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»Rockin’ In The Free World«

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Ein Cover des Neil Young-Songs “Rockin’ In The Free World” dürfte von Jack White erstmal weniger überraschend kommen, immerhin coverte er den Klassiker zuletzt bereits für das 50-jährige Jubiläum von „Saturday Night Live“. Dass ihn bei seiner Show am Samstagabend in Tokio Pearl Jam-Frontmann Eddie Vedder unterstützt, dafür umso mehr.

White spielte gerade seine Zugabe mit den White Stripes-Songs „Hypnotize“ und „Seven Nation Army“ und eben dem Neil-Young-Cover, als für letzteres Vedder unerwartet ab dem ersten Refrain auf die Bühne kam. Vedder übernahm die Strophen und brachte mit “There’s only one Jack White” sogar noch eine kurze Zeile des Lobes für seinen Kollegen ein.

Besonders überraschend an dem gemeinsamen Auftritt: Pearl Jam gehen erst im April wieder auf US-Tour, mit Vedder war im Vorfeld durch etwa gemeinsames Tour-Routing also nicht unbedingt zu rechnen.

White spielte heute nochmal in Tokio, bevor er die Tour zu seinem Guerilla-Album “No Name” im April in den USA weiterführt. Auf der Tour hatte er zuletzt mit veränderten Songzeilen gegen seinen Nemesis Donald Trump und dessen Berater Elon Musk ausgeteilt – und das nicht zum ersten Mal.

Mit The White Stripes kündigte er kürzlich eine Neuauflage ihres fünften Albums “Get Behind Me Satan” zum 20-jährigen Jubiläum an, die Demos, alternative Studioaufnahmen und Live-Versionen enthält.

Keine überteuerten Tickets

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Auf seinem Blog “Neil Young Archive” erklärt Neil Young, was ihn dazu bewegt hat, den Verkauf von überteuerten Platintickets auf seinen zukünftigen Touren zu verbieten: “Mein Management und mein Agent haben immer versucht, mir auf Tour den Rücken zu decken und die besten Angebote zu machen”, so der Singer/Songwriter. “Sie haben versucht, mich und die Fans vor Schwarzhändlern zu schützen, die die besten Tickets kaufen und sie für ihren eigenen Profit zu enormen Preisen weiterverkaufen. Die hochpreisigen Platin-Tickets von Ticketmaster wurden in den Gebieten eingeführt, in denen die Scalper die meisten Tickets versuchten weiterzuverkaufen. Das Geld ging an mich. Das hat sich nicht richtig angefühlt.”

Young akzeptiert dafür auch, dass dies den Schwarzmarkt weiter begünstigen könnte: “Ich habe beschlossen, die Leute das regeln zu lassen. Kauft schnell, wenn die Tickets herauskommen, oder die Tickets werden auf dem Sekundärmarkt viel mehr kosten.” Inspiriert wurde Young von The Cure-Frontmann Robert Smith: Dieser geht bereits seit 2023 gegen die dynamische Preisgestaltung von Ticketmaster vor. Diese wird aktuell noch primär in den USA eingesetzt und passt den Ticketpreis von besonders beliebten Tickets je nach Angebot und Nachfrage an. Entsprechend wurden etwa Tickets von Touren von Bruce Springsteen oder Taylor Swift für teils mehrere Tausend Dollar angeboten und als “Platin-Ticket” deklariert.

Im vergangenen Jahr äußerte sich Smith zuletzt gegenüber der London Times zu der Thematik und sagte, dass der Verkauf “von Gier getrieben” sei. Weiter erläuterte er: “Wir haben die dynamische Preisgestaltung nicht zugelassen, weil es ein Betrug ist, der verschwinden würde, wenn jeder Künstler sagen würde: ‘Ich will das nicht!’ Aber die meisten Künstler verstecken sich hinter ihrem Management. ‘Oh, wir wussten davon nichts’, sagen sie. Sie wissen es aber alle. Wenn sie sagen, sie wüssten es nicht, sind sie entweder verdammt dumm oder sie lügen.”

