Scowl bringen mit ihrem neuen Album neuen Wind in die Hardcore-Szene: Sie bewegen sich weg von der Tradition und hin zu aufgeschlossenen Bands, die die Insignien der alten Schule mit Elementen aus 90s-Indie, College Rock, Emo, Pop-Punk, Electronica und vielem mehr verquirlen. “Are We All Angels” sucht sein Glück in der Variation und – Spoiler! – findet es.
Ausnahmeerscheinung DJ Koze entwickelt sich mit jeder seiner Platten musikalisch weiter – so auch mit “Music Can Hear Us”: Er baut die Singer/Songwriter-Electronica um die Leute, die seinen Songs ihre Stimmen leihen und treibt sie so zur Perfektion an. Das führt nicht nur zu humorigen, sondern auch ehrlichen, im Kern aufrichtigen Tracks.
Black Country, New Road schlagen nach dem Ausstieg ihres alten Sängers musikalisch einen neuen Weg ein. In unserer Redaktion kommt das unterschiedlich gut an. In der einen Ecke: “Großartiges Musiktheater, gespickt mit Progrock und cleverer Virtuosität”, in der anderen: “Nerdiger, prätentiöser Barock-Kitsch im Rüschenhemd”.
Odd Couple kombinieren Garage-, Psych- und Krautrock mit gesellschaftskritischen Texten, die zwischen Dÿse und Tocotronic wandeln. Ihr fünftes Album knüpft an seinen Vorgänger an, behandelt Themen wie Einsamkeit, die Suche nach Sinn und überrascht mit Humor und ungeschönter Ehrlichkeit – auf jedem der zwölf Songs.
Seit 2016 machten Herrenmagazin auf unbestimmte Zeit Pause. Von ihrem Comeback-Album wird abgeholt, wer das diffuse Unwohlsein kennt, über das Deniz Jaspersen seine unprätentiösen, schönen Melodiebögen singt und sich so geborgen fühlt: Es finden sich wunderschöne Songs, um mittelmäßige Tage deutlich besser zu machen.
Miki Berenyi war in einem früheren Leben Sängerin und Gitarristin bei Lush, deren Einflüsse auf “Tripla” definitiv nicht zu leugnen sind. Zwischen Shoegaze, Dreampop und Neo-Psychedelia erzeugen die drei Gitarren des Miki Brenyi Trios eine ätherische Atmosphäre: Eine Sammlung erstklassiger Songs, die wunderbar detailreich arrangiert sind.
Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs setzen auf ihrem Album “Death Hilarious” ein wütendes, post-industrielles Denkmal für Detroit und Birmingham. Mit lauten Riffs, Rap-Elementen und einem brachialen Doom-Ansatz liefern sie eine nie ruhende Platte, die sich laut Gitarrist Sam Grant wie ein “Schlag ins Gesicht” anfühlt.
Craig Finns sechstes Soloalbum “Always Been” erzählt meisterhaft von der erodierenden Mittelschicht und ihren Sehnsüchten. In Zusammenarbeit mit Adam Granduciel, dem Sänger von The War On Drugs, entstehen ein warmes Klangbild und packende Geschichten über gescheiterte Aufstiege und die Suche nach einem besseren Leben.
Anikas drittes Album “Abyss“ kombiniert Grunge-Einflüsse mit experimentellen Klängen, um die Abgründe der Gegenwart zu erfassen. Zwischen Wut und Katharsis zeichnet sie das Bild einer zerrissenen Welt, die von Manipulation, Faschismus und Entfremdung geprägt ist und verbindet die 90er meisterhaft mit der heutigen Zeit.
Momma aus Brooklyn verschmelzen auf ihrem vierten Album 90s-Alternative, Grunge und Dreampop zu einem einzigartigen Sound, der elektronische und analoge Elemente vereint. Ihre Songs fühlen sich an wie Tagträume aus einer unbeschwerten Welt.
Trigger Cut präsentieren auf ihrem vierten Album “A History Of Junk” eine Mischung aus kraftvollen Gitarrenriffs, treibenden Drums und einem markanten Bass-Sound. Die Band kombiniert Noise-Elemente mit prägnantem Songwriting und liefert mit Songs wie “Rat Nip” und “Crash Crew” eine mitreißende, energiegeladene Platte.
Thornhill aus Melbourne setzen mit ihrem Album “Bodies“ die Entwicklung des modernen Metalcore fort. Ihr aggressiver, explosiver Sound erinnert an die Deftones der frühen 00er Jahre. Mit kraftvollen Songs, die von düsterer Intensität bis hin zu ruhigen, melodischen Momenten reichen, liefern sie ein beeindruckendes Metal-Erlebnis.
