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Identitätswechsel

In seinen Filmen macht der französische Regisseur Jacques Audiard keine Kompromisse. Immer wieder versucht er einen neuen Ansatz zu finden, inszenierte mit “Sisters Brothers” etwa einen englischsprachigen Western und porträtiert in “Deephan” die Lebensrealität einer Migrantenfamilie aus Sri Lanka. Seine kraftvolle Inszenierung zielt dabei voll auf die Emotionen der Zuschauenden. Mit Filmen wie “Ein Prophet” und “Der Geschmack von Rost und Knochen” gewann er die Herzen der Festivaljurys und die Goldene Palme in Cannes. Mit “Emilia Pérez” ging er nun erneut ein Risiko ein und inszenierte seinen spanischsprachigen Film auf den Straßen von Mexiko und als große Oper.

Seine Heldin, die Anwältin Rita (Zoe Saldaña), hat sich frustriert der Realität ihrer Heimat untergeordnet. Die Kriminalität beherrscht das Leben in Mexiko. Wer einflussreich ist, wird freigesprochen, die Mittellosen leiden. Da tritt der gefürchtete Kartellboss Juan Del Monte (Karla Sofía Gascón) – besser bekannt als Manitas – auf sie zu. Er möchte sich aus seinem Geschäft zurückziehen und für immer verschwinden – und ein Leben als Frau leben, so, wie es schon immer seine Bestimmung gewesen sei.

Gleich zur Eröffnung werden Ritas Leben und ihre Frustration in Form einer schmissigen Song-&-Dance-Revue dargeboten. Regisseur Audiard und sein Drehbuchautor Thomas Bidegain inszenieren ihre Geschichte konsequent als Musical. Zu Beginn ist das noch irritierend. Wenn aber das vernarbte, von Tattoos übersäte Gesicht Juan Del Montes mit den chromglänzenden Zähnen aus der Dunkelheit auftaucht und Rita mit heiserer Stimme seine Absicht und seine Bedingungen erklärt, wenn diese Stimme dann plötzlich zu singen beginnt und unter der rauen Schale des Gangsterbosses ein sensibles Wesen offenbart, dann sorgt das für eine Gänsehaut, die in den nachfolgenden zwei Stunden nicht mehr weicht.

Der Einsatz der Songs in der weiten, sich über viele Jahre erstreckenden Geschichte, ist organisch und dient dem inneren Monolog. Die Musik hat dabei vielleicht nicht das Ohrwurmpotential der Songs eines Lin-Manuel Miranda (“Encanto”), aber Jacques Audiards “Emilia Pérez” glänzt dafür mit einer grandiosen Inszenierung, einer mitreißenden Geschichte und fantastischen Darsteller:innen, aus denen neben Transfrau Karla Sofía Gascón und Popstar Selena Gomez, die Manitas Ehefrau überzeugend verkörpert, vor allem Hauptdarstellerin Zoe Saldaña heraussticht. Die US-Schauspielerin mit dominikanischen Wurzeln, kehrt hier nach Blockbuster-Reihen wie “Star Trek”, “Avatar” und “Fluch der Karibik” zu ihren Anfängen als Tänzerin zurück.

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Neue Vorwürfe wegen privater Videos

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Über Reddit wurden vor einigen Stunden mehrere Videos anonym veröffentlicht, in denen As I Lay Dying-Frontmann Tim Lambesis im Streit mit seiner Frau Dany zu sehen ist. Es handelt sich allem Anschein nach um private (Überwachungs-)Aufnahmen. Lambesis fällt in den Videos aggressiv auf, wirft einen Tisch um und schlägt sich sogar selbst. Die Videos sind mittlerweile nicht mehr online.

Lambesis’ Statement zu den Videos

Kurz darauf hat Lambesis ein Statement veröffentlicht, in dem er die Scheidung von seiner Frau bekanntgibt und ihr häusliche Gewalt und emotionalen Missbrauch vorwirft. “Gegen Dany Norris (ehemals Lambesis) wurden eine Untersuchung wegen häuslicher Gewalt ins Laufen gebracht und eine einstweilige Verfügung beantragt”, eröffnet er über Instagram. “Alles, was sie jetzt sagt, soll bloß davon ablenken und fokussiert sich stattdessen auf meine unangemessenen (aber nicht illegalen) Reaktionen auf unsere stressigen Auseinandersetzungen.”

