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Der Kleister des Lebens

Die Indie-Psych-Rocker Future Prawn um den Multiinstrumentalisten Martin Mann haben heute mit der Single “Wir kleben” ihr kommendes Album “Liebeskummer und Reis” angekündigt. Das Musikvideo zum wehmütigen Song feiert jetzt exklusiv bei VISIONS Premiere.

Laut Mann behandelt “Wir kleben” Gefühle der Entfremdungen innerhalb seiner eigenen Familie, insbesondere während der Corona-Pandemie. Den fremdartigen Figuren im Text wird im Video ein Spiegelbild gesetzt – Die Charaktere scheinen allesamt die falschen Dinge am falschen Ort zu machen, aber ihrem Umfeld fällt das nicht auf.

Auch die weiteren Songs des kommenden Albums verarbeiten Persönliches. „Ich habe gemerkt, dass ich mich wesentlich wohler damit fühle, auf Deutsch zu texten“, sagt Bandleader Mann, der sich für das Album erstmals vom englischsprachigen Texteschreiben entfernt hat. „Außerdem habe ich den Anspruch, dass jede Platte etwas Neues mitbringen sollte. Ich wollte mich nicht wiederholen.“

“Liebeskummer und Reis” soll am 7. März über La Pochette Surprise erscheinen. Kurz vorher geht es für die Band noch auf Deutschland-Tour, angesetzt sind neun Konzerte. Vorbestellungen für das Album werden bereits angenommen.

Future Prawn – “Liebeskummer und Reis”

Future Prawn Liebeskummer und Reis cover

01. “Alexandra”
02. “Liebeskummer und Reis”
03. “Wechselbad”
04. “Speck”
05. “alte Tassen”
06. “Wir kleben”
07. “Küche”
08. “Mikrokosmos”
09. “Rot Grün Blau”
10. “Erbarmungsloser Sonnenschein”

Live: Future Prawn

05.02.2025 Hildesheim – VEB
06.02.2025 Leipzig – Noch Besser Leben
07.02.2025 Dresden – Veränderbar
08.02.2025 Chemnitz – aaltra
14.02.2025 Hamburg – KOMET Musik Bar
15.02.2025 Berlin – Supamolly
01.03.2025 Flensburg – Volksbad
14.03.2025 Hannover – Nordstadtbraut
15.03.2025 Hamburg – Hafenklang

Farin Urlaub entschuldigt sich für Gastbeitrag

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Nach der wohl für viele überraschenden Info, dass Farin Urlaub als Gast auf dem Soloalbum “Flake feiert Weihnachten” von Rammstein-Keyboarder Christian “Flake” Lorenz zu hören sein wird, erntete der Ärzte-Gitarrist reichlich Kritik – sowohl in seinem eigenen Online-Gästebuch, als auch auf Social Media. Ein Statement gab er auf unsere Anfrage nicht ab, da er aktuell verreist sei. Auch wenn er offenbar immer noch unterwegs ist, äußert sich der Sänger nun erstmals öffentlich zur Debatte.

Ebenfalls über sein Gästebuch teilt er ein Statement, in dem er sich vor allem dafür entschuldigt, manche Menschen durch die Zusammenarbeit mit dem ebenfalls umstrittenen Rammstein-Mitglied enttäuscht zu haben. “Da geh ich so ziemlich selbstgerecht durchs Leben und halte meine Entscheidungen größtenteils für wohlüberlegt – und dann spiele ich auf einem Weihnachtsalbum mit, weil ich Flake als Freund sehr schätze, und vergesse dabei, daß ich damit in der heutigen Symboldebatte ein Signal sende, das man völlig falsch auffassen kann”, so Farin Urlaub.

