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Nostalgische Euphorie

Eine euphorische, ausgelassene Party mit Jimmy Eat World: Die Emo-Veteranen aus Arizona haben zwar kein neues Album veröffentlicht, spielen im Rahmen einer kleinen Europatour aber drei Konzerte in Deutschland – mit einer Setlist, die einen Hit an den nächsten reiht. Immerhin sind es gerade “Clarity” (1999), “Bleed American” (2001) und “Futures” (2004), die Jimmy Eat World so erfolgreich und beliebt gemacht haben.

Pup, Oberhausen (Foto: Baśka Palusinska)
Stefan Babcock von Pup wärmt das Publikum in der Turbinenhalle auf. So halbwegs. (Foto: Baśka Palusinska)

Mitgenommen haben sie die Kanadier Pup. Deren Songs pendeln zwischen Pop-Punk, Hardcore und College Rock. Die haben nicht nur ein verdammt cooles Bühnenbanner im Kinder-Comic-Stil, sondern auch einige textsichere Fans im Publikum dabei. Diejenigen, die nur für die großen Hits von Jimmy Eat World hier sind, lässt die Band aus Toronto allerdings ungerührt zurück. “Ich weiß nicht so richtig, was ich davon halten soll”, hört man eine Stimme nach “If This Tour Doesn’t Kill You, I Will” sagen.

Jimmy Eat World, Oberhausen (Foto: Baśka Palusinska)
Jim Adkins von Jimmy Eat World lässt die Songs für sich sprechen. (Foto: Baśka Palusinska)

Jimmy Eat World eröffnen ihr Set mit “Pain” und haben sofort alle auf ihrer Seite. Richtig still steht kaum jemand, als Frontmann Jim Adkins den kraftvollen Refrain einleitet: “It takes my pain away/ It’s a lie a kiss with opened eyes!” Es dauert nicht lange, bis die Band “Sweetness” auspackt und die Turbinenhalle sich in eine einzige Tanzfläche verwandelt. Wie viel Energie, aber auch Erinnerungen in den großen Songs von früher stecken, ist den ganzen Abend lang spürbar. Die nostalgische Euphorie reicht bis in die hinteren Reihen und auf die Tribüne. Und “Something Loud” und “All The Way (Stay)” vom aktuellen Album “Surviving” (2019) beweisen, dass Jimmy Eat World auch heute noch an ihre Hochzeit anknüpfen können. Überhaupt scheinen sie genau zu wissen, was die Leute von ihnen erwarten. Zu “Hear You Me” fliegen viele Smartphones in die Luft, den Synthie-Pop-Song “555”, der sonst eher schwülstig klingt, performt Adkins in reduzierter Form allein mit seiner Akustikgitarre, und nach “Lucky Denver Mint”, “Work” und “Blister” spielt die Band auch das umwerfende, traurig schöne “23”.

Jimmy Eat World, Oberhausen (Foto: Baśka Palusinska)
Live sogar zu fünft: Jimmy Eat World mit Keyboarder/Gitarrist Robert Vining (Foto: Baśka Palusinska)

Viele Worte verliert Adkins während der Show nicht. Hat er nie. Er lässt lieber die Songs sprechen. Davon gibt es auch im Verlauf immer noch mehr Besondere. Zum Triple aus “Bleed American”, “A Praise Chorus” und “The Middle” wird vor der Bühne wild getanzt und fast gemosht. Sogar der ein oder andere Crowdsurfer macht sich auf den Weg Richtung Bühne, bevor Jimmy Eat World den Abend mit “Night Drive” und “The World You Love” ruhiger ausklingen lassen. “I wanna fall in love tonight.” Mission erfüllt.