Der verbale und emotionale Missbrauch soll sich laut dem Statement seit drei Jahren zugespitzt haben. Weiter heißt es, es würden Beweise in Form von Videos und Zeugenaussagen vorliegen, die Dany unter anderem bewaffnet und bei Angriffen auf ihren Mann zeigen sollen, so das Statement. Als Reaktion hätte der nun die Scheidung eingereicht.

Band distanzierte sich von Tim Lambesis

All dies ereignet sich im Anschluss an eine massive Austrittswelle aus As I Lay Dying und Lambesis’ Nebenprojekt Austrian Death Machine. Die ausgetretenen Bandmitglieder berichteten von moralischen Herausforderungen und besorgniserregenden Verhaltensmustern, die sie in Hinblick auf ihr eigenes Wohlergehen nicht länger dulden könnten. Lambesis führte die Entwicklungen als einziges verbleibendes Mitglied bei As I Lay Dying auf “kreative und persönliche” Differenzen zurück. Im Zuge dessen wurden auch Missbrauchsvorwürfe gegen den Frontmann geäußert, die seine Frau Dany bisher jedoch dementiert hatte.

Ungeachtet all dessen wurde ein neues Album von As I Lay Dying Mitte November veröffentlicht; das zweite Album seit Tim Lambesis Freilassung aus dem Gefängnis. Wegen Anstiftung zum Mord an seiner damaligen Frau wurde er 2014 inhaftiert und nach zwei Jahren auf Bewährung entlassen.

 

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Kinotickets zu gewinnen!

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„Emilia Pérez“ handelt von der Anwältin Rita, gespielt von Zoe Saldaña, die sich in der Kanzlei nicht etablieren kann, da sie von ihrem Chef nicht die angemessene Anerkennung erhält. Ihrer Intelligenz jedoch verdanken Drogendealer, Mörder und Kartellbosse die Freiheit. Sie möchte endlich den Respekt zugesprochen bekommen, der ihr gebührt und deshalb nimmt sie einen neuen Fall an:

Kartellboss Manitas del Monte (Karla Sofía Gascón) will mit ihrer Hilfe aus der Mafia-Welt aussteigen. Rita soll den Schlussstrich unter sein zweifelhaftes Lebenswerk ziehen, ein neues Leben für seine Frau Jessi (Selena Gomez) und die Kinder organisieren und einen Plan umsetzen, den er seit Jahren im Verborgenen vorbereitet hat: sich voll und ganz in die Frau zu verwandeln, die er tief im Inneren schon immer war: Emilia Pérez. Doch Manitas’ Vergangenheit ist eine Geschichte, die nur ihren eigenen Regeln gehorcht, die wiederkehrt und sich mit aller Gewalt rächen wird.

Der Film konnte bereits einige Preise gewinnen. Darunter auch zwei Auszeichnungen bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes. Außerdem wurde er in vier Kategorien bei den European Film Awards nominiert, deren Verleihung noch aussteht. Ab heute kann man „Emilia Pérez“ auf den Kinoleinwänden in ganz Deutschland sehen.

Wir verlosen 2×2 Tickets für ein Kino eurer Wahl. Viel Glück!

Der Einsendeschluss ist abgelaufen.

Ziel erreicht

Wie Vorband Ultra Q wohl gefällt, dass Bad Nerves in einem ihrer Songs „fuck being in California“ singen – oder sich nach der obligatorischen Runde Applaus für den Support direkt dreimal lauteren Applaus selbst gönnen? Egal, das meint die wohl hyperaktivste Punkband überhaupt mit mindestens mehreren Augenzwinkern hinter der dicken Sonnenbrille von Sänger Bobby Bird.

