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Schillernd, schillernder, Björk

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Der neue Trailer zum Konzertfilm „Cornucopia” zeigt Björks wilde Welt in Farben und Formen, die mal wieder die Grenzen des Vorstellbaren sprengen. Die Art-Pop-Ikone tourte von 2019 bis 2023 mit ihrer “Cornucopia”-Inszenierung um die Welt und ließ das Ganze bei der Station in Lissabon verfilmen. Das Konzert/Theaterstück ist selbst für Björk-Standards opulent inszeniert. So waren die Venues mit 360-Grad-Sound, immersiven Visuals und 27 Bildschirmen bestückt. Neben einem Chor waren außerdem sieben Flötist:innen zugegen, die sich in extravaganten Bühnenoutfits zu Björk und Arcas Kompositionen vor von der Natur inspirierten, animierten Fantasiegebilden in das überirdische Bild einfügten.

„Ich bin zu Derek [Birkett], meinem Manager, gegangen und habe gesagt: ‘Hör zu, ich werde digitales Theater machen, und es wird die übertriebenste, extravaganteste Sache sein, die ich je machen werde, und ich werde es wahrscheinlich nur einmal machen’“, erklärte Björk in einem Interview mit dem Guardian im Januar. Mit „Cornucopia“ widmete sich Björk ihren zwei jüngsten Alben „Utopia“ und „Fossora“, welche sich mit Trennungen, Verlust und den heilenden Gefühlen danach auseinandersetzen.

Anfang des Jahres gab es bereits einen ersten einstündigen Ausschnitt des Konzertfilms auf Apple TV+ zu sehen. Der Kinofilm wird nun jedoch um 50 Minuten Material ergänzt und ist ab dem 7. Mai für begrenzte Zeit weltweit in den Kinos zu sehen.

Alle Alben von Placebo im Ranking

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Loud Like Love

VÖ: 2013 | Label: Vertigo
 - Loud Like Love

Ein Album über Brian Molkos Lieblingsthema: die vielen Facetten der Liebe. Von der Eigenliebe und Freundschaft bis zu kriminellen und zerstörerischen Formen. Wirklich neue Erkenntnisse erlangt Brian Molko mit diesen Songs aber nicht. Auch er spürt, dass die Liebe als Sujet für Rocksongs im Prinzip auserzählt ist. Das Problem an “Loud Like Love” (neben dem wohl hässlichsten Album-Cover der Placebo-Diskografie) ist, dass die Band den soliden Lovesong-Ideen von Molko keine zusätzlichen Ebenen geben kann. Nur an wenigen Stellen öffnet sich der Kosmos, zum Beispiel, wenn bei zu Beginn von “Scene Of The Crime” oder im Refrain von “Hold On To Me” Handclaps für Schwung und Leichtigkeit sorgen. Wobei auch “Scene Of The Crime” nach kurzer Zeit im Bombast-Sumpf steckenbleibt. Ambivalent ist auch “Too Many Friends”, ein Song über die Abwesenheit von Liebe im digitalen Zeitalter, über die Einsamkeit am Computer. Ein relevanter Song. Doch kann er mehr lyrischen Tiefgang und etwas weniger offensichtliche Reime gebrauchen.


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Battle For The Sun

VÖ: 2009 | Label: PIAS / Vagrant
 - Battle For The Sun

Die Schlacht um die Sonne ist für Molko eine Metapher für seine Entscheidung, sich gegen die Dunkelheit und für das Licht zu entscheiden. Nicht, um die Düsternis zu negieren, sondern um sich der Sonne zuzuwenden. Wie das im Placebo-Kontext klingt, zeigt “Ashtray Heart”, ein Song zwischen Indie- und Punkrock, wie gemacht für Festivalwiesen. Der Titel erinnert an den Namen, den sich Molko und Bassist Stefan Olsdal geben, als sie Mitte der Neunziger als Ashtray Heart starten, angelehnt an einen Song von Captain Beefheart. Auch “For What It’s Worth” erinnert mit der schmissigen Strophe schmissig an das Frühwerk. Im Refrain lassen Placebo dann jedoch mit Backgroundstimmen und Bläsern großes Besteck auffahren. Das macht Spaß, verhindert aber nicht den Eindruck, dass Molko beim Ausarbeiten der Melodie ein wenig gedankenfaul war. Zu hören ist auf dem Album erstmals der damals neue Drummer Steve Forrest, der tendenziell ein bisschen mehr wirbelt als der langjährige Schlagzeuger Steve Hewitt. Was dazu führt, dass diese Platte zwar wenig Überraschungen bietet, aber ein wenig unruhig wirkt.