Farin Urlaub nimmt Flake in Schutz

Weiter stellt er klar, dass er sich “nicht 40 Jahre lang verstellt” habe oder “spontan meinen moralischen Kompass weggeworfen” habe. “Ich verachte jede Form von Gewalt gegen Frauen zutiefst”, schreibt er und verteidigt aber auch seinen Kreativpartner und Freund: “Jegliche Intimität setzt allseitiges Einverständnis der Beteiligten voraus. Das ist in meiner Gedankenwelt so selbstverständlich, daß ich nicht dachte, es jemals ausdrücklich sagen bzw. schreiben zu müssen; und wäre ich nicht überzeugt davon, daß er das genauso sieht, könnte ich nicht mit Flake befreundet sein.”

Farin Urlaub begrüße aber auch die losgetretene offene Diskussion: “Wir müssen die Verhaltensmuster brechen, die Femizid, Vergewaltigung, Demütigung von Schwächeren und Machtmissbrauch ermöglichen oder zumindest nicht verhindern”, heißt es in dem Statement weiter. Dass er trotzdem “unbeabsichtigt auf der falschen Seite dieser Debatte” gelandet sei, fühle sich für den Sänger nicht gut an. Als Schluss zieht er daraus: “Wichtig ist nicht, was ich persönlich über jemanden denke, sondern dass ich mich im Zweifelsfall auf die Seite der mutmaßlichen Opfer stelle. Darauf hätte ich wirklich selber kommen müssen.”

Vorwürfe gegen den Rammstein-Keyboarder

Nicht nur gab es gegen Sänger Till Lindemann zahlreiche Missbrauchsvorwürfe und – mittlerweile eingestellte – Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft, auch Lorenz selbst wurde im Zuge der Debatte um Rammstein von zwei Frauen des sexuellen Missbrauchs beschuldigt.

Eine anonyme mutmaßliche Betroffene hätte sich 2002 mit damals 17 Jahren nicht gegen Sex mit dem damals 36-jährigen Lorenz wehren können. 1996 soll eine damals 22-Jährige ihr Bewusstsein bei einer Aftershowparty verloren haben und nackt neben Lorenz aufgewacht sein. Der ließ die Vorwürfe über seinen Anwalt mit Bezug auf seine Intimsphäre und unzureichend belegte Tatsachen zurückweisen.

Auch wenn keine Anzeigen gestellt oder Verfahren eingeleitet wurde und Rammstein selbst immer noch ausverkaufte Konzerte spielten, litt Lorenz’ Ruf: Sein Podcast bei Radioeins etwa wurde “auf unbestimmte Zeit pausiert”, sein Auftritt bei der ARD-Sendung “Inas Nacht” herausgeschnitten. Als einziges Rammstein-Mitglied hatte sich Schlagzeuger Christoph Schneider ausführlicher zu den Vorwürfen geäußert und sich öffentlich von seinen Bandkollegen distanziert.

Gastbeitrag wie ein “Schlag in die Magengrube”

VISIONS-Redakteur Jan Schwarzkamp hat die Vorwürfe um Rammstein vergangenes Jahr in einem ausführlichen Kommentar behandelt. Kolumnistin Kat Ott nahm sich zuletzt mit ihrem Kommentar der Flake-Farin-Koop an und nannte die Zusammenarbeit einen “Schlag in die Magengrube jener, die sich unermüdlich für bessere Bedingungen, die Verurteilung des systematischen Missbrauchs in der Musik- und Kulturbranche und schlichtweg für menschlichere Werte einsetzen.”

Die Alben der Woche

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Album der Woche: White Denim – „12“

White Denim press photo by Charlie Wienmann
Foto: Charlie Wienmann

Die zwölfte Platte der Indie-All-Stars White Denim strahlt eine fröhliche Komplexität aus. Frontmann James Petralli gibt mit seinen Ideen mal wieder den Ton an und der basiert auf Einflüssen aus den 80ern. Im Vergleich zum Vorgänger „World As A Waiting Room“ hört sich das neuste Album deutlich verspielter an. Es transportiert Jazz-, Funk- und Neo-Soul-Elemente.

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DeWolff – “Muscle Shoals”

DeWolff Muscle Shoals Cover

DeWolff präsentieren ein Album, benannt nach den legendären Muscle Shoal Studios und liefern den passenden Retro-Sound gleich mit. Die Niederländer verbinden Disco und Psychedelic mit einer mächtigen Prise Rock’n’Roll. Dabei werden immer wieder eingängige, fein abgestimmte Gitarren- und Orgel-Details eingestreut.

