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Neues Album mit Mark Pritchard angekündigt

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“Tall Tales” ist nicht die erste Zusammenarbeit zwischen Mark Pritchard & Thom Yorke. Bereits 2016 gab es einen gemeinsamen Song der beiden auf Pritchards Soloalbum “Under The Sun”. Zudem hatte Pritchard in der Vergangenheit Remixe für Radiohead angefertigt.

Nun haben sie ihre Zusammenarbeit intensiviert. Mit “Back In The Game” gab es vor knapp vier Wochen einen ersten Song des Duos zu hören, zur Ankündigung von “Tall Tales” folgt nun mit “This Conversation Is Missing Your Voice” der zweite Song aus ihrem gemeinsamen Album.

Die Arbeitsteilung des Duos scheint dabei klar zu sein: Pritchard schraubt die Beats und Instrumentals zusammen, Yorke singt dazu in seiner unnachahmlichen Art und Weise. Dass das Ergebnis ihrer musikalischen Gemeinschaftsarbeit nun auf Warp eine Heimat findet, passt bestens zu den beiden bisher veröffentlichten Songs von Mark Pritchard & Thom Yorke.

Inoffizielles drittes Bandmitglied ist Regisseur und Visual Artist Jonathan Zawada. Der hat nicht nur die beiden Videos zu “Back In The Game” und “This Conversation Is Missing Your Voice” inszeniert sowie das Albumcover von “Tall Tales” entworfen, er hat auch einen ganzen Film zum Album inszeniert, der rund um die Veröffentlichung in ausgewählten Kinos zu sehen sein wird. Ob auch Kinos in Deutschland dabei sein werden, steht bislang nicht fest.

“Back In The Game” ist aktuell bereits Bestandteil der Setlist auf Thom Yorkes Tour durch Australien, dazu veröffentlichte Yorke auch ein Livevideo. Zuletzt hatte der umtriebige Yorke 2024 mit “Wall Of Eyes” und “Cutouts” gleich zwei Alben mit seiner Band The Smile veröffentlicht, zu der auch Radiohead-Gitarrist Jonny Greenwood gehört. “Cutouts” konnte sich auch hoch platzieren in unserer Liste mit den 50 besten Alben des Jahres 2024.

Mark Pritchard & Thom Yorke – “Tall Tales”

Mark Pritchard & Thom Yorke Tall Tales Cover

01. “A Fake In A Faker’s World”
02. “Ice Shelf”
03. “Bugging Out Again”
04. “Back in the Game”
05. “White Cliffs”
06. “The Spirit”
07. “Gangsters”
08. “This Conversation is Missing Your Voice”
09. “Tall Tales”
10. “Happy Days”
11. “The Men Who Dance In Stags’ Heads”
12. “Wandering Genie”

Keine festen Strukturen

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Markus Brengartner und Frank Otto von Yass sind in der Untergrundszene längst keine Unbekannten: Die (Ex-)Mitglieder von Kurt, Ten Volt Shock und Maulgruppe bringen im Juni ihr inzwischen drittes Album raus. Darauf interpretieren sie die Präzision und die hypnotisch-mechanische Monotonie von Kraftwerk neu und lassen Elementen aus Post-Punk, Noise, Kraut und pulsierenden Synth-Loops verschmelzen. Heute erscheint ihre neue Single “Got Hurt” inklusive Musikvideo.

“Meistens beenden wir unsere Live-Sets mit ‘Got Hurt'”, so die Band zur Single. “Am Ende des Songs verschmelzen alle Synth-Sounds miteinander, man schließt automatisch die Augen, bleibt im Rhythmus und baut die Dynamik instinktiv auf. Es gibt keine festen Strukturen, es bietet also den perfekten Raum für Improvisationen. Die Sounds sind eher zufällig und intuitiv entstanden.”

Das Album erscheint am 6. Juni und ist bei Crazysane vorbestellbar.