Neil Young hatte im Februar zuletzt eine Europatour angekündigt, die ihn gemeinsam mit seiner neuen Backing-Band The Chrome Hearts auch für drei Shows nach Deutschland führt. Tickets für die Konzerte sind bereits im allgemeinen Vorverkauf erhältlich.

Live: Neil Young & The Chrome Hearts

30.06. Brüssel – Royal Palace
01.07. Groningen – Voormalige Drafbaan Stadspark
03.07. Berlin – Waldbühne
04.07. Mönchengladbach – SparkassenPark
08.07. Stuttgart – Cannstatter Wasen

»Unmirrored Gaze«

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Tics aus Köln haben eine Seven-Inch mit drei neuen Songs bei Thomas Götz’ Label Tomatenplatten veröffentlicht. Die neuen Songs stellen die Nachfolge-Veröffentlichung ihres aktuellen Albums „Flash Language“ dar und erweitern das nervös-frickelige Universum der Band um einige Akzente und Melodien von 90er-Dischord-Bands. Ansonsten spielen sich die drei Songs meist irgendwo zwischen Les Savy Fav und Hot Snakes ab.

Aufgenommen wurden die EP “Unmirrored Gaze” in zwei Tagen mit Labelchef und Beatsteaks-Drummer Götz selbst. Gemischt hat Olaf Opal, der für “Please” erstmals seit “Smack Smash” (2004) Moses Schneider als Produzent eines Beatsteaks-Albums hinter den Reglern ablöste.

Bestellen kann man die EP über Bandcamp.

»Eklatant heuchlerisch«

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“Ich bin nicht profan, um profan zu sein”, ging Grace in einem Interview mit der Rolling Stones nun auf die Kritik ein. “Ich sage nicht einfach ‘Schwanz’, um ‘Schwanz’ zu sagen, sondern ich stelle eine simple Frage: Wenn ihr euren Gott mit männlichen Pronomen ansprecht, aber euch weigert, das Gleiche bei einer Transgender-Person zu tun, dann ist das einfach verrückt”, so die selbst transgeschlechtliche Singer/Songwriterin. “Das ist so eklatant heuchlerisch. Man kann die Existenz Gottes nicht mit Biologie oder Chromosomen beweisen, wenn also in diesen Fällen ständig mit Wissenschaft argumentiert wird, dann bleiben wir doch dabei: Dann existiert dein Gott nicht.”

Klarer Protest-Song

Sie sagte außerdem, dass sie die Songauswahl im Vorhinein mit Sanders’ Team abgesprochen hätte, und dass der Song aktuell extreme Relevanz habe: “Er mag ein wenig profan sein, aber von allen Songs, die ich gespielt habe, war es dieser, mit dem alle sofort räsoniert haben. Es ist ganz klar ein Protest-Song und ich weiß nicht, was diese Veranstaltung sonst gewesen sein soll, wenn nicht eine Protestveranstaltung. Der Song hat eine gute Energie, von der ich glaube, dass sie der verdammten Rechten fehlt, weil ihre Musik scheiße ist, und alles, was sie haben, sind Wichser wie Russell Brand – und der ist verdammt langweilig.”

Zuvor hatten bereits etwa The Armed als Opener für Bernie Sanders gespielt. In öffentlichen Räumen finden bei diesen Rallys – neben den Konzerten – Diskussionen und Krisengespräche zur aktuellen politischen Lage statt. 

Musikwelt gegen Trump und Vance

Auch sonst stellt sich die Kreativbranche gegen die neue US-Administration quer. Jack White änderte kürzlich einige Textzeilen für offene Kritik an Trump und holte auch gegen den “besonderen Regierungsangestellten” Elon Musk aus. White war nicht der erste Musiker, der seine Songtexte mit so einer Kritik versah: Green Day änderten beispielsweise den Text von “American Idiot” um und verspotteten so Vizepräsident JD Vance auf einem ihrer Konzerte oder stellten eine Maske mit Trump-Konterfeit zur Schau.

