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Band Of Horses – ‘Is There A Ghost’

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Im Oktober erschien das zweite Album der Band Of Horses und ritt sich direkt mit dem Opener “Is There A Ghost” in die Gehörgänge, um dort noch ein wenig länger zu verweilen. Sänger Ben Bridwell schafft es wie kaum ein anderer Themen zu dramatisieren und auch den Shins, ihren Labelkollegen bei Sup Pop, mit denen sie gerne verglichen werden, das Wasser zu reichen.

Drama ist Programm, so auch in “Is There A Ghost”, wo das Nicht-Schlafen-Können besungen wird. “I could sleep. When I lived alone. Is there a ghost in my house?” Das sind die wenigen Textzeilen, die in dem Song vorkommen. Selbst wenn die Darsteller allein leben, im Video werden sie trotzdem ihres Schlafes im wahrsten Sinne des Wortes “beraubt”. Ist es nun ein Geist, der sich nachts in die Schlafzimmer schleicht und die Kopfkissen entwendet oder ist es doch nur eine Dame, die einen ungewöhnlichen Fetisch auslebt? Seht selbst, im Video zu einem der wohl schönsten Songs des Jahres.

“Is There A Ghost”

The Arcade Fire – ‘Neon Bible’

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Wen das Arcade Fire-Album “Neon Bible” in diesem Jahr mit seiner unwiderstehlichen Magie in seinen Bann gezogen hat, weiß wovon die Rede ist: Die Band versteht es – ganz ohne Tricks und faulen Zauber – nur mit Hilfe der Aura ihrer Songs ganze Gefühlswelten zu erschaffen und wieder in sich zusammenfallen zu lassen. Eine Nummer kleiner zeigt sich da ihre Videoanmitaion zur Single “Neon Bible”, bei der letztendlich doch nur mit Tricks geglänzt wird. Das Besondere: Man selbst bestimmt das Geschehen und steuert Win Butlers Hände, um mit Bällen zu jonglieren, diese verschwinden und an anderer Stelle wieder auftauchen zu lassen oder sein Können an den Karten zu demonstrieren.

So laden die Kanadier zum Crash-Kurs “Magie” ein und lassen zumindest in kleinem Rahmen nachfühlen, wie das sein muss, so ein Zauberer zu sein. Dabei ist es doch sowieso viel schöner, sich ganz passiv einfach verzaubern zu lassen.

“Neon Bible”

Against Me! – ‘White People For Peace’ u.a.

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Die Sonne scheint, der Rasen ist getrimmt und die Cheerleader lächeln in frivoler Vorfreude. Wäre dies kein Video von Against Me!, man würde gleich mit in den Kanon der bösen Major-Label-Falle einstimmen. Doch das Quartett aus Gainesville hat diese mit “New Wave” schlicht weggespült und gemeinsam mit Butch Vig das Album seiner Karriere eingespielt.

Und so ist auch das Video zu “White People For Peace” kein dreieinhalb-minütiges High-School-Drama, sondern die konsequente Umsetzung des “protest songs” – nur dass “east and west” sich nicht an den Grenzen im Nahen Osten, sondern auf dem Unterhaltungs-Schlachtfeld der USA, dem Football-Spielfeld, gegenüber stehen. Was folgt, ist eine tödliche Schlägerei, die auch ein verwahrloster, abgemagerter Protestsänger nicht aufhalten kann.

Against Me! – “White People For Peace”

Die gewollt augenscheinlich zu ziehenden Schlüsse lassen nur ein Urteil zu: Against Me! sind sich und ihren Idealen treu geblieben und verpulvern das Geld von Sire lediglich für die Yard-Markierungen des Football-Schlachtfeldes.

Anders als die besungene Drogensüchtige in “Trash Unreal”, die die Rast- und Ziellosigkeit einer ganzen Generation verkörpert und im dazugehörigen Video nicht auf den Boden der Tatsachen landet. Stattdessen geht es gleich ein Stockwerk tiefer, wo sich vier tätowierte Typen aus Florida die Seele aus dem Leib schreien, während sie vom Wein der über ihnen feiernden Oberschicht überschwemmt werden.