Yass – “Feel Safe”

Yass - Feel Safe Cover (Foto: Crazysane)

01. “In The Basement”
02. “Got Hurt”
03. “Suit”
04. “NoBot”
05. “Pulse”
06. “T.I.V.”
07. “City Lights”
08. “Feel Safe”

Neues Soloalbum angekündigt

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“Get Sunk” heißt das zweite Soloalbum von The National-Frontmann Matt Berninger und erscheint am 30. Mai via Book/Concord. Es kann bereits vorbestellt werden. Für sein neues Album hat Berninger mit dem Grammy-prämierten Produzenten Sean O’Brien zusammengearbeitet, der nicht nur an der Produktion, sondern auch am Songwriting beteiligt war. Für vereinzelte Songs hat sich Berninger außerdem weitere Unterstützung ins Studio eingeladen: Unter anderem Meg Duffy (Hand Habits), Julia Laws (Ronboy) und Kyle Resnick, der seit einigen Jahren bereits als Live-Mitglied von The National fungiert, sind auf “Get Sunk” zu hören.

Wie auch die Musik seiner langjährigen Band, zeigen sich auch Berningers Solosongs stark introspektiv, er selbst sagt: “Unsere Herzen sind wie alte Brunnen, die mit Pfennigen und Würmern gefüllt sind. Ich kann nicht widerstehen, auf den Grund meines Herzens hinabzusteigen, um zu sehen, was dort noch ist. Aber manchmal kann man auch stecken bleiben.”

Mit der Albumankündigung kündigt Berninger zudem eine umfassende Tour durch Nordamerika und Europa an, die auch eine Show in Deutschland beinhaltet: Am 3. September spielt Berninger in Berlin. Der Vorverkauf für Mitglieder des The-National-Fanclubs beginnt ab sofort, der allgemeine Vorverkauf am 14. März um 10 Uhr. Für viele der Shows sollen außerdem VIP-Pakete angeboten werden, die Zugang zum Soundcheck beinhalten.

Im Oktober 2020 hatte Matt Berninger mit “Serpentine Prison” sein Solodebüt veröffentlicht. Mit The National war er dagegen in den vergangenen Jahren umtriebig: 2023 veröffentlichten sie die beiden Alben “First Two Pages Of Frankenstein” und “Laugh Track”, im vergangenen Jahr folgte das Livealbum “Rome (Live)”.

Live: Matt Berninger

03.09. Berlin – Huxleys

Matt Berninger – “Get Sunk”

Matt Berninger - Get Sunk

01. “Inland Ocean”
02. “No Love”
03. “Bonnet of Pins”
04. “Frozen Oranges”
05. “Breaking Into Acting” (feat. Hand Habits)
06. “Nowhere Special”
07. “Little by Little”
08. “Junk”
09. “Silver Jeep” (feat. Ronboy)
10. “Times of Difficulty”

Boss-Energy

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Das Londoner Alt-Rock-Duo Nova Twins hat sein drittes Album „Parasites & Butterflies“ für Ende August angekündigt. Die zweite Single „Soprano“ ist eine Pop- und R&B-geladene Rap-Rock-Hymne mit einer dicken Ladung Female-Empowerment.

Die Band selbst schreibt dazu: „Es geht darum, die Macht der Frauen zu feiern, besonders wenn wir uns zusammenschließen. In der Branche werden wir oft gegeneinander ausgespielt und die Stimmen der Frauen werden weltweit zum Schweigen gebracht. Aber wir schreien trotzdem von den Dächern. Wir haben ‘Soprano’ geschrieben, um Boss-Energy zu verbreiten. Sing es mit deiner besten Freundin.“

 

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Nova Twins haben sich unter anderem als Support von Größen wie den Foo Fighters, Muse und Bring Me The Horizon etablieren können. Mit Letzteren haben sie auch einen gemeinsamen Song auf dem 2020 erschienenen Album „Post Human: Survival Horror“. Außerdem hat das Duo einen großen Fan in Elton John gefunden, der Nova Twins kurz vor deren Glastonbury-Performance zu einer seiner Lieblingsbands der Ausgabe von 2023 kürte.

Mit „Parasites & Butterflies“, was am 29. August via Marshall erscheinen soll und bereits vorbestellt werden kann, gehen Nova Twins ab September auf Headline-Tour. Dabei wird es drei Konzerte in Deutschland, eins in Österreich und eins in der Schweiz geben. Im März/April sind sie noch als Support für Lenny Kravitz unterwegs und in Berlin, Düsseldorf und Mannheim zu sehen.