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Madsen – „Die Weihnachtsplatte“

madsen die weihnachtsplatte cover

Bald geht es wieder los mit dem Spagat zwischen Besinnlichkeit und dem gestressten Hin- und Herrennen vor dem Fest. Madsen fangen diese teilweise paradoxen Momente dem Anlass entsprechend ein. Dabei legen sie, eingewickelt in ihren charakteristischen Sound, die ein oder andere Botschaft unter den Baum. Ein ausnahmsweise gelungenes Weihnachtsalbum.

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Thees Uhlmann – “Sincerely, Thees Uhlmann – Das Beste von Tomte bis heute”

"Sincerely, Thees Uhlmann" Cover

Was für Erkenntnisse bietet so ein Karriererückblick? Songs aus Thees Uhlmanns früherer Indierock-Band Tomte fügen sich auf diesem Best-of gemeinsam mit seinen Soloerzeugnissen zu einem homogenen Ganzen. Man könnte fast meinen, dass Uhlmann immer schon ganz er selbst war, auch wenn er Stilexperiment nie vermied.

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Stuffed Foxes – „Standardized“

Stuffed Foxes Standardized Cover

Stuffed Foxes geben sich gerne einfach mal dem Lauf der Dinge hin. Das zeigt sich auch auf ihrem dritten Studioalbum, wo sich an einigen Stellen gegenseitig in Trance gejammt wird. Shoegaze meets Noise auf der neusten Platte der Franzosen, welche mit opulenten Soundwänden und minimalistischen Vokals ausgestattet ist.

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Zweilaster – “Wieherd”

Zweilaster Wieherd Cover

Das Duo Zweilaster fabriziert den größten vorstellbaren Murks und tarnt ihn als Album. Alle Songs klingen schief, krumm, holprig, und erinnern meist nur skizzenhaft an einen kohärenten Gedankenfluss, gar Punk. Absolute Anarchie in Audioform: freundlich-verschroben, aber unterhaltsam.

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Cameron Winter – “Heavy Metal”

Der Wakeboard-Profi, Ex-Knacki (kein Witz) und Geese-Frontmann Cameron Winter probiert sich auf seinem Debütalbum als Singer/Songwriter. In zehn Balladen zwischen Realität und Fiktion zollt er Genrevorreitern wie Leonard Cohen Tribut. Entgegen dem Titel sind die Töne also eher ruhig und die Texte nahbar.

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Neckbreakker – “Within The Viscera”

Neckbreakker Within The Viscera Cover

Für ihr Debütalbum haben sich Nakkeknaekker in Neckbreakker umbenannt. Die Essenz bleibt trotz Rebranding die gleiche: Rotziger, moderner Death Metal, locker gespielt. Damit ordnen sie (nur) altbekanntes neu an, (das aber) mit unvergleichlichem, jugendlichem Ungestüm. Auch auf Albumlänge klingt das nie nach Imitation.

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Christmas – “Fear Of Romance”

christmas fear of romance cover

Es ist zwar Saison, aber die neue Platte von Christmas hat gar nichts mit dem Fest zu tun. Zwölf kurze Hardcore-Punk-Songs handeln von mentaler Instabilität, unterdrückten romantischen Gefühlen und natürlich stilechter Eskalation. Die Saarländer Turbojugendlichen können nicht ohne Akzent, aber auch nicht ohne Melodien.

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Texte von Julius von Glinski und Fee Briesemeister

Josh Homme tritt erstmals nach OP auf

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Nachdem Queens Of The Stone Age zuletzt bereits Nachholtermine für ihre abgesagten US-Shows und Festivalauftritte im kommenden Jahr bestätigt haben, stand der im Sommer notoperierte Bandchef Josh Homme erstmals auch wieder auf der Bühne.

