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Unexplored im Januar

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Ein Genre kämpft ums Überleben: Auch in diesem Jahr wird Metalcore nicht tot zu kriegen sein. Dafür sorgen immer wieder Nachwuchsbands, die beweisen, dass doch noch nicht alles gesagt beziehungsweise gebrüllt wurde. So zum Beispiel Callejon, die den “Demo des Monats”-Thron mit klischeefreien deutschsprachigen Texten und höchster musikalischer Versiertheit an sich rissen. In eine ähnliche Kerbe knüppeln Today We Rise aus Würzburg, die dem Ganzen noch eine Portion Fäuste-reckenden Hardcore hinzufügen. Damit der erste Monat 2008 keine Mosh-Motto-Party wird, haben sich die drei weiteren Bands irgendwo in bewehrten Indie-Gefilden eingenistet. Da wären zum einen Liquid Jam aus Bochum, die nicht lange um den heißen Brei reden, sondern ihren eingängigen und melodiösen Indie-Rock ohne Umschweife zum Verzehr freigeben. Ebenso Leash aus Berlin, die das Ganze mit in den 80ern gereiftem Synthie-Pop und Wave würzen. Bleiben zu guter Letzt Enfant Unique, deren schwerelose “One Man Society” an einem stillen Plätzchen zwischen Sigur Rós und The Album Leaf entstanden ist, um von dort aus ihren Herrschaftsanspruch geltend zu machen.

Reichlich Platz für Neuentdeckungen ist also garantiert – im ersten Unexplored-Rutsch im neuen Jahr!

Newsflash

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+++ Das Kind hat einen Namen: Wie R.E.M.-Frontmann Michael Stipe bekannt gab, wird das im April erscheinende, neue Album seiner Band “Acceleration” heißen und seinem Titel alle Ehre machen. “Es ist die schnellste Platte, die wir seit 20 Jahren aufgenommen haben. Im Aufnahmeprozess zum letzten Album haben wir unseren Fokus als Band ein wenig verloren, aber jetzt ist er zurück. Und er ist scharf wie ein Rasiermesser.” Laute Gitarren soll es in Songs wie “Until The Day Is Done”, “Living Well Is The Best Revenge”, “Mr. Richards”, “Staring Down The Barrel Of Middle Distance” und “I’m Gonna DJ” zu hören geben.

+++ Mit einer erneuten Live-Performance aus dem Studio beglücken uns Radiohead zum neuen Jahr. “Scotch Mist – A Film With Radiohead In It” zeigt die Band bei der Aufführung des kompletten Songmaterials ihres neuen Werks “In Rainbows”. YouTube bietet das volle Programm in zehn Teilen. Hier geht es mit “Weird Fishes/Arpeggi” los, danach kann sich durch die entsprechenden Songs geklickt werden.

+++ Bliss Train – The Exile On Mainstream Roadshow ist eine frisch aus der Taufe gehobene Konzertreihe, die namhafte Bands wie A Whisper In The Noise, End Of Level Boss und We Insist! in hiesige Gefilde bringen wird, um Underground-Musikkultur aufleben zu lassen. Dabei sollen sich die beteiligten Bands unterstützen und in verschiedensten Konstellationen zusammen auf der Bühne stehen. Hier die Termine:

09.03. NL-Groningen – Vera

10.03. Hamburg – Hafenklang

11.03. Jena – Kassablanca

12.03. München – Feierwerk

13.03. Dortmund – FZW

14.03. Berlin – Magnet

15.03. B-Brüssel – VK

16.03. NL-Den Bosch – W2

Alle Shows sollen aufgezeichnet, abgemischt und kurze Zeit später als limitierte CD-Editionen angeboten werden. Alle weiteren Infos zu Line Up, Konzept und Kartenbestellungen finden sich auf der offiziellen Homepage.

+++ Der August liegt angesichts des gestern begonnenen Jahres noch in weiter Ferne, dennoch gibt es jetzt schon einen ersten Grund, sich auf die heiße Jahreszeit zu freuen: Emirsian wird im Wonnemonat sein zweites Album veröffentlichen. Der Nachfolger des hochgelobten “A Gentle Kind Of Disaster” hat noch keinen Titel, soll aber problemlos in die Fußstapfen des Debüts treten können.