Ultra Q um Sänger Jakob Armstrong (Foto: Tim Lasche)
Ultra Q um Sänger Jakob Armstrong (Foto: Tim Lasche)

Und Ultra Q juckt das wohl auch kaum: Die haben auch auf ihrer allerersten Europatour genug Vorschusslorbeeren im Gepäck. Frontmann Jakob ist immerhin einer der Söhne von Billie Joe Armstrong und bringt schon entsprechend genug eigene Fans mit ins ausverkaufte MTC, wie an dem schrillen Geschrei abzulesen ist, als die kalifornischen Posterboys die Bühne betreten. Ihre Songs: unspektakulärer Alternative Rock mit Green-Day-Schnittmenge und frappierend ähnlichen Gesang zum prominenten Vater. Sei’s drum. Zumindest beim Fanclub kommt das gut an. Wer wegen den Power-Pop-Päpsten aus Essex hier ist, schaut sich lieber ab der Hälfte deren erstaunlich teuren Merch an.

Bad Nerves im MTC, Köln (Foto: Tim Lasche)
Nicht lange in Lederjacke: Bad-Nerves-Mastermind Bobby Bird (Foto: Tim Lasche)

Zuvor hatte aber wohl auch Billie Joe Armstrong selbst mit seinen Liebesbekenntnissen für die britische Band gesorgt, dass Bad Nerves in den letzten zwei Jahren ein kleiner Hype widerfahren ist, den sie jetzt mit einer ausverkauften eigenen Clubtour auskosten dürfen. Und das sei doch eigentlich alles, was sie jemals gewollt hätten, lässt Bird das Publikum später wissen und stellt schon das zehnjährige Bandjubiläum kommendes Jahr in Aussicht.

Über Monate perfekt eingespielt: Bad Nerves (Foto: Tim Lasche)
Über Monate perfekt eingespielt: Bad Nerves (Foto: Tim Lasche)

Dass sie sich für die neue Bekanntheit in den letzten zwei Jahren vor allem den Arsch mit endlosen Touren und Support-Shows aufgerissen haben, zahlt sich sichtlich aus: ohne falsche Bescheidenheit injizieren Bad Nerves dem Publikum ihre High-Speed-Zuckerbomben, die sofort ins Blut übergehen. Die Texte sitzen, immer mehr Leute drängeln sich nach vorne, es braucht kaum mehr als vier der kurzen Songs, bis Bird seine Lederjacke ausziehen muss. Im Publikum hat eh keiner mehr eine an. Zwar nicht die größte Kunst im Kellerclub, aber Bad Nerves wissen einfach, was sie für eine gute Stunde Eskapismus in Reinform liefern müssen.

Klingt nicht nur nach Johnny Ramone: William Phillipson (.)(Foto: Tim Lasche)
Klingt nicht nur nach Johnny Ramone: William Phillipson (l.) (Foto: Tim Lasche)

Das liegt nicht nur an der Qualität der hyperschnellen und hypereingängigen Hits ihrer beiden Alben. Die fünfköpfige Band ist auch maximal eingespielt und routiniert: Etwa die Sprünge von Johnny-Ramone-Lookalike und Gitarrist William Phillipson auf die Monitorbox – oder wie er die Gitarre wie ein Gewehr in die Menge richtet. Oder die hochgezogene Augenbraue des Kaugummi-kauenden Bassisten Jon Poulton in seiner breitbeinigen Pose. Bei Bird bleibt es meistens beim breiten Grinsen, ums Mikro klammern und hüpfen. Immerhin spielt er schon die ganze Tour mit gebrochenem Fuß, wie er später als eine Art kleine Entschuldigung gesteht, die wohl keiner angesichts des Tropenklimas im MTC von ihm gebraucht hätte.