Home away from home

Wenn Bands aus Übersee auf der Bühne erzählen, die Stadt XY wäre ihr “Zuhause weit weg von Zuhause”, darf das gern als einschmeichelnde Phrase verbucht werden. Bei Hot Water Music und Münster ist die Sachlage eine andere. Die Liebe zwischen Band und Stadt besteht seit den ersten Deutschlandtouren vor fast drei Jahrzehnten. Aber Chuck Ragans Stimme bricht bei seinen ersten Worten ans Publikum, nicht nur, weil gerade zahlreiche Weggefährten von Kingstar Booking, Green Hell Records und befreunden Bands wie den Donots im Saal sind, um auf 30 Jahre Hot Water Music anzustoßen. Ragan spricht davon, weit weg von seiner Familie zu sein, nur wenige Stunden nachdem sein Heimatland vor dem Scherbenhaufen einer weiteren desaströsen Präsidentschaftswahl steht. Er schaut zu seinen Bandmitgliedern, zu den Freunden am Bühnenrand, den bekannten und unbekannten Gesichtern im Publikum. Er wischt sich Schweiß und Tränen aus dem Gesicht, seine Stimme fängt sich wieder und wirft sich in “After The Impossible” vom neuen Album “Vows”, ein Song über das (wieder) zusammenfinden, der nie so richtig und wichtig klang, wie hier und jetzt.

Hot Water Music, Münster (Foto: Markus Ebbert)
Statischer als sonst: Jason Black und George Rebello sind noch gejetlagt (Foto: Markus Ebbert)

Während Jason Black und George Rebelo aufgrund ihres Jetlags noch statischer wirken als sonst, ist Ragan mit jeder Faser seines Körpers dabei, ob in den wenigen ruhigen und pathetischen Momenten oder den vielen lauten. Die atemlose Eröffnung aus “Remedy”, “Menace” und “A Flight And A Crash” gibt die Marschroute vor: Neue Songs werden heute nahtlos mit vielen alten Hits verknüpft. Und dann packen Hot Water Music in der zweiten Hälfte “Keep It Together” vom gern übersehenen Album “The New What Next” aus, gefolgt von “Freightliner” vom Debüt – und den Fans, die nicht erst seit “Exister” dabei sind, dämmert: Das hier ist nicht nur auf dem Papier eine Jubiläumstour. Außer vom schwächelnden “Light It Up” von 2017 berücksichtigt die Setlist jedes Album, die beiden Frühwerke von 1997 sogar mit jeweils zwei Songs, wohlwissend, dass ein Großteil der Anwesenden diese Alben eher nicht im Schrank oder in den Playlists hat.

Hot Water Music, Münster (Foto: Markus Ebbert)
Hot-Water-Music-Anführer Chuck Ragan ist mit jeder Faser seines Körpers dabei (Foto: Markus Ebbert)

In manchen Momenten, etwa in den lautstark mitgesungenen Strophen von “State Of Grace”, scheint Ragan immer noch verwundert darüber, dass seiner Band 2012 eine neue Hochzeit beschert wurde, die bis heute anhält. Das Publikum reicht von den Hardcore-Fans der späten 90er bis zum Pärchen in der ersten Reihe, das wohl über Ragans Solopfade hierhin gefunden hat. Entsprechend unterschiedlich geraten die Reaktionen auf die Songs, je nachdem, welcher Bandphase sie entspringen. Wie üblich werden Ragans Songs am lautesten abgefeiert, dabei macht Chris Cresswell als Co-Frontmann weiterhin eine fantastische Figur. Wie wichtig er für die Band geworden ist, beweisen sowohl die Songs aus seiner Feder wie “Turn The Dial”, als auch die immer mehr werdenden Klassiker, die er übernimmt, heute etwa “Alachua”. Spätestens auf dieser Tour dämmert dem Flatliners-Frontmann und Quatsch-Ansagen-König hoffentlich, dass er tatsächlich ein dauerhaftes, festes Mitglied seiner Lieblingsband geworden ist.

