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Der Winter naht

Der erste große Temperatursturz des Jahres geht auch an Köln nicht spurlos vorbei: Während die Stadt gerade noch so um die ersten Schneeflocken drumherum kommt, kriecht die Kälte in jede Ritze vor und um die Essigfabrik. Kaum verwunderlich also, dass die Mitarbeiter:innen der Abendkasse versuchen sich mit einem Heizlüfter auf Betriebstemperatur zu halten und sich Henry Cox, Frontmann von Boston Manor, sicherheitshalber in ein Thermoshirt für seinen Auftritt in der fast ausverkauften ehemaligen Sprit- und Weinessig-Produktionshalle schmeißt. Ein Fehler, wie Cox nach wenigen Songs bemerkt: “Ich verbrühe verdammt nochmal.”

Spielen ihr größtes Konzert der Tour: Boston Manor (Foto: Nicola Drilling)
Spielen ihr größtes Konzert der Tour: Boston Manor (Foto: Nicola Drilling)

Vermutlich hatte sich Cox zuvor bei der Temperatur des Saals während des 45-minütigen Shoegaze-Spektakels des Openers Newmoon inspirieren lassen. Die Band aus Antwerpen spielt eingängige Songs, die beim richtigen Publikum bestimmt Anklang gefunden hätten – einen Haufen Mittzwanziger, die sich gerade auf Moshpits und Mitsing-Refrains vorbereiten wollen, kann die Band dagegen kaum mitreißen. Es bleibt beim freundlichen Kopfnicken.

Guter Shoegaze für das falsche Publikum: Newmoon (Foto: Nicola Drilling)
Newoon als Support von Boston Manor: Guter Shoegaze für das falsche Publikum (Foto: Nicola Drilling)

Die eher unpassende Supportwahl wirkt sich anschließend nicht auf den Hauptact aus: Textsicher grölen die rund 1.200 Besucher:innen jeden der 16 Songs von vorne bis hinten mit, schon nach knapp der Hälfte des einläutenden “Floodlights On The Square” schwingt sich auch schon die erste Crowdsurferin in die Luft. Auf die obligatorische Frage, wer im Raum die Band zuvor bereits live gesehen hat, meldet sich prompt ein Großteil der Leute, also sortiert Cox weiter aus: “Wer hat uns schon vor der Pandemie gesehen?”, bringt nur noch knapp ein Drittel der Stimmen hervor, die Jubelrufe auf die Frage “Wer hat uns schon gesehen, als wir noch Skinny Jeans getragen haben?”, lassen sich anschließend an einer Hand abzählen. Denn richtig, die Tage, an denen Boston Manor noch lupenreinen Pop-Punk gespielt haben, sind seit etwa acht Jahren gezählt. Mittlerweile steht Post-Hardcore mit einer guten Schippe Emo und Grunge auf der Tagesordnung. Ihre neue musikalische Ausrichtung hat die Band aus Blackpool mit ihren beiden Alben “Datura” und “Sundiver” weiter verfestigt.

Boston Manor in Köln (Foto: Nicola Drilling)
Boston Manor in Köln (Foto: Nicola Drilling)

“Zugaben sind beschissen, hier sind unsere letzten beiden Songs. Gebt nochmal alles”, quittiert Cox, bevor er mit “Passenger” und “Foxglove” den Abend nach rund 70 Minuten beenden will. Und tatsächlich, ein kurzes “Tschüss” später, verlässt die Band nach den beiden Songs die Bühne. Zurück bleiben durchweg zufriedene Gesichter – zumindest bis zum Anblick der Garderobenschlange, die sich einmal halb um den Außenbereich der Essigfabrik spannt. Hätten sie mal ein Thermoshirt angezogen.