Gestern fand im Roundhouse in London ein Tribute-Konzert zu Ehren des 2022 verstorbenen Mark Lanegan statt, wo Homme zusammen mit Bandkollege Troy Van Leeuwen, Dave Gahan (Depeche Mode), Soulsavers, Chrissie Hynde (The Pretenders), Bobby Gillespie (Primal Scream), Greg Dulli und Alison Mosshart auftrat. Gemeinsam spielten sie Songs aus Lanegans Katalog, Homme war darunter etwa an “Carnival” und “Hit The City” beteiligt. Die Feierlichkeiten fanden nachträglich zu Lanegans 60ten Geburtstag am 25. November statt.

Homme scheint zumindest auf den Fanmitschnitten wieder fitter zu sein. Gesundheitliche Probleme machten dem 51-Jährigen einen Großteil des Jahres zu schaffen. Der Queens-Of-The-Stone-Age-Frontmann musste im vergangenen Juli notoperiert, und die Europatour abrupt abbrechen, um für seine Behandlung wieder in die USA zu fliegen. In den Wochen darauf wurden alle weiteren Konzerttermine in diesem Jahr abgesagt. Details zu der Operation wurden nicht bekannt gegeben, bei Homme wurde allerdings 2022 Krebs diagnostiziert. Letztes Jahr erklärte er, dass er sich in Remission befinde.

Josh Homme über Krebserkrankung

Auch im Interview mit VISIONS zum aktuellen Album “In Times New Roman…” sprach Homme die Erkrankung an: „Ich sage nie, dass es nicht schlimmer werden kann. Das sage ich nie, und ich würde es auch nicht raten. Aber ich sage, dass es besser werden kann“, so Homme. „Krebs ist nur die Kirsche auf dem Sahnehäubchen eines interessanten Zeitraums, weißt du? Ich bin sehr dankbar, dass ich das durchstehen werde, und ich werde darauf zurückblicken als etwas, das beschissen war – aber es wird mich besser gemacht haben. Damit kann ich gut leben. Es gibt eine Menge Dinge, die ich tun möchte. Und es gibt eine Menge Leute, mit denen ich das tun möchte.“

Queens Of The Stone Age deuteten bereits an, dass sie auch die abgesagten Europashows nachholen wollen. In Deutschland war ein Konzert in Berlin von der Absage betroffen.

Erste Single veröffentlicht

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Bereits Ende Oktober kündigte Aydo Abay sein neues Bandprojekt unter dem Namen No Body an, ihre erste Single veröffentlichten sie zum damaligen Zeitpunkt allerdings nur als einzelne Audiospuren, die (Hobby-)Produzent:innen sich selbst zusammenbasteln konnten. Insgesamt 34 Remixe des bis dahin noch unveröffentlichten Songs hat die Band zugeschickt bekommen, die sie nun auch alle veröffentlichen – ebenso wie die reguläre Version des Songs. Mit dazu gibt es auch ein Musikvideo, in dem man Abay auf einer Spritztour durch die Stadt begleiten kann.

Zur ersten Single sagt Abay: “Ich mochte das stoische, sich immer wieder aufbauende. Thomas hat dem ganzen Stück richtiges Leben eingehaucht. 2023 war ein recht schwieriges Jahr für mich. Viel Wandel, viel Veränderung. Ein ziemlicher Lost-Point. Die Tour mit Musa Dagh war die schlimmste Tour in all den Jahren und all das musste verarbeitet werden. Da bot sich dieses Projekt einfach an. Ich liebe diesen Song. Er wirkt so verloren und verlassen, er gibt aber auch viel. Das, was Musik im besten Fall halt kann.”

Abay gründete No Body gemeinsam mit Beatsteaks-Schlagzeuger Thomas Götz und dem Wuppertaler-Solokünstler Sascha Wiercinski, der auch unter dem Künstlernamen Old Nobody agiert. Mit dem Singlerelease kündigt die Band ebenfalls das Releasedatum ihres Debütalbums an. “Loves You” erscheint am 7. März.

