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Dinosaur Jr – ‘Been There All The Time’

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Es fällt schwer zu glauben, dass die Mitglieder von Dinosaur Jr irgendwann auch mal so blutjung waren, wie die Amateurband am Anfang ihres Videos zu “Been There All The Time”. Immerhin kennt man J Mascics schon aus den Anfangszeiten seiner Band als grauhaarigen Waldschrat, der schon damals viel älter aussah als die knackigen Fuzz-Riffs aus seiner Gitarre klangen.

Die süßen Kiddies müssen dann auch bereits nach wenigen Sekunden das Feld räumen, um für die wiedervereinigte Indie-Legende Platz zu machen, die sich durch ein Video schrammelt, das scheinbar nichts, aber auch gar nichts Neues offenbart. Genau die gleichen Bilder hätten Dinosaur Jr bereits im Jahr 1987 zu Zeiten ihres Durchbruchswerks “You’re Living All Over Me” auf Zelluloid bannen können. Aber gerade das macht den besonderen Charme des Clips aus. Die Band ist mit ihrem Sound sowieso derart im alten Indie-Rock verwurzelt, dass es eine wahre Freude ist, ihnen beim Geschrammel zu zusehen. Ein Schelm, wer hier nach Neuerungen schreit.

Wenn die Jungspunde dann am Ende ehrfürchtig vor der noch rotierenden Schallplatte stehen und der Geist alter Zeiten sich im Wohnzimmer breit gemacht hat, weiß man was für ein Gefühl es ist, eine komplette Musikgeneration überlebt zu haben. Als wäre die Zeit einfach stehen geblieben.

“Been There All The Time”

The Dresden Dolls – ‘Shores Of California’

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Während frühere Videos der Dresden Dolls gerne Live-Elemente integrierten und mit den Insignien eher düsterer Theatralik versuchten, die Brecht’sche Stimmung ihrer Songs einzufangen, spielt “Shores Of California” an dem im Titel vorgegebenen, sonnigen Set. Und was würde sich besser als Vorlage eignen, als das Video zu “California Girls” von David Lee Roth, der bereits 1985 als spitzer Hampelmann die Vorzüge amerikanischer Frauen an der Westküste pries.

Diese Steilvorlage nutzen die Dresden Dolls natürlich zu einer bunten Parodie. Sängerin Amanda Palmer springt in gewohnt freizügiger Art in die verschiedensten Rollen und hält den chauvinistischen Männerphantasien von Roth den Spiegel vor: “All I know is that all around the nation / the girls are crying and the boys are masturbating”.

“Shores Of California”

“Shores Of California” ist in diesem Jahr erschienen und die bislang letzte Single aus dem im Jahr 2006 veröffentlichten Album “Yes, Virginia”. Im letzten Jahr gab es aus demselben Album bereits zwei Videos zu den Songs “Sing” und “Backstabber”, die ebenfalls sehenswert sind.

“Sing”

“Backstabber”

Die Ärzte – ‘Junge’

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Je nach Vorliebe ist es die Mahlzeit des Jahres oder bitterer Beigeschmack des diesjährigen Veröffentlichungs-Buffets. Zu Silvester 2006 zünden Die Ärzte den Knaller einer Albumankündigung und im November ist es dann soweit: Die drei Berliner kredenzen mit viel Spielfreude eine formschöne Pizza namens “Jazz Ist Anders”, die fast allen schmeckt und nur selten Magenbeschwerden hervorruft.

Solche dürfte der ein oder andere mit Farin Urlaubs neuer “Ich bin nicht so wie ihr”-Hymne “Junge” haben, die zwar das gewohnte Hitpotential aufweist, textlich aber sehr berechnend daher kommt. Wettgemacht wird dies durch ein Video, das sich mit seiner schwarzhumorigen Auslegung des Zombie-Genres in der Vorstadt gleich hinter der Kultkomödie “Shaun Of The Dead” einreihen kann.

Die Ärzte – “Junge” (unzensiert)

Viel Blut, Eingeweide und durchlöcherte Körper sind nicht jedermanns Sache, schon gar nicht die der Zensurbehörde. Zu dieser pflegen Die Ärzte bekanntlich ein so inniges Verhältnis, dass sie ihr gleich eine zensierte Version mitlieferten. Diese verzichtet dank Spielereien wie Bela als Micky Maus, Rod als Kalimero und Farin als Marge Simpson komplett auf schwarze Balken und verunstaltende Schnitte.