Dem Wetter entsprechend gekleidet: Henry Cox von Boston Manor (Foto: Nicola Drilling)
Dem Wetter entsprechend mit Thermoshirt: Henry Cox von Boston Manor (Foto: Nicola Drilling)

Neue Single »Amygdala«

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Die neue Single des Berliner Trios Riot Spears beginnt sachte, doch tritt schnell aufs Gas. Der Song ist eine emotionale Achterbahnfahrt zwischen Grunge-Ballade und Punk-Ausbruch. Sängerin Martha zeigt, dass das Bezwingen der inneren Dämonen nicht gerade ein Zuckerschlecken ist und ziemlich beängstigend werden kann. Gleichzeitig der Appell, sich nicht davor zu verschließen, sondern immer ein offenes Ohr für sein eigenes Befinden und das seiner Mitmenschen zu haben.

Das Video zu „Amygdala“ wurde schon wie bei der vorherigen Veröffentlichung „Fools“ von der Band selbst produziert und zeigt die Sängerin in Kombination mit eigenen Animationen und Farbprojektionen mit einem alten Projektor.

Das Album „Luck“, welches in kleinen Etappen, Song für Song erscheinen soll, wird ab dem 4. April in voller Länge vorhanden sein. Es kann aber auch schon bald in physischer Form gekauft und vorbestellt werden.

Zunächst aber nur exklusiv bei den beiden Album-Preview-Shows, welche die Band noch im November geplant hat. Am 29. November spielen sie gemeinsam mit Lohrge im AZ Conni in Dresden und einen Tag später zusammen mit Banana Of Death im Berliner Schokoladen. Tickets gibt es hier.

Riot Spears – “Luck”

riot spears cover luck

01. “Fools”
02. “Hot”
03. “Faceless Priceless”
04. “Bug”
05. “Undye My Hairs”
06. “Not Amused Gaslight Pizza”
07. “Excuse Me, Radiohead”
08. “Museum”
09. “Rosy Maple”
10. “I Almost Felt Human”
11. “Amygdala”
12. “Rage”

Die Alben der Woche

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Album der Woche: Weite – “Oase”

Weite (Foto: Maren Michaelis)
Weite (Foto: Maren Michaelis)

Nach ihrer Phase der improvisierten Aufnahmesessions sind Weite als Songschreiber gewachsen. In durchdachten Einheiten verweben die verträumten Nerds Referenzen an diverse Kraut-, Psychedelic- und Canterbury-Rock-Bands. Trotz ihrer Inhaltsdichte ermutigt die zweite Platte der Berliner zur Meditation, bei der auch all die versteckte Cleverness zweitrangig wird.

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Body Count– “Merciless”

body count merciless cover

David Gilmour, der Corpsegrinder und Max Cavalera – einige der Gäste, die Body Count für dieses Album gewinnen konnten. In der Redaktion ist jedoch nicht jeder so einfach zu begeistern. An Ice-Ts Image als wütendem Motherfucker hat sich wenig verändert, am musikalischen Anstrich schon, aber überzeugt der?

zum Vier-Ohren-Test


 

Vännäs Kasino – “VKll”

vännäs kasino vkII cover

Die geheimnisvolle Supergroup Vännäs Kasino hat ihre zweite “analog-only”-Platte am Start. Darauf schmeißen unter anderem Gitarrist Dennis Lyxzén und Cult Of Luna-Schlagzeuger Thomas Hedlund Surfrock, Rockabilly, Garage und Punk zusammen. Ein eigenwilliger Mix, der in der VISIONS-Redaktion für Uneinigkeit sorgt.

zum Vier-Ohren-Test


Kim Deal – “Nobody Loves You More”

Kim Deal Nobody Loves You More cover

Kim Deal, die als Bassistin der Pixies und mit The Breeders schon oft Größe bewies, veröffentlicht mit 63 jetzt ihr erstes Soloalbum. Sie beschäftigt sich dabei mit Themen, die nicht unbedingt leicht von der Hand gehen, wie die Demenz ihrer Mutter und zeigt an einigen Stellen, was für sie Unangepasstheit bedeutet.

