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VISIONS Nr. 199 – Ab sofort im Handel

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‘Wir haben uns ja damals nicht mal im Ansatz gezügelt. Wir sind einfach so schnell gerannt wie möglich. Wir haben nicht mal hochgeschaut, um zu sehen, wo wir überhaupt hinrannten’ – Jochen Schliemann hat sich für die große Pearl-Jam-Story mit Eddie Vedder zum Gespräch getroffen. Warum der Frontmann seine scheinbare Medienabstinenz durchbrochen hat und wie er sich dabei fühlt, verrät er im Interview.

Des Weiteren im Heft:

Editors
So düster wie auf ihrer Dritten klangen sie noch nie. Die charakteristischen Wave-Gitarren sind Industrial-Beats und kühler Elektronik gewichen. Im Interview erklären sie ihr ‘gelbes Album’.

Brand New
„Daisy“ ist spröde, störrisch und wieder toll. Jens Mayer sprach mit einem aufgeschlossenen Jesse Lacey über Unsicherheit, Überzeugung und wie man beides verbindet.

Bela B
Der Graf behält sich das Recht auf Überraschungen vor: Sein zweites Album wartet mit obskuren Gästen aus dem Rock und Profifußball auf.

Alice In Chains
Eine Legende kehrt zurück. Sieben Jahre nach Layne Staleys Tod schließen die Grunge-Protagonisten mit neuem Album an alte Glanzzeiten an. Im Interview erklären sie, warum – und was Elton John auf der neuen Platte zu suchen hat.

Jochen Distelmeyer
Er spaltet die Gemüter wie damals mit Blumfeld. Warum sein Solodebüt so entschieden geraten ist und ausgerechnet ‘Heavy’ heißen musste, brachte Markus Hockenbrink in Erfahrung.

Weitere Storys:
Manchester Orchestra | Air | Hockey | Thrice | Pearl Jam | Japandroids | Pissed Jeans | Caliban | Every Time I Die | AFI | Dyse | Cougar | Sometree | Chuck Ragan | Ulme | Horse The Band | Alberta Cross | Wye Oak | The Dodos | New Model Army | The Heavy | Port O’ Brien | The XX | Moneybrother | Boxhamsters | Telemark | Gods Of Blitz | Shrinebuilder | Katzenjammer | Health | Jamie T | Bad Lieutenant | Anti-Pop Consortium | Dizzee Rascal |Why?

Zwei Poster:
Alice In Chains
The Shins

Redaktions-Happenings
Pearl Jam | Muse | Festival-Rückblick

Beilage: All Areas CD – 108

01. Russian Circles – Fathom
02. The Twilight Sad – I Became A Prostitute
03. Ulme – Orpheus
04. Stompin' Souls – I Wish I Were You
05. Voicst – Feel Like A Rocket
06. Bad Lieutenant – Sink Or Swim
07. The Heavy – Sixteen
08. The Black Heart Procession – Forget My Heart
09. Mumford & Sons – Little Lion Man
10. Hockey – Learn To Lose
11. The Hidden Cameras – In The Na

Newsflash

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+++ In Originalbesetzung haben die kürzlich wiedervereinten Sunny Day Real Estate nun während der ‘Late Night With Jimmy Fallon’-Show den Song ‘7’ live präsentiert. Deutschlandtermine sind währenddessen noch immer nicht in Aussicht.

+++ Ob wahr oder nicht, sein Ziel hatte Marilyn Manson mit der Aussage, er sei mit Schweinegrippe infiziert, erreicht: kurzweilige Publicity. So soll er nun auf Anraten des zuständigen Konzertveranstalters zurückgerudert sein und hat im Zuge dessen auch den entsprechenden Blog-Eintrag der Krankheitsverkündung gelöscht.

+++ Sein drittes Soloalbum veröffentlicht der ehemalige Suede-Sänger Brett Anderson am 30. Oktober. Insgesamt elf Tracks wird ‘Slow Attack’ beinhalten, das im Gegensatz zum Pop-affinen Vorgänger ‘Wilderness’ verstärkt auf Klavier und Streicher setzt.

+++ Nachdem er sich 2007 an einem Album im Big-Band-Gewand versuchte, veröffentlicht Brian Setzer nun am 16. Oktober mit ‘Songs From A Lonely Avenue’ ein Film Noir inspiriertes Album. 13 Tracks nahm er mit einem 18-köpfigen Orchester auf, die eine ‘Begegnung mit dem dunklen, verruchten und auch melancholischen Rockabilly Style’ versprechen.