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Black Market Music

VÖ: 2000 | Label: Virgin
 - Black Market Music

Neun Monate lang arbeiten Placebo an dem vielleicht wichtigsten Album ihrer Karriere. Die Band ist Anfang der Nullerjahre eine große Nummer, die Erwartungen sind hoch. Placebo reagieren darauf mit einer zweigeteilten Taktik. Das Album beginn mit drei grandiosen Songs, die alles zeigen, was diese Band einzigartig macht. “Taste In Men” nimmt den Industrial-Electro-Stil des Hits “Pure Morning” auf, “Days Before You Came” hätte ein Song vom Debütalbum sein können, “Special K” spielt in der Strophe mit zuckersüßem Pop, um zunächst trotzig zu stampfen und in einem der besten Refrains der Placebo-Diskografie aufzugehen. Nach diesen drei sicheren Nummern entschließen sich Placebo für einige Spielerein wie den Auftritt des Rappers Justin Warfield bei “Spite & Malice”. “Passive Aggressive” erhält viel Zeit für den Aufbau des ganzen Dramas, die Sentimentalität von “Blue American” kratzt an der Grenze zum Kitsch. Beim Wiederhören merkt man, dass diese Stücke nicht übel sind, man aber schnell den Bezug zu ihnen verliert. Bis das gloriose “Slave To The Wage” alle Aufmerksamkeit auf sich zieht – nicht nur, aber auch wegen eines Samples aus dem Pavement-Song “Texas Never Whispers”.


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Never Let Me Go

VÖ: 2022 | Label: Elevator Lady / Rise
 - Never Let Me Go

Fast neun Jahre Pause, die beiden Alben davor vergleichsweise mittelmäßig, dazu nach dem Ausstieg von Steve Forrest nun eine Band ohne Drummer: Man stellt sich 2022 die bange Frage, was Placebo noch zu bieten haben. Na, so einiges! “Forever Chemicals” ist ein bitterer Abgesang auf das, was die Menschen täglich auf diesem Planeten anrichten. Die Kernzeile: Wer Freunde wie dich hat, braucht keine Feinde. Brian Molko singt tiefer, die Stimme hat viel Volumen, was dem Song viel Kraft gibt. Mit “Beautiful James” bietet das Album die beste Placebo-Single seit den Auskopplungen von “Meds”. “Hugz” ist ein betörendes Lärmgewitter mit kreischenden und dröhnenden Gitarren. Mit “Happy Birthday In The Sky” kommt das Album kurz zur Ruhe, bevor die Band das Stück nach knapp drei Minuten zur Hymne macht. Ein ungewöhnlicher Triumpf ist “Sad White Reggae”, Molkos selbstironischer Kommentar auf seinen misslungenen Versuch, einen Song im Stil von The Police zu schreiben. Was ihm aber gelingt: Ein Stück mit starken 80s-Pop-Referenzen. Molko ist großer Fan von Nik Kershaw, weshalb das Stück für ihn eine Herzensangelegenheit ist.


4

Sleeping With Ghosts

VÖ: 2003 | Label: Astralwerks / EMD
 - Sleeping With Ghosts

Dass das vierte Album mit dem Instrumental “Bulletproof Cupid” beginnt, das auch von Motorpsycho stammen könnte (wobei diese es wohl länger als 2:20 Minuten gespielt hätten), ist ein Zeichen: Brian Molko will, dass Placebo für mehr stehen als für seine Stimme. Erfüllt wird dieser Wunsch nicht, dafür singt auf dem folgenden Stück “English Summer Rain” zu prägnant, ein faszinierendes Lied mit Anleihen an deutsche Electro- und Krautrock-Pioniere wie Kraftwerk, Can und Neu!. Kaum schwächer: “This Picture”, mit einem Sprechgesang-Intro und der Geschichte über ein „ashtray girl“, die ihren Partner als emotionalen Aschenbecher missbraucht. Das Album bietet ein paar solcher Geschichten, der Titel bezieht sich auf die Geister alter Beziehungen, die auch dann nicht verschwinden, wenn man sie beendet. Wobei Molko diesen Umstand im Titelstück positiv bewertet: Seelenpartner bleiben Seelenpartner, was immer auch passiert. Ob mit positivem oder negativem Dreh: Auf keiner Placebo-Platte passen Text und Musik so gut zusammen. Das gilt auch für den großen Hit des Albums: “The Bitter End” sind drei perfekte Minuten zwischen Pop und Alternative Rock.


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Meds

VÖ: 2006 | Label: Virgin
 - Meds

Als Placebo für dieses Projekt ins Studio gehen, haben sie das Ziel, ein elektronisches Album aufzunehmen. Doch der französische Produzent Dimitri Tikovoï hat andere Pläne. Als Bewunderer der Band hat er bereits Remixe angefertigt. Nun wünscht er sich, dass Placebo zurück zu ihren Wurzeln gehen. Der Sound von “Meds” zeigt: Tikovoï setzt sich durch. Die Band findet Gefallen an der Einfachheit, zumal diese sehr gut zu den Themen der Songs passt. Molko singt über Süchte und Abhängigkeiten, über den Kontrollverlust und die Probleme, die sich daraus ergeben. Der Song “Infra-Red” steht am deutlichsten für diesen Ansatz: „Someone call the ambulance/ There’s gonna be an accident.“ Ebenfalls das Titelstück, bei dem Alison Mosshart von den Kills einen wunderbaren Auftritt hat, wenn sie Molko die Frage zuraunt: „Baby, did you forget to take your meds?“ Und es gibt noch einen zweiten Gaststar: Bei “Broken Promise” singt Michael Stipe von R.E.M. mit. Das Stück beginnt mit einem Piano und dessen Stimme. Dass es dennoch wie Placebo klingt, zeigt, wie hoch der Wiedererkennungswert von Molkos Songwriting ist. Ebenfalls grandios ist der abschließende “Song To Say Goodbye” über eine zerstörte Liebe im Junkie-Umfeld: „Your needle and your damage gone.“