Generell reagierte die Musikwelt zuletzt immer häufiger auf die politische Situation in den Vereinigten Staaten, unter anderem gaben Musiker:innen Statements zum Eklat im Weißen Haus ab.

Soundtrack mit Motörhead, Turnstile, H2O & mehr

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Nachdem in 2020 bereits die ersten beiden Teile der legendären  Skateboard-Videospiele eine Neuauflage bekommen hatten, ziehen Teil 3 und 4 im Juni diesen Jahres nach. Enthalten sind neben den klassischen Inhalten in frischer Optik neue Skater, neue Tricks, neue Parks, ein plattformübergreifender Online-Multiplayer für bis zu acht Skater – und eben ein erweiterter Soundtrack. Die musikalische Untermalung ist mindestens so kultig wie das Game selbst: “Als ich ein Spiel machen konnte, wollte ich die Kultur repräsentieren. Und ich wollte vor allem alle Aspekte davon haben, Musik mit eingeschlossen”, so die namensgebende Skate-Legende Tony Hawk in einem Podcast mit Keanu Reeves zuletzt dazu.

Songs von etwa BodyjarCKYRollins BandMotörheadRamonesAdolescentsHot Water Music, JFA, System Of A DownSex PistolsFlogging Molly oder AC/DC sind untrennbar mit den beiden Teilen verbunden.

Das Phänomen “Pro-Skater” versteht sich auch nach über 25 Jahren meisterhaft darauf, Skateboarding, Musik und Videospiele zu verbinden und bringt deshalb neben technischen auch musikalische Updates mit: Unter den bereits in einer Playlist veröffentlichen Songs befinden sich neben den damaligen Songs von “Ace Of Spades” von Motörhead oder CKYs “96 Quite Bitter Beings” auch einige neue Tracks. Darunter etwa Denzel Currys “Ultimate”, Run The Jewels‘ “Yankee And The Brave”, Turnstiles “Real Thing”, Kendrick Lamars “Collard Greens” und “King Of The Beach” von Wavves.

Doku angekündigt

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Was ist ein musikalisches Großereignis heute noch ohne eine dazu passende Dokumentation? Die mit Spannung erwartete Oasis-Reunion, soll jetzt auch in einem Film festgehalten werden, das wurde in einer Pressemitteilung (via Rolling Stone) der Band bestätigt. Die Produktion der Doku, die aktuell unter dem Namen „Oasis Live ’25“ gehandelt wird, soll “Peaky Blinders”-Regisseur Steven Knight übernehmen. Regie sollen Dylan Southern und Will Lovelace führen. Das Duo hat schon mit der Realisierung der LCD Soundsystem-Doku „Shut Up And Play The Hits“ bereits Erfahrung im Konzertfilm-Geschäft.

„Oasis Live ’25“ solle weiter von den Magna Studios produziert werden. Die in London, New York und LA ansässige Produktionsfirma ist spezialisiert auf Non-Fiction und Musikvideos. Ein Veröffentlichungsdatum für die Doku gibt es bisher nicht. Im Vorfeld gab es bereits einen Kampf um die Rechte für die Verfilmung der Reunion seitens der großen Streaming-Anbieter Netflix, Amazon und Apple TV. Liam Gallagher hatte die Gerüchte um einen Film im Oktober noch mit den Worten “We’re not doing 1” verneint.

Line-up soll feststehen

Erst vor zwei Tagen wurde die Gerüchteküche erneut zum Brodeln gebracht. Dieses Mal ging es um das vermeintliche Band-Line-up für die Tour. Am Bass soll Andy Bell wieder mit dabei sein. Außerdem wird das Gründungsmitglied Paul “Bonehead” Arthurs an der Gitarre erwartet. Als Schlagzeuger wird Joey Waronker erwartet, der als einziger nicht aus dem UK stammt und bereits für Beck, R.E.M. und Roger Waters an den Drums saß. Der vermeintlichen Enthüllung erteilte Liam natürlich schon eine angepisste Absage und verriet das angeblich richtige Line-up – das allerdings nur aus Drummern bestehen soll.