+++ Mit seiner aktuellen Veröffentlichung ‘Shivers’ begibt sich Alec Empire in den kommenden Wochen unter dem Titel ‘Past – Present – Future’ auf Tour. Halt macht der Berliner dabei in folgenden Städten:
16.10.2009 B – Antwerpen – Petrol
17.10.2009 Hannover – Indiego
20.10.2009 Essen – Grend
21.10.2009 Köln – Underground
22.10.2009 Hamburg – Logo
23.10.2009 Berlin – K17
24.10.2009 Cottbus – Glad-House
28.10.2009 A – Linz – Stadtwerkstatt
29.10.2009 A – Wien – Szene
30.10.2009 Ingolstadt – Paradox
31.10.2009 Leipzig – Lagerhof
06.11.2009 NL – Den Haag – Bazard
07.11.2009 NL – Utrecht – DBS
27.11.2009 CH – Vevey – Rocking Chair
Karten gibt es im VISIONS Ticketshop.

+++ Die Screamo-Hardcore-Recken Hand To Hand kommen im Rahmen ihrer Winter-Tour auch nach Deutschland und Österreich. Mit dabei sind dann auch die Genre-Kollegen Hopes Die Last als Support. Die Daten:
04.12.2009 Köln – MTC
09.12.2009 Berlin – Sageclub
10.12.2009 Hamburg – Marx
11.12.2009 Saalfeld – Klubhaus der Jugend
15.12.2009 A – Wien – Viper Room
17.12.2009 A – Dornbirn – Schlachthaus
18.12.2009 Stuttgart – Jugendhaus West

+++ Laut eines Tweets von New Found Glorys Chad Gilbert, arbeitet die Band zusammen mit Dashboard Confessional momentan an einer Split-EP, auf der sich die beiden Pop-Punk-Bands gegenseitig covern. Weitere Details stehen noch aus.

+++ Mae haben online ein neues Lied bereitgestellt. ‘I Just Needed You To Know’ heißt der Song, der auf ihrer Homepage angehört oder auch für eine Spende von mindestens einem US-Dollar heruntergeladen werden kann.

+++ Gestern hatten wir noch sein kürzlich erschienenes Album angekündigt, heute verschenkt Omar Rodriguez-Lopez einen Song aus ‘Xenophanes’. Der Track ‘Mundo De Ciegos’ lässt sich hier herunterladen.

+++ Auch Russian Circles aus Chicago bieten einen Song zum kostenlosen Download an. ‘Malko’ heißt der Track, der auf dem kommenden neuen Album ‘Geneva’ beheimatet ist und hier zu haben ist.

Taubertal-Rocknacht – Tickets gewinnen

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Nur wenige Live-Termine werden Skunk Anansie im Zuge ihrer Reunion wahrnehmen, darunter der Auftritt als Headliner der Taubertal-Rocknacht. Der Austragungsort für diese wird die Posthalle Würzburg sein, das bisher bekannte Line-up für den 10. Oktober konnte in der Zwischenzeit abermals aufgestockt werden.

So fungieren die Taubertal-Veteranen Donots als Co-Headliner, während sich im Laufe des Abends The Intersphere, Eternal Tango, Fiddler's Green und Itchy Poopzkid einreihen. Reichlich Programm für einen Abend also und ein würdiger Ausklang des diesjährigen Taubertal-Festivals.

VISIONS empfiehlt:
Taubertal-Rocknacht

10.10.2009 Würzburg – Posthalle

Karten finden sich ab 34 Euro zuzüglich Gebühren im Vorverkauf. Wir an verlosen zudem fünf Mal zwei Tickets.

The Robocop Kraus – EP erhältlich, Album folgt

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Das zur Zeit entstehende Album von The Robocop Kraus besitzt noch keinen Titel, die Band hat die Veröffentlichung aber für den nahenden Winter ins Auge gefasst. Somit bekommen wir neben der Vinyl-EP ‘Metabolismus Maximus’, dieses Jahr vielleicht auch noch einen Langspieler der Mittelfranken serviert.

‘Metabolismus Maximus’ beinhaltet vier brandneue Lieder sowie einige bisher unveröffentlichte Remix-Versionen von bekannten Robocop-Kraus-Liedern. Als Jungsammler, ohne das nötige Vinyl-Abspielgerät, kann man nach dem Erwerb der Platte selbstverständlich die Lieder auch als MP3-Versionen mit Hilfe eines Download-Codes herunterladen. Die Schallplatte ist ab sofort im bandeigenen Internet-Shop erhältlich.