Nova Twins – “Parasites & Butterflies”

nova twins parasites butterflies cover

01. “Glory”
02. “Piranha”
03. “Monsters”
04. “Soprano”
05. “Drip”
06. “N.O.V.A”
07. “Sandman”
08. “Hummingbird”
09. “Parallel Universe”
10. “Hide & Seek”
11. “Hurricane”
12. “Black Roses”

Live: Nova Twins

Support von Lenny Kravitz:
14.03.2025 – Berlin- Uber Arena
16.03.2025 – Düsseldorf – PSD Dome
17.03.2025 – Mannheim- SAP Arena

Headline-Tour:
21.09.2025 Kölm – Luxor
22.09.2025 Berlin – Frannz Club
26.10.2025 München – Strom
27.10.2025 Wien – Flex
29.10.2025 Zürich – Komplex Klub

Ramones-Klassiker werden neuinterpretiert

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Magnetic Eye Records haben sich mit ihrer Redux-Reihe längst einen Namen gemacht: Das Label bringt Tribute-Alben von Klassikern wie AC/DCs “Back In Black” Black Sabbath’s “Vol. 4” oder zuletzt Soundgardens “Superunknown” heraus. Vornehmlich sind die Platten besetzt mit Bands aus der Stoner/Doom- und Heavy-Rock-Szene. Jetzt kündigen sie sowohl das Debütalbum als auch ein Best-of der Ramones in der neuinterpretierten Redux-Version an. Konzipiert und kuratiert werden die Alben von Produzent Marc Urselli:

“Die Ramones waren nicht nur eine Band, sie waren eine musikalische Revolution, die die etablierten Normen der Popmusik infrage stellte. Noch Jahrzehnte nach ihrer Gründung hallt die Wirkung ihrer Arbeit in Akkorden neuer Generationen nach. Ihre Musik ist und bleibt zeitlos und steht für die immense Kraft von Einfachheit und Authentizität. Als (Mit-)Begründer des Punk haben die Ramones nicht nur ein ganzes Genre geprägt, sondern auch das Wesen des Rock ‘n’ Roll neu definiert – ein roher, unverfälschter Ausdruck von Rebellion und Individualität”, so der Produzent via Kickstarter.

 

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“Die Ramones sind eine der beliebtesten Bands der Welt, die Hingabe zu ihrer Musik kennt keine Grenzen innerhalb Musikgenres, Alter, Klasse oder Nationalität”, fährt Urselli fort. “Während der Entstehung dieses Albums erwähnte ich zufällig in einem Gespräch mit dem versierten Jazz-Bassisten Tony Scherr nach einem Konzert im Birdland, dass ich ein Ramones-Tribute mit mehreren Künstler:innen produziere. Tonys Augen leuchteten sofort auf und er schwärmte davon, wie sehr er die Ramones und ihre Songs liebt. Man würde einen berühmten Jazzmusiker vielleicht nicht direkt als Punk-Enthusiasten einschätzen, aber genau das ist eben der Beweis für die Bedeutung der Ramones in der Musikwelt und wie weitreichend sie bis heute ist.”

Bislang wurde keine Tracklist veröffentlicht, Magnetic Eye hat aber bereits einige Künstler:innen bestätigt. Der Release ist für Anfang Juni geplant, das Label braucht aber wohl noch Unterstützung bei der Umsetzung. Das Projekt kann auf Kickstarter unterstützt werden.

Beteiligte: “Ramones Redux” und “Best Of Ramones Redux”

Altareth feat. Vanderwolf
Arthur Brown & Blöthar the Berserker of Gwar
Boots Electric (feat. Jesse Hughes & Rex Roulette from Eagles of Death Metal) mit Wayne Kramer
Daníel Hjálmtýsson & Mortiis
David J (Bauhaus) & Paul Wallfisch (Swans, Botanica)
Deathchant
Delrei feat. Brian Chase (Yeah Yeah Yeahs) & Kid Congo Powers
Destructo Disk & Timo Ellis (Netherlands)
Domkraft, Ulf Cederlund (Entombed), Justin Goins and Tommy Southard (Solace)
Duel
Glerakur & Andromeda Anarchia (Folterkammer)
Imperial Triumphant & Kilter
Impostor Cult & Amy Tung Barrysmith (Year of the Cobra)
Kayo Dot & Ihsahn (Emperor)
King Potenaz & Nefariant
Mondo Generator
Napalm Death & Thurston Moore
Restless Spirit & Jeff Matz (High on Fire)
So Hideous & Gary Lucas (Captain Beefheart, Jeff Buckley)
Tammy Faye Starlite feat. Chris Enriquez (Spotlights)
Ufomammut & Bent Sæther (Motorpsycho)
Vicki Peterson (The Bangles) feat. John Cowsill & Jonny Polonsky
Venamoris  With Eicca Toppinen (Apocalytpica)
Voivod & JG Thirlwell
Volume
Zapato 3, Toxic Tito & Rudy La Scala
Zeni Geva & Andreas Bajer (Besvärjelsen)