Tourstart der ersten Oasis-Tour seit Auflösung 2009 ist am 4. Juli in Wales. Insgesamt 41 Shows spielen die Band bis Ende November im UK, Irland, den USA, Japan, Südkorea, Australien, Argentinien, Chile und Brasilien. Bis auf ein Konzert in Australien sind alle davon ausverkauft.

Live: Oasis 2025

04.07.2025 Cardiff – Principality Stadium (ausverkauft)
05.07.2025 Cardiff – Principality Stadium (ausverkauft)
11.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
12.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
16.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
19.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
20.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
25.07.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
26.07.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
30.07.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
02.08.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
03.08.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
08.08.2025 Edinburgh – Scottish Gas Murrayfield Stadium (ausverkauft)
09.08.2025 Edinburgh – Scottish Gas Murrayfield Stadium (ausverkauft)
12.08.2025 Edinburgh – Scottish Gas Murrayfield Stadium (ausverkauft)
16.08.2025 Dublin – Croke Park (ausverkauft)
17.08.2025 Dublin – Croke Park (ausverkauft)
24.08.2025 Toronto, ON – Rogers Stadium (ausverkauft)
25.08.2025 Toronto, ON – Rogers Stadium (ausverkauft)
28.08.2025 Chicago, IL – Soldier Field (ausverkauft)
31.08.2025 East Rutherford, NJ – MetLife Stadium (ausverkauft)
01.09.2025 East Rutherford, NJ – MetLife Stadium (ausverkauft)
06.09.2025 Los Angeles, CA – Rose Bowl Stadium (ausverkauft)
07.09.2025 Los Angeles, CA – Rose Bowl Stadium (ausverkauft)
12.09.2025 Mexico City, MX – Estadio GNP Seguros (ausverkauft)
13.09.2025 Mexico City, MX – Estadio GNP Seguros (ausverkauft)
27.09.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
28.09.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
21.10.2025 Goyang – Goyang Stadium (ausverkauft)
25.10.2025 Tokyo – Tokyo Dome (ausverkauft)
26.10.2025 Tokyo – Tokyo Dome (ausverkauft)
31.10.2025 Melbourne – Marvel Stadium (ausverkauft)
01.11.2025 Melbourne – Marvel Stadium (ausverkauft)
04.11.2025 Melbourne – Marvel Stadium
07.11.2025 Sydney – Accor Stadium (ausverkauft)
08.11.2025 Sydney – Accor Stadium (ausverkauft)
15.11.2025 Buenos Aires – Estadio River Plate (ausverkauft)
16.11.2025 Buenos Aires – Estadio River Plate (ausverkauft)
19.11.2025 Santiago – Estadio Nacional (ausverkauft)
22.11.2025 São Paulo – Estadio MorumBIS (ausverkauft)
23.11.2025 São Paulo – Estadio MorumBIS (ausverkauft)

Unter der Haut

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Fidlar-Tattoos haben nicht nur alle Mitglieder der kalifornischen Garagepunks, sondern auch haufenweise ihrer Fans, die sich liebevoll Fidiots nennen. Mit dem neuen Song “New Tattoo” widmen Fidlar denen nun einen Song bzw. ein Video. Im begleitenden Clip sieht man nämlich eigentlich nur etliche eingesendete Bandtattoos auf der Haut von Fans, im bittersüßen Song selbst singt Frontmann Zac Carper schließlich darüber, sich nach einer Trennung ein neues Tattoo spendiert zu haben, um über die verflossene Liebe hinwegzukommen.

“New Tattoo” ist zusammen mit einer schleppenden Demo-Version von “Change” Teil einer heute erschienen Deluxe-Version des aktuellen Albums “Surviving The Dream”. So richtig Deluxe ist die allerdings nicht, da sie nur diese beiden neuen Songs enthält.

Mit “Surviving The Dream” – ihrem ersten Album als Trio – gingen Fidlar in mehrfacher Hinsicht zurück zu ihren Wurzeln: zum einen veröffentlichten sie die Platte komplett unabhängig, zum anderen klingt ihr verkaterter Dissonanz-Surf-Punk so ungezügelt wie zu Zeiten ihres Debüts. Das überzeugte auch uns – daher landete die Platte auf Platz 27 in unserer Bestenliste zu den 50 besten Alben im Jahr 2024.

