+++ Knapp eine Woche weilen Rage Against The Machine – wenn auch nur vorübergehend – wieder unter den Lebenden und schon stehen sie wieder im Fadenkreuz des republikanischen Amerika. Auch wenn es mit dem geplanten Sturz der Bush-Regierung, der mit dem Wiedervereinigungskonzert einhergehen sollte, nicht ganz geklappt hat, holen die konservativen Lager zum Gegenangriff aus. Der Grund ist Zack De La Rochas streitbare Aussage, die Bush-Administration solle “gehängt und erschossen” werden. Welche Reaktionen diese Worte in den US-amerikanischen Medien hervorgerufen haben, zeigt eine nicht ganz neutrale “Diskussionsrunde” auf Fox, bei der auch der konservative Tierjäger und nebenberufliche Hard-Rock-Held Ted Nugent und die “republikanische Version von Michael Moore” (siehe Wikipedia) Ann Coulter zu Wort kommen. Letztere bezeichnet RATM als “Tiere” und “Anarchisten”, die genau wie ihre Fans “Loser” seien und vom FBI überprüft werden sollten. Keine Frage, RATM sind zurück.
+++ Erneut lassen die Queens Of The Stone Age von sich hören: Beim gestrigen Konzert der Band in London feierten Bassist Mikey Shoes und Gitarrist/Keyboarder Dean Ferlita ihren Einstand im neuen Bühnen-Line-Up. Außerdem wurde zur Single “Sick, Sick Sick” mittlerweile – zusammen mit Regisseur Brett Simon (Sum 41, Lostprophets) ein Clip gedreht. Des Weiteren scheint die Band momentan zum bevorzugten Musiklieferanten der Videospielindustrie zu mutieren: Sowohl in den musikfernen “Madden ’08”- und “Nascar ’08”-Sportspielen als auch in nahe liegenden Kassenschlagern wie “Guitar Hero III” und “Rock Band” werden Songs der Band zu hören sein.
+++ Vorgestern berichteten wir noch über das neue Album von Tomahawk, einem der zahlreichen Seitenprojekte des allgegenwärtigen Tausendsassas Mike Patton. Zunächst kann man Patton aber Ende Mai und Anfang Juni in Kooperation mit dem österreichischen Experimental-Elektroniker Christian Fennesz auf der Bühne erleben. “Ich bin ein Fan seiner Arbeit. Wie bei den meisten Zusammenarbeiten, wurde diese durch gegenseitige Bewunderung motiviert”, so Patton. Bisher habe man nur wenig geprobt und Ideen ausgetauscht, was auf eine spontane Live-Performance schließen lässt. Die Paarung Patton-Fennesz auch im Studio auszutragen, sei bisher nicht geplant, “aber man weiß ja nie”. Also hin zu einem der folgenden Termine:
28.05. Moers – Moers Festival
29.05. A-Wien – Arena
30.05. L-Luxemburg, Kulturfabrik
03.06. NL-Amsterdam, Melkweg
05.06. Berlin – Volksbühne
06.06. B-Brüssel – AB Ancienne Belgique
07.06. CH-Fribourg – Kilbi Festival
+++ Justin Timberlake scheint sich in der Rockmusik-Gemeinde durchaus großer Beliebtheit zu erfreuen: Nahmen sich in der Vergangenheit unter anderem schon die Lostprophets und Dillinger Escape Plan einem seiner Songs an, outen sich nun die Klaxons als Timberlake-Fans. Bisher nur für Großbritannien angekündigt, erscheint dort am 25. Juni das Cover von dessen Hit “My Love” als Single im Doppelpack mit einer weiteren Coverversion: “It’s Not Over Yet” des britischen Produzenten und DJ’s Paul Oakenfold.
+++ Nachdem Bassist Alex James Anfang der Woche die Gerüchteküche über eine Blur-Reunion mit der Ankündigung eines gemeinsamen Studioaufenthalts wieder mal zum brodeln brachte, äußerte sich nun das Management von Gitarrist Graham Coxon zur Situation: “Momentan häufen sich Gerüchte und Spekulationen über Blur, aber ich kann versichern, dass nichts konkretes für die Band geplant ist.” Eine eindeutige Absage – und auch die ließ Coxon in der Vergangenheit bereits verlauten – hört sich anders an.
+++ Erst kürzlich berichteten wir von Live-Album, Split-EP und Europa-Tour der Ska-Combo Reel Big Fish, in Bälde steht uns dann auch schon wieder ein neuer Studio-Longplayer des kalifornischen Sextetts ins Haus. Voraussichtlich Anfang Juli soll der 17 Songs vereinende Tonträger unter dem Namen “Monkeys For Nothin’ And The Chimps For Free” erscheinen. Da bringt wohl jemand seine Abneigung gegenüber den Dire Straits zum Ausdruck?
+++ Auch die Melodic-Emo-Punker The Starting Line arbeiten an einem neuen Album, das im Juli erscheinen soll und dessen Titelsong sie bereits jetzt online gestellt haben. “Direction” gibt es in dieser Richtung.
+++ Vom hymnischen Indie-Pop, den die Wiesbadener Scut mit vielschichtiger Instrumentalisierung und zweistimmigen Gesang auf ihrem neuen Album “This Is How It Feels When You Stumble” perfektionieren, berichteten wir bereits. Ab heute ist das Zweitwerk im Handel und in unserer Verlosungsrubrik zu finden.
+++ Gelegentlich fragen wir uns, ob nur wir an unserem Redaktionstagebuch Spaß haben und ob sich tatsächlich jemand für die Gedanken interessiert, die oft fernab vom Musik, zwischen Erlebnisberichten, Seelenstriptease, Kochrezepten und politischen Manifesten schweben? Verschwunden sind alle Zweifel meist dann, wenn sich jemand ernsthaft mit unseren Einträgen auseinander zu setzten scheint. So reagiert Moby in seinem aktuellen MySpace-Blog mit ungewöhnlichen Aufforderungen an “männliche” Fleischesser eindeutig auf den “Mein Leben als Allesfresser”-Eintrag von unserem Kollegen Ferdinand Laudage.
Auch musikalisch gibt es Neues von dem New Yorker: Zwischen zahlreichen DJ-Sets hat er, billboard.com zufolge, mit einer neu gegründeten Rock-Band ein erstes Konzert in New York gespielt, dem im Juni weitere Termine und Details folgen sollen. Den ursprünglichen Namen The Little Death hätten Moby und seine nicht näher benannten Bandkollegen wieder verworfen, nachdem sie gemerkt hätten, dass etwa fünf Bands gleichen Namens existieren. An einem neuen Moby-Album, das 2008 erscheinen soll, arbeite er ebenfalls zur Zeit.
