Am 13. Juni spielten Interpol eine exklusive Live-Session im Blue Room in Nashville im Rahmen der “direct-to-acetate-recordings”-Reihe von Jack Whites Label Third Man Records. Die Band kündigte nun die Vinyl-Veröffentlichung des mitgeschnittenen Albums für Anfang Dezember an. Es wird außerdem auch digital verfügbar sein.
Als ersten Vorgeschmack auf die Platte hat die Band mit „Say Hello To The Angels“ bereits einen Song aus der Session veröffentlicht.
Das Besondere an diesen Aufnahmen ist, dass die Sets komplett analog aufgenommen und bis zur Pressung nicht in ein digitales Signal transferiert wurden. Die Live-Reihe umfasst mittlerweile eine zahlreiche Auswahl an Live-Aufnahmen unter anderem etwa The Melvins, The Hives oder auch Mdou Moctar.
Das Set von Interpol umfasste insgesamt acht Songs, die aus der Banddiskografie bis 2014 zusammengestellt wurden. So sind jeweils zwei Songs ihres Debüts „Turn On The Bright Lights“ von 2002, dem Nachfolger „Antics“ von 2004 und ihrem fünften Album „El Pintor“ von 2014 enthalten. Der erste Song stammt wiederum von ihrem dritten Album „Our Love To Admire“ (2007) und auch von „Interpol“ (2010) ist ein Song vertreten.
Das Album kann bereits vorbestellt werden und ist ab dem 6. Dezember verfügbar.
Die selbsternannte Post-Industrial-Britain-Misery-Punk-Band High Vis kommt im Rahmen der “A Guided Tour”-Europatour nach Deutschland. Erst im Oktober vorheriges Jahr haben die Post-Punks vier Konzerte in Deutschland gespielt und davor mit ihrem Album “Blending” Clubshows in Deutschland und Großbritannien ausverkauft.
Mit dem aktuellen Album “Guided Tour”, das Ende Oktober erschienen ist, nehmen High Vis ihre Hörer:innen buchstäblich an die Hand und auf eine geführte Tour durch ihren Soundkatalog – eine wenig verträumte Flucht vor dem harten britischen Realismus. Mit diesem Album zeigen sie, wie verschiedene Genreinteressen auch zusammen funktionieren können und weichen die Definition von Hardcore immer weiter auf.
Zum Tourstart verlosen wir 2×2 Plätze auf der Gästeliste bei einem Konzert (außer Berlin) nach Wahl. Wir wünschen allen Teilnehmenden viel Glück!
Krishnacore-Mitbegründer Shelter spielen kommenden April eine zehn Konzerte umfassende Europatour. Sieben davon fallen auf Deutschland und Österreich, das erste Mal seit 2018, als sie im Berliner SO36 spielten. Dorthin werden sie wieder zurückkehren, ebenso nach Essen, Schweinfurt, Leipzig, Wien, München und Köln.
Die Tour steht im Zeichen des 30-jährigen Jubiläums ihres wohl bekanntesten Albums “Mantra”. Frontmann Ray Cappo erinnert sich zu diesem Anlass an die Platte: “Die größte Illusion ist, dass wir nur unser Körper sind. ‘Mantra’ erinnert uns daran, dass wir viel mehr sind.” Damit repräsentiert das Album emblematisch den Stil des Krishnacore, der Hardcore-Punk mit den spirituellen Lehren des Krishna-Bewusstseins verbindet.
Ihr bisher letztes Album “Eternal” veröffentlichten Shelter 2006, zuvor hatte sich die Band aufgelöst und wieder zusammengefunden, danach tourten sie sporadisch um die ganze Welt. Zuletzt hatten Gitarrist John “Porcell” Porcelly und Schlagzeuger Vinny Panza die Hardcore-Band Values Here gegründet, deren Debütalbum “Take Your Time, I’ll Be Waiting” erschien 2023.
Tickets für alle Termine sind bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
Als jemand, der es als inneres Bedürfnis ansieht, Stellung zu beziehen und auch öffentlich Haltung zu bewahren, konnte man Farin Urlaub als stets äußerst integren Musiker wahrnehmen, auf den Alben der Ärzte wie auch in Interviews.
Eine anonyme mutmaßliche Betroffene hätte sich 2002 mit damals 17 Jahren nicht gegen Sex mit dem damals 36-jährigen Lorenz wehren können. 1996 soll eine damals 22-Jährige ihr Bewusstsein bei einer Aftershowparty verloren haben und nackt neben Lorenz aufgewacht sein. Der ließ die Vorwürfe über seinen Anwalt mit Bezug auf seine Intimsphäre und unzureichend belegte Tatsachen zurückweisen.