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Coilguns – “Odd Love”

Coilguns Odd Love Cover

Für The Ocean geht bald eine Ära zu Ende, für den einstigen Ableger Coilguns scheint sie jetzt erst so richtig zu beginnen. Auf ihrem vierten Album zeigt sich neben ihrer Vielseitigkeit im Spiel mit dem Hardcore auch ein neugewonnenes Feingefühl. “Odd Love” stellt Coilguns absoluten Karrierehöhepunkt – bis jetzt – dar.

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Opeth – “The Last Will And Testament”

Opeth The Last Will And Testament Cover

Opeth waren mit ihrem Prog-Metal schon immer düster unterwegs. Mit ihrem aktuellen, vierzehnten Album präsentieren sie jetzt das finsterste seit langem. Erstmals seit 16 Jahren kann man Frontmann Mikael Åkerfeldt growlen hören, die perfekte Untermalung für die buchstäbliche Lesung eines bösartigen Testaments.

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Soap&Skin – “Torso”

soap & skin torso cover

Anna Plaschg, die Wienerin hinter Soap&Skin, gibt mit dieser Sammlung von Neuinterpretationen, altbekannten Titeln von großen Namen wie David Bowie, Sufjan Stevens oder auch The Doors ihre düstere Handschrift mit. Dabei setzt sie auf teilweise beklemmende, oft unterstreichende Dunkelheit und Innovation.

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10,000 Years – “All Quiet On The Final Frontier”

10,000 Years All Quiet On The Final Frontier Cover

Die Schweden von 10,000 Years bewegen sich weiterhin in unendlichen Weiten, wechseln nach ihren letzten Alben jedoch mal die Galaxie, was sie ihre Fähigkeiten im Melodien-Spektrum erweitern lässt. Für popkulturelle Inspirations-Ausflüge sind sie ebenfalls zu haben, dabei verlassen sie jedoch nicht ihren düsteren Orbit.

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Das Format – “Das Format”

das format das format cover

Laut, nervös, desorientierend: Das Format legen mit ihrem gleichnamigen Debütalbum eine unruhige Post-Punk-Platte vor. Vereinzelte Spuren von Noiserock, Screamo und Electronica machen die Tristesse (un)rund. Dabei bestechen die Augsburger vor allem mit einprägsamen Textzeilen, die das Potenzial zu starken Parolen haben.  

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Texte von Julius von Glinski und Fee Briesemeister

Küsst meinen Hintern

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“Obwohl das Touren der beste Job überhaupt ist, ist es für viele Künstler:innen im Jahr 2024 technisch gesehen das, was man ein Passionsprojekt nennen könnte”, kündigt Kate Nash ihren neuen Onlyfans-Account an, mit dem sie ihre Tour mitfinanzieren möchte. “Eine kürzlich von den Pirate Studios durchgeführte Umfrage ergab, dass die Preise für Konzerttickets und Festivals in die Höhe schießen und einige wenige in der Branche durch das Touren zu Millionären oder sogar Milliardären werden, während die Mehrheit der Musiker:innen und Künstler:innen darum kämpft, sich Auftritte leisten zu können”, erklärt die britische Singer/Songwriterin die angespannte Lage für tourende Bands weiter, wobei die Preise für Unterkünfte, Verpflegung und Promo stark in die Höhe gestiegen seien, sich an der Entlohnung der Künstler:innen aber nichts geändert hätte.

Kate Nashs Lösung: “Deshalb bitte ich dieses Weihnachten darum, entweder ein Stück meines Merchs oder meinen Arsch auf meinem neuen Onlyfans-Account zu kaufen, um mich dabei zu unterstützen, gute Gagen zu zahlen und eine qualitativ hochwertige Show auf die Bühne zu stellen. (Ihr braucht meine Musik nicht zu streamen, mir reichen 0,003 Cent pro Stream, danke) Pogue Mahone everyone [dt. Küsst meinen Hintern]!”