Götz und Abay gründen damit bereits ihr drittes gemeinsames Bandprojekt, zuletzt hatten sie gemeinsam bei Musa Dagh gespielt, Abay hatte seinen dortigen Ausstieg Mitte Oktober bekannt gegeben, Götz war bereits einige Jahre zuvor aus der Band ausgetreten und wurde von Sascha Madsen abgelöst, welcher die Band mittlerweile auch verlassen hat.

Bandchef Aren Emirze führt Musa Dagh jedoch weiter und berichtete im Interview über seine Zukunftsvisionen. (V+)

Außen- und Selbstwahrnehmung

Der schüchterne Edward (überzeugend: Sebastian Stan) lebt zurückgezogen in einem ranzigen New Yorker Mietshaus. Wild wuchernde, gutartige Tumore entstellen sein Gesicht, weshalb er sich nur selten vor die Tür wagt. Als Ingrid (Renate Reinsve, “Der schlimmste Mensch der Welt”) die Wohnung nebenan bezieht, ändert sich das. Die hübsche Frau ist fasziniert von Edward. Aber sind es echte Gefühle oder nur die Neugier, die sie antreibt? Ohne ihr Wissen unterzieht sich Edward einer experimentellen Operation und tatsächlich: Die überschüssige Haut fällt wie eine Maske von seinem Gesicht. Darunter kommt ein gut aussehender Mann mit makellosem Äußeren zum Vorschein. Edward gibt sich Ingrid gegenüber nicht zu erkennen. Sie verlieren sich aus den Augen. Er macht erfolgreich Karriere als Immobilienmakler, bis er ihr wieder begegnet: Ingrid inszeniert in einem kleinen Off-Broadway-Theater ein Stück auf Basis ihrer Begegnung mit dem alten Edward – und der neue setzt alles daran, die Hauptrolle zu bekommen.

Die Krankheit, unter der der Protagonist leidet, gibt es wirklich. Sie nennt sich Neurofibromatose. An ihr ist auch der Schauspieler Adam Pearson erkrankt. Dessen ungewöhnliches Erscheinungsbild thematisierte Regisseur Aaron Schimberg bereits in seinem Spielfilm “Chained For Life”. Pearson spielt auch hier eine signifikante Rolle. “A Different Man”, der seine Premiere im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale feierte, ist eine gelungene, düstere Gesellschaftssatire, die sich pointiert um innere Werte und äußere Wahrnehmung dreht.

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Neue Inspiration gesammelt

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Es zwar wohl mehr also sonst los hinter den Kulissen bei Nine Inch Nails, aber wenn man die Aussagen von Trent Reznor, hinsichtlich der heutigen Musikindustrie so hört, scheint es um die musikalische Zukunft seines Bandprojekts nicht unbedingt so rosig zu stehen.

Hoffnung auf neuen Output der Industrial-Rock-Ikonen bietet nun aber ein neues Interview: Nachdem Nine Inch Nails Anfang des Jahres bereits einige multidisziplinäre Projekte angekündigt hatten, schließt Reznor die Arbeit an einem rein musikalischen Projekt mit seiner Band laut einem Interview mit The Hollywood Reporter weiterhin nicht aus. Er scheint nach zahlreichen Soundtrack-Projekten inzwischen offenbar sehr aufgeschlossen: „Wir nehmen die Inspiration, die wir gesammelt haben, und lassen sie in ein Nine-Inch-Nails-Projekt einfließen, an dem wir gerade arbeiten. Wir sind bereit, wieder vorne am Steuer zu sitzen.“

Kritik an Musikindustrie

An Reznors kritischer Haltung gegenüber der Musikindustrie hat sich in letzter Zeit nicht viel geändert: “Das Geschäft ist beschissen. Die Art und Weise, wie die Leute Musik konsumieren, ist nicht mehr so inspirierend wie früher, sie ist in vielerlei Hinsicht marginalisiert”, so Reznor in dem Interview.

So ähnlich äußerte sich der 59-Jährige bereits letztes Jahr in einem Interview mit Produzent Rick Rubin. „Bezogen auf das Publikum und die Kultur ist der Mangel an Bedeutung der Musik in der heutigen Welt aus meiner Sicht ein wenig enttäuschend“, stellte Reznor klar pro Soundtrack und anti moderner Musikindustrie fest.