2

Placebo

VÖ: 1996 | Label: Virgin
 - Placebo

Ein solches Album kann nur ein Debüt sein. Eine junge Band hat etwas zu sagen, nichts zu verlieren, spielt mit großer Dringlichkeit. Als Drummer ist noch Robert Schultzberg dabei, dessen Spiel an Indie-Rock-Bands wie Dinosaur Jr. oder Sonic Youth erinnert. Von letzterer Band ist auch Molko großer Fan, was man dem Erkennungsriff von “Bruise Pristine” sowie dem ersten Stück des Albums anhört: “Come Home” ist die Debüt-Single, die Placebo einen Deal mit dem großen Indie-Label Hut Records einbringt, eine der Plattenfirmen, die Mitte der Neunzigerjahre selbst eigenwillige Gitarrenbands in die Charts bringt. Dass ihnen das mit Placebo gelingen wird, steht außer Frage. Dazu sind die Songs viel zu gut. “Teenage Angst” – eine Art Gegenstück zu Sonic Youths “Teenage Riot” – thematisiert die Panik der Adoleszenz. “Nancy Boy”, 1996 ein Hit in der Britpop-Bewegung, ist ein ätzender Kommentar auf sexuelle Hypes. “36 Degrees” handelt von Haut und Körper, menschlicher Wärme und Kaltblütigkeit. Bei allem eingängigen Furor gibt die Ballade “Lady Of The Flower” einen Hinweis auf die vielen weiteren Dimensionen, die diese Band im Laufe der Jahre noch entdecken wird.


1

Without You I'm Nothing

VÖ: 1998 | Label: Virgin
 - Without You I'm Nothing

Das beste Album von Placebo ist auch eine der wichtigsten Alternative Rock-Platten aller Zeiten. Es beginnt mit einem ersten Stück, das eigentlich gar nicht für “Without You I’m Nothing” vorgesehen ist. Die Platte ist schon im Kasten, die Band nimmt potenzielle B-Seiten auf, da kristallisiert sich “Pure Morning” als der perfekte Startpunkt für das zweite Album der Band heraus. Auf dem Album geht es um allerhand desaströse Beziehungen, gekennzeichnet von toxischen Verhaltensweisen, Substanzmissbrauch oder Egoismen. “Pure Morning” erzählt die Geschichte nach einer langen Nacht – und dem Gefühl, in den frühen Morgenstunden einem Menschen im Arm zu haben, der so etwas wie Heimat ist. Seliger wird das Album danach nicht mehr. Das zeigt schon das zweite Stück “Brick Shithouse” über Menschen mit viel Muskeln und wenig Hirn. Placebo spielen das Stück rasant, als wollten sie klarstellen, dass diese zweite Platte nicht unter dem Diktat der Kommerzialität entstanden ist. Ist sie auch nicht. Und trotzdem reiht sie Hit an Hit. Neben “Pure Morning” koppelt die Band auch “You Don’t Care About Us”, “Every You Every Me” sowie das Titelstück als Singles aus. Jedes dieser Stücke dominiert auf Jahre die Indiediscos. Die Singles allein hätten das Album groß gemacht, aber atemberaubend gut ist die Platte bis in die Tiefe hinein. Bei “Allergic (To Thoughs Of Mother Earth)” verarbeitet Molko seine Kindheit in einer religiösen Familie. Seine These: Wer so sehr auf den Himmel zuarbeitet, dem geht das Wohlergehen der Erde am Arsch vorbei. Wie visionär der Gedanke von damals ist, zeigt aktuell der Einfluss der Evangelikalen auf die US-Gesellschaft. Die Platte schließt mit dem vielleicht schönsten Lied der Placebo-Diskografie: “Burger Queen” ist das zarte Porträt einer tragischen Figur. Die Geschichte eines Menschen vom Rande der Gesellschaft: schwul, in der Provinz in Luxemburg zu Hause, heroinabhängig. Molko verbringt als Kind einige unglückliche Jahre im Herzogtum: Die besten Lieder erzählen Storys über das, was nicht ist – aber sein könnte.