Kate Nash Instagram-Story
Screenshot: Kate Nashs Instagram-Story zu ihrem Onlyfans-Account

“Butts 4 Tour Buses” heißt die Onlyfans-Kampagne von Nash, bei der man für knapp 9 Euro im Monat dabei sein kann – und wohl regelmäßig Fotos von Nashs Hinterteil zu sehen bekommt. Die 37-Jährige ist dabei keine Vorreiterin, die auf solche Taktiken zurückgreift: Anfang des Jahres ging etwa Lily Allen einen ähnlichen Weg und berichtete, dass sie mittlerweile mehr Geld damit verdiene, Fotos von ihren Füßen auf der kostenpflichtigen Plattform, auf der häufig erotische Fotos und Videos bereitgestellt werden, zu posten, als mit den Streams ihrer Songs.

Streamingdienste wie Spotify stehen bereits seit längerem in der Kritik, da die Bezahlung der Künstler:innen einem Hungerlohn entspricht: Gerade einmal 0,3 Cent erhalten Künstler:innen pro Stream, im vergangenen Jahr änderte Spotify dazu noch seine Strategie und zahlt Künstler:innen seitdem erst ab 1000 erreichten Streams überhaupt Geld aus.

Kate Nash hatte zuletzt im Juni ihr neues Album “9 Sad Symphonies” veröffentlicht und ist aktuell auf Europatour. Anfang Dezember kommt sie damit auch nach Deutschland, unter anderem nach Osnabrück, Berlin und Köln. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Wir sahen sie bereits als Headliner auf dem Reeperbahn Festival dieses Jahr.

Schlag in die Magengrube

Es ist schon wieder passiert – und dieses Mal trifft es uns hart: „Hip Hip Hurra, alles ist super, alles ist wunderbar“, sang Farin Urlaub einst in unsere naiven Ohren. Viele, so auch ich, haben damals nicht gecheckt, dass das Lied ironisch gemeint war. Genauso ironisch ist es, dass die einstige Lichtgestalt der Teenie-Punks der Nation nun offenbar mit jener Schattenfigur kumpelt, die wohl hinter geschlossenem Bühnenvorhang schmutzige Wäsche wäscht.

Dass unsere geliebte Frontfigur der Ärzte ausgerechnet mit Rammstein-Keyboarder „Flake“ auf Weihnachtsurlaub geht und auf dessen Weihnachtsalbum (neben unter anderem Joey Kelly und Doro Pesch) seinen musikalischen Beitrag leistet, ist angesichts der aktuellen Vorwürfe gegen Till Lindemann und Rammstein ein starkes Stück. Nach der Bekanntgabe dauerte es nur wenige Minuten, bis die (zu Recht) enttäuschte Fangemeinde ihrem Unmut in den sozialen Medien freien Lauf lässt. „Cancel Culture!“, höre ich sie schon wieder rufen.

Flake war eigentlich mal jemand, über den alle gut redeten. „Ein Spitzen-Typ!“, heißt es. Was ja durchaus sein mag – zumindest aus Urlaubs Sicht, sonst hätte er sich wohl kaum auf dieses Projekt eingelassen. Richtig, der Hauptbeschuldigte im Fall Rammstein ist Till Lindemann – doch gibt es unter Eid getroffene Aussagen gegen Flake selbst. Diese Vorwürfe weist er bis heute entschieden zurück, ohne jedoch auch nur den Ansatz eines Erklärungsversuchs zu wagen. Scheußliches Verhalten wird hier als Jugendsünde abgetan – und gesündigt haben wir alle. Letzteres würde ich sogar unterschreiben. Leider bleibt es bei den meisten beim Sündigen, während Beichte und Buße ausgelassen werden.

Dass auf solch eine Nachricht ein Shitstorm folgt, ist keine Überraschung – es ist ein verzweifelter Versuch von Betroffenen, die wieder einmal nicht gehört werden und sich nicht anders zu helfen wissen. Wenn ich von Betroffenen spreche, meine ich alle FLINTA-Personen, denn wahrscheinlich hat jede von ihnen in ihrem Leben schon einmal eine Form von Machtmissbrauch erlebt. Täglich hören wir neue, gruselige Geschichten, und statt endlich einzusehen, dass Taten Konsequenzen haben, wird um diejenigen geweint, die das System weiterhin am Laufen halten. So glaubt etwa Luke Mockridge, die Reaktionen auf seine Skandale seien ein „Säureangriff auf sein Image“. Der arme Mann.