Auch bei Gitarrist George Berry sitzen Posten und Moves (Foto: Tim Lasche)
Auch bei Gitarrist George Berry sitzen Posten und Moves (Foto: Tim Lasche)

Die großen Reden anderer britischer Bands angesichts des Weltgeschehens gibt es dabei nicht von Bird, es geht ihnen einzig darum, „das Elend in der Welt für einen Moment zu vergessen“, so der schweißnasse Sänger. Doch hat die Band selbst auch Spaß dabei, fragt jemand zwischendurch aus dem Publikum. „Do we have a good time?”, sucht Bird Bestätigung von seiner Gang und wird etwas aus dem Element gebracht. „Of Course!“, klärt er nach kurzer Verschnaufpause auf und will lieber direkt wissen, welchen Song sie als Nächstes spielen sollen. Die lauteste Antwort: „Faster!“ Auch wenn sie „faster“ im Angebot hätten, gibt es das überdrehte „Antidote“ als „fastest song you ever fucking know“ erst als einen von vier Songs der Zugabe, nachdem sich Bird mit Fake-Starallüren à la Hives-Sänger Pelle Almqvist etwas zu lange bitten lässt.

Bassist Jon Poulton (r.) und Drummer Samuel Thompson (Foto: Tim Lasche)
Bassist Jon Poulton (r.) und Drummer Samuel Thompson (Foto: Tim Lasche)

Selbst wenn Bad Nerves mit ausverkauften Shows in Punkläden wie dem MTC ihr ursprünglich gestecktes Ziel bereits erreicht haben, darf es ruhig noch weiter gehen für die Band mit einer der wohl ungehemmtesten, lockersten und gleichzeitig professionellsten Punk-Partys aktuell. Aufbruchstimmung herrscht so oder so: Die Show wird nämlich ebenfalls hochprofessionell von allen Seiten mit festen Kameras festgehalten und von zwei Fotografen dokumentiert. Nur verdient, wenn die kleinen ausverkauften Clubs also bald tatsächlich zu klein werden.

Ziel erreicht: mit ihrem High-Speed-Punk powern Bad Nerves das MTC aus (Foto: Tim Lasche)
Ziel erreicht: mit ihrem High-Speed-Power-Punk powern Bad Nerves das MTC aus (Foto: Tim Lasche)

Gary Holt (Exodus, Slayer) kündigt Biografie an

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Gary Holt, hat viel erlebt in seiner musikalischen Laufbahn. Jedoch lief beruflich und privat einiges nicht so, wie es sich der 60-jährige Thrash-Metal-Gitarrist einst vorgestellt hatte. Während sich seine Kollegen von Metallica, Megadeth, Slayer und Anthrax den internationalen Superstar-Status erspielten, stand Holt mit seiner wegweisenden Arbeit bei Exodus immer im Schatten dieser Bands.

Exodus wurde zwar von Kritikern gefeiert, die Massen an Fans konnten sie jedoch aufgrund von schlechtem Management, einer Menge Pech und den falschen unternehmerischen Entscheidungen nicht halten. Mit seiner Biografie „A Fabulous Disaster“, welche sich den Titel mit dem dritten Studioalbum von Exodus teilt, zeichnet der Gitarrist nun seinen beschwerlichen Weg nach. Dieser reicht vom Mega-Erfolg zum Crash, über seine Drogensucht und Scheidung bis hin zu der Erkenntnis, dass man sich am Ende nur selbst helfen kann. Er erzählt in seinem Buch aber nicht nur seine persönliche, sondern auch die Geschichte des Genres nach, dessen Aufstieg aus der Bay Area in die ganze Welt er hautnah miterlebt und beeinflusst hat.

Das Vorwort von „A Fabulous Disaster – From The Garage To Madison Square Garden, The Hard Way“ wurde von Holts ehemaligen Exodus-Bandkollegen und späterem Leadgitarrist von Metallica Kirk Hammett geschrieben. Das Buch wird von Hachette Books herausgegeben, erscheint am 8. April und kann auch in Deutschland bereits vorbestellt werden.

2013 ersetzte Holt den verstorbenen Jeff Hanneman bei Slayer. 2019 hatten die Band nach 38 Jahren ihre Auflösung bekannt gegeben und eine finale Abschiedstour gespielt. Dieses Jahr folgte eine Reunion für einige Festivalauftritte, unter anderem beim Riot Fest.