Quicksand, Münster (Foto: Markus Ebbert)
Vorbild und einstiger Produzent von Hot Water Music: Walter Schreifels von Quicksand (Foto: Markus Ebbert)

Während Cresswell sich immer mehr Präsenz erspielt, geht Walter Schreifels‘ Gastauftritt am Mikro fast unter, so unaufdringlich huscht er auf die Bühne und wieder weg. Dabei ist es für nicht wenige das Highlight schlechthin: Vor 25 Jahren baute Schreifels als Produzent von “No Division” am Kultstatus der Band mit und veredelte “Free Radio Gainesville” mit seinem unnachahmlichen Gesangspart, den er heute endlich mal wieder live beisteuert. Die Wahl der Vorbands für diese besondere Tour ist natürlich ein Clou: Neben den alten, wiedervereinten Weggefährten As Friends Rust auch noch die Vorbilder und Freunde Quicksand einzuladen, geht absolut auf, wie die Toureröffnung beweist.

Aktuell sind Quicksand zwar leider wieder ohne Stephen Brodsky von Cave In unterwegs, dafür übernimmt Bassist Sergio Vega einfach eine Gitarre, die er wie einen Bass bearbeitet und so klingen lässt, als würde er beides spielen. Gemeinsam mit Schlagzeug-Maschine Alan Cage bringen Schreifels und Vega sowohl Fans als auch bisher Unwissende zum glücklichen Kopfnicken. As Friends Rust haben es vorher etwas schwerer, aber immerhin auch genügend alte Fans in den vorderen Reihen, damit Kultsongs wie “We On Some Next Level Shit” und “More Than Music, It’s A Hairstyle” nicht ganz verpuffen. Und als letzten Song haben sie mit “Coffee Black” eine White-Trash-Abrechnung dabei, bei der zumindest heute Abend jede Zeile als bitterer Kommentar zur US-Wahl zu verstehen ist. Wenn zwischen den Songs (noch) die Worte fehlen, verschafft zumindest die Musik etwas Katharsis.

As Friends Rust, Münster (Foto: Markus Ebbert)
Wiedervereint auf Comeback-Tour: As Friends Rust um Sänger Damien Moyal (Foto: Markus Ebbert)

Chad Smith trifft auf Straßenmusiker

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“Als Straßenmusiker hat man manchmal sehr zehrende Tage und dieser war einer davon. Ich hab mindestens fünf Songs nacheinander gespielt und kein bisschen Aufmerksamkeit geschenkt bekommen, also habe ich mich auf die Musik konzentriert. Als ich ‘Otherside’ halb durchgespielt hatte, bemerkte ich erst, dass mir jemand zuschaute […]. Er kam mir bekannt vor, aber ich konnte die Verbindung nicht ziehen”, so Straßenmusiker Armon Davis über sein Zusammentreffen mit Red Hot Chili Peppers-Drummer Chad Smith.

Erst nach Ende des Songs wurde Davis von einer Zuschauerin angesprochen und darauf hingewiesen, dass Smith ihm zugeschaut hatte. Nachfolgend konnte Davis noch einige Worte mit dem Schlagzeuger wechseln: “Er kam zu mir und sagte ‘Dude, du hast das gerockt!'”

Bereits Ende Oktober war ein kurzer Videoausschnitt von Davis auf TikTok viral gegangen, nachdem dieser den Red-Hot-Chili-Peppers-Hit “Otherside” in Santa Monica performte und scheinbar nicht bemerkte, dass Chad Smith ihm gegenübersaß.

@iamarmonddavisYesterday, I played Otherside by the Red Hot Chili Peppers, and halfway through, I noticed someone really vibing which isn’t unusual. But when I finished, a few people told me I’d just played for Chad Smith, the drummer of RHCP. Hearing him say I sounded good on a track he’s known for? Completely surreal. I can’t wait to see where this journey takes me next!♬ original sound – Armond

»Fragen, Anregungen, Kritik?«

“Fragen, Anregungen, Kritik?” – nach gut zwei Dritteln der Show wendet sich Die-Nerven-Gitarrist und -Sänger Max Rieger erstmals ausführlich ans Publikum, im Duktus eines leicht genervten Studienrats. Fragen gibt es im Publikum durchaus. “Wie fandet ihr eure Vorband?” ist eine davon, und Rieger pariert sie lässig. Klar, Die Nerven finden Zweilaster super, schließlich hat Bassist und Sänger Julian Knoth deren aktuelle Platte “Wieherd” produziert. Was auf der LP von Zweilaster charmant ist, entpuppt sich live für große Teile des Publikums jedoch als Prüfung.