Bei so viel Unverständnis und fehlendem Support für Betroffene bleibt am Ende oft nur das virtuelle Zusammenkommen mit anderen Bestürzten in Kommentarspalten, um diesem Irrsinn etwas entgegenzusetzen. Manche nennen das Lynchmob, ich nenne es Notwehr. Ja, kein Mensch ist frei von Fehlern. Unerträglich wird es jedoch, wenn der Mut fehlt, diese einzugestehen – und wenn darauf keine ernstgemeinte Aktion oder Neuausrichtung des Kompasses folgt. Versteht mich nicht falsch: Ich bin auch dafür, dass Vorfälle im Detail betrachtet werden. Doch der Maßstab, den wir 2024 immer noch ansetzen, ist schlichtweg frauenfeindlich.

Kürzlich habe ich die Netflix-Serie über Lidia Poët gesehen, die das Leben einer Rechtswissenschaftlerin Mitte des 19. Jahrhunderts erzählt. Sie kämpft vergeblich darum, in die Rechtsanwaltskammer aufgenommen zu werden. Die Männer um sie herum lachen sie aus. In 2024 können Frauen zwar inzwischen Anwältinnen werden, aber man glaubt immer noch, es sei okay, sie missbräuchlich zu behandeln, ohne die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft zu ziehen. “The Times They Are A-Changin'” – aber leider nicht schnell genug.

Zurück zu Farin Urlaub: Ja, vielleicht ist Flake sein Freund. Vielleicht will er Politisches und Privates voneinander trennen. Vielleicht ist er sogar bereit, zu vergeben. Vielleicht aber ist Schweigen auch Zustimmung, und eine Kooperation eine stille Solidaritätsbekundung. Eines ist es in jedem Fall: ein Schlag in die Magengrube jener, die sich unermüdlich für bessere Bedingungen, die Verurteilung des systematischen Missbrauchs in der Musik- und Kulturbranche und schlichtweg für menschlichere Werte einsetzen.

Ich persönlich bin eine Freundin der Vergebung und glaube daran, dass Menschen an ihren Fehlern wachsen können. Damit das möglich ist, braucht es jedoch eine Kultur, in der missbräuchliches Verhalten nicht toleriert wird. Eine Kultur, in der Täter:innen Reue zeigen und den Willen zur Veränderung beweisen müssen. Und am Ende auch akzeptieren, wenn sie nicht mehr weitermachen können wie bisher. Doch von dieser Kultur sind wir leider noch sehr, sehr weit entfernt.

Herzlichst und in Solidarität mit allen Missbrauchsopfern,
Kat

Asien-Shows angekündigt

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“Wir haben euch nicht vergessen” – als wohl letzte Termine ihrer umfassenden Reunion-Tour kündigen Oasis weitere Shows in Südkorea und Japan an. Oasis werden am 21. Oktober 2025 im Goyang Stadion in Südkorea auftreten und am 25. und 26. Oktober zwei Shows in Japan im Tokyo Dome spielen.

Der allgemeine Vorverkauf für die Show in Südkorea beginnt am 29. November um 4 Uhr deutscher Zeit, der allgemeine Vorverkauf für die Shows in Japan am 7. Dezember um 2 Uhr deutscher Zeit.

Die Daten ihrer Reunion-Tour haben Oasis seit August über die letzten Monate nur stückweise bekannt gegeben, was zu einem extremen Ansturm auf die ersten Termine im UK und Großbritannien führte. Inklusive Warteschlangen-Frust, horrenden Preisen durch Ticketmasters “dynamic Pricing” und Ermittlungen der Europäische Kommission. Erst danach folgten dann neue Tourdaten in Nordamerika, Australien und Südamerika, sodass die Tour aktuell auf 41 Shows kommt – bis auf die neuen Termine in Asien sind allesamt ausverkauft.