Auch wenn keine Anzeigen gestellt oder Verfahren eingeleitet wurde und Rammstein selbst immer noch ausverkaufte Konzerte spielten, litt Lorenz’ Ruf: Sein Podcast bei Radioeins etwa wurde auf “unbestimmte Zeit pausiert”, sein Auftritt bei der ARD-Sendung “Inas Nacht” wurde herausgeschnitten.
Im Promotext zu “Flake feiert Weihnachten” spricht Lorenz von einer offenbar engeren Zusammenarbeit mit Farin Urlaub für ihre gemeinsame Version von “Süßer die Glocken nie klingen”, die auf dem Weihnachtsalbum zu hören sein wird: “Die Idee mit den Einspielern kam von Farin”, so Lorenz. “Das ist ein Lied, das man sich selbst im Gehirn zusammenbauen muss. Auf so etwas Geniales kommt nur Farin Urlaub.” Unklar ist allerdings noch, zu welchem Zeitpunkt die Aufnahmen stattgefunden haben. Als weitere Gäste holte sich der Rammstein-Keyboarder unter anderen Doro Pesch und Joey Kelly dazu.
Auch wenn es nie zu einer Verurteilung von Lorenz oder den anderen Mitgliedern von Rammstein kam, büßt Urlaub für einige Beobachter:innen an Glaubwürdigkeit mit diesem Gastbeitrag ein. “Gerade angesichts der doch sehr reflektierten letzten Ärztealben in Sachen Männlichkeit ist das überraschend. Aber gut, Männer untereinander. Da wird über all den Schmutz gerne hinweggesehen und abgekumpelt. Und wer mit Schmutz hängt, ist selber welcher”, heißt es etwa in einem Instagram-Beitrag des Blogs Der Kulturgenosse.
Auch in Urlaubs Online-Gästebuch herrscht größtenteils Enttäuschung: “Schade, hatte immer großen Respekt vor Farin und den Ärzten, aber dass auch hier eher den potenziellen Tätern als den Betroffenen geglaubt und sich mit ihnen solidarisiert wird, ist einfach nur erschreckend.” Einige User sprachen allerdings auch ihre Unterstützung für Urlaub aus: “Vertraut ihr Farin denn überhaupt nicht? Er wird seine Entscheidung gut durchdacht haben”, heißt es etwa.
Geäußert hat sich Urlaub zu der Zusammenarbeit bisher nicht. VISIONS hat um eine Stellungnahme gebeten, allerdings sei Farin Urlaub aktuell “verreist und nicht erreichbar”.
Die britischen Post-Punk-Innovatoren Squid haben mit der Single “Crispy Skin” ihr drittes Album angekündigt. “Cowards” soll kommenden Februar erscheinen und verschiedene Facetten von Bösem, Sekten und Apathie thematisieren – in starkem Kontrast also zum letzten Album, dem luftigeren und wärmeren “O Monolith”.
“‘Crispy Skin’ wurde von einem dystopischen Roman inspiriert, in dem Kannibalismus zur gesellschaftlichen Norm wird, und Menschen hergestellt und in Supermärkten verkauft werden [“Wie die Schweine” von Agustina Bazterrica]”, so Schlagzeuger und Sänger Ollie Judge zum ersten Song des Albums. “Ich denke, wenn die meisten Leute solche Bücher lesen, stellen sie sich selbst als die Art von Person vor, die den moralischen Standpunkt einnehmen würde. Der Track handelt davon, wie schwierig es ist, in diesen Geschichten der Verzweiflung und des Grauens einen moralischen Kompass zu haben.”
Für das Album haben sich Squid namhafte Unterstützung geholt: Das experimentelle Musikvideo zu “Crispy Skin” ist unter der Leitung des japanischen Regisseurs Takashi Ito entstanden, in Anlehnung an seinen Kurzfilm “Zone”. Mit Stammproduzent Dan Carey hat die Band bereits auf den beiden Vorgängeralben zusammengearbeitet, zusätzliche Stimmen und Instrumente wurden von unter anderem Rosa Brook (Pozi), Zands Duggan und dem Ruisi Streichquartett beigesteuert, das auch schon mit Jonny Greenwood arbeitete.
Vorbestellungen für “Cowards” sind bereits möglich. Wer die Platte bis Sonntag, den 17. November um Mitternacht vorbestellt, bekommt zusätzlich die Möglichkeit ab Montag, dem 18. November, den ersten Zugang zum Vorverkauf für die UK-Tour kommenden Februar und März zu erhalten. Der allgemeine Verkauf beginnt am Mittwoch, dem 20. November, um zehn Uhr. Im April machen Squid dann auf ihrer Europatour für vier Konzerte in Deutschland halt.