Es wurde von meiner Frau bei eBay gekauft. Sie hat das Shirt nicht nur gefunden, sondern sich auch in einen Bieterwettstreit begeben, um es von jemandem in Thailand zu kaufen. Das alles geschah an Weihnachten 2023.
Was bedeutet die Band auf dem Shirt für dich?
Grateful Dead sind eine Band, die ich seit fast zwanzig Jahren immer wieder gerne höre, meistens privat, aber manchmal auch öffentlich. Als ich jünger war, liebte ich Jam-Bands wie Phish und auch die elektrische Periode von Miles Davis. Grateful Dead waren für mich so etwas wie eine natürliche Ergänzung, als ich all diese ausgedehnte Improvisationsmusik aufgesogen habe. Da sie in der Generation Z immer mehr Anerkennung finden, war es schön, ihre Musik wiederzuentdecken (vor allem Live-Aufnahmen aus den späten 1970er Jahren).
Steve Sladkowskis Grateful-Dead-Shirt (vorne)
Welche persönliche Geschichte verbindest du mit dem Shirt?
Dies ist eines dieser Shirts, die als „Heiliger Gral“ unter den Bandartikeln gelten. 1992 sponserten The Grateful Dead die litauische Herren-Basketballmannschaft bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona. Mit ihrem Sponsoring beauftragte die Band einen Merch-Designer namens Greg Spiers, der sowohl das 1992 von den Litauern getragene Design als auch mein Shirt entwarf, das 1996 während der Olympischen Spiele in Atlanta verkauft wurde. Es ist in der Tat sowohl ein legitimes Stück Band-/Sport-Crossover-Merch als auch ein Bootleg in einem – irgendwie. Es ist sehr cool und – obwohl es nicht so schwer zu finden ist wie das Shirt von 1992 – ein unglaublich seltenes Design!
Steve Sladkowskis Grateful-Dead-Shirt (hinten)
Welche Bedeutung haben Bandshirts ganz allgemein für dich?
In erster Linie sind Bandshirts eine unglaubliche Möglichkeit, einen direkten und positiven Einfluss auf das Leben der Musiker:innen zu haben, die man liebt. Der Kauf eines Shirts bei einer Show macht wirklich einen Unterschied in unserem Lebensunterhalt, also ermutige ich jeden, der dies liest, es zu tun! An den Shirts in meiner Sammlung liebe ich, dass jedes einzelne eine persönliche Geschichte hat – egal, ob ich es letztes Jahr oder vor Jahrzehnten gekauft habe – und dass es so viel mehr Spaß macht, sie zu tragen als ein einfaches, einfarbiges T-Shirt.
Auch ihre neue Single lassen Rise Against in Stadion-Punk-Sound baden: “Prizefighter” heißt die bereits zweite neue Veröffentlichung der Polit-Punks in diesem Jahr und folgt auf das Ende Januar veröffentlichte “Nod”. Im Musikvideo lässt die Band ihre Wintertour Revue passieren – erst vor wenigen Wochen war die Band auch unter anderem in Hamburg zu Gast, um eine Show zu spielen.
Frontmann Tim McIlrath erklärt zur neuen Single: “Es geht um den Versuch, den Wechsel vom Zuschauer zur Öffentlichkeit in Einklang zu bringen und darum, was man seinen Fans schuldet und was man seiner eigenen geistigen Gesundheit schuldet.”
Die Chance den neuen Song live zu hören, haben Fans schon in wenigen Monaten: Dann spielen Rise Against unter anderem bei Rock am Ring, Rock im Park und auf dem Hurricane und Southside Festival, auch einige Headliner-Konzerte hat die Band angekündigt. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
VISIONS empfiehlt: Rise Against
04.06. Hannover – Gilde Parkbühne
06.06. Nürnberg – Rock Im Park
07.06. Nürburgring – Rock Am Ring
09.06. Leipzig – Haus Auensee
10.06. Münster – Halle Münsterland
12.06. Nickelsdorf – Nova Rock
20.06. Scheeßel – Hurricane Festival
21.06. Neuhausen ob Eck – Southside Festival
Die neue Single “Snakes” von Red Ocean, angeführt von Gitarrist, Songwriter und Produzent Bernhard Pausch, erscheint am 4. April. Bei VISIONS habt ihr die Möglichkeit, die Single exklusiv vorab zu hören – inklusive des dazugehörigen Musikvideos.
Der Single gibt einen ersten Vorgeschmack auf Red Oceans zweite EP “Mad For It”, die am 22. August 2025 über Popup erscheint. Zusammen mit Drummer Danny Weber kreiert Pausch auf “Snakes” einen intensiven Sound, der Grunge- und Alternative-Elemente mit roher Energie vom Garagerock verbindet.