In einem knappen Monat bereisen The Robocop Kraus folgende Städte und machen auch für unser Jubiläum 20 Jahre und 200 Ausgaben VISIONS Halt.

29.10.2009 Freiburg – Waldsee
30.10.2009 Dortmund – Inside Club (VISIONS Anniversary)
31.10.2009 Münster – Amp
01.11.2009 Hamburg – Hafenklang
02.11.2009 Berlin – West Germany
03.11.2009 Berlin – West Germany
05.11.2009 Chemnitz – Atomino
06.11.2009 Halle – Druschba

VISIONS Partys – Programm für Oktober

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Papa Roach gehören bekanntermaßen dazu, außerdem Sights & Sounds ebenso wie Jupiter Jones – das Programm unserer VISIONS Partys im Oktober ist komplett.

Das Doppelpack aus Sights & Sounds und Men Eater, die sich momentan zusammen auf Tour befinden, wollten wir auch für unsere Partys nicht trennen und haben sie zudem gleich für zwei Termine verpflichtet. So werden beide Bands zunächst in Magdeburg aufspielen, um am Tag darauf mit Jupiter Jones das Bielefelder Line-up zu vervollständigen.

Bevor Ende Oktober unsere Anniversary-Feierlichkeiten beginnen, im Folgenden zunächst die Fakten der kommenden VISIONS Partys im Überblick:

02.10.2009 Dortmund – FZW
Papa Roach
Madina Lake
Harmful

Im Anschluss legt Jacoby Shaddix auf.

02.10.2009 Magdeburg – Projekt 7
Sights & Sounds
Men Eater

03.10.2009 Bielefeld – Forum
Jupiter Jones
Sights & Sounds
Men Eater

03.10.2009 Köln – Die Werkstatt
All Areas mit dem VISIONS-DJ-Team

The Ettes – Do You Want Power?

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Kratzbürstiger Rock mit Country-Versatzstücken, so könnte man den Sound von The Ettes kurz und knapp umschreiben. Zumindest so wie man ihn in der Vergangenheit kannte. Denn The Ettes haben auf ‘Do You Want Power’ die Garage aufgeräumt und sie mit Pop-Charme aufgemöbelt. So gesellt sich zu dem rauen Klanggewand ein elektrisches Seventies-Punk-Wave-Spektrum einfallsreicher Kompositionen.

Die Band nahm das neue Album im heimischen Nashville mit Produzent Greg Cartwright auf, der unter anderem schon mit The Oblivions, Detroit Cobras und Jay Reatard zusammen am Mischpult stand.

Wer einen neuen Song von ‘Do You Want Power’ noch vor der Veröffentlichung am 2. Oktober sein Eigen nennen will, dem sei unserer kostenloser Download des Albumtracks ‘No Home’ empfohlen.

Außerdem verlosen wir ‘Do You Want Power’ drei Mal auf CD.

Papa Roach – Meet & Greets gewinnen

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Die 90er Jahre und den Nu Metal hinter sich gelassen, wurde aus Coby Dix mittlerweile wieder Jacoby Shaddix. Anfang des Jahres hatten sich Papa Roach zurückgemeldet, um bereits im April zeitnah zur Veröffentlichung ihres fünften Studioalbums ‘Metamorphosis’ zusammen mit Filter fünf Deutschlandtermine wahrzunehmen.

Weitere Live-Daten stehen nun für Oktober an, darunter ihr Auftritt als Headliner unserer Dortmunder VISIONS Party, am kommenden Freitag im neueröffneten FZW. Im Anschluss wird Jacoby Shaddix dort zudem während der Aftershow-Party das DJ-Pult bedienen. An der Abendkasse sind noch Restkarten zu haben.

Für die folgenden Termine mit Madina Lake und Harmful im Vorprogramm verlosen wir insgesamt fünf Mal zwei Meet & Greets mit Papa Roach.

VISIONS empfiehlt:
Papa Roach
02.10.2009 Dortmund – FZW (VISIONS Party)
03.10.2009 Berlin – Huxley's Neue Welt
04.10.2009 Stuttgart – LKA

The Black Atlantic – Niederländische Freigeister

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Geert van der Velde ist ein versierter Musiker. Vor einigen Jahren durchbohrte er als Mann am Mikro bei der Hardcore-Kultband Shai Hulud noch die Trommelfelle seiner Zuhörer, nun schlägt er mit The Black Atlantic ganz andere Töne an.