Squid – “Cowards”
01. “Crispy Skin”
02. “Building 650”
03. “Blood On The Boulders”
04. “Fieldworks I”
05. “Fieldworks II”
06. “Cro-Magnon Man”
07. “Cowards”
08. “Showtime!”
09. “Well Met (Fingers Through The Fence)”
Live: Squid
10.04.2025 Club Volta – Köln
11.04.2025 Polimagie Festival – Dresden
12.04.2025 Lido – Berlin
14.04.2025 Manufaktur – Schorndorf
Gestern Abend fingen zahlreiche Venues weltweit damit an, Fotos zu posten, die auf eine baldige Ankündigung auf eine umfassende Welttournee hinweisen. Neben zahlreichen Terminen in den USA scheinen Linkin Park auch einige Konzerte in Deutschland in Kürze anzukündigen: Demnach sollen in Frankfurt, Düsseldorf, Hannover und Berlin Shows anstehen, jeweils in den (Fußball-)Stadien der Städte. Dazu verweisen die Venues auf eine Ankündigung am Donnerstag, dem 14. November, um 13 Uhr.
Aktuell spielen Linkin Park noch in den USA und haben etwa vergangene Woche bei ihrer Show in Texas gleich zwei Weltpremieren gegeben: Neben dem bislang noch unveröffentlichten “Casualty” gab es auch “All For Nothing” mit Page Hamilton als Gast erstmals zu hören. Auch bei ihrer Show im September in Hamburg gab es mit “Heavy Is The Crown” eine Weltpremiere zu hören.
An diesem Freitag erscheint das neue Album von Linkin Park, “From Zero”. Es kann weiterhin vorbestellt werden. Anfang September hatten Linkin Park ihr Comeback angekündigt. In die Fußstapfen des verstorbenen Chester Bennington tritt Emily Armstrong.
Alles muss man selber machen. Das unter anderem von Agrypnie und Thränenkind bekannte Multitalent Nathanael holt den Rechen mit den ganz schartigen Zinken raus und harkt mit “The World Without Us” (Supreme Chaos, 18.10.), seinem vierten Album als Bonjour Tristesse, mal richtig den Black-Metal-Garten durch. Die Giftigkeit atmet ein gewisses Québec-Flair, die Bitterkeit hebt die Gruselhand gen Finnland und die Raserei setzt einfach alles und jede an den Katzentisch, die schon in den 90ern heimlich bei Last Episode Platten bestellt haben. Das kann man tradiert und auserzählt finden. Oder sich aber in die hier liebe- und kummervoll aufbereitete Herbsthypnose fallen lassen. Märchenkalt ist es so oder so.
Auch nicht gerade kaminzimmertauglich, dafür umso harscher und vor allem deutlich urbaner wüten sich Immortal Bird durch ihr drittes Album “Sin Querencia” (20 Buck Spin, 18.10.). Dabei gibt sich das Trio aus Chicago ungemütlicher denn je. Noise, Death Metal, Black Metal und ein Best-of der schlimmsten Auffahrunfälle des Mittleren Westens der USA erschaffen eine Art Brutal Jazz, der mit Jazz nichts zu tun hat, außer die erratische Unvorhersehbarkeit. Wie ein John Zorn an einem besonders miesgelaunten Tag, ziehen die drei Multiinstrumentalisten jedem Klischee der Verachtungsmusik die Haut ab und nähen sich ein Regencape daraus, wie aus Gesichtswurst gewebt. Muss man abkönnen.
Gitarre, Bass, Schlagzeug, Cello und Soprangesang zu grimmigen Growls und Screams – sind Sie noch da, wertes Publikum? Besser wäre es, denn Laudare aus Leipzig malen auf “Requiem” (Moment Of Collapse, 11.10.) den scheinbunten Herbst einfach noch ein Stück grauer, nur eben mit Rüschenhemd und Absinth-Becher. Nun gibt es grundsätzlich viel an derlei Romantik-Overkill zu kritisieren, sofern die Tristesse eines nicht enden wollenden Frühnovembersonntags nicht so gekonnt und zeitlos eingefangen wird, wie diese vier Musiker:innen es aufs Poetischste verstehen und bei allen Caspar-David-Friedrich-Grooves nie vergessen, auch mal die Pferde scheu zu machen. Monokel-Metal für Modernitätsverweigerer.
Yob, Amenra, Wiegedood, Oathbreaker: Der Stammbaum dieses belgisch-amerikanischen Schlägertrupps verweist auf einen Flickenteppich der Klopperei von Sludge und Black Metal bis Crust. Vermeintlich. Denn weiter könnte man nicht danebenliegen, ergehen sich Living Gate auf ihrem Debüt “Suffer As One” (Relapse, 25.10.) doch in der reinen Lehre des Vermoderns und frönen einem Old School Death Metal, der auf Genre-Altvordere wie Death und Suffocation ebenso rekurriert, wie er den zeitgenössischen Mitanbietern Blood Incantation die Ehre erweist. Was die Lehre dann so rein auch wieder nicht macht, denn neben eher bodenständigen Leichenwasser-Riffs gibt es auch anständig kosmischen Horror. Das stresst wie irre, nur eben auf die organische Art.