Against Me! – “Trash Unreal”

Zweifellos wissen Tom Gabel und Co. wo sie stehen. Doch am liebsten verlassen sie ihren Platz im Keller der betäubten High Society und tingeln von Stadt zu Stadt und Land zu Land, wie eine ganze Reihe Tour-Collagen zu nicht minder Single-tauglichen Albumtracks hinterlegen:

Against Me! – “Up The Cuts”

Against Me! – “Stop”

Against Me! – “Americans Abroad”

The Mitchell Brothers – ‘Solemate’ und ‘Michael Jackson’

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Mit einem Wortspiel, das aus dem Seelenverwandten einen Sohlenverwandten macht, betitelten die rappenden Brüder, die im wahren Leben die Cousins Teddy Hanson und Tony Nyanin sind, ihre erste Vorab-Single zu “Dressed For The Occasion”. Im Video zu “Solemate” bewegen sich die beiden deshalb passender Weise in einem der HipHop-Accessoires schlechthin fort: weiße Turnschuhe, wie sie schon Run DMC trugen. Allzu fest geschnürt sind die übergroßen Gefährte ebenfalls nicht, wie man bei einer Abfahrt feststellen kann. Um die üblichen Schuhfallen kommt man trotz der Größe auch nicht umher: klebende Kaugummis, große Hundehaufen und ein Fußball samt foulender Gegenspieler. In solchen Schuhen klappt es aber immerhin mit den Frauen.

“Solemate”

Der Titel des zweiten Vorab-Videos liefert uns kein Wortspiel, sondern den Namen vom König des Pops: “Michael Jackson”. Bis dahin wenig humorvoll. Doch die von den Mitchell Brothers kommentierten Versuche eines Jackson-Nachahmers lassen einen auch hier schmunzeln. Seine Moves entwirft der heimliche Tänzer am Reißbrett, bevor er sie anschließend vor dem heimischen Spiegel probt. Beim Moonwalk muss er allerdings noch zu schmierigen Tricks greifen.

“Michael Jackson”

Franky Lee – ‘The World Just Stopped’

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Freundprojekt, Zeitüberbrückung, Allstarband… Die Existenz von Franky Lee musste sich 2007 oft rechtfertigen. Fest steht eins, Matthias Farm hatte dieses Jahr einiges zu tun, denn neben Franky Lee hatten Millencolin viele Festivalgänger glücklich zu machen. Dass Farm überdurchschnittlich gute Frontmannqualitäten besitzt, machte er nicht nur auf Tour, sondern auch in diesem Video deutlich. Die düstere Bildsprache ist im Franky Lee-Kontext außergewöhnlich, ebenso wie der Song, denn der tanzt mit seiner nachdenklichen Stimmung und den garantiert nicht fröhlichen Metaphoriken ordentlich aus der Reihe.

Wie man in einem Kommentar auf YouTube lesen kann, ist dies alles mehr als gewollt, setzt sich doch der der Song mit dem Tod von Mieszko Talarczyk auseinander. Talarczyk war Mitglied bei den Grindcorelern Nasum und betrieb zusammen mit Farm das Soundlab Studio. Er gehörte Ende 2004 zu den Opfern der Tsunamikatastrophe, die ihn in Thailand überraschte. Der Song ist somit eine Art später Tribut von seinen Freunden.

“The World Just Stopped”

The Wombats – ‘Let’s Dance To Joy Division’ u.a.

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“A Guide To Love, Loss & Desperation” ist knallbunt. Nicht nur das Coverbild strotzt vor Farben und versteckten Kleinigkeiten, bei The Wombats finden sich eine ganze Reihe Zitate aus der britischen und internationalen Musikkultur.

Das offensichtlichste Beispiel: “Let’s Dance To Joy Division” trägt die Anspielung gleich im Titel. Aber auch in Musik und Text kamen sie um einen kleinen “Love Will Tear Us Apart”-Part nicht rum. Das Video zeigt sich weitestgehend unspektakulär, abgesehen von einer kleinen Verbeugung vor Queen. Wer findet sie?

“Let’s Dance To Joy Division”

Ähnlich gespickt stellt uns das in unansehnlicher Siebziger-Ästhetik versunkene Video zu “Backfire At The Disco” mit jeder Menge Augenzwinkern vor die Frage: “Who’s Bad?” Witzig sind sie in jedem Fall. Das zeigt auch “Kill The Director”, dieses Mal mit Bezügen zum gesamten Bereich der so genannten “rom-coms” (Romantic Comedys): “Notting Hill”, “Bridget Jones”, die britische Serie “EastEnders”. Wer sucht, der findet noch mehr. Augen auf und Ohren gespitzt! Jetzt seid ihr dran.