Mit dem neuen Album und DIY-Spirit im Rücken, geht es für Fidlar diesen Sommer auch endlich wieder nach Europa. Zwar nur für einige Festivalshows, etwa beim Jera On Air, dem Ruhrpott Rodeo und dem Vainstream, aber es werden immerhin ihre ersten Konzerte in Deutschland seit sechs Jahren werden.

Die Alben der Woche

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Album der Woche: Coheed And Cambria – “Vaxis Act III: The Father Of Make Believe”

Coheed And Cambria 2018 (Foto: Jimmy Fontaine) Kopie
Foto: Jimmy Fontaine

60 Minuten echte Gefühle: Auch auf ihrem elften Album ziehen Coheed And Cambria allerlei musikalische Versatzstücke aus dem Hut. Die Band bespielt intensiv das Spektrum zwischen Akustikballade und Prog Metal. Die musikalische Midlife-Crisis haben sie mit Bravour gemeistert: Genug Altes für ein Gefühl von Zuhause, genug Neues, um interessant zu bleiben.

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Steven Wilson – “The Overview”

Steven Wilson The Overview Album Cover

Steven Wilsons achtes Album ist sein bisher wagemutigstes: Mit seinem 42-minütigen Werk, das nur aus den zwei Titeln “Objects Outlive Us” und “The Overview” besteht, kehrt er zur expansiven, progressiven Musik zurück. Es ist vom Overview-Effekt inspiriert, den man erlebt, wenn vom All auf die Erde blickt.

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Courting – “Lust For Life, Or: How To Thread The Needle And Come Out The Other Side To Tell The Story”

Cover Lust For Life Courting

Mit ihrem ungezügelten Debüt spielten sie einst im Lager von Black Midi, zwei Alben später liebäugeln Courting eher mit den Strokes und den Libertines. Sie haben mit ihrem dritten Album eine solide Hommage an den Indierock der 00er Jahre geschaffen – inklusive elektronischer Fährten, Geigen und Industrial-Wave-Wurmlöchern.

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Red Fang – “Deep Cuts”

Red Fang Deep Cuts Cover

Red Fang haben einen Hang zu schrägen Ideen und Mut zur Hässlichkeit. Will man von so einer Band eine 90-minütige Platte mit Ausschussware? Man will. Leicht macht es einem “Deep Cuts” dennoch nicht. Die 26 Songs aus fast 20 Jahre sind unter anderem bereits bekannte Bonustracks, Proberaum- und Heimdemos und frühe Singles.

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Throwing Muses – “Moonlight Concessions”

Throwing Muses Moonlight Concessions Cover

Throwing Muses sind Ikonen des Alternative Rock, Überlebende, als solche aber offenbar mit einer Gelassenheit gesegnet, die der Musik nicht immer guttut. Wären da nicht “Summer Of Love”, “You’re Clouds” oder das an alte Großtaten erinnernde “Albatross”, man hätte es mit der ersten misslungenen Platte in 44 Jahren zu tun.

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Cleopatrick – “Fake Moon”

Cleopatrick - Fake Moon

Die zwei Kanadier hinter Cleopatrick haben sich für ihr zweites Studioalbum ein besonderes Stilmittel ausgesucht, was vor allem Game-Boy-Freund:innen begeistern sollte. Der Großteil der Songs klingt nämlich, als wären sie für oder mit einer Retro-Spielekonsole entwickelt worden. Wie bisher bleibt es bei Cleopatrick textlich kryptisch, aber melodisch-grungy.

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Clipping – “Dead Channel Sky”

Clipping Dead Channel Sky Cover

Wer heute noch keinen Kaffee hatte, braucht ihn dank Clipping auch nicht. Das Album des HipHop-Trios aus LA braucht genau das 51-sekündige Intro, um von 0 auf 100 zur Bestform aufzulaufen. Hyperaktiv flackern Cyber-Punk-Synthesizer zwischen den Raps von Daveed Diggs hin und her und sorgen für elektrisierende Noise-Elemente.