Was die musikalische Verwandlung vom HC-Wüsten-Sandwurm in die harmonischen Sphären des schwarzen Atlantiks ausgelöst hat, kann man nur mutmaßen. Entweder van der Velde hatte Angst um seine Ohren, oder er war einfach schrecklich verliebt. Denn ‘Send This Home’, die erste EP von The Black Atlantic war ein vertonter Liebesbrief an seine damalige Freundin. Scheinbar eine ziemlich überzeugende Liebeserklärung, denn mittlerweile sind die Beiden verheiratet. Megan Hoffman ist nun nicht nur van der Veldes Ehefrau, sondern auch Band-Kollegin in The Black Atlantic.

Gemeinsam machen sie nun gemütlichen, akustischen Indie-Pop. Das Album ‘Reverence For Fallen Trees’ erscheint am 16. Oktober über Midsummer Records auf CD und Vinyl. Auf der Homepage des Labels kann man es sich außerdem schon jetzt in voller Länge herunterladen. Kostenlos.

The Black Atlantic spielen zudem einige Konzerte als Support für Windmill. Die Termine:

23.09.2009 L – Luxembourg – D:qliq
24.09.2009 Aachen – Musikbunker
25.09.2009 NL – Utrecht – Db's
26.09.2009 Dortmund – FZW
27.09.2009 Bielefeld – Kamp
28.09.2009 Bremen – Lagerhaus
29.09.2009 Rostock – JAZ
30.09.2009 Hamburg – Kulturhaus 73
01.10.2009 Dresden – Beatpol
02.10.2009 Leipzig – Nato
03.10.2009 Berlin – Magnet Club
04.10.2009 Fulda – Kulturkeller
05.10.2009 A – Vienna – Chelsea
06.10.2009 A – Graz – PPC
07.10.2009 A – Innsbruck – PMK Bögen
08.10.2009 CH – Rorschach – Mariaberg
09.10.2009 CH – Sursee – Kulturwerk 118
10.10.2009 Freiburg – Swamp

Alle Türen offen

Am anderen Ende der Leitung ins südliche Kalifornien nuschelt ein hörbar verschlafener Dustin Kensrue ein schwaches “Good morning” in den Hörer. Vor geschätzten zwei Minuten sei er aufgestanden, erzählt er und gähnt – oder gönnt sich zumindest eine lange Stöhn- und Sprechpause. Gemessen an der Länge des Klingelns sind wir nicht ganz sicher, ob wir ihn nicht sogar geweckt haben. Schließlich ist es Dank der neunstündigen Zeitverschiebung in Orange grad kurz nach sieben Uhr morgens. Eine jedoch mitunter nicht völlig ungewöhnliche Zeit für den Sänger einer der umtriebigsten Rockbands dieser Tage: “Ich bin nicht unbedingt ein Frühaufsteher, aber auch niemand, der bis mittags in den Federn liegt”, erzählt er und taut dabei langsam auf. “Schließlich habe ich einen Job, der mir Spaß macht, und eine Familie…” Er stockt, die Kaffeemaschine beginnt zu röcheln, dann meldet er sich merklich munterer zurück: “Jetzt ist Linderung in Sicht… Außerdem wird heute ein toller Tag. Meine Frau und ich machen uns gleich nach dem Interview auf den Weg zum Arzt, um das Geschlecht unseres Babys herauszufinden.”

Als Dustins Band Thrice vor etwa zwei Jahren ihre Konzept-EP-Reihe “The Alchemy Index” ankündigte und kurz darauf der erste Teil, “Fire & Water”, sie erstmals auf das Titelblatt eines deutschen Magazins (genau, diesem hier) katapultierte, schien klar: Ihren künstlerischen Zenit, den Fans wie Kritiker bereits mit dem Vorgänger “Vheissu” erreicht sahen, hatte die Band nach Belieben ein Stück weiter verschoben. Die vier EPs (oder zwei Alben) schafften den glaubwürdigen Brückenschlag zwischen der Ambition, die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft in Musik zu übersetzen, die kompositorisch ausgereift klang, und dem Anspruch, sie selbst zu bleiben. Aber wie geht man den Nachfolger eines solchen Mammutprojektes an, so sehr man sich damit auch freigespielt haben mag? Kurz nach dem Erscheinen von “The Alchemy Index” ließ sich Dustin noch euphorisiert zitieren, seiner Band würden nach diesem Album alle Türen offen stehen. Den Fanforen bescherte das seitenlange Threads mit Hoffnungen und Befürchtungen, mit was Thrice als Nächstes aufwarten würden. Darauf angesprochen, lacht Dustin: “Ja, richtig. Das mit den Türen hab ich wohl gesagt, aber das muss ja nicht bedeuten, dass man sie alle gleichzeitig durchschreitet. Erst mal mussten wir uns von dieser großen Denkaufgabe ‘Konzeptalbum’ erholen. Wir haben unsere Instrumente in einen kleinen Raum gestellt und als Band zusammengespielt. Alles kam auf sehr natürliche Art zusammen.”