+++ “Literally” ist ein Song aus dem im Oktober erschienenen Cloudberry-Album “Graceful & Delight”. Wie schon “Anything Goes” wurde auch dieser mit einem Video aus dem Hause Lübeck/Straub versehen, das abermals einen gewissen “Do it Yourself”-Charme versprüht. Seht selbst!

+++ Turbostaat haben ihr VISIONS-exklusives Tourtagebuch zu Ende geführt. Die Konzerte in Berlin, Magdeburg, Hamburg und abschließend Husum wurden mit weiteren Anekdoten bedacht, die man sich in unserer entsprechenden Rubrik zu Gemüte führen kann.

+++ Passend zum Veröffentlichungsmonat wird das neue Sun Kil Moon-Werk “April” heißen. Der Nachfolger des 2004 erschienenen “Ghosts Of The Great Highway” bietet unter anderem eine Zusammenarbeit mit Will Oldham und wird mit folgenden Songs auffahren:

01. “Lost Verses”

02. “The Light”

03. “Lucky Man”

04. “Unlit Hallway”

05. “Heron Blue”

06. “Moorestown”

07. “Harper Road”

08. “Tonight The Sky”

09. “Like The River”

10. “Tonight In Bilbao”

11. “Blue Orchids”

+++ Verspätete Weihnachtsgrüße aus dem Hause Coldplay: Auf ihrer Homepage gewähren die Briten Einblick in ihr Treiben im Studio und covern den Wham!-Song “Last Christmas”. Bleibt zu hoffen, dass der Song nicht exemplarisch für ihr in diesem Jahr erscheinendes Album steht.

Aereogramme – ‘Barriers’

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Über die Daseins-Berechtigung eines “Emo”-Genres lässt sich zu Recht streiten. Welche Musik ist denn bitte nicht emotional? Definitiv emotional ist jedenfalls das Vermächtnis von Aereogramme. Als hätte die Band es geahnt, nahm sie ihren Anhängern mit dem Titel des letzten Albums die Worte aus dem Mund: “My Heart Has A Wish That You Would Not Go”. Ein von vorne bis hinten stimmiges Album, mit pompösen Streichern, Höhen und Tiefen und der zerbrechlichen Stimme Craig Bs, das nun für das tragische Ende von Aereogramme steht, die sich wegen Erfolglosigkeit auflösten.

In diesem Kontext wirkt das Video geradezu tragisch. Die traurige Gestalt des Protagonisten hat mit einigen Hürden zu kämpfen. Oder ist die einzige Barriere am Ende doch nur die dünne, hölzerne Tür? Auch das wäre nicht weniger tragisch! Eine Wahnsinns-Single, eine Wahnsinns-B-Seite, dessen Titel sich heute auch nicht ohne Tragik lesen lässt: “Dissolve”. Doch genug der Trauer, kommen wir mit dem Kommentar eines YouTube-Users zum würdigen Ende: “This song is love <3”

“Barriers”

Dinosaur Jr – ‘Been There All The Time’

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Es fällt schwer zu glauben, dass die Mitglieder von Dinosaur Jr irgendwann auch mal so blutjung waren, wie die Amateurband am Anfang ihres Videos zu “Been There All The Time”. Immerhin kennt man J Mascics schon aus den Anfangszeiten seiner Band als grauhaarigen Waldschrat, der schon damals viel älter aussah als die knackigen Fuzz-Riffs aus seiner Gitarre klangen.

Die süßen Kiddies müssen dann auch bereits nach wenigen Sekunden das Feld räumen, um für die wiedervereinigte Indie-Legende Platz zu machen, die sich durch ein Video schrammelt, das scheinbar nichts, aber auch gar nichts Neues offenbart. Genau die gleichen Bilder hätten Dinosaur Jr bereits im Jahr 1987 zu Zeiten ihres Durchbruchswerks “You’re Living All Over Me” auf Zelluloid bannen können. Aber gerade das macht den besonderen Charme des Clips aus. Die Band ist mit ihrem Sound sowieso derart im alten Indie-Rock verwurzelt, dass es eine wahre Freude ist, ihnen beim Geschrammel zu zusehen. Ein Schelm, wer hier nach Neuerungen schreit.