Anwalt will Sammelklage gegen Tool einreichen

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Mit “zwei einzigartigen Headlinesets” wurde das “Tool Live In The Sand”-Festival beworben, das am vergangenen Wochenende in der Dominikanischen Republik abgehalten wurde. Die Setlist von beiden Auftritten der Prog-Metal-Größen zeigte dann allerdings einige Überschneidungen: Knapp die Hälfte der Songs (“Fear Inoculum”, “Rosetta Stoned”, “Pneuma” und “Jambi”) der sowieso schon nur zehn Songs umfassenden Setlist war gleich – und das zweite Konzert endete wohl früher als geplant. Die Fans reagierten mit Wut und Unverständnis, buhten die Band während ihres Sets zwischenzeitlich sogar aus oder klebten Zettel mit der Aufschrift “Fuck MJK” an ihre Hotelbalkons.

Der Frust der Anwesenden geht nun sogar so weit, dass offenbar US-Anwalt und Tool-Fan Stas F. Rusek via Facebook dazu aufruft, eine Sammelklage gegen die Band einzureichen und eine Entschädigung wegen Vertragsbruch zu fordern, da die Fans schließlich zwischen 4000 und 10.000 US-Dollar für “zwei einzigartigen Headlinesets” gezahlt hätten. Rusek gab an selbst auf dem Festival gewesen zu sein. Die Band hat auf die Anschuldigungen und die mögliche Klage bislang nicht reagiert.

Anwalt sucht Mandanten für Sammeklage gegen Tool (Screenshot: Facebook)
Anwalt sucht Mandanten für Sammelklage gegen Tool (Screenshot: Facebook)

Neben Tool selbst spielten auch Mastodonerstmals ohne Brent HindsCoheed And Cambria und Primus bei dem Festival. Ab Ende der Woche stehen für Tool weitere Shows an, bis Ende des Monats spielen sie ihre erste Headlinetour durch Lateinamerika.

Winter-Tour angekündigt

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Schon seit einigen Jahren kommen die kanadischen Hardrocker Danko Jones im Herbst/Winter nach Deutschland. Dieses Jahr im November und Dezember für jeweils eine Show in Osnabrück, Mannheim, München, Köln, Berlin und Hamburg. Tickets gibt es im Eventim Presale ab morgen um 10 Uhr für 48 Stunden. Der allgemeine Vorverkauf startet dann am Freitag um 10 Uhr.

Die Tour trägt den Titel “Is What You Need”. Ob das auch der Titel eines neuen Albums von Danko Jones sein wird, steht bislang noch aus. Ihr aktuelles Album “Electric Sounds” erschien 2023. Nur selten hat die Band um Chef und “Me, Myself and I”-Rocker Danko mehr als zwei Jahre zwischen zwei Alben vergehen lassen.

Danko Jones unterschreiben bei neuem Label

Fest steht immerhin schon, dass die Kanadier mit Perception (gehört zu Reigning Phoenix Music) ein neues Label gefunden haben, bei dem am 4. April ihre erste Musik dort erscheinen soll. “Wir zählen bereits die Tage, bis auch ihr endlich unser zwölftes Album zu hören bekommt und wir die neuen Songs für euch spielen können”, heißt es seitens der Band zur Unterschrift bei Perception. “Bis dahin habt ihr hoffentlich viel Freude mit der ersten Single, ‘What You Need’!”

Immer noch aktuell: Die erste Ausgabe unseres neuen Video-Formats “Digging In The Crates” mit Danko als Gast.