Zweilaster selbst sind offensichtlich auch hin- und hergerissen: “Noch acht Minuten”, stöhnt Sänger und Gitarrist Arno zwischendurch und rezitiert schnell einen der Telefon-Skits des Albums. Was er erntet, ist Ratlosigkeit, was Zweilaster hervorrufen, ist das Gefühl, unverschuldet in eine neue Folge von “Aushalten, nicht lachen” aus dem TV-Kosmos von Joko und Klass geraten zu sein. Andererseits gebührt dem Duo Respekt, ihr Ding so ungerührt durchzuziehen.

Die Nerven, Essen (Foto: Janis Hinz)
Hat die Support-Band Zweilaster produziert: Die-Nerven-Bassist Julian Knoth (Foto: Janis Hinz)

Anregungen gibt es auf Riegers Aufruf hin auch. Den Wunsch, lauter zu spielen, muss er aber ebenso abschlagen wie er die Forderung nicht lustig findet, sie mögen doch mal etwas von Die Nerven spielen. Aber vielleicht ist damit das gleichnamige Album gemeint, dessen “Europa” sie erst nach der kompletten A-Seite des aktuellen Albums “Wir waren hier” und “Achtzehn” spielen. Inzwischen ist der Katalog des Trios groß, sie können es sich leisten, mit “Fluidum” und “Out” zwei ihrer Alben auszusparen. Ob das nun daran liegt, dass sich deren Songs nicht in die gut zusammengestellte Setlist einfügen wollen, oder es ein Zugeständnis an die seit “Die Nerven” hinzugekommenen Fans ist, lässt sich nicht auflösen. Auffällig ist allerdings, dass der Altersschnitt im Vergleich zu früheren Shows deutlich nach oben gegangen ist: In den hinteren Reihen dominiert die Haarfarbe Grau.

Die Nerven, Essen (Foto: Janis Hinz)
Die Nerven – mit Kevin Kuhn als “Animal” im Hintergrund (Foto: Janis Hinz)

Bleibt noch die Kritik, um die Rieger bittet. Viel gibt es nicht anzumerken, außer dass Schlagzeuger Kevin Kuhn in seinem Trachten danach, Animal bei der “Muppet Show” zu beerben, inzwischen teils überzieht. Weniger wäre mehr, und Lars Ulrich ist nach wie vor kein gutes Vorbild. Die Nerven betonen zwar, wie wohl sie sich in der Zeche Carl fühlen – 2024 spielen sie hier bereits zum zweiten Mal –, aber eigentlich würde man der Band inzwischen größere Hallen wünschen. Verdient hätten sie es, denn live sind Die Nerven nach wie vor eine Bank. Auch wenn die unvermittelten Lärmausbrüche und die manchmal zur Schau gestellte Feindseligkeit dem Publikum gegenüber größtenteils Vergangenheit sind. Keine weiteren Fragen.

Neue alte Single

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Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums ihres Debüts legten Madsen ihr Erfolgsalbum vor kurzem neu auf. Die LP gibt es auf giftgrünem Vinyl zu kaufen. Darauf zu finden ist, neben der regulären Tracklist, auch der Titel „Heute Nacht“, den die Band 2004, im gleichen Prozess wie das restliche Album produzierte. Die Single wurde jedoch nie offiziell veröffentlicht – und ist damit nun erstmalig verfügbar.