Albenlisten
Listen to your heart

Inhalt

  1. Von Flop bis Top – Alle Alben von The Smiths im Ranking
  2. Von Flop bis Top – Alle Alben von Soundgarden im Ranking
  3. Von Flop bis Top – Alle Alben von Jack White im Ranking
  4. Von Flop bis Top – Alle Alben von Joy Division und New Order im Ranking
  5. Von Flop bis Top – Alle Alben von Placebo im Ranking
  6. Die 30 wichtigsten Konzeptalben – Die Schönheit des Konzepts
  7. Von Flop bis Top – Alle Alben von Tocotronic im Ranking
  8. Metalcore: die Album-Highlights – Der harte Kern
  9. Die 50 Alben des Jahres 2024 – Harte Musik für harte Zeiten
  10. Von Flop bis Top – Alle Alben von Linkin Park im Ranking
  11. Die besten Soloalben: 2012-2024 – Für sich (auf)genommen
  12. Die besten Soloalben 1994-2011 – Einzig und allein
  13. Von Flop bis Top – Alle Alben von Primal Scream im Ranking
  14. Von Flop bis Top – Alle Alben von The Cure im Ranking
  15. Von Flop bis Top – Alle Alben von Blur im Ranking
  16. Die 50 wichtigsten Noiserock-Platten – Mutwillig am Hit vorbei
  17. Von Flop bis Top – Alle Alben von Oasis im Ranking
  18. Von Flop bis Top – Alle Alben von Nick Cave & The Bad Seeds im Ranking
  19. Von Flop bis Top – Alle Alben von Weezer im Ranking
  20. Die 50 wichtigsten Soundtracks – Bilder hören
  21. Zwölf umweltbewusste Alben – Sendungsbewusstsein
  22. Von Flop bis Top – Alle Alben der Beatsteaks im Ranking
  23. Von Flop bis Top – Alle Alben von Frank Turner im Ranking
  24. Von Flop bis Top – Alle Alben der Foo Fighters im Ranking
  25. Global Beat - Die wichtigsten Platten – Der Beat geht weiter
  26. Jahresrückblick 2023: Die 50 Alben des Jahres – Es müsste immer Musik da sein
  27. 1993 in 50 Platten – Re(ar)viewmirror
  28. Die 25 besten Heartland-Rock-Platten – Bewusstsein schaffen
  29. Shoegaze: Die 40 besten Platten – Dream On
  30. Tribute-Alben: 25 Meilensteine – Wem Ehre gebührt
  31. Supergroups: Die 50 besten Alben – Alles super
  32. Supergroups: Superduos – Ein Fall für zwei
  33. Die 33 wichtigsten Koop-Alben – Kommt zusammen
  34. Sludge Metal: Die besten Platten – Schlammschlacht
  35. Die 2010er: Die Plattenliste – Die 100 besten Alben der 2010er
  36. Okkult-Rock - Die Plattenliste – Diabolus in Musica
  37. Proto-Punk: Die wichtigsten Platten – Paten des Punk
  38. Jahresrückblick 2022: Die 50 Alben des Jahres – Kommentare zur Zeit
  39. Britpop - Die Plattenliste – Cool Britannia
  40. Post-Punk: Die besten Alben der ersten Welle – Pinke Flagge, schwarzes Gewand
  41. Post-Punk: Die besten Alben des Revivals – Widerhall in der Fabrikhalle
  42. Von Grunge bis Drum'n'Bass – Die 100 wichtigsten Platten der 90er

Damon Albarn deutet neues Album an

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Damon Albarn setzte sich kürzlich mit dem französischen Magazin Les Inrockuptibles zusammen, um über seine kommende Elektro-Oper “The Magic Flute II, La Malédiction”, angelehnt an Goethes “Der Zauberflöte zweyter Theil“, zu sprechen. Dabei verriet der Blur-Frontmann und Gorillaz-Mastermind, dass er neben der Oper auch mit einem neuen Album seiner virtuellen Band plane, was er gerade offenbar finalisiere.

Gorillaz-Mitbegründer und Comickünstler Jamie Hewlett kommentierte ebenfalls einen Instagram-Post, der Albarns Aussage zu bestätigen scheint: „Ja, das neue Album kommt dieses Jahr heraus.” In einem Interview mit dem französischen Podcast “Nova” will Albarn außerdem verraten haben, dass die Platte bereits in sechs Wochen fertig sein soll. Seit 2023 arbeitet Albarn bereits mutmaßlich an der Platte.

Während einige Fans offenbar noch skeptisch sind, da Albarns angebliche Zeitrahmen in der Vergangenheit unzuverlässig waren, steht zumindest fest, dass Albarn wieder deutlich mehr Zeit für seine Gorillaz haben dürfte. Mit “Ihr werdet uns wahrscheinlich nie wieder sehen!”, fand er bei einem Blur-Auftritt vergangenes Jahr recht finale Worte für das demotivierte Coachella-Publikum.

Aber auch schon vorher stand fest, dass Blur wieder auf unbestimmte Zeit pausieren wollen, denn laut Albarn wäre es “Zeit, dieses Projekt zu beenden”. Auch wenn Blur-Schlagzeuger Dave Rowntree zuletzt auf eine mögliche Zukunft der Britpop-Ikonen hindeutete, scheint Albarn sich aktuell wieder eigenen Projekten zu widmen. In letzter Zeit sind Gorillaz auf Social Media dazu wieder deutlich aktiver, zudem steht das 20-jährige Jubiläum des Meisterweks “Demon Days” (2005) ins Haus.

Das noch aktuelle Album ist “Cracker Island” von 2023. In Deutschland spielten sie zuletzt 2022.

Punk trifft Brotschneidemaschine

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Zwei Jahre sind vergangen, seit Pogendroblem ihr bislang letztes Album “Alles was ich noch hab sind meine Kompetenzen” veröffentlichten. Jetzt erscheint ihre neue Single “Chillig Chillig” über Kidnap Music, mit einem Feature von Luise Funface von The Toten Crackhuren im Kofferraum.

“Chillig? Chillig.”

Kürzlich mit dem “Holger Czukay-Zukunftspreis” 2024 ausgezeichnet, “erfüllen Pogendroblem erfolgreich den ungeschriebenen Punk-Generationenvertrag und feiern mit ‘Chillig Chillig’ die Freundinnenschaft”, so die Pressemitteilung über die neue Single der Bergisch-Gladbacher:innen. Musikalisch reichen sich Punk, Brotschneidemaschine im FX-Loop und Krautrock-Elemente die Hand. Ob die neue Single Teil eines neuen Albums sein wird, ist bislang nicht bekannt.