VISIONS empfiehlt:

26.11. Osnabrück – Rosenhof
08.12. Mannheim – Alte Feuerwache
10.12. München – Backstage Werk
11.12. Köln – Carlswerk Victoria
12.12. Berlin – Astra
13.12. Hamburg – Docks

Vorwärts im Rückwärtsgang

Kaum hat der letzte Sachse seinen Unmut in die Wahlurne gespien, steht fest: Die leise Hoffnung auf eine prickelnde Zukunft ist erst einmal dahin. Stattdessen: Anstoßen mit Spuckschluck auf Fritze, Carsten, Markus und alle anderen abgewohnten Herrenkörper mit schwerem Bankkonto und fragwürdigem Humor auf einer Party, die ihren Höhepunkt schon lange überschritten hat. Der bescheidene Wunsch nach etwas Diversität im Herrengedeck wird sogleich bestraft: Die einzig prominent gewählte Frau ist zwar homosexuell, aber ein Nazi. Vielen Dank auch, Universum!

Doch was heißt das jetzt konkret für die Musikbranche? Alle, die in der jüngsten Vergangenheit mit unermüdlicher Initiative Samen der Zuversicht gesät und auf ein zartes Aufkeimen feministischer Fortschritte im Business gehofft haben, werden unter der neu gewählten Führungsetage schnell enttäuscht werden. Es stehen dürre Jahre dahinscheidender Fördermittel, Unterstützung und Visionen für derartige Späßchen von staatlicher Seite bevor. Man solle sich lieber um die wichtigen Dinge kümmern, wie das angeborene Recht auf billigen Schweinebraten, statt Gender-Gaga. Die Zukunft riecht nach Aftershave und Schäferhund, und wir können noch so viele Panikattacken haben – da müssen wir jetzt erstmal durch.

Doch wer dachte, dass der Feminismus ein Fliegenschiss in der Geschichte ist, irrt gewaltig! Ist die Saat einmal gesetzt, braucht es bloß genügend Wasser, um die blumig-duftende Revolution weiter zum Blühen zu bringen. Wenn von oben jemand den Wasserhahn abdreht, muss man halt erfinderisch werden. Regentonnen des Widerstands! Solidarische Wasserwirtschaft! Regenmacher*innen der Nation, vereinigt euch! So beschissen die Aussichten auch sind – in der aktuellen Lage hilft nur Zusammenhalt. Und Weitermachen.

Gerade in der Musikbranche müssen jetzt alle, die noch ganz bei Trost sind, zusammenrücken. Die wenigen Player mit Kohle (hallo Spotify, Live Nation, Major Labels) müssen einspringen und Initiativen finanziell unterstützen, die sich für Diversität und Gleichberechtigung im Business engagieren und gegen Machtmissbrauch und Sexismus kämpfen. Es gibt unzählige Netzwerke und Förderstrukturen, die jetzt umso mehr gestärkt werden müssen – Music Women* Germany, Keychange… you name it. Wird ein steiniger Weg, sind halt leider auch echt viele Exemplare dabei, die von eben jenen Strukturen profitieren, aber: die Hoffnung stirbt zuletzt!

Es ist zwar ein Jammer, dass es schon wieder die Menschen auf der richtigen Seite der Geschichte sind, die sich doppelt um einen gesunden Garten bemühen müssen, während ewig-gestriges Gedankengut in Ruhe vor sich hin kompostieren darf – aber c’est la vie. Jede Person, die heute auch Menschen außerhalb der Sorte „deutscher, weißer Mann mit geregeltem Einkommen“ mit Respekt behandelt und im Unrechtsfall für sie einsteht, ob nun im Alltag, der Musikwelt oder sonst wo, tut ihren entscheidenden Teil. Jedes bisschen hilft. Wir dürfen uns bloß nicht reinreden lassen und einfach doppelt so nett zu allen sein, die uns dumm kommen. Egal, wie saublöd sie sich auch verhalten. Wir werden ihnen nicht den Gefallen tun, uns an ihnen aufzureiben.

An alle, die gerade ähnlich betrübt dreinblicken: Ihr seid nicht allein! Das Gute verschwindet nicht, solange wir daran festhalten! Das ist unsere Chance.