“Backfire At The Disco”

Kill The Director”

UNKLE – ‘Burn My Shadow’

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Für “Burn My Shadow”, die im Mai erschienene Vorab-Single zu “War Stories”, konnte Workaholic James Lavelle alias UNKLE niemand geringeren als den Sänger der reformierten The Cult, Ian Astbury, als Mitarbeiter hinter den Mikros gewinnen. Neben dem das Album abschließenden Song “When Things Explode” hat Astbury auch hier ein atmosphärisches, düsteres Ambiente in den sowieso famosen Song hineingezaubert.

Diese Düsternis spiegelt sich auch im Video wieder, dass sich wie der Text mit dem bevor stehenden Tod auseinandersetzt. Bleibt also die Frage: Was würdest du tun, wenn du aufwachen würdest und deine letzten fünf Minuten verstreichen? Der Darsteller im Video zu “Burn My Shadow” beantwortet diese Frage mit Panik, zweieinhalb Minuten Panik gefolgt von weiteren zweieinhalb Minuten Resignation. Die traurige Wahrheit ist: Es gibt nichts, was er in so kurzer Zeit gegen das nach durchfeierter Nacht an ihm installierte, mit einem Countdown versehene Gerät tun kann. Durch Zeitlupe zieht das mit Spannung erwartete Ende hin. Und dann? Ian Astburys Stimme liefert uns die Zeile “Oh how I loved you”, Vergangenheitsform, darauf folgt die Entspannung. Oder doch nicht?

“Burn My Shadow”

Bloc Party – ‘Flux’

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Das Video zu der Interims-Single “Flux”, die nicht auf dem aktuellen Album “A Weekend In The City” von Bloc Party enthalten ist, ist eine Hommage an das vorwiegend durch die Godzilla-Filme bekannte Kaiju-Genre. In bester Suitmation-Technik spielt der Clip mit der heute eher als Lo-Fi empfundenen Optik früher Filme aus Japan, in denen Monster durch eine Modelstadt tanzen, die sie dabei in Schutt und Asche legen. Die Band selbst ist in dem Clip nicht zu sehen und steckt angeblich auch nicht in den riesigen Kostümen.

Dennoch trifft das Video die Idee hinter der Single sehr gut. Die Band wollte sich mit der sehr viel elektronischeren Single von der Masse der aus Großbritannien stammenden Rockbands abheben. Das haben sie mit diesem von der Band und ihrem bisherigen Schaffen losgelösten Video in jedem Fall geschafft.

“Flux”

Die Single ist in Deutschland bisher nur als Download erhältlich sowie in einer exklusiven, deutschem Version auf All Areas Volume 88, die unserem aktuellen Heft beiliegt.

Weiter Videos vom aktuellen Album “A Weekend In The City”:

“The Prayer”

“I Still Remember”

Two Gallants – ‘Despite What You’ve Been Told’

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“Lifting the mask from a local clown and feeling down like him”, beschrieb schon der verstorbene Nick Drake 1972 die zwei Gesichter des Spaßmachers an der Straßenecke. Bereits einige Jahre zuvor besangen The Kinks den “Death Of A Clown” mit einem Bier in der Hand. Auch Two Gallants haben sich in ihrem Video zu “Despite What You’ve Been Told” diesem musikhistorisch oft aufgegriffenen Thema gewidmet und zeigen einen gebrochenen Mann, der sich unter Schminke und roter Nase versteckt.

Die beiden Leben des Clowns werden ohne Umschweife zur Sprache gebracht. Zeigt er sich in den eigenen vier Wänden als einsamer Wolf, der seinem Spiegelbild die Frage stellt, was aus seinem Leben geworden ist, versucht er draußen im Tageslicht gute Miene zum bösen Spiel zu machen. “Despite what you’ve been told, I once had a soul”, singt Adam Stephens im Refrain. Worte, die der Clown am liebsten jedem auf der Straße entgegen schreien würde. Natürlich tut er es nicht, sondern macht weiter, wie man es von ihm erwartet. Verschenkt Luftballons an Kinder und lässt sich auslachen. Wahrscheinlich stirbt er irgendwann einsam und verbittert an seinem gebrochenen Herzen. Die Musik dieser Band wäre der perfekte Soundtrack dazu.

“Despite What You’ve Been Told”

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