Damit sich die Gallaghers nicht schon vorher wieder zerstreiten, gibt es offenbar eine Vertragsklausel für die beiden, die besagt, dass sie erst bezahlt werden, wenn sie eine Show zu erfolgreich zu Ende bringen. Als Gage sollen sie zusammen rund 7,2 Millionen Euro pro Show kassieren.

Immer noch ungewiss ist, wer mit Liam und Noel dann ab Juli 2025 auf der Bühne stehen wird. Zumindest Urmitglied Bonehead soll wieder Teil der Band, auch Gitarrist Gem Archer wird immer wieder von Insidern genannt.

Fest stehen zumindest die Supports: Bei den europäischen Shows werden Cast und der ehemalige Verve-Frontmann Richard Ashcroft dabei sein. In den USA treten Cage The Elephant mit Oasis auf.

Nur die zuletzt immer wahrscheinlichere Sache mit dem neuen Album scheint wieder vom Tisch zu sein. Zumindest wenn man einem sprunghaften Liam Gallagher auf Twitter/X glauben schenken möchte, der habe nämlich “nur einen Witz” gemacht, als er sagte, dass das neue Album schon im Kasten sei und das neue Material seines Bruders “umwerfend”.

Immerhin bei einer Sache ist sich Liam vollends sicher: Oasis sind immer noch so gut wie früher. “Selbst an einem schlechten Tag werden wir immer noch den Boden mit den meisten Bands da draußen aufwischen”, so der Sänger.

Live: Oasis 2025

04.07.2025 Cardiff – Principality Stadium (ausverkauft)
05.07.2025 Cardiff – Principality Stadium (ausverkauft)
11.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
12.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
16.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
19.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
20.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
25.07.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
26.07.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
30.07.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
02.08.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
03.08.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
08.08.2025 Edinburgh – Scottish Gas Murrayfield Stadium (ausverkauft)
09.08.2025 Edinburgh – Scottish Gas Murrayfield Stadium (ausverkauft)
12.08.2025 Edinburgh – Scottish Gas Murrayfield Stadium (ausverkauft)
16.08.2025 Dublin – Croke Park (ausverkauft)
17.08.2025 Dublin – Croke Park (ausverkauft)
24.08.2025 Toronto, ON – Rogers Stadium (ausverkauft)
25.08.2025 Toronto, ON – Rogers Stadium (ausverkauft)
28.08.2025 Chicago, IL – Soldier Field (ausverkauft)
31.08.2025 East Rutherford, NJ – MetLife Stadium (ausverkauft)
01.09.2025 East Rutherford, NJ – MetLife Stadium (ausverkauft)
06.09.2025 Los Angeles, CA – Rose Bowl Stadium (ausverkauft)
07.09.2025 Los Angeles, CA – Rose Bowl Stadium (ausverkauft)
12.09.2025 Mexico City, MX – Estadio GNP Seguros (ausverkauft)
13.09.2025 Mexico City, MX – Estadio GNP Seguros (ausverkauft)
27.09.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
28.09.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
21.10.2025 Goyang – Goyang Stadium
25.10.2025 Tokyo – Tokyo Dome
26.10.2025 Tokyo – Tokyo Dome
31.10.2025 Melbourne – Marvel Stadium (ausverkauft)
01.11.2025 Melbourne – Marvel Stadium (ausverkauft)
04.11.2025 Melbourne – Marvel Stadium (ausverkauft)
07.11.2025 Sydney – Accor Stadium (ausverkauft)
08.11.2025 Sydney – Accor Stadium (ausverkauft)
15.11.2025 Buenos Aires – Estadio River Plate (ausverkauft)
16.11.2025 Buenos Aires – Estadio River Plate (ausverkauft)
19.11.2025 Santiago – Estadio Nacional (ausverkauft)
22.11.2025 São Paulo – Estadio MorumBIS (ausverkauft)
23.11.2025 São Paulo – Estadio MorumBIS (ausverkauft)

Retransition bekanntgegeben

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Ungefähr 13 Jahre nachdem Life Of Agony-Sänger Keith Caputo sich als Transfrau bekannt und den Namen Mina Caputo angenommen hatte, hat Caputo gestern über Instagram die schrittweise Rückkehr zur männlichen Identität bekanntgegeben. Dazu bestätigte Caputo auch, dass sie wieder den Namen Keith annehmen werde. 2017 führten wir mit Caputo ein Interview zum Coming-out, Transsexualität und dem Comeback-Album “A Place Where There’s No More Pain”.