Die Ärzte – “Junge” (zensiert)

Dieses Sammelsurium kruder Ideen dürfte auch dem letzten Skeptiker unter den Fans verklickert haben, dass auch er ein weiteres Die Ärzte-Album gebraucht hat.

Modest Mouse – ‘People As Places As People’

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Zum einem Erfolgsalbum wie “We Were Dead Before The Ship Even Sank” kann man, egal welchen Song man für ein Video auswählt, nichts falsch machen. Und so reiht sich der im Oktober erschienene Clip zu “People As Places As People” in die Riege sehenswerter Videos von Modest Mouse.

Ob die Hauptdarstellerin in diesem neuesten Streich der Mannen um Isaac Brock bereits weiß, wer sie ist oder wo sie hin möchte, bleibt zweifelhaft. Damit macht sie sich zum passenden Objekt für die Verfilmung von “People As Places As People”. Die junge Dame jedenfalls hat große Probleme, da ihr neuer Freund nicht von den Eltern, vor allem nicht vom Vater, akzeptiert wird. An und für sich nicht der Stoff, der ein Musikvideo zu etwas Besonderem machen würde, wäre ihr Freund nicht ein Baum auf zwei Beinen und sie somit quasi dendrophil. Trotz der offensichtlichen Begabung bei der Herstellung von Sirup, die Mädchen und Baum stolz ihren Eltern präsentieren, lässt es sich ihr Vater nicht nehmen, den neuen Freund wortwörtlich zu Kleinholz zu verarbeiten, was die Beziehung zur Tochter natürlich in die Krise stürzt.

“People As Places As People”

Neben den Videos zu “Dashboard” und “People As Places As People” gab es in diesem Jahr noch weitere Clips von Modest Mouse, wie das programmatisch benannte “Little Motel”, in dem die Idylle amerikanischer Motels mehr als bröckelt:

“Little Motel”

Weitere Videos von Modest Mouse zum aktuellen Album “We Were Dead Before The Ship Even Sank” waren unter anderem:

“Fire It Up”

“We’ve Got Everything”

The Chemical Bothers – ‘Do It Again’

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Viele fragten mit Recht, ob man ein weiteres Album des Duos aus England braucht, denn es war zwischen ihrer letzten Veröffentlichung und “We Are The Night” viel passiert und der einstige Bigbeat (den sie entscheidend mitgeprägt haben) hatte sein “Big” im Namen verloren. Als “We Are The Night” dann erschienen war, konnte man sich das “Gott sei Dank!” nicht verkneifen. Zum Überhit “Do It Again” packten The Chemical Brothers dann scheinbar mit einem Schulterzucken so ziemlich alles in ein Musikvideo, was ihre älteren Videos ausmacht: Schnitte und Bewegungen zum Beat, farbliche Abstimmungen zu wechselnden Parts und Tonlagen und eine Story, die für einen kurzweiligen Hollywoodstreifen locker gereicht hätte.

Zur Story: Zwei Protagonisten aus einem wahrscheinlich vorderasiatischen Bergdorf, fliehen vor ihrem äußerst seriösen “Zahnarzt”, finden ein Tape, welches just vor ihre Füße aus dem Nirgendwo fällt, nehmen dieses als Tatwaffe für einen Banküberfall und kehren mit schnieken Goldzähnen zurück in ihr Dorf. Da stellt sich dem geneigtem Fan und Zuschauer nur die eine Frage: Sieht man das Duo, wie so oft auch, in einer kleinen Minirolle? Die Antwort bleiben wir schuldig: selbst!

“Do It Again”

Okkervil River – ‘Our Life Is Not A Movie Or Maybe’

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Dass in Hotelzimmern Fernseher stehen, ist nicht wirklich neu. Viel überraschender und auch verwirrender gestaltet sich der Sachverhalt aber, wenn man irgendwann nicht mehr weiß, auf welcher Seite der Mattscheibe sich der Hotelgast gerade befindet. So spielt der kleine Krimi, den Okkervil River in Zimmer 1972 inszenieren, nur eine Rolle unter vielen. Wie in einem Raum mit unendlich vielen Spiegeln wird die Wahrheit durch überall auftauchende Fernsehgeräte reflektiert und letztendlich vernebelt. Das Leben als eine einzige große Inszenierung.

Bevor der rote Faden in diesem Wirrwarr komplett verloren geht, reißt “Our Life Is Not A Movie Or Maybe” das Ruder im Endteil herum und mutiert zum reinen Performance-Video. Als das Zimmermädchen genug hat vom sich ihr bietenden Schauspiel, lehnt sie sich zurück und genießt den Song, der gerade zum großen Finale ansetzt. Was zählt ist am Ende doch nur die Musik.