Zweite Bandwelle angekündigt

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Gleich 25 neue Künstler:innen bestätigt das Roskilde Festival für 2025, deren Herkunftsländer und jeweilige Genres einmal mehr eine bunte Mischung versprechen: Angefangen mit den Deftones, die aktuell an neuem Material arbeiten, über Jamie XX, der erst im September sein neues Album “In Waves” veröffentlicht hat, bis hin zu den Lambrini Girls. Außerdem in der zweiten Bandwelle angekündigt: A.G. Cook, HorsegiirL, Artigeardit, Anoushka Shankar, Artigeardit, Landless, Flock, HiTech, Nala Sinephro und The Mary Wallopers.

 

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Dazu kündigt das Festival mit Olivia Rodrigo eine weitere Headlinerin an. Der US-Popstar spielt am 4. Juli auf dem Roskilde. Vom 28. Juni bis 5. Juli findet das weltweit größte Non-Profit-Festival statt. Rund 30.000 Freiwillige helfen bei der Ausrichtung des Festivals, alle Einnahmen werden an humanitäre und kulturelle Aktivitäten zugunsten der Jugend gespendet. Insgesamt werden über 170 Acts auftreten.

Erste Bandwelle mit Fontaines D.C.

Anfang November hat das Festival seine erste Bandwelle angekündigt, mit dabei unter anderem Fontaines D.C., Electric Callboy, The Chisel und Beth Gibbons. Somit sind mittlerweile bereits 53 der über 180 Musik-Acts angekündigt.

Tickets für das Festival sind auf der Festival-Webseite erhältlich und kosten umgerechnet rund 336 Euro inkl. Camping. Tagestickets sind ab 173 Euro erhältlich. Erstmalig sollen auch Zweitagestickets verkauft werden, diese sollen 288 Euro kosten, allerdings auf eine geringe Anzahl limitiert sein.

Sänger Jake Hout verlässt Dead Boys

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Bereits am Montag postet Jake Hout auf Instagram, dass er die Dead Boys verlassen würde, da sie planen würden “eine Platte mit einer gefälschten Roboter-K.I.-Stimme von Stiv Bator herauszubringen”. So soll die Band und das Label geplant haben, Houts Aufnahmen zu nutzen, sie aber mit einem KI-Filter zu überlegen, sodass er klingt wie der 1990 verstorbene Stiv Bators: “Stiv Bators ist kein verdammter Roboter! Und ich bin auch kein verdammter Roboter!”

 

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Via Instagram erläuterte der 2017 zur Band gestoßene Sänger seine Entscheidung, die US-Punk-Veteranen zu verlassen, vor allem damit, dass ihm Gitarrist Cheetah Chrome versichert habe, dass die Dead Boys auf ihrem neuen Album nicht auf KI-Aufnahmen setzen wollen, um Bators Stimme zu imitieren,  Label Cleopatra die Nutzung von künstlicher Intelligenz allerdings nie leugnete: “Die erste Zeile des Vertrages lautet ‘Der Künstler hat zugestimmt, dass diese Darbietungen Gesangsdarbietungen sind, bei denen Technologien der künstlichen Intelligenz eingesetzt werden, um Werke zu schaffen, die auf der Originalstimme von Stiv Bators basieren und die auf den Master-Aufnahmen der Songs des Unternehmens verwendet werden’… also sagte ich Nein. Ich sagte Cheetah sofort, dass ich gezwungen sein würde, öffentlich zu kündigen. Und dass ich allen sagen würde, warum.”

Weiter erklärte Hout, dass er seine Entscheidung bereits im August geäußert hatte, er allerdings keine Reaktion erhalten hätte: “Ich weiß, dass es bei Besatzungswechseln und künstlerischen Mitteln usw. Grauzonen gibt. Die Ironie der Sache ist, dass ich eigentlich mit den ‘No Stiv, No Dead Boys’-Leuten sympathisiere – ich habe es verstanden! […] Aber für mich geht das mit dem Einsatz von KI zu weit. Ich habe immer versucht, es Stiv recht zu machen und seine Musik mit Herz und Blut, Leidenschaft und Geist zum Leben zu erwecken. KI hat nichts von alledem.”

