23.11.2025 São Paulo – Estadio MorumBIS (ausverkauft)

Jubiläumsshow in München

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Anlässlich des 20. Geburtstags des Bloc Party-Debüts “Silent Alarm” von 2005 kündigten die Londoner eine Jubiläumstour an. Zunächst waren im Rahmen der Tour ausschließlich Auftritte in den Vereinigten Staaten und eine Handvoll Shows und Festivals in England, Spanien und den Niederlanden geplant. Jetzt wurde eine Show im Münchner Zenith angekündigt, bei der “Silent Alarm” in Gänze und die “Greatest Hits” der Indie-Koryphäen gespielt werden sollen.

In unserer Review zum Durchbruchsalbum der Band hieß es dazu damals: “Glauben Sie dem Hype, denn Bloc Party sind London’s finest! ‘Silent Alarm’ schleicht sich anteilsgleich in Herz, Kopf und Tanzschlappen. […] Wenn jemand gleichzeitig so laut leiden und des Zuhörers Blick wieder nach vorne richten kann wie er, friert Musik die Zeit ein. Die Außenwelt verblasst und verstummt. Und dann ist da nur noch dieser Mann und seine Band.”

In unserer aktuellen Ausgabe lassen wir “Silent Alarm” in unserer Reihe “Back To ’05” nochmal Revue passieren.

 

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Zuletzt gab es 2024 neue Musik von Bloc Party in Form einer Single. “Flirting Again” stellte dabei eine weitere Entfernung von ihren Indie-Anfangstagen dar. Damit gab die Band einen Anstoß für ihre Glastonbury-Performance im Juni letzten Jahres. 2024 war auch für Frontmann Kele Okereke ein wichtiges Jahr, denn dieser veröffentlichte mit “The Singing Winds Pt.3” die dritte Solo-Platte seiner Vier-Elemente-Serie.

Tickets für die Jubiläums-Show gibt es ab dem 2. April um 11 Uhr über München Ticket.

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