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Messer – “Die Unerhörten”

Messer Die Unerhörten Cover

15 Jahre Messer – das Bestehen wird mit einem Mix aus B-Seiten, Outtakes, Demos und Kooperationen, die die Entwicklung der Band dokumentieren, sowie neuen Songs gefeiert. Eindringliche Melodien treffen auf schlackernde Drums, darüber Geschichten der Ohnmacht. Messer machen die Energie hörbar, die sie damals wie heute antreibt

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Derya Yildrim & Grup Simsek – “Yarin Yoksa”

Derya Yıldırım & Grup Şimşek liefern ein hervorragendes Beispiel dafür, wie verschiedene Kulturen in einem Sound zusammenkommen können, ohne ihren jeweiligen Charakter zu verlieren. Neben den teils traditionellen Instrumenten und Einflüssen gibt es immer wieder moderne Psychedelic-Momente und leichte Disco-Grooves.

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Bambara – “Birthmarks”

bambara birthmarks cover

Die Post-Punk-Band aus Athens, Georgia stellt mit ihrem fünften Album eine weitere Ode an die Dunkelheit vor. Wie zuvor bewegen sich Bambara textlich wieder nah am Abgrund. Düsterer Sprechgesang und monotone Post-Punk-Basslines werden dieses Mal durch Darkwave-artige Synthies verstärkt. David Lynch hätte es gemocht.

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Som – “Let The Light In”

som let the light in cover

Selten gehen Schönheit und Brutalität so harmonisch Hand in Hand, wie bei Som. Die sanfte Stimme von Will Benoit geht in der Regel trotz der dichten Shoegaze-Soundstrukturen, die mit schweren Post-Metal-Elementen bestückt werden, nicht unter. Dieses Mal schleppen sich die Songs jedoch nur so eben über die Zielgerade.

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Texte von Fee Briesemeister und Nele Marggraf

Aktivitäten angedeutet

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Am Montag gründeten Radiohead eine Limited Liability Partnership – vergleichbar mit einer deutschen Kommanditgesellschaft – mit dem Namen RHEUK25. Das ermöglicht der Band geschäftliche Angelegenheiten unabhängig zu betreiben, ohne auf Plattenfirmen und externe Unternehmen angewiesen zu sein. Was genau der rechtliche Schritt bedeutet, teilte die Band bislang nicht mit, aber bereits in der Vergangenheit nutzten Radiohead LLPs, um Platten zu veröffentlichen.

Konkret wurde für ihr bislang letztes Album „A Moon Shaped Pool“ von 2016 die LLP Dawn Chorus von Thom Yorke, Jonny Greenwood, Colin Greenwood, Ed O’Brien und Philip Selway registriert. Ebenso wurden Personengesellschaften 2021 für die Reissue „Kid A Mnesia“ und dem Debütalbum von The Smile gegründet.

Radiohead arbeiten seit ihrer Trennung EMI/Parlophone 2003 größtenteils unabhängig. Im Anschluss wurde “In Rainbows” (2007) etwa im “Pay What You Want“-Format über die bandeigene Webseite vertrieben. Seitdem erschienen die physischen Veröffentlichungen ihrer Alben über XL Recordings.

Denkbar wäre mit der neuen Gesellschaft eine Neuauflage von “The Bends” (1995), das gestern 30 Jahre alt wurde. Ein neues Album gilt nach den neuerlichen Aussagen von Sänger und Gitarrist Thom Yorke und seinen Nebenprojekten mit The Smile sowie als Duo mit Produzent Mark Pritchard als eher unwahrscheinlich. Demnach gebe er einen „Scheißdreck“ darauf, ob die Fans eine Rückkehr von Radiohead wollen. Trotzdem probte die Band im September 2024 seit längerem wieder zusammen, wenn auch die einzelnen Mitglieder durch ihre individuellen Projekte eine Reunion in diesem Jahr ausgeschlossen haben – so zumindest Jonny Greenwood.

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