“High on the venom of a snakebite”
Entstanden aus einer persönlichen Erfahrung des Frontmanns Bernhard Pausch erzählt der Song die Geschichte eines intensiven Albtraums, in dem Schlangen den Protagonisten verfolgen und in einen rauschhaften Zustand versetzen. Pausch beschreibt “Snakes” als eine emotionale Achterbahnfahrt, in der die Grenzen zwischen Angst und Wahnsinn verschwimmen. „Wenn ich den Song singe und performe, komme ich wieder in den Modus zurück, den ich im Traum hatte – sich komplett vergessen, den Viechern Paroli bieten und so heftig auf- und durchdrehen, dass es schon wieder Spaß macht“, erklärt er zur neuen Single.
Debüt feierten Red Ocean vergangenes Jahr mit der EP “Snapshots”. Seitdem spielte die Band unter anderem auf dem Høffest in Klanxbüll, dem Reeperbahn Festival, der c/o Pop und dem Skandaløs Festival. Zudem hatte die Band einen Supportslot für die britische Band Wunderhorse in Berlin.
Brand New spielten kürzlich ihre Reunion-Show in Dallas – das erste öffentliche Konzert der Band seit den Missbrauchsvorwürfen um Sänger Jesse Lacey in 2017. Jetzt veröffentlichten sie Daten für ihre anstehende Tour, ebenfalls die erste seit sieben Jahren. Sie umfasst 24 Shows in den Vereinigten Staaten und soll Anfang Mai beginnen.
Was auffällt: Alle Venues haben die Kommentarfunktion unter den Posts, die die Brand New Shows via Instagram ankündigen, deaktiviert. Die jeweiligen Bilder der Locations zeigen alle dasselbe Design. Es wirkt, als hätte die Band die Veranstalter zu diesen Maßnahmen angehalten, um negative Stimmen über die kontroverse Wiedervereinigung auszublenden, die bereits nach Ankündigungen der ersten drei Konzerte laut wurden.
Kurz nach dem Release ihres kommerziell erfolgreichsten Albums “Science Fiction” (2017) gaben Brand New während einer Show im Herbst 2017 ihre Auflösung für das darauffolgende Jahr bekannt. Bald darauf wurden Missbrauchsvorwürfe gegen Frontmann Jesse Lacey laut, die anstehende UK-Tour wurde infolgedessen abgesagt. In einem Statement räumte Lacey zwar ein, dass er “einer Reihe von Leuten Schmerz und Verletzungen” zugefügt habe und es in seiner Vergangenheit “einige persönliche Verfehlungen und ungebührliches Handeln” gegeben habe – explizit auf die ihm zur Last gelegten Taten ging er aber bis heute nicht ein.
1984 brachten Rich Kids On LSD ihre ersten Platten heraus und bildeten mit Bands wie The Faction oder auch Suicidal Tendencies die Speerspitze der ersten Welle von dem heute etwas diffusen Genrebegriff Skatepunk. Für den großen kommerziellen Durchbruch zur Zeit ihres Bestehens war die Bandgeschichte – vor allem durch anhaltende Drogenprobleme – zu unbeständig. Treibende Kraft Richard “Bomer” Manzullo (Drums, Bass, Gesang) starb während der zweiten Reunion 2005, ihr ikonischer Sänger Jason Sears 2006. Seitdem blieb es dabei, dass RKL als Blaupause für den Sound von NOFX oder The Offspring herhielten und den Ruf einer „Your favorite band’s favorite band“ innehatten.
RKL-Edelfans und perfekter Support: Scheisse Minelli (Foto: Tim Lasche)
Zu diesen Edelfans zählen sich wohl auch Scheisse Minelli, die in der hochverlegten Kölner Live Music Hall als perfekt ausgewählter Support eröffnen dürfen. Die Band um Exil-Kalifornier Samuel el Action atmet denselben Sound und Spirit von RKL und weiß jetzt schon, dass die Helden in ihren späten 50ern, das selten jüngere Publikum gleich „umhauen“ werden. Vorher gibt es aber noch gefreestylten Hass auf Trump und Musk und etliche Luftsprünge von den sympathischen Skate-Assis.