Er kritisierte weiterführend, dass Musik vermehrt zum Begleitmedium mutiere und immer weniger Zeit für die eigentliche konzentrierte Rezeption aufgewendet werde. Auch die kritische Auseinandersetzung mit der Musik würde immer weniger stattfinden, was ihm letzten Endes das Gefühl vermittle, dass es eine „weniger fruchtbare Umgebung für das Herausbringen von Musik, seitens Nine Inch Nails“ gebe.

Er begründete daraufhin seine Entscheidung, sich mit Kreativpartner Atticus Ross vermehrt auf Filmmusik zu konzentrieren damit, dass sich durch die Arbeit mit Soundtracks ganz andere Dimensionen von Musik für ihn erschließen würden: „Ich bin beeindruckt von den verschiedenen Möglichkeiten, mit denen es [Filmmusik] einen emotional beeinflussen kann und den Techniken und Klanglandschaften, denen ich in einer Band so nicht begegnet wäre.“

Filmmusik unter dem Nine-Inch-Nails-Banner

Trent Reznor und Atticus Ross treiben sich seit längerem in der Welt der Scores herum und haben damit aktuell noch immer sichtlich Spaß und Erfolg. 2010 und 2020 gab es sogar jeweils einen Oscar für ihre Zusammenarbeit an den Filmen „The Social Network“ und „Soul“. Ob mit dem kommenden Nine-Inch-Nails-Projekt jetzt nur der Soundtrack zu „Tron: Ares“ gemeint ist, der nächstes Jahr erscheint, ist noch unklar. Reznor und Ross gaben im August bekannt, dass sie erstmals in diesem Zusammenhang, als Nine Inch Nails und nicht als Einzelpersonen, an einem Filmprojekt arbeiten.

EP mit unveröffentlichten Songs

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Der System Of A Down-Gitarrist Daron Malakian hat zwei neue Songs veröffentlicht: “Stranger” und “War For Religion” wurden im Zuge einer Reissue von Malakians Solodebüt (2008) unter dem Namen Daron Malakian And Scars On Broadway herausgebracht.

Die Reissue enthält zudem die zwei Bonussongs “Scars On Broadway” und “Hungry Ghost”. Alle vier Titel wurden jetzt als “War For Religion”-EP auf allen Streamingplattformen veröffentlicht. Die Reissue des Debütalbums als Vinyl ist über die Webseite der Band möglich.

Malakians aktuelles Album “Dictator” ist 2018 erschienen, und liegt damit länger zurück als die bisher letzte Singleveröffentlichung seiner “Hauptband” System Of A Down. Obwohl die sich eigentlich nicht mehr mit neuer Musik beschäftigt, und auch nur noch sporadisch Konzerte spielt, hatte Frontmann Serj Tankian vor Kurzem geäußert, dass er gegen einen Neustart mit der Band nichts einzuwenden hätte.

Die Mitglieder gehen zurzeit allesamt anderen Projekten nach: Bassist Shavo Odadjian hat Anfang des Jahres die Metalcore-Band Seven Hours After Violet mitbegründet, Tankian ist neben seiner Soloarbeit als Maler tätig, hat kürzlich seine Memoiren veröffentlicht, und Schlagzeuger John Dolmayan (ehemals auch bei Scars On Broadway) hat sich vor Kurzem ein System für wiederverwendbare Versandboxen patentieren lassen.

Coco Kinnon Luther von Winona Fighter

Hier sind 10 Songs, die mich vor einer Show garantiert in Schwung bringen. Ich könnte diese Liste Ewigkeiten jetzt fortsetzen, aber dies ist meine jüngste Rotation mit einigen langjährigen Platzierungen und Neuzugängen:

01. Cher – “If I Could Turn Back Time”

Ich höre diesen Song buchstäblich jeden Tag, oder zumindest bevor, wir auf die Bühne gehen. Obwohl er nur 108 bpm hat, bringt mich dieser Song einfach in Fahrt. Die hymnische Melodie, der Aufbau, die allgemeine Stimmung … er versetzt mich einfach in die beste Stimmung und macht mich bereit, eine Punk-Show zu spielen.