Die Band äußert sich voller Euphorie zu ihrer Wiederentdeckung: “Wir haben den Track ebenfalls vor 20 Jahren aufgenommen, mit großer Freude in unserem Archiv wieder entdeckt und neu mixen lassen. Wir sind echt glücklich darüber, dass wir immer noch das tun dürfen, was wir lieben. Musik aufnehmen und Konzerte spielen.”

Die anstehende Tour zu Ehren des musikalischen Grundsteins von Madsen trägt deshalb ebenfalls den Namen „Heute Nacht“ und sieht zahlreiche Konzerte im nächsten Jahr vor. Tickets sind über die Bandwebsite verfügbar.

Live: Madsen

21.03.2025 Karlsruhe, Substage
22.03.2025 Bielefeld, Lokschuppen
28.03.2025 Würzburg, Posthalle
29.03.2025 Braunschweig, Westand
11.04.2025 Kaiserslautern, Kammgarn
12.04.2025 Berlin, Huxleys
30.05.2025 AT – Wien, Arena Open Air
15.08.2025 Dinslaken, Sommerkultur
12.12.2025 Hamburg, Sporthalle

Neue Single und Tourankündigung

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H-BlockX etablierten sich zu Beginn der 90er mit dem Erfolgskonzept des Jahrzehnts: Crossover. Ihr Debütalbum „Time To Move“ hielt sich 62 Wochen in den deutschen Charts und erhielt im gesamten deutschsprachigen Raum Goldstatus. Zuletzt brachte die Band aus Münster 2012 mit “HBLX“ ihr siebtes Studioalbum auf den Markt. Die folgenden 10 Jahre wurde es aber eher still um H-BlockX.

Dieses Jahr dann jedoch das Comeback: H-BlockX feierten das 30-jährige Jubiläum ihres Debütalbums mit einer umfangreichen Tour durch ganz Deutschland. Dies inspirierte die Band zu neuer Musik: „So eng zusammen und so wohl haben wir uns in der Band seit 1994 nicht mehr gefühlt“, erklärt Sänger Hennig Wehlandt. “Das haben wir schon gemerkt, als wir uns auf die Tour vorbereitet haben, und wir hatten einfach Bock, neue Musik zu schreiben“.

Somit veröffentlichen H-BlockX jetzt ihre neue Single „Fallout“. Diese kommt mit eingängigem Pop-Einschlag und wird begleitet durch ein teilweise KI-generiertes Musikvideo. Regisseur Andreas Loff, ist Fan dieses Werkzeugs und hat es bewusst gewählt, denn „die Arbeit mit der KI kann sehr inspirierend sein, denn der momentane Entwicklungsstand beinhaltet noch sehr viel ‘Chaos’ und unvorhersehbare Ergebnisse“.

Generell schaut die Band nach vorne und kündigt für den nächsten Herbst eine weitere Tour mit 12 Terminen an. Sie machen unter anderem in Bremen, München, Köln und ihrer Heimatstadt Münster halt. Der Vorverkauf beginnt am Montag (11. November) um 10 Uhr über alle bekannten Vorverkaufsstellen.

Live: H-BlockX

24.10.2025 Bremen, Pier 2
25.10.2025 Erlangen, E-Werk
26.10.2025 Saarbrücken, Garage
28.10.2025 CH – Zürich, Komplex
29.10.2025 Ulm, Roxy
31.10.2025 Offenbach, Stadthalle
01.11.2025 München, Zenith
02.11.2025 Köln, Palladium
04.11.2025 Hamburg, Große Freiheit 36
05.11.2025 Hamburg, Große Freiheit 36
07.11.2025 Berlin, Columbiahalle
08.11.2025 Münster, Halle Münsterland

Comeback mit Cover

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Ab 1991 erfanden Snapcase so etwas wie den Newschool Hardcore – eine progressivere, metallischere Weiterentwicklung des klassischen Hardcores der New Yorker Youth-Crews. Snapcase klangen aber zu aggressiv für den Post-Hardcore. Melodien gab es bei ihnen eher nicht – dafür beinahe maschinelle Grooves und das stoische Bellen von Sänger Daryl Taberski.