Alle Zweifel aus dem Weg geräumt: Neu-Mitglied Abe Brennan liefert ab (Foto: Tim Lasche)
Und er soll recht behalten: Rich Kids On LSD bestehen heute aus den langjährigen Lagwagon-Mitgliedern Chris Rest (Gitarre), Dave Raun (Drums), Joe Raposo (Bass) und Gitarrist Barry Ward, der an allen vier RKL-Alben beteiligt war. Entsprechend tight und eingespielt geben sich die Instrumentalisten, die ohne Altersmüdigkeit das Highspeed-Gebretter zwischen Punk, Hardcore und Crossover-Thrash problemlos aufleben lassen.
Um kein Solo verlegen: RKL-Gitarrist Chris Rest (Foto: Tim Lasche)
Das größte Fragezeichen stand vorab wohl hinter Sänger Abe Brennan, der erst – nach kurzem Gastspiel von Tony Foresta (Municipal Waste) – seit diesem Jahr dabei ist. Brennan spielt sonst etwa bei Dead Pioneers Gitarre und ist RKL-Fan seit er 17 ist, sagt er. Der einzige Unterschied zu den Fans im Publikum, die erstaunlich textsicher alle Zeilen mitschreien können, sei, dass er dasselbe eben nur auf der Bühne mache. Meistens zumindest. Schon beim zweiten Song “Scab On My Brain” schmeißt er sich über den Wellenbrecher in die Menge und erweitert den Pit direkt mal um ein paar Runden. Es wird nicht das einzige Mal bleiben, dass sich der bullige Frontmann ins Geschehen stürzt und als Fan dabei ebenso viel Spaß hat, wie das überraschend internationale Publikum.
Ausgestattet mit leuchtendem Totenkopf auf dem Bass: Joe Raposo (Foto: Tim Lasche)
Dass man sonst auch nicht an seinen Qualitäten als Frontmann zweifeln sollte, beweist er aber schon ab der ersten Sekunde, als RKL zum asozialen “Why?” ansetzen und sich Brennan auf Bühne und Monitorbox windet, das Mikro gekonnt herumwirbelt oder sich derart verrenkt, als hätte er die letzten 6 Monate zur Vorbereitung Yoga mit Shelter gemacht. Auch stimmlich kommt er dem verstorbenen Sears deutlich näher als noch Foresta, der fünf US-Shows mit RKL gespielt hat. Der Rest ist nicht weniger in Topform: Raposo und das einzige verbleibende Gründungsmitglied Chris Rest haben etliche Solos auf Lager und Choreo-Sprünge mit Brennan einstudiert. Einzig „lebende Leiche“ Ward bleibt etwas unbeteiligter als seine Kollegen außen vor, als RKL etwa die Album-übergreifende Songtrilogie “Beautiful Feeling” hintereinander zum Besten geben.
Ein-Mann-Sportpogramm Abe Brennan kanalisiert mehrere Jahrzehnte Fansein (Foto: Tim Lasche)
Auch wenn RKL die große Live Music Hall noch nicht ganz füllen, verdient diese Reunion größten Respekt, da sie trotz Fehlen zweier entscheidender Mitglieder durch die punktgenaue Würdigung der legendären Songs für viele zu einer kleinen Epiphanie wird, für die RKL über Jahrzehnte nur eine Erinnerung aus dem Skatepark waren. In dieser Form und mit dieser Motivation dürfte noch viel mehr bei der wiederbelebten Band drin sein. Warum nicht gleich ein Headliner-Slot beim Ruhrpott Rodeo? Fest steht: Die Legende lebt – wieder.
Hoffentlich auch dauerhaft wieder aktiv: Rich Kids On LSD (Foto: Tim Lasche)
Bereits in der ersten Bandwelle hatte das Highfield Festival gleich vier Headliner angekündigt: K.I.Z, Deichkind, Rapper Kontra K und Singer/Songwriter Clueso. In den vergangenen Wochen kamen dann noch Nina Chuba und Bilderbuch dazu. Nun kündigt das Festival mit Electric Callboy den finalen Headliner an.
Neben den Metalcore-Helden aus Castrop-Rauxel gibt das Festival außerdem noch 15 weitere Acts bekannt: Mit dabei sind Swiss & Die Andern, Royal Republic und Frank Turner mit seinen Sleeping Souls. Letzter hat erst im vergangenen Jahr sein neues Album “Undefeated” veröffentlicht.
Wer spielt an welchem Tag?
Ebenfalls neu bestätigt: Massendefekt und Turbostaat, die ebenfalls mit neuer Musik anreisen dürften – erst im Januar ist das neue Album “Alter Zorn” erschienen. Außerdem gibt das Highfield Festival die Tagesaufteilung bekannt.