Wenn man irgendwo weiß, wie man anständig Keile verteilt und grundsätzlich nur mit in die Tischplatte gerammtem Messer säuft, dann in Schweden und Finnland. Die von ebendort aus operierenden Obnoxious Youth spülen sich auf ihrem dritten Album “Burning Savage” (Svart, 18.10.) mal kurz die Zähne, bis für selbige gar kein Verwendungszweck mehr besteht, also raus damit. Punkiger und asozialer lässt sich Speed Metal kaum spielen. Einigen wir uns somit doch einfach auf die Zuschreibung Rock’n’Roll. Nur eben mit dem gewissen Chaosfaktor, der so manchen Part zunächst als Musik gar nicht erkennbar macht. Nur, um sich plötzlich in einer ZZ Top-Version von Venom aufzulösen, bevor das nächste, völlig sinnlose Gitarrensolo aller Behaglichkeit ein Ende macht und der ganze Anfall wieder von vorne losgeht. Wie Zeke mit Nagelarmband und schnelleren Mopeds, nur auf noch schlechteren Drogen.
Gut einen Monat nach Verkündung ihrer Tourdaten für das kommende Jahr sind die ersten großen Hallenkonzerte schon ausverkauft. Rise Against legen daher üppig nach: die Polit-Punks spielen einen Extratermin in der Frankfurter Jahrhunderthalle am 19. Februar direkt im Anschluss an die Shows im Frühjahr.
Wenn sie dann im Sommer für die Festivals wie etwa Rock am Ring und Rock im Park wieder nach Europa kommen, nutzen sie die Gelegenheit auch direkt für weitere Hallenkonzerte und Open Airs. Am 4. Juni spielen Rise Against auf der Parkbühne in Hannover, am 9. Juni im Haus Auensee in Leipzig und am 10. Juni in der Halle Münsterland in Münster. Der Vorverkauf für die Termine startet am kommenden Freitag um 10 Uhr.
Bei den Shows im Februar gibt es mit der Ska-Punk-Band Sondaschule und der Post-Hardcore-Supergroup L.S. Dunes ein kontrastreiches Vorprogramm. Die Supports für die Juni-Shows stehen derweil noch nicht fest.
In diesem Sommer haben Rise Against auf zahlreichen Festivals in Europa gespielt. Ihr bislang letztes Album “Nowhere Generation” ist dabei bereits 2021 erschienen, gut möglich, dass die Band um Tim McIlrath bald eine Wasserstandsmeldung zu neuem Material abgibt.
Die britische Noiserock-Band Ditz hatte die Veröffentlichung ihres zweiten Studioalbums bereits mit der Single “Space/Smile” angekündigt, als zweite Auskopplung veröffentlicht sie nun den Song “Taxi Man”. Der fällt deutlich ausladender, länger und düsterer aus als die kurze Leadsingle. Die bedrohlichen Untertöne, unter anderem geschürt durch die Visualizer aus enigmatischen Bildfetzen, bleiben jedoch die gleichen.
Frontperson C.A. Francis sagte über den Track: “Wir haben ihn in Köln in einem stillgelegten Luftschutzbunker über ein paar Tage hinweg geschrieben. Wir haben uns während des Schreibens richtig verkracht. Es kam so lange nichts, bis wir über ‘Taxi Man’ gestolpert sind. Der ganze Song kam ziemlich schnell zusammen und ist jetzt insgesamt unser Lieblingssong, den wir live spielen. Es ist einer dieser Momente, von denen man hofft, dass man sie irgendwann wieder erleben kann, aber man kann sich nicht wirklich vorstellen, wie.”
Das Album “Never Exhale” ist zu großen Teilen auf Tour entstanden, viele Songs wurden in geliehenen Proberäumen geschrieben und schließlich in den Londoner Holy Mountain Studios aufgenommen.
“Never Exhale” soll am 24. Januar über Republic Of Music und Domino erscheinen, Vorbestellungen sind bereits möglich. Im Februar wird das Album dann auch auf Tour durch Deutschland präsentiert.
Live: Ditz
10.02.2025 Berlin – Lido
14.02.2025 Hamburg – Kent Club
15.02.2025 Leipzig – UT Connewitz
19.02.2025 Wien – Rhiz
20.02.2025 München – Kranhalle
21.02.2025 Vernier – Antigel Festival
22.02.2025 Zürich – Bogen F
04.03.2025 Köln – Gebäude 9