Deluxe-Album angekündigt

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“Up From The Bottom” setzt da an, wo Linkin Park mit “From Zero” aufgehört hatten: Mit klarem Alternative Rock und dem obligatorischen Rap-Part von Frontmann Mike Shinoda reiht sich der Song nahtlos in die Diskografie der Band ein. Mit der neuen Single kündigt die Band die Deluxe-Edition ihres aktuellen Albums an. Die “From Zero” (Deluxe Edition) erscheint am 16. Mai und kann bereits vorbestellt werden. Neben den regulären Albumtracks und “Up From The Bottom” enthält das Album noch die beiden bislang unveröffentlichten Songs “Unshatter” und “Let You Fade”, sowie fünf Live-Versionen, die allerdings der physischen Version des Albums vorbehalten sind.

Über die Deluxe-Edition sagt Shinoda: “Wir sind unglaublich dankbar für die Resonanz auf ‘From Zero’. Dieses neue Kapitel, unsere fortwährende Reise und die Verbindung zu unseren Fans hat alles übertroffen, was wir uns erhoffen konnten. Danke, dass ihr dabei seid.”

Die neuen Songs erscheinen wenige Wochen bevor Linkin Park ihre Tour durch Europa starten. Auch einige Shows in Deutschland sind geplant, die Termine allerdings bereits ausverkauft. Im Vorprogramm werden Linkin Park von Architects und JPEGMafia unterstützt. Auch einige Festivalauftritte sind bestätigt, unter anderem beim Nova Rock in Österreich und beim Rock for People in Tschechien.

Anfang September hatten Linkin Park ihr Comeback angekündigt und Emily Armstrong und Colin Brittain als neue Bandmitglieder vorgestellt. Armstrong tritt an die Stelle des 2017 verstorbenen Chester Bennington. In unserer großen Linkin Park History könnt ihr den bisherigen Karriereweg der Rockband noch einmal nachverfolgen. (V+)

Live: Linkin Park

16.06. Hannover – Heinz-von-Heiden-Arena
18.06. Berlin – Olympiastadion
20.06. Bern – Bernexpo
26.06. Arnheim – Gelredome
01.07. Düsseldorf – Merkur Spiel Arena
08.07. Frankfurt – Deutsche Bank Park

Der Horror der Trauer

Die Parallelen zu Jennifer Kents Horror-Hit “The Babadook” von 2014 sind beim zweiten Film von Benjamin Barfoot (“Double Date”) nicht von der Hand zu weisen: Nach dem überraschenden Tod seines Vaters müssen der kleine Isaac und seine junge Stiefmutter Laura durch den Scherbenhaufen ihres Lebens navigieren. Beide sind einsam und isoliert in ihrer Trauer und zerfallen langsam nebeneinander. Das angespannte Verhältnis der Trauernden wird immer distanzierter, als Isaac beginnt, ein Monster mit dem Gesicht seines Vaters zu sehen, das ihn glauben lässt, dieser sei noch am Leben und damit Misstrauen und Angst sät.

Es gibt hier keine Lore, keinen bedeutungsschwangeren Mythos um ein vorzeitliches Wesen, keine Volksweisen: Das alienartige Monster (visuell verortet irgendwo zwischen “Possum” und “Slenderman”) existiert einfach, überfällt die Familie aus dem Nichts, reißt ihnen den Boden unter den Füßen weg, verfolgt sie mit seiner drückenden Präsenz in jeder Sekunde – wie das eben so ist mit der Trauer. Situiert in einer sterilen Villa mit angrenzendem Gruselwald inszeniert der Slowburn-Horror von “Daddy’s Head” gekonnt emotionale Abgeschiedenheit und die Schrecken, die in den Schatten unseres Lebens lauern. Das ist stellenweise echt creepy und spannungsgeladen, am Ende aber nicht originell genug, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

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Die Alben der Woche

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Album der Woche: Deafheaven – “Lonely People With Power”

Deafheaven Pressefoto 2025 (Foto: Nedda Afsari)
Deafheaven (Foto: Nedda Afsari)

Deafheaven beweisen nach “Infinite Granite” mit Black-metal-Riffs und Post-Rock-Momenten auf “Lonely People With Power” eindrücklich, dass Shoegaze nur eines ihrer Stilmittel bleibt. In ihren Songs steht der Mensch im Mittelpunkt: Dass er dort, gerade in diesen Zeiten, in einem Sturm aus Blastbeats und Gekeife steht, ist alles andere als eine Überraschung.

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The Darkness – “Dreams On Toast”

the darkness dreams on toast cover

“Leather jacket/ No sleeves/ Harley Davidson?/ Yes please!”: The Darkness beweisen auch auf ihrem achten Album “Dreams On Toast” unschlagbaren Humor. Rock’n’Roll-Krisenmanager kennen ihr Genre in- und auswendig und bringen seit jeher mit ihren persiflierenden Momenten frischen Wind in die verstaubte Schwanzrock-Gruft.

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Lucy Dacus – “Forever Is A Feeling”

Lucy Dacus Forever Is A Feeling Cover

Auf ihrem vierten Soloalbum zeigt sich Lucy Dacus mit neuem Selbstbewusstsein: Frühere Alben sind geprägt von Kindheitserinnerungen und der eigenen Queerness im Kontext einer christlichen Erziehung – “Forever Is A Feeling” ist sachlicher. Neben einem Hozier-Feature wird Dacus von ihren Boygenius-Kolleginnen unterstützt.