Highfield Festival 2025 Tagesaufteilung
Alle neu bestätigten Acts:
Electric Callboy – Milky Chance – Swiss & Die Andern – Frank Turner & The Sleeping Souls – Royal Republic – 257ers – Betontod – Fatoni – Edgar Wasser – Juse Ju – Turbostaat – Massendefekt – Kasi – Dominik Hartz – Mola – Good Kid – Rosmarin – Bierbabes
Das Highfield Festival findet vom 15. bis 17. August statt, Festivaltickets sind in der aktuellen Preisstufe für 179 Euro erhältlich. Alle Infos zu Tickets, Park- und Campingtickets gibt es direkt auf der Festivalwebseite.
Neues Material bleibt die Band aber weiterhin schuldig. Auch “Live At The Leather Fly” bietet nichts Neues, sieht man einmal davon ab, dass die Liveraufnahmen auf diesem Album bislang unveröffentlicht sind. Aus welcher Zeit die Aufnahmen stammen, ist bislang nicht klar, auch die beiden bislang daraus veröffentlichten Songs “The Annoying Song” vom Album “Independent Worm Saloon” und “Human Cannonball” von “Locust Abortion Technician” verraten wenig. Angesichts der Tracklist spekulieren Brooklyn Vegan, dass die Aufnahmen Anfang bis Mitte der 90er entstanden sein könnten.
Was es gibt, sind einige Informationen von Gitarrist und Bandproduzent Paul Leary. Über “Human Cannonball” schreibt Leary: “Die Version von ‘Human Cannonball’ auf ‘Live At The Leather Fly’ ist besser als die Studioversion. Die Energie, die von einem Saal voller Leute ausgeht, ist im Studio nur schwer nachzubilden.”
Auch zum Albumtitel lässt sich Leary zitieren: „In den 80ern träumte Gibby [Haynes, Sänger der Butthole Surfers] von einem Club namens The Leather Fly. Er wollte, dass vor der Tür des Clubs eine ausgestopfte Fliege aus Leder hängen sollte. Er hatte sich sogar zwei miteinander konkurrierende Promoter für den Club ausgedacht, Steak Watson und Lady Corn Wilson.”
Anfang Mai, wenn “Live At The Leather Fly” auf Sunset Blvd Records erscheint, dürften wir mehr wissen. Unter anderem auch, ob es sich wirklich um Live-Aufnahmen handelt. Bei beiden Songs sind keinerlei Publikumsgeräusche oder Applaus zu vernehmen.
Gestern Nacht gaben Godsmack bekannt, dass Gitarrist Tony Rombola und Schlagzeuger Shannon Larkin “beschlossen haben, sich dauerhaft und in gutem Einvernehmen aus der Band zurückzuziehen”. Obwohl es einige Spekulationen zum baldigen Ausstieg der langjährigen Mitglieder im Vorfeld gab, da die beiden aktuell nicht mit auf der Bühne stehen, kommt die Trennung doch einigermaßen überraschend, da sich die Band noch mitten auf ihrer Europatour befindet. Kurzfristig sollen aber weiterhin Drummer Will Hunt von Evanescence und Sam Koltun (Faster Pussycat) an der Gitarre aushelfen. Rombola war seit 1996 in der Band, Larkin seit 2002.
Einvernehmliche Trennung
Als Grund für den Ausstieg nennt die Band in einem gemeinsamen Statement, den Wunsch der beiden, “ein einfacheres und ruhigeres Leben abseits des Tourens zu führen”. Frontmann Sully Erna führte aus: “Ihr Ausscheiden markiert das Ende einer Ära, aber es öffnet auch die Tür für neue und aufregende Möglichkeiten. Wir möchten euch versichern, dass Shannon und Tony immer ein Teil unserer Familie sein werden und ihre Beiträge für immer in unserer Musik widerhallen werden. Wir respektieren ihre Entscheidungen und unterstützen sie von ganzem Herzen, wenn sie ihre eigenen individuellen Wege gehen.” Gleichzeitig freuen sich Erna und Bassist Robbie Merrill aber auch darauf, “neue Wege zu gehen” und “diese Reise gemeinsam fortzusetzen”.
Vor der Trennung sagte Larkin bereits in einem inzwischen gelöschten Facebook-Video, dass er und Rombola nicht mehr auf Tour gehen wollten. “Das ist der Grund – und wir haben verstanden, dass sie touren wollen. Und so verstanden wir uns gegenseitig. Und am Ende sind Godsmack da draußen und touren, und wir sind glücklich hier und leben unser Leben.”
Sechs Konzerte in Europa stehen für die Post-Grunge/Metal-Band noch an, vier davon in Deutschland. 2023 erschien das angeblich letzte Godsmack-Album “Lighting Up The Sky” – Erna schloss in einem Interview vergangenes Jahr neues Material aber dennoch nicht aus.