“Ich nehme seit sechs oder sieben Jahren keine Hormone mehr”, heißt es zu Beginn der 13-minütigen Videobotschaft von Caputo nun. “Die Operation, um meine Brustimplantate zu entfernen, ist für Januar gebucht, und ich werde liebevoll mit meinem göttlichen, männlichen Selbst leben. Ich habe meine Geschlechtsinkongruenz geheilt. Es hat viele Jahre gedauert, viele Feuerproben, aber ich habe alle Missverständnisse meiner Seele überwunden. […] Ich bin ein Mann. Ich war immer ein Mann.”

„Ich bin sehr stolz auf mich, ich habe über die Jahre so viel durchgemacht. Geschlechtsdysphorie [Zustand, bei dem sich Menschen nicht mit dem ihnen zugewiesenen Geschlecht identifizieren] würde ich meinem schlimmsten Feind nicht wünschen”, so Caputo weiter. “Es ist eine der unangenehmsten Sachen, die ich in meinem Leben durchgemacht habe. Ich bin so froh, dass es vorbei ist. Und ich erkenne mich selbst nicht wieder. […] Ich weiß, was Hormone mit dem Körper machen, was das mit mir gemacht hat. Es hat meine Seele kastriert. Es kastriert einen nicht nur körperlich, sondern mental, geistig, emotional und intellektuell.” Nächstes Jahr will Caputo “physisch vollständig rückverwandelt” sein. “Ich kann es nicht erwarten. Ich fühle mich zu frei.” Am liebsten will Caputo die ganze Geschichte beim jemandem wie dem rechten Podcaster Joe Rogan noch ausführlicher zum Besten geben.

Zuspruch zum Schritt wurde bereits von unter anderem Life-Of-Agony-Bassist Alan Robert geäußert: “Bin stolz auf deine Reise und deine rohe Ehrlichkeit. Wir sind nicht vom gleichen Blut, aber wir sind eine echte Familie.”

 

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Bereits Ende Oktober teilte Caputo ein Bild mit der Unterschrift: “[…] Das Einmaleins des schlecht gewordener Feminismus. Ich bin ein Mann und trotzdem mehr Feminist als die Feministen.” Innerhalb der vergangenen Wochen und Monaten haben sich vergleichbare Äußerungen gegen Coronaimpfungen, die Demokratische Partei der USA und geschlechtsangleichenden Maßnahmen gehäuft – ganz besonders in Hinblick auf die Teilnahme von Transpersonen an sportlichen Wettkämpfen und hormonelle Therapie bei Minderjährigen. Letztere beiden Punkte scheinen auch eine der Gründe zu sein, warum Caputo sich offenbar für die Wiederwahl von Trump starkgemacht hatte und den Ausgang der Wahl zuletzt begrüßte.

Davor verunglimpfte Caputo regelmäßig Kandidatin Kamala Harris, sprach ironischerweise von einer angeblichen Ausnutzung von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Geschlechtsangleichungen und verbreitete regelmäßig Fehlinformationen, zuletzt etwa, dass 42.000 Minderjährige in den USA geschlechtsangleichende Maßnahmen durchlaufen; in Wirklichkeit wurden laut einer Erhebung 2021 42.000 Minderjährige nur mit Geschlechtsinkongruenz diagnostiziert.