Mit solidarischen Grüßen,

Eure Kat

Thrashen in Zeiten von Corona

Es ist ein nicht ganz alltäglicher Anblick, wenn bereits am frühen Abend eine ganze Schar an beinharten Headbangern in verwaschenen, originalen “Eternal Devastation”-Shirts und mit einzig-und-allein-Destruction-Patches-bestickten Kutten am Berliner Alexanderplatz aufschlägt. Vergangenen Donnerstag stellte das deutsche Thrash-Urgestein Destruction im Cubix-Kino seinen Dokumentarfilm “The Art Of Destruction” vor. Fünf Jahre begleiteten Denise Dörner und Ilija Jelusic die Band um die halbe Welt, vor und hinter der Bühne, durch einige Höhen und viele Tiefen. Die heutige Premierenfeier ist das Ergebnis dieser langjährigen Zusammenarbeit. Nach einer kurzen Begrüßung seitens der Band und den Filmemacher:innen gehen um kurz nach halb acht im gut gefüllten Saal 9 bei ausgelassener Stimmung die Lichter aus.

Von Anfang an ist klar, dass es sich hier um keine allumfassende Biografie handelt. Auf eine Zusammenfassung der über 40 Jahre andauernden Band-Geschichte beziehungsweise einer Abhandlung aller bisher wichtigen Alben und Meilensteine verzichtet der Film komplett (dafür sei die 2009 erschienene DVD “The History Of Annihilation” empfohlen), so wird die Band im Gegenwärtigen als international anerkannte Metal-Veteranen zwischen kleinen Clubs und großen Festival-Bühnen portraitiert.

Vor allem die erste Hälfte des Films lebt von der Dynamik der beiden sich stark kontrastierenden Protagonisten: Marcel “Schmier” Schirmer, dem getriebenen, charismatischen und bodygebuildeten Aushängeschild und dem zurückgelehnten, leicht verhuscht wirkenden Gitarristen Mike Sifringer. Letzterer verlässt 2021 plötzlich, nach fast 40 Jahren und als einziges konstantes Mitglied die Band aus Beweggründen, auf die der Film nicht eingeht.

"The Art Of Destruction", Szene (Foto: © Nonfy documentaries/UCM.one)
Auch Sodoms Tom Angelripper schaut in “The Art Of Destruction” vorbei (Foto: © Nonfy documentaries/UCM.one)

Bereits in der Einleitung wird das dramaturgische Ziel des Films offengelegt: Der Traum einer gemeinsamen Welt-Tournee der “Teutonic Big Four”, die Destruction nebst Kreator, Sodom und Tankard nochmal auf den ganz großen Bühnen zeigen soll. An dieser Prämisse hält die Erzählung zunächst fest, ehe der erste Corona-Lockdown die Band und sämtliche Aspekte von Konzertkultur und öffentlichem Leben in die Knie zwingt. Ab diesem Punkt steht der Film eher stellvertretend für die meisten tourenden Bands und Künstler:innen, die zwar berühmt und etabliert sind, aber nie die Millionen-Verkäufe hatten, um sich wirtschaftlich unbeschadet durch die Pandemie zu navigieren. Durch diesen Aspekt ist die Doku nicht nur für Destruction-Fans sehenswert.

Gelegentlich greift der Film auf gängige Handgriffe und Stilelemente anderer Musik-Dokumentationen zurück, Parallelen lassen sich mit “Some Kind Of Monster”, “The Story Of Anvil” und “FCK2020 – zweieinhalb Jahre mit Scooter” ziehen, doch imponiert “The Art Of Destruction” in weiten Teilen mit stimmungsvollen, meditativen Fly-on-the-Wall-Sequenzen die einen genauso unprätentiösen wie ungeschönten Blick auf den Alltag von Berufsmusikern werfen. Jeder Szenerie und jedem Interview (in dem die Band und ihr Umfeld äußerst sympathisch rüberkommt) wird genügend Raum gegeben. Überraschenderweise kommt der Film dabei mit sehr wenig Musik aus.

Dem wärmstens aufgenommenen Film folgt ein etwa viertelstündiger Talk mit Schmier, Dörner und Jelusic, bei dem noch einige unterhaltsame Anekdoten von der Entstehung zusammengetragen werden. Etwa, dass die gesamte Filmproduktion ohne jegliche Förderung und aus eigener Tasche der Filmemacher:innen finanziert wurde. Im Anschluss begeben sich Destruction ins  Foyer und stehen ihren Fans bis spät in den Abend für Gespräche, Autogramme und Fotos zur Verfügung, während das am tags darauf erscheinende Album “The Birth Of Malice” in Gänze über die Foyer-Lautsprecher vorgestellt wird. Thrash ‘Til Death!

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