“Our Life Is Not A Movie Or Maybe”

Radiohead – ‘Jigsaw Falling Into Place’

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Die Geschichte von Radiohead und ihrem aktuellen Album “In Rainbows” ist hinlänglich bekannt. Der Schock ist überwunden. “In Rainbows” wird dieser Tage bei uns ganz regulär im Laden zu erwerben sein. Doch die fünf Briten hatten uns Wochen lang zum Narren gehalten, mit ihrer lange geheimen und sehr eigenwilligen Veröffentlichungs-Politik.

Das Video zur Single “Jigsaw Falling Into Place”, das Mitte November im Live-Webcast “Thumbs Down” seine Premiere feierte, fügt sich wie das letzte Puzzleteil in dieses Gesamtkonzept. In reduzierter schwarz/weiß-Optik präsentiert sich die Band um Sänger Thom Yorke in dem Clip schlicht an ihrem Arbeitsplatz: an ihren Instrumenten im Proberaum. Auf ihren Köpfen tragen sie Fahrradhelme. Nicht etwa um ihre Köpfe zu schützen, sondern um diese samt Teil des Torsos zu filmen. Auf den Helmen sind Kameras befestigt, die sich jeweils auf die Helm tragende Person richten und all seine (Kopf-)Bewegungen mitverfolgen. Radiohead in 2007 – selbstreferentiell as hell. Sie brauchen nur sich und ihre Instrumente. Gemäß ihrer Veröffentlichungspolitik stellte die Band das Video natürlich eigenhändig bei YouTube ein.

“Jigsaw Falling Into Place”

The Good, The Bad & The Queen – ‘Kingdom Of Doom’

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Das Video zu “Kingdom Of Doom” beginnt wie die Anfangssequenz aus Alfred Hitchcock’s Thriller “Psycho” mit einem Zoom auf ein scheinbar beliebiges Fenster eines Mietshauses. Doch wo der Altmeister seine berüchtigte Spannung vom Stapel ließ, um den Zuschauer in ein Netz aus Handlungssträngen und unerwarteten Momenten einzuspinnen, geht es bei The Good, The Bad & The Queen eher trist zu.

Die gesamte Band hat sich versammelt, um in der viel zu kleinen Wohnung zu kochen und gemeinsam zu essen. Völlig eingelullt von Alltags-Langeweile und unterlegt mit den melancholischen Klängen des Songs, weiß dieses Video vor allem durch seine beinahe-schwarz/weiß-Ästhetik zu gefallen. Einziger “Lichtblick” bleibt hier der laufende Fernseher, in dem alles viel bunter und aufregender aussieht, als die nach gekochte Realität es zu kopieren im Stande wäre. Man kann die kalte Luft, die von draußen eindringt, förmlich spüren. Ein sehr ungemütliches Video, das die graue Atmosphäre über das lustige Beisammensein siegen lässt.

“Kingdom Of Doom”

Beastie Boys – ‘Off The Grid’ & ‘Rat Cage’.

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Punkrock, Funk oder Hip-Hop, so wirklich konnten sich die Beastie Boys – zum Wohle ihrer Zuhörer – noch nie für einen Musikstil entscheiden. Nach dem reinen HipHop-Album “To The 5 Boroughs” folgte ein instrumentales. Der erste, im Netz aufgetauchte zugehörige Clip spiegelte die neue Arbeitsweise der Band wieder. Mike D, MCA und Adrock stehen mit Keyboarder Money Mark und dem Percussion-Verantwortlichen Alfredo Ortiz im Studio und klatschen und grooven sich warm, bevor sie zu ihren Instrumenten greifen und den neuen Song “Off The Grid” einspielen. Man verzichtet auf Rap sowie Gesang und jammt stattdessen mit Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboards und Percussion munter drauf los.

“Off The Grid”

Doch so neu die musikalische Ausrichtung auf “The Mix-Up” im Vergleich zum Vorgänger auch ist, so sehr erinnert die Optik des zweiten Videos zum Albumtrack “The Rat Cage” an alte “Sabotage”-Zeiten. Keine Studio-Aufnahme, sondern ein verschwommener Schwarz/Weiß-Kurzfilm, der geheimnisvoll von Mantel und Hut tragenden Agenten und Lederkoffern handelt. Die Beastie Boys bleiben auch in 2007 begnadete Alleskönner.

“The Rat Cage”

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