Emotionaler Schleudergang

Um den Bombardements der Luftwaffe zu entkommen, werden im Herbst 1940 Hunderttausende britischer Kinder aufs Land verschickt, zu Gastfamilien, die sie überhaupt nicht kennen. Auch der neunjährige George wird von seiner Mutter (Saoirse Ronan) unter Tränen auf den Zug gesetzt, reißt aber bei erster Gelegenheit wieder aus. Bei seinem Versuch, wieder nach Hause zu finden, muss der Junge verschiedene Abenteuer bestehen, die ihn vorzeitig zum Erwachsenen machen. Klingt nach Tränenzieher, ist aber von Steve McQueen (“12 Years A Slave”) und deshalb klasse.

Tatsächlich hat “Blitz” gleich fünf gute Argumente für einen Kinobesuch zu bieten, auch wenn der Film fast parallel auf Apple-TV läuft. Erstens das rasante Tempo, mit dem die moderne Oliver-Twist-Story voranschreitet. Zweitens der emotionale Schleudergang, der genau den richtigen Ton trifft, um wiederholt zum Taschentuch greifen zu lassen. Drittens die wunderbare Ausstattung, in der kein CGI-Glitch das ausgebombte Panorama stört. Viertens natürlich der schnittige Paul Weller als Großvater Gerald. Und fünftens und nicht zuletzt die explizit humanistische Botschaft des Films, die sich recht deutlich gegen die Trumps und Putins dieser Welt richtet. Rassismus kriegt nebenbei auch noch sein Fett weg, ohne dass “Blitz” deshalb überladen wäre. Muss man erstmal schaffen.

10 / 12

Meltheads

01. J Dilla – “Workinonit”

Sietse Willems, Frontmann: Macht eine Party draus und geht mit einem Knall ab. Ich liebe J Dilla.

02. The Pogues – “Dirty Old Town”

Sietse: Ich habe mich vor ein paar Jahren in diesen Song verliebt. Shane MacGowans Lyrik ist phänomenal, und dieser Song spiegelt das absolut wider.

03. Blink-182 – “I Miss You”

Simon de Geus, Schlagzeug: Pop-Punk ist eines meiner größten Guilty Pleasures, und Blink-182 stehen ganz oben auf der Liste. “I Miss You” ist ein Klassiker. Meine Liebe für die Band ist nochmal gewachsen, als ich Travis Barker getroffen habe, eine meiner größten Inspirationen als ich 16 war. Der Song mag vielleicht wie eine seltsame Wahl erscheinen, aber er ist einfach zeitlos.

04. Smashing Pumpkins – “1979”

Simon: “1979” von den Smashing Pumpkins wäre ein weiterer perfekter Trauerfeiersong, weil er genau das Gefühl einfängt, nach dem ich suche. Es ist quasi der ideale Soundtrack, um auf mein Leben zurückzublicken. Und er erinnert mich daran, die Fahrt zu genießen, egal wie kurz sie auch sein mag.

05. The Breeders – “Fortunately Gone”

Yunas de Proost, Gitarre: Mit seinem bittersüßen Klang und Kim Deals ergreifender, zarter Stimme, die ein schleichendes Gefühl von Liebe und Verlust einfangen, wäre das der ideale Song für meine Beerdigung.

06. Ghostwoman – “Good”

Yunas: Wunderschöne Melodie – sie hört sich sowohl traurig als auch heiter an und schafft eine ruhige Atmosphäre. Der perfekte Soundtrack für ein gut gelebtes Leben.

07. Goran Bregović – “Maki Maki”

Tim Pensaert, Bass: Ich will, dass meine Leute tanzen und meine Abwesenheit genießen, anstatt zu weinen.

08. The Beatles – “Free As A Bird”

Tim: Wenn ich einmal tot bin, werde ich frei sein, und außerdem liebe ich die Beatles.

09. Hank Willliams, Jr. – “Dixie On My Mind”

Alle: Wir spielen diesen Song nach jeder Show in unserem Bus. Wir singen sehr gerne mit, also warum nicht auch auf unserer Beerdigung!

10. Baxter Dury – “Police”

Sietse: Der Song hat etwas Hoffnungsvolles, aber auch Trauriges. Sogar die Trommeln klingen ein bisschen hohl und traurig. Ich habe diesen Song immer schon geliebt, und ich werde es bis zum Ende meiner Tage tun.

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