Vor 21 Jahren veröffentlichten Snapcase nach vier Alben mit der Song-Zusammenstellung “Bright Flashes” ihren letzten Tonträger, 2005 löste sich die Band aus Buffalo, New York auf – und tat sich 2010 doch wieder zusammen. Nur: Neue Aufnahmen gab es seitdem nicht mehr. Das ändert sich mit der heutigen Veröffentlichung von “The Shape Of Punk To Come Obliterated”, ein Tribute-Album, das der Neuauflage des Refused-Albumklassikers “The Shape Of Punk To Come” beiliegt.

Das Line-up von “Obliterated” ist ein Who-is-Who von Verbündeten, Bekannten, Freunden und Verehrer:innen von Refused geworden. Den elf Albumstücken widmen sich wie folgt:

01. Gel – “Worms Of The Senses / Faculties Of The Skull”
02. Quicksand – “The Liberation Frequency”
03. Brutus – “The Deadly Rhythm”
04. Snapcase – “Summer Holidays Vs. Punkroutine”
05. Idles – “New Noise” (Remix)
06. Ho99o9 – “New Noise”
07. Fucked Up – “Refused Party Program”
08. Zulu – “Protest Song ’68”
09. Cold Cave – “Refused Are Fucking Dead”
10. Igorr – “The Shape Of Punk To Come”
11. Cult Of Luna“Tannhäuser / Derivè”
12. Touché Amoré – “The Apollo Programme Was A Hoax”

Das sagen einige der Künstler:innen zu ihren Versionen:

Walter Schreifels von Quicksand: “Ich fühle mich geehrt, dass Quicksand gebeten wurde, auf dieser Compilation zu sein. ‘Liberation Frequency’ und ‘The Shape Of Punk To Come’ sind Monumente der Heavy Music mit einer Botschaft und Ästhetik, die über das Genre hinausgehen.”

Anaiah Lei von Zulu: “Ich war schon immer ein Refused-Fan und hatte 2012 sogar die Chance, mit meiner alten Band mit ihnen auf Tour zu gehen. Diese Platte war definitiv unter den Top 10 meiner Lieblings-Hardcore-Alben und es war mir eine Ehre, einen Song davon spielen zu dürfen. Vor allem dieses, weil ich mir denke: Ihr habt das Mitte der 90er Jahre gemacht? Seiner Zeit weit voraus!”

Snapcase: “Wir haben uns sehr gefreut, als Refused uns gefragt haben, ob wir bei diesem Projekt mitmachen wollen, und die Entscheidung für ‘Summer Holidays Vs. Punkroutine’ war schnell getroffen. Es ist insgesamt einer unserer Lieblingssongs auf dem Album und stellte für uns eine einzigartige Herausforderung dar, aus unserer Komfortzone herauszukommen und gleichzeitig Elemente unserer eigenen musikalischen Identität einzubringen. Danke, dass ihr uns aufgenommen habt!”

Sami Kaiser von Gel: “Refused war eine der ersten Shows, die ich besuchte, und das erste Mal, dass ich in der ersten Reihe stand. Es war ein charismatischer Auftritt und eine tobende Menge, und es hat definitiv zu meiner Liebe zu härterer Musik und zu Live-Shows beigetragen, die die Energie der Musik authentisch demonstrieren.”

Die Neuauflage von “The Shape Of Punk To Come” und seines Tribute-Anhangs erscheint heute via Epitaph physisch und auf den Streamingdiensten. Da die Nachfrage so groß ist, ist bereits eine zweite Pressung der Vinyl-Neuauflage in Planung. Diese soll in einer exklusiven, undurchsichtigen lila Variante voraussichtlich im März 2025 ausgeliefert werden. Die auf nur 2000 Exemplare weltweit limitierte Version kann exklusiv über den Webstore der Band vorbestellt werden.