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Mumford & Sons – “Rushmere”

Mumford & Sons Rushmere Cover

Mumford & Sons haben augenscheinlich genug herumexperimentiert. Mit ihrer fünften Platte legen die Briten vor allem ihren ältesten Fans Musik vor, die in Teilen auch aus ihren Anfangstagen hätte stammen können. Dabei klingen sie oftmals amerikanischer als gewohnt. Eins steht aber auch fest: Es ist nicht mehr 2009.

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Destroyer – “Dan’s Boogie”

Destroyer Dan's Boogie Cover

Dan Bejar hat die magische Formel wiedergefunden: “Dan’s Boogie” ist das beste Destroyer-Album nach “Kaputt”. Vier Alben lang scheiterte er auf höchstem Niveau an dem Versuch, einen würdigen Nachfolger zu schaffen. Jetzt triumphiert er: Manchmal kämpft Musik gegen Gesang, in den besten Momenten erzeugt Bejar echte Magie.

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Amenra – “With Fang And Claw”

Amenra With Fang And Claw Cover

Amenra bringen mit “With Fang And Claw” und “De Toorn” gleich zwei EP’s heraus: Erstere setzt den Faustkeil an, “De Toorn” bringt ergrübelte und schwebende Ritualistik mit. Die Musik ist wie immer nahezu makellos und gewöhnlich zugleich – ein wenig mager ist die Ausbeute hier, bei aller musikalischen Qualität, trotzdem.

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Arch Enemy – “Blood Dynasty”

Arch Enemy Blood Dynasty Cover

Arch Enemy sind immer noch da und klingen so frisch wie lange nicht: Sängerin Alissa White-Gluz, die für ihre wuchtige Stimme bekannt ist, zeigt auf “Blood Dynasty” ganz neue Facetten und überzeugt mit einem Klargesang, der unter die Haut geht. Es regiert, wie das so ist im Metal, aber auch der Kitsch.

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Daevar – “Sub Rosa”

Daevar Sub Rosa Cover

Mollgeschwängerter Doom-Rock verbindet sich bei Daevars “Sub Rosa” mit Metal, Grunge und dem mit viel Hall unterlegten Gesang von Sängerin und Bassistin Pardis Latif. Das klingt mal hoffnungsvoll, mal verzweifelt und manchmal nahezu episch – aber immer fantastisch.

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 Girlpuppy – “Sweetness”

Girlpuppy Sweetness Cover

Für Girlpuppy aus Atlanta ist ihre Musik wie eine Art Tagebuch. Inspiriert von Matt Berninger hat die Songwriterin bittersüße Melodien mit weichem Gesang und gebrochenen Herzen verbunden. Es scheinen trotz aller Melancholie immer wieder fröhlichere Momente hindurch, die von Pop-Punk-Soundscapes inspiriert wurden.

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Masters Of Reality – “The Archer”

Masters Of Reality The Archer Cover

Nicht weniger als 15 Jahre liegt die letzte Platte von Masters Of Reality zurück. Jetzt hat Chris Goss den Stein wieder ins Rollen gebracht. Anstatt sich aktuellen Desert- oder Stoner-Rock-Trends anzuschließen, setzt Goss erfolgreich auf den altbewährten Spirit, wie er schon von Pink Floyd, Neil Young und Co. heraufbeschworen wurde.

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The Blue Stones – “Metro”

The Blue Stones Metro Cover

The Blue Stones drängen einen mit ihrem vierten Studioalbum in einen düsteren U-Bahnschacht. Dort folgt man wie von selbst einer Fahrt durch den eigenen Gedankenkomplex. Begleitet wird man von experimentellem Bluesrock, Pop- und HipHop-Elementen sowie wegweisenden Beats, die an die Direktheit von Royal Blood erinnern.

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Buster Shuffle – “Together”

Buster Shuffle Together Cover

Jet Baker und Band haben für das sechste Studioalbum über den Ska-Tellerrand geschaut, ohne sich dabei jedoch zu weit hinüber zu lehnen. Buster Shuffle machen nach wie vor, was die Londoner am besten können: teilweise nervenaufreibendes „Ska-Gewippe“, aber bitte mit einer Menge Ideenreichtum und einem starken Leadsänger.

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Macky Messer – “All For The Goo”

Macky Messer All For The Goo Cover

Nach sieben Jahren Pause veröffentlichen Macky Messer aus Dortmund sieben neue Songs. Der größte Trumpf der Platte ist die Produktion: roh, ungestüm und gleichzeitig erstaunlich transparent. “All For The Goo“ erfindet nichts neu, macht aber mit Spielfreude, Herz und DIY-Mentalität Lust auf durchtanzte Nächte.

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 Sam Akpro – “Evenfall”

sam akpro evenfall cover

Der britische Newcomer Sam Akpro greift in die Psychedlic-Shoegaze-Dub-Trickkiste und kombiniert, was er dort herauszieht, mit laid-back Soul und HipHop. Das Chaos, was dabei entsteht, ergibt genug Sinn, um ein solides und vor allem authentisches Debüt zu formen. Die Themen orientieren sich an einer ebenso chaotischen Zeit.