Das war nicht immer so. Die letzten Alben, gerade das große Kopfzerbrechen namens “The Alchemy Index” planten Thrice lange im Voraus, ohne überhaupt ein Instrument in die Hand zu nehmen, puzzelten an Plänen und Arrangements. Laut Dustin hörte man genau das den Aufnahmen später an. Hört man ihn jetzt reden oder wirft einen Blick in den Bandblog auf thrice.net, fällt auffallend oft das kleine, aber umso wichtigere Wörtchen “Energie”: “Schon bei ‘Vheissu’ schien es mir, als hätten wir viel Energie für dieses epische Gefühl eingetauscht, das damals aufregend, neu und wichtig war, von dem ich aber schon auf ‘The Alchemy Index’ weg wollte”, sagt Dustin und schlürft Kaffee. “Daher auch dieser raue und live eingespielte Earth-Teil des Ganzen und auch mein Soloalbum, das in gewisser Weise in die gleiche Kerbe schlägt. Mir war bei der neuen Platte wichtig, die Energie, die wir live umzusetzen imstande sind, auch auf Platte zu bannen.” Er hält einen Moment inne. “Uns war einfach wichtig, etwas aufzunehmen, das uns berührt: eine klassische Rockplatte. Es tat gut, jeden Plan beiseite zu legen und einfach ins Studio zu gehen, zu spielen.”

So ist “Beggars” nun auch deutlich rauer, reduzierter und – geht es nach Thrice – rhythmusorientierter ausgefallen als jede ihrer früheren Platten. “Es ist ein Gitarrenalbum”, will Dustin verstanden wissen, “außer ein bisschen Fender Rhodes kommen kaum Tasteninstrumente zum Einsatz. Selbst die Gitarrenparts sind schlichter gehalten als sonst. Oft jammten wir im Studio auf Ideen herum, spielten die verschiedenen Parts immer wieder, 20 Minuten lang, bis es etwas Mechanisches bekam. Diese Methode zeigte uns auch, dass die Songs vielleicht nicht acht, sondern nur eine oder zwei Gitarren brauchten, um so zu funktionieren, wie wir es uns vorgestellt hatten.” Hört man “Beggars”, scheint die Reduktion genau das richtige Stilmittel gewesen zu sein. Thrice hatten es noch nie nötig, ihre Songs hinter Bombast zu verstecken, sie im Produktionsglimmer zu vergraben. Auf “Beggars” tragen die Songs ihre Größe mit blanker Brust vor sich her, statt die modernen Aufnahmemöglichkeiten auszunutzen. In diesem Licht scheint es fast, als könnten Thrice nicht aus ihrer Haut und müssten ihren Kosmos mit jeder Platte um zumindest einige Adjektive erweitern: “Ja, in etwa so ist es wohl”, grübelt Dustin vor sich hin. “Wir mögen das Gefühl, uns selbst herauszufordern. Obwohl ich eigentlich überzeugt bin, dass wir unsere Möglichkeiten bei dieser Platte ausgenutzt haben, ohne uns große Steine in den Weg zu legen.”

Trotzdem haben Thrice aus der Arbeit an “The Alchemy Index” ihre Lehren gezogen und an Perspektive gewonnen: “Dadurch, dass wir das Album zum ersten Mal vollkommen allein produziert und alles bei Teppei (Teranishi, Gitarrist) daheim in unserem Studio aufgenommen haben, lernten wir wie nie zuvor, wie wichtig die direkte Zusammenarbeit zwischen uns vieren ist”, so Dustin. “Am Ende haben wir das mehr als alles andere auf die Stücke der neuen Platte angewandt. Es kam uns diesmal nicht so sehr darauf an, wie wir die Songs schreiben, sondern wie wir sie spielen. Es ist schwer zu erklären… Es fühlte sich einfach richtig an, diese Songs in der Art zu spielen und auch gleich aufzunehmen.” Er lacht – vielleicht weil er weiß, wie das für einen Außenstehenden klingen dürfte, der nicht ins Innere der Band blicken kann, die Dustins Leben seit etlichen Jahren mit Inhalt füllt. Vielleicht aber auch einfach, weil er mit dem Ergebnis derart zufrieden ist.

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