 

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Dead Boys suchen Sänger für neues Album

Das neue Album der Dead Boys soll im nächsten Jahr erscheinen, ein genaues Datum ist bislang noch nicht bekannt, die Nutzung von künstlicher Intelligenz, um Bators Stimme zu imitieren, ist ebenfalls bislang nicht offiziell bestätigt. Bekannt ist dagegen, dass das Album neben Gründungsmitglied Cheetah Chroma von Clem Burke (Blondie) am Schlagzeug und Glen Matlock von den Sex Pistols am Bass aufgenommen wurde. Mit Houts Ausstieg sucht die Band nun nach einem neuen Sänger, der die Band bei einigen Auftritten im nächsten Frühjahr unterstützen kann, dabei stützen sie sich auf eine angebliche Ablehnung Houts vonseiten der Fangemeinde: “Es wurde deutlich, dass die Fans nicht bereit waren, ihn als Ersatz für den verstorbenen, großartigen Stiv Bators zu akzeptieren, dessen legendäre Präsenz unersetzlich bleibt.”

Weiter wird Hout in dem Statement vorgeworfen, Falschinformationen zu streuen: “Seit seinem Ausstieg hat das ehemalige Mitglied Gift und Galle gegen Dead-Boys-Gründer Cheetah Chrome und Cleopatra Records losgelassen und einen Sturm von Fehlinformationen und Unwahrheiten in den sozialen Medien verbreitet. Trotz dieser Aktionen bleibt die Band vereint und konzentriert sich auf die Zukunft und fordert die Fans mit einer klaren Botschaft auf: ‘Wartet auf die Platte. Ihr werdet nicht enttäuscht sein.'” Offiziell spielen neben Chrome seit 2019 Drummer Scott Churilla, Gitarrist Monk Burris und Basssist Slam Hariss als Dead Boys. Die Band hat den offiziellen Instagram-Bandaccount aktuell auf privat umgestellt.

Cheetah Chrome reagiert auf Ausstieg von Jake Hout

Neben dem Statement von Label und Band reagierte auch Chrome selbst nochmal auf den Ausstieg des Sängers und warf ihm wenig Verhandlungsbereitschaft vor: “Jake hatte nicht die Reife oder Geduld (oder die Fähigkeit), sich einigermaßen nüchtern hinzusetzen und das zu besprechen. […] Was auch immer seine Beweggründe sind, er wollte aufgrund seiner Abneigung gegen KI einseitig eine uninformierte Entscheidung treffen, die die ganze Band betreffen würde.” Weiter wurde Chrome persönlich gegenüber Hout: “Ich kann Narren nicht gut leiden, und Jake war in dieser Sache sehr egoistisch, dumm und kurzsichtig.”

 

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Die Dead Boys gründeten sich 1975 und brachten nur zwei eigenständige Studioalben bis zur ersten Auflösung 1980 heraus. 2017 taten sich die Gründungsmitglieder Cheetah Chrome und Johnny Blitz mit Jake Hout und zwei weiteren Mitgliedern zusammen, um das legendäre Debüt “Young, Loud And Snotty” (1977) neu einzuspielen.

»Steve Albini Way«

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Bereits im Juli stand die Namensänderung der Straße im Nordwesten Chicagos, an der sich Steve Albinis Tonstudios befinden, statt. Der “Steve Albini Way” in Chicago wurde nun offiziell eingeweiht. Als Redner:innen waren seine Frau Heather Whinna, seine gute Freundin und Ex-Pixies-Bassistin Kim Deal sowie Toningenieur Greg Norman und der Stadtrat Carlos Ramirez-Rosa vertreten. Letzterer nannte die Einweihung “die am besten besuchte Ehren-Straßen-Einweihung” in seiner zehnjährigen Amtszeit. Die gesamte Zeremonie wurde live gestreamt und kann im Nachhinein noch angeschaut werden.