Wenn die Jungspunde dann am Ende ehrfürchtig vor der noch rotierenden Schallplatte stehen und der Geist alter Zeiten sich im Wohnzimmer breit gemacht hat, weiß man was für ein Gefühl es ist, eine komplette Musikgeneration überlebt zu haben. Als wäre die Zeit einfach stehen geblieben.

“Been There All The Time”

The Dresden Dolls – ‘Shores Of California’

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Während frühere Videos der Dresden Dolls gerne Live-Elemente integrierten und mit den Insignien eher düsterer Theatralik versuchten, die Brecht’sche Stimmung ihrer Songs einzufangen, spielt “Shores Of California” an dem im Titel vorgegebenen, sonnigen Set. Und was würde sich besser als Vorlage eignen, als das Video zu “California Girls” von David Lee Roth, der bereits 1985 als spitzer Hampelmann die Vorzüge amerikanischer Frauen an der Westküste pries.

Diese Steilvorlage nutzen die Dresden Dolls natürlich zu einer bunten Parodie. Sängerin Amanda Palmer springt in gewohnt freizügiger Art in die verschiedensten Rollen und hält den chauvinistischen Männerphantasien von Roth den Spiegel vor: “All I know is that all around the nation / the girls are crying and the boys are masturbating”.

“Shores Of California”

“Shores Of California” ist in diesem Jahr erschienen und die bislang letzte Single aus dem im Jahr 2006 veröffentlichten Album “Yes, Virginia”. Im letzten Jahr gab es aus demselben Album bereits zwei Videos zu den Songs “Sing” und “Backstabber”, die ebenfalls sehenswert sind.

“Sing”

“Backstabber”

Die Ärzte – ‘Junge’

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Je nach Vorliebe ist es die Mahlzeit des Jahres oder bitterer Beigeschmack des diesjährigen Veröffentlichungs-Buffets. Zu Silvester 2006 zünden Die Ärzte den Knaller einer Albumankündigung und im November ist es dann soweit: Die drei Berliner kredenzen mit viel Spielfreude eine formschöne Pizza namens “Jazz Ist Anders”, die fast allen schmeckt und nur selten Magenbeschwerden hervorruft.

Solche dürfte der ein oder andere mit Farin Urlaubs neuer “Ich bin nicht so wie ihr”-Hymne “Junge” haben, die zwar das gewohnte Hitpotential aufweist, textlich aber sehr berechnend daher kommt. Wettgemacht wird dies durch ein Video, das sich mit seiner schwarzhumorigen Auslegung des Zombie-Genres in der Vorstadt gleich hinter der Kultkomödie “Shaun Of The Dead” einreihen kann.

Die Ärzte – “Junge” (unzensiert)

Viel Blut, Eingeweide und durchlöcherte Körper sind nicht jedermanns Sache, schon gar nicht die der Zensurbehörde. Zu dieser pflegen Die Ärzte bekanntlich ein so inniges Verhältnis, dass sie ihr gleich eine zensierte Version mitlieferten. Diese verzichtet dank Spielereien wie Bela als Micky Maus, Rod als Kalimero und Farin als Marge Simpson komplett auf schwarze Balken und verunstaltende Schnitte.

Die Ärzte – “Junge” (zensiert)

Dieses Sammelsurium kruder Ideen dürfte auch dem letzten Skeptiker unter den Fans verklickert haben, dass auch er ein weiteres Die Ärzte-Album gebraucht hat.

Modest Mouse – ‘People As Places As People’

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Zum einem Erfolgsalbum wie “We Were Dead Before The Ship Even Sank” kann man, egal welchen Song man für ein Video auswählt, nichts falsch machen. Und so reiht sich der im Oktober erschienene Clip zu “People As Places As People” in die Riege sehenswerter Videos von Modest Mouse.