02. Creed – “My Sacrifice”

Diese ganze Liste hätte auch aus dem Rock der frühen 2000er Jahre stammen können (Nickelback, Daughtry, usw.), aber keine Band ist so überragend oder wird vor einer Show öfter gespielt als Creed. Dieser Creed-Song könnte jeden von uns aus dem Koma erwecken. Ein großartiger Song, um den ganzen Green Room zum Mitschreien zu bringen, bevor es auf die Bühne geht.

03. Gwen Stefani – “What You Waiting For?”

Einige Songs auf dieser Liste sind für den gesamten Green Room… und einige sind nur für mich, um meine Ohrstöpsel reinzustecken und aufzudrehen. Ich hatte diesen Song vergessen (obwohl dieses Album legendär war, als ich ein kleines Kind war), aber ich habe es Anfang des Jahres im Radio gehört. Er kam schnell in die Pre-Show-Rotation, weil er mich zum Tanzen bringt!

04. Turnstile – “Blackout”

Je nach Länge unseres Sets und des Publikums spielen wir diesen Song als Cover. Ich höre ihn vor der Show zur Auffrischung, aber letztendlich erfüllt er den Zweck, mich für den Auftritt zu motivieren, Punkt!

05. Nirvana – “Territorial Pissings”

Dieser Song gehört zu meiner Hype-Up-Rotation, seit ich als Kind in meiner ersten Punkband Schlagzeug gespielt habe. Mit einer elektrischen Geschwindigkeit von 183 BPM ist dieser Song ein Koffeinschub vor dem Auftritt für den Rest meines Lebens! Auch wenn ich zwischen der Studioversion und der “Live At Reading”-Version wechsle, schicken beide meine Energie auf einen anderen Planeten.

06. Knocked Loose “All My Friends”

Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Song einer Erklärung bedarf. Dies ist ein weiteres Lied, das ich mir selbst anhöre, schreie, meine High Kicks übe und mich in die richtige Stimmung bringe, um unser Publikum herumzukommandieren. Ich habe immer Bryan Garris’ Fähigkeit bewundert, der Chef auf der Bühne zu sein.

07. Rob Thomas – “Mockingbird”

Dieser Song ist für mich einer der großartigsten Songs aller Zeiten, also gehört er ganz klar zu meiner Hype-Up-Rotation. Meine Playlist könnte nur aus Rob Thomas und Matchbox Twenty bestehen!

08. Fall Out Boy – “A Little Less Sixteen Candles, A Little More ‘Touch Me'”

Ein bisschen Fall Out Boy muss in den Mix! Obwohl es selten ist, dass EIN bestimmter Fall Out-Boy-Song in der Rotation landet, habe ich diesen Song an Showtagen immer wieder gespielt, seit ich sie live beim Riot Fest gesehen habe. Er ist extrem eingängig und bringt alle zum Hüpfen.

09. The Story So Far – “Empty Space”

Wenn dieser Song im Green Room gespielt wird, singt und wippt jeder in der Band mit. Ich glaube, es ist etwas Besonderes, Bands zu hören, die deinen Sound inspiriert haben bevor man große Shows spielt – was ich von vielen Songs auf dieser Liste behaupten kann. Es versetzt dich nicht nur in eine Zone der Inspiration, sondern auch in eine der Dankbarkeit.

10. Chappell Roan – “Good Luck, Babe!”

Wer liebt heutzutage nicht etwas Chappell? Zwischen der eingängigen Melodie, den heißen BPMs und der allgemeinen Einstellung ist dieser Song der perfekte Stimmungsaufheller an einem Showtag! Er ist singbar, tanzbar und ein Song für die ganze Band und Crew. Eine der neueren Songs in meiner Rotationen, aber einer meiner Lieblinge.

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