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Perfume Genius – “Glory”

perfume genius glory cover

Als eine der wichtigsten Stimmen der queeren Indiefolk-Szene präsentiert Perfume Genius auch mit seinem siebten Album ein Werk, ausgestattet mit bittersüßen Melodien, Gitarrenfolk und verzaubernden Details. Dabei nimmt er sich LGBTQ+-Personen betreffende Bedrohungen sowie den aktuellen Nationalismus vor.

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Underoath – “The Place After This One”

Underoath The Place After This One Cover

Underoath stellen die VISIONS-Redaktion mit ihrer zehnten Platte vor eine große Herausforderung: Die Beantwortung der Frage, ob ihr religiös geprägter Metalcore zeitgemäß ist oder nicht. Dabei gehen die Meinungen sehr stark auseinander. Die einen reden von Fremdscham-Momenten, die anderen von einem gelungenen Album.

zum Vier-Ohren-Test


Texte von Fee Briesemeister und Nele Marggraf

Michael Bifolco von Scowl

01. Pearl Jam – “Last Kiss

Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass das alles wirklich passiert… das ist der erste Song, der mich als Kind zum Weinen gebracht hat. Ich muss immer daran denken, wie ich auf dem Rücksitz eines Honda Civic saß und aus dem Fenster starrte, während dieser Song gespielt wurde, und ich versuchte mir vorzustellen, was ich als 7-Jähriger in dieser Situation getan hätte. Es hat mich umgehauen.

02. Dead Kennedys – “Nazi Punks Fuck Off”

Einer der wichtigsten Hardcore-Punksongs aller Zeiten. Ich habe diesen Song wahrscheinlich in mindestens drei verschiedenen Bands gecovert und er wird nie alt. Heute habe ich im Van ein Video von Jello Biafra gesehen, der den Song kürzlich performte und dabei den Text in „Nazi Trumps Fuck Off“ abänderte, und es ist sehr wichtig, dass man den Text beider Versionen lernt.

03. Murder City Devils – “Rum To Whiskey”

Als ich in Süd-Philadelphia lebte, habe ich einmal eine Orgel von der Straße aufgelesen und sie bis zu meinem Haus geschoben. Mein Hauptziel war es, zu lernen, wie man dieses Lied spielt, und das war alles, was ich tat. Die Orgel hatte zwei Lautstärkeregelungen: “Aus” und den lautesten Ton, den du je in deinem Leben gehört hast. Die Nachbarn waren nicht begeistert. Leider musste ich die Orgel loswerden, als ich umzog, und es schmerzt mich bis heute.

04. Aqua – “Barbie Girl”

Irgendwo im Haus meiner Oma gibt es eine Videokassette, auf der ich bei meiner 8. Geburtstagsparty ununterbrochen zu diesem Lied tanze. Ich habe alle dazu gebracht, dieses Lied immer wieder zu hören, bis ich von drei verschiedenen Erwachsenen aufgefordert wurde, ein anderes Lied zu wählen. Vor kurzem bin ich über die allererste „Now That’s What I Call Music“-Compilation-CD gestolpert und aus irgendeinem Grund hat dieser Song meine ganze Welt über den Haufen geworfen. Es ist wahrscheinlich einer der ersten Songs, die ich mir viel zu lange in der Wiederholung anhören würde. Letztes Jahr konnte ich Aqua endlich in Philadelphia sehen und sogar „Ken“ aus dem “Barbie Girl”-Song treffen. Damit schließt sich der Kreis.

05. Oasis – “Wonderwall”

Ich hasse diesen Song von ganzem Herzen und mit jeder Unze meiner Seele. Als ich ein Kind war, schickte mich meine Familie einen ganzen Sommer lang in ein Ferienlager, um mich zu „beschäftigen“, und das Lager spielte aus irgendeinem Grund, den ich nicht kannte, diesen Song dreimal am Tag. Wenn es nicht gerade über die Lautsprecher gespielt wurde, liefen die Kinder wahllos herum und sangen es. Es war ein unentrinnbares mentales Gefängnis aus der Hölle. Oasis sind wahrscheinlich eine großartige Band mit großartigen Songs, die mir wahrscheinlich gefallen würden, aber ich weiß es nicht, weil ich nach diesem absoluten Albtraum nie wieder in der Lage war, sie zu hören.

06. Man Or Astro-Man? – “Interstellar Hardrive”

Wahrscheinlich eine meiner absoluten Lieblingsbands aller Zeiten und vielleicht eine meiner beeindruckendsten Plattensammlungen. Die rohe Energie dieser (meist) instrumentalen Surf-Band hat mich schon immer in ihren Bann gezogen, und ich habe jede Gelegenheit genutzt, um sie zu sehen. Eines Abends, nachdem ich 12 Stunden lang in Philadelphia herumgefahren war, um Hüpfburgen abzuliefern, fuhr ich schließlich selbst nach Baltimore, um sie in der Ottobar spielen zu sehen. Die Show war unglaublich und der Bassist ließ mich danach seinen Astronautenhelm tragen. Ich kannte den großen Skinhead-Sicherheitsmann, der an der Tür arbeitete, nur flüchtig, und das war das erste Mal, dass ich mit dem Kerl sprach, der später unser Tourmanager und Rädelsführer Anthony werden sollte.