Whinna, Deal und Norman waren sichtlich gerührt und hatten mit den Tränen zu kämpfen, als sie Geschichten und Anekdoten zu Albini und die gemeinsame Zeit in seinem legendären Chicagoer Tonstudio Electrical Audio erzählten. Deal, die mit Albini schon seit den 90ern für die Pixies und Breeders zusammenarbeitete, war für Albini und seine Frau Heather „in etwa sowas wie eine Vergrößerung der Familie“, so Albini in 2011. Sie beschrieb ihn als einen Menschen, der auch seine Fehler hatte „Er würde sich in zwei Sätzen widersprechen“, aber hob im Folgenden seine Stärken hervor: “In seinem Inneren verstand er den Wert eines jeden Menschen. Na ja, nicht von jeder Person. Wenn du ein Bully warst, dann konnte er dich kein bisschen leiden.”

Kim Deal über Steve Albini

Deal hat erst vor kurzem ihr erstes Soloalbum “Nobody Loves You More” herausgebracht, an welchem Albini, vor seinem plötzlichen Tod im Mai, noch maßgeblich beteiligt war. Sie nahmen acht der elf Songs gemeinsam auf. Laut Deal sei Albini ein Mensch gewesen, der sich für die Underdogs einsetzte: “Er mochte die ‘Gewinner’ nicht wirklich. Ich glaube, er mochte eher Leute mit einer guten Dosis von wenig Selbstvertrauen.” In allen Ländern, welche Deal nach seinem Tod für eine Pressetour besucht hatte, habe sie nur Gutes über Albini gehört: “Ich habe viel zugehört und jede Person hat gelacht, als sie mir ihre Albini-Story erzählte.”

Steve Albini schrieb Geschichte mit seinen zeitgemäß experimentellen Produktionstechniken. So produzierte er unzählige Platten für etwa Alt-Rock- und Indie-Größen wie die Pixies, Nirvana und PJ Harvey. VISIONS-Autor Markus Hockenbrink verfasste kurz nach seinem Tod einen Nachruf auf den legendären Toningenieur, Fanzine-Autor, Bandleader, Undergroundgewissen, Berufsquerulanten, Pokerspieler und ewigen Außenseiter.

Reconstruction Tour angekündigt

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Die Deconstruction Tour war ein eintägiges Festival, das zwischen 1999 und 2006 in verschiedenen Ländern Europas stattfand. Neben Größen aus der Punk-Szene wie NOFX oder Lagwagon durften damals oft auch lokale Bands ran, das Festival umfasste daneben auch Skate- und BMX-Events.

Unter dem neuen Namen Reconstruction Tour hat der damalige Veranstalter Destiny Tourbooking die Festivalreihe nun wiederbelebt und fährt direkt groß auf. 12 Termine stehen kommenden Mai an, bei denen Pennywise, Propagandhi, Comeback Kid, The Iron Roses und Dead Pioneers spielen. Für letztere werden es die ersten Europashows überhaupt, die kanadischen Melodic-Hardcore-Punks Propagandhi wiederum treten in Deutschland wieder zum ersten Mal seit 2019 auf. Propagandhi arbeiten dem Vernehmen nach auch an einem neuen Album, das 2025 erscheinen soll. Weitere Shows der Band sind also auch nicht auszuschließen.

An fünf Tagen findet der Großteil der Tour in Deutschland statt. Auf dem Plan stehen Shows in Augsburg, Wiesbaden, Köln, Hamburg und Berlin. In Augsburg sind als Special Guest zusätzlich Wizo mit dabei. In Barcelona spielen zur Toureröffnung einmalig Madball auf dem Tagesfestival.

Karten für die Termine in Deutschland gibt es im VISIONS-Ticketshop über reservix.de!

Plakat: Reconstruction Tour 2025 (Credits: Destiny Tourbooking)
Plakat: Reconstruction Tour 2025 (Credits: Destiny Tourbooking)

VISIONS empfiehlt: Reconstruction Tour

18.05.2025 CH-Zürich – Komplex (Tickets)
21.05.2025 AT-Wien – Arena Open Air  (Tickets)
23.05.2025 Augsburg – Gaswerk Open Air
25.05.2025 Wiesbaden – Schlachthof
27.05.2025 Köln – Live Music Hall
29.05.2025 Hamburg – Docks
31.05.2025 Berlin – Zitadelle Spandau

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