Durchs Laufen allein verändert man naturgemäß eher wenig an der Welt, das Startgeld von 2.000 Euro, das die Band abdrücken musste, vielleicht dann schon eher. Freunde der Band, Fans, aber auch Leute, die den ‘Oxfam Trailwalker’ einfach für eine unterstützenswerte Aktion hielten, haben den Berlinern im Vorfeld dabei geholfen, um am Spendenlauf teilnehmen zu können. Das gesammelte Geld fließt in Oxfam-Bildungsprojekte für Afrika und Südasien, die für die nötige Hilfe zur Selbsthilfe sorgen sollen, um die Dritte Welt-Länder dem selbstbestimmten Leben einen Schritt näher zu bringen.
Ohne Schlaf bewältigten Radio Havanna, deren Engagement nach eigenen Angaben zum Punkrock gehört, in 30 Stunden die Strecke von 100 Kilometern.
Sowohl Video- als auch Fotokamera waren mit dabei und konnten den ein oder anderen Eindruck einfangen.
Video: Radio Havanna – ‘Nachbericht Oxfam-Lauf’
Radio Havanna beim Oxfam Trailwalker 2010 from Radio Havanna on Vimeo.
Noch genauer nachvollziehen lässt sich die Aktion durch den von Schlagzeuger Anfy geführten Blog, der Höhe- und Tiefpunkte auf den Punkt zu bringen weiß.
Passend zu dieser Aktion verlosen wir einen JanSport-Rucksack, der solch weitläufigen ‘Spaziergänge’ zum Kinderspiel machen könnte. Gute Reise!
Fragt man sie selbst, so halten sie es für einen Zufall – und doch ist es bemerkenswert, dass innerhalb von nur zwei Monaten vier Frontmänner der britischen Indie- und Britpop-Oberklasse ihr aktuelles Heil in Soloausflügen suchen. Doch was verbindet die ersten Alleingänge von Carl Barât, Paul Smith, Kele Okereke und Fran Healy, die Letzterer treffend als „die vier apokalyptischen Soloritte des Jahres 2010“ bezeichnet? So verschieden sie auch klingen, eines haben sie gemeinsam: eine Aufrichtigkeit, wie man sie in der Musik ihrer Stammbands so nicht findet.
Ein Traumpaar, kein Zweifel. Ben Folds, der narrative Songwriter mit den vielfältigen Talenten trifft den Schriftsteller Nick Hornby, der mit High Fidelity und Fever Pitch Menschen erreichte, die sonst nur Platten archivieren oder Fußballbildchen sammeln. Für das gemeinsame Album Lonely Avenue schrieb der Brite Hornby außergewöhnliche Texte, die der Amerikaner Folds vertonte. Wie gut die beiden aufeinander abgestimmt sind, beweist das muntere Gespräch über albtraumhafte Einschlaflieder, kultisch verehrte Dichterinnen und Ben Folds‘ geplanten Einstieg ins Nationalhymnenbusiness.
Es gab eine Zeit, da galt Clarity, das dritte Album von Jimmy Eat World aus Arizona, als Beweis dafür, dass Qualität und Massengeschmack zwei verschiedene Dinge sind. Zumindest aus Sicht der Plattenindustrie. Doch Jimmy Eat World haben sich noch nie auf Hilfe von oben verlassen. Sie haben ihr Schicksal selbst in die Hand genommen und sind letztlich immer dem eigenen Instinkt gefolgt. Zur Belohnung gab’s ein Happy End: Der Clarity-Nachfolger Bleed American verzückte Millionen. Heute gelten beide Platten als Emo-Meisterwerke. Und der Werdegang der Band als vorbildlich.
Wenn Jake Snider von einem „nackten Ansatz“ für das neue Album seiner Bärenbande redet, ist das zweideutig zu verstehen. Schließlich geht die musikalische Mäßigung auf Omni mit neuen Dimensionen der lyrischen Schlüpfrigkeit einher.