07. E-Rotic – “Max Don’t Have Sex With Your Ex”

Ich hörte diesen Song zum ersten Mal, als ich auf einem Piratenschiff mitten in einem Underground-Tanzclub in Deutschland war. Wenn du jemals mit mir in einem Auto gesessen hast, besteht eine 98%ige Chance, dass ich diesen Song innerhalb der ersten Stunde auf den Aux gelegt habe und ich bereue nichts Das ist das, was man einen perfekten Song mit einem perfekten Refrain nennt. Ich liebe diesen Song so sehr, dass ich nicht einmal gezögert habe, über 100 Dollar bei Depop auszugeben, um mir die 12-Inch-Single aus Übersee nach Hause schicken zu lassen. Sie enthält vier verschiedene Remixe desselben Songs und sie sind alle Banger.

08. Usher – “U Got It Bad”

Als ich ein Kind war, wurde ich jeden Tag nach der Schule am YMCA in Lansdale Pennsylvania abgesetzt. In diesem YMCA ging ich zu meinem ersten richtigen Tanz. Ich hatte noch nie ein Mädchen zum langsamen Tanz aufgefordert, und als dieser absolute Bop gespielt wurde, wusste ich, dass es an der Zeit war, mich aufzuraffen. Ich war zu ängstlich und habe immer wieder gezögert. Kurz bevor das Lied zu Ende war, hatte ich endlich den Mut, das Mädchen zum Tanzen aufzufordern, und sie sagte „nein“. Am Ende stand ich für den Rest des Liedes allein in der Ecke, wie ein Champion.

09. The Rival Mob – “Boot Party”

Ich liebe diese Band und diesen Song so sehr, dass ich nicht zögerte, auf die Bühne zu rennen und von ihr herunterzuspringen, als ich The Rival Mob 2013 spielen sah. Der Stagedive war nicht so toll. Niemand hat mich aufgefangen und ich bin auf dem Kopf gelandet und habe mir dabei mehrere Schädelbrüche zugezogen, die dazu führten, dass ich für das nächste Jahr eine totale Gesichtslähmung auf der linken Gesichtshälfte hatte.

10. Salt ‘N’ Pepa – “Push It”

Als ich in der 7. Klasse war, dachten mein Freund und ich, es wäre lustig, einen ganzen Tanz zu diesem Lied zu choreografieren und ihn bei der Talentshow am Ende des Jahres vor der ganzen Schule aufzuführen. Das war das erste Mal, dass ich auf einer Bühne vor Leuten aufgetreten bin. Am Ende bekamen wir eine Menge Ärger, weil der Tanz offenbar „zu unpassend“ für die Talentshow der Mittelschule war, und ich durfte im nächsten Jahr nicht bei der Talentshow auftreten.

11. Buzz Kull – “Last In The Club”

Jede Band hat diesen einen Song, den sie im Van spielt, um alle in Stimmung zu bringen. Bei meiner alten Band Chemical Fix war das unser Van-Hype-Song. Wir haben diesen Song nachts mit Sonnenbrillen gespielt und sind im Van einfach durchgedreht. Eines Nachts haben wir es zu weit getrieben. Wir haben es zu weit getrieben und unser Schlagzeuger Mike Walsh fiel aus dem Fenster auf den Highway in den Gegenverkehr und entging nur knapp dem Tod…

12. NOFX – “Stickin’ In My Eye”

Als Kind habe ich so viel Zeit damit verbracht, herauszufinden, wie man das Bass-Riff dieses Songs spielt. Ich war wie besessen davon. Ich schaute mir regelmäßig das Musikvideo an, in dem sie bei Gilman spielten, und versuchte, die Noten zu imitieren, die Fat Mikes Finger trafen. Erst später wurde mir klar, dass er das Riff falsch spielte, und wahrscheinlich auch mit Absicht. Als Erwachsener finde ich das witzig, aber als Kind, das versuchte, Bass zu lernen, trieb es mich in den absoluten Wahnsinn. Vor kurzem hatte Scowl das Privileg, unser Musikvideo für den Song „Not Hell, Not Heaven“ im Gilman zu drehen. Das ist derselbe Ort, an dem eines meiner Lieblingsmusikvideos aus meiner Kindheit gedreht wurde. Sobald alle ihre Instrumente einsteckten, klaute ich sofort Baileys Bass und spielte das Riff zu „Stickin In My Eye“ – wahrscheinlich auch falsch. Ein weiterer Lebensmoment für mich, bei dem sich der Kreis schließt – das ist sicher.

Neues Album noch in diesem Jahr

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Fast zehn Jahre ist es her, dass Tortoise mit “The Catastrophist” ein Album veröffentlicht haben. Nun hat die einflussreiche Post-Rock-Band aus Chicago wieder neue Songs geschrieben, die noch dieses Jahr als achtes Studioalbum bei den Labels International Anthem & Nonesuch Records erscheinen sollen.

Wenige Stunden bevor sie ihren ersten Auftritt dieses Jahr beim Big Ears Festival in Knoxville, Tennessee absolvieren, gibt es auch einen Vorgeschmack auf das neue Material. „Oganesson“ als erste Single kommt als vertracktes Stück zwischen Jazz und Kraut daher. Weitere neue Songs wollen sie bei der Show heute vorstellen.

Gut möglich, dass Tortoise mit einem neuen Album auch nochmal nach Europa kommen. Zuletzt waren sie 2016 in Deutschland zu sehen. Details zu ihrer ersten Platte seit neun Jahren stehen derweil noch aus.

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