Ob die Hauptdarstellerin in diesem neuesten Streich der Mannen um Isaac Brock bereits weiß, wer sie ist oder wo sie hin möchte, bleibt zweifelhaft. Damit macht sie sich zum passenden Objekt für die Verfilmung von “People As Places As People”. Die junge Dame jedenfalls hat große Probleme, da ihr neuer Freund nicht von den Eltern, vor allem nicht vom Vater, akzeptiert wird. An und für sich nicht der Stoff, der ein Musikvideo zu etwas Besonderem machen würde, wäre ihr Freund nicht ein Baum auf zwei Beinen und sie somit quasi dendrophil. Trotz der offensichtlichen Begabung bei der Herstellung von Sirup, die Mädchen und Baum stolz ihren Eltern präsentieren, lässt es sich ihr Vater nicht nehmen, den neuen Freund wortwörtlich zu Kleinholz zu verarbeiten, was die Beziehung zur Tochter natürlich in die Krise stürzt.

“People As Places As People”

Neben den Videos zu “Dashboard” und “People As Places As People” gab es in diesem Jahr noch weitere Clips von Modest Mouse, wie das programmatisch benannte “Little Motel”, in dem die Idylle amerikanischer Motels mehr als bröckelt:

“Little Motel”

Weitere Videos von Modest Mouse zum aktuellen Album “We Were Dead Before The Ship Even Sank” waren unter anderem:

“Fire It Up”

“We’ve Got Everything”

The Chemical Bothers – ‘Do It Again’

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Viele fragten mit Recht, ob man ein weiteres Album des Duos aus England braucht, denn es war zwischen ihrer letzten Veröffentlichung und “We Are The Night” viel passiert und der einstige Bigbeat (den sie entscheidend mitgeprägt haben) hatte sein “Big” im Namen verloren. Als “We Are The Night” dann erschienen war, konnte man sich das “Gott sei Dank!” nicht verkneifen. Zum Überhit “Do It Again” packten The Chemical Brothers dann scheinbar mit einem Schulterzucken so ziemlich alles in ein Musikvideo, was ihre älteren Videos ausmacht: Schnitte und Bewegungen zum Beat, farbliche Abstimmungen zu wechselnden Parts und Tonlagen und eine Story, die für einen kurzweiligen Hollywoodstreifen locker gereicht hätte.

Zur Story: Zwei Protagonisten aus einem wahrscheinlich vorderasiatischen Bergdorf, fliehen vor ihrem äußerst seriösen “Zahnarzt”, finden ein Tape, welches just vor ihre Füße aus dem Nirgendwo fällt, nehmen dieses als Tatwaffe für einen Banküberfall und kehren mit schnieken Goldzähnen zurück in ihr Dorf. Da stellt sich dem geneigtem Fan und Zuschauer nur die eine Frage: Sieht man das Duo, wie so oft auch, in einer kleinen Minirolle? Die Antwort bleiben wir schuldig: selbst!

“Do It Again”

Okkervil River – ‘Our Life Is Not A Movie Or Maybe’

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Dass in Hotelzimmern Fernseher stehen, ist nicht wirklich neu. Viel überraschender und auch verwirrender gestaltet sich der Sachverhalt aber, wenn man irgendwann nicht mehr weiß, auf welcher Seite der Mattscheibe sich der Hotelgast gerade befindet. So spielt der kleine Krimi, den Okkervil River in Zimmer 1972 inszenieren, nur eine Rolle unter vielen. Wie in einem Raum mit unendlich vielen Spiegeln wird die Wahrheit durch überall auftauchende Fernsehgeräte reflektiert und letztendlich vernebelt. Das Leben als eine einzige große Inszenierung.

Bevor der rote Faden in diesem Wirrwarr komplett verloren geht, reißt “Our Life Is Not A Movie Or Maybe” das Ruder im Endteil herum und mutiert zum reinen Performance-Video. Als das Zimmermädchen genug hat vom sich ihr bietenden Schauspiel, lehnt sie sich zurück und genießt den Song, der gerade zum großen Finale ansetzt. Was zählt ist am Ende doch nur die Musik.

“Our Life Is Not A Movie Or Maybe”

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