Tour zum Album angekündigt

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“Wir können es kaum erwarten und gehen jeden zweiten Tag in unseren Probenraum, weil es uns schon in den Fingern juckt. Kommt alle in Scharen, wir werden euch unvergessliche Abende kredenzen”, so kündigen Tocotronic ihre Tour zum kommenden Album “Golden Years” an, dessen Veröffentlichungsdatum am 14. Februar sie erst kürzlich verraten haben.

14 Termine im März und April stehen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Der Vorverkauf startet am Sonntag, exklusiv über die Bandwebseite. Danach spielen Tocotronic noch Festivalshows bei Rock am Ring und Rock im Park.

 

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“Golden Years” soll gleichermaßen “intim und politisch” ausfallen. “Wer Tocotronic kennt, dem wird es vertraut erscheinen und zugleich wieder ganz neu”, heißt es zum neuen Album. Als Vorgeschmack gibt es bisher nur “Denn sie wissen, was sie tun” zu hören, worin sich die Band gegen das Böse in der Welt stellt und zur gewaltfreien Rebellion gegen die Menschen aufruft, die die Quelle allen Übels darstellen.

Am Nachfolger von “Nie wieder Krieg” (2022) war Gitarrist Rick McPhail zwar noch beteiligt, nach 20 Jahren in der Band nimmt er aber aktuell eine gesundheitlich bedingte Auszeit.

“Golden Years” kann bereits in verschiedenen Bundles und Versionen vorbestellt werden.

Live: Tocotronic

19.03.25 Leipzig – Felsenkeller
20.03.25 Stuttgart – Im Wizemann
21.03.25 Nürnberg – Z-Bau
22.03.25 Wien – Konzerthaus
26.03.25 München – Tonhalle
27.03.25 Freiburg – E-Werk
28.03.25 Zürich – X-Tra
29.03.25 Wiesbaden – Schlachthof
09.04.25 Bremen – Schlachthof
10.04.25 Dortmund – FZW
11.04.25 Hannover – Capitol
12.04.25 Köln – E-Werk
20.04.25 Berlin – Columbiahalle
26.04.25 Hamburg – Große Freiheit 36

06.06.25 Rock am Ring
08.06.25 Rock im Park

Erste Hundekacke-Single

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Im Oktober kündigten Green Day zum 30-jährigen Jubiläum von “Dookie” eine „Demastered“-Veröffentlichung auf ungewöhnlichen “Tonträgern” an: “Basket Case” kann man so etwa über den singenden Fisch “Big Mouth Billy Bass” hören, “Pulling Teeth” über eine elektrische Zahnbürste – oder “Longview” über eine Türklingel. So weit, so witzig. Doch die US-Thrash-Metal-Band Belushi Speed Ball fand Green Days Idee angesichts ihres Albumtitels “Dookie” (dt. Kothaufen) offenbar nicht konsequent genug – und eine Frechheit obendrein.

Ihre Single „This Is The Peak“ veröffentlicht die Band im Gegenzug tatsächlich auf einem “Dookie”. Das Stück Labrador-Kacke, über das der Song gehört werden kann, wurde in einer Schale aus Harz konserviert und sollte über eBay ersteigert werden. Gestern wurde das Inserat aber von der Seite offline genommen, da es nicht den Richtlinien in Bezug auf “gefährliches Material” entspräche.

 

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Einfallsreich, wie die Band ist, versteigern sie jetzt eben einen Schuldschein für besagte Hundekacke-Single. Das Gebot liegt aktuell bei rund 169 Euro. Sechs Tage kann noch auf das Unikat geboten werden.

 

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Belushi Speed Ball beschuldigten Green Day im Vorfeld außerdem, bei ihnen abgekupfert zu haben. In einem Statement gegenüber Consequence heißt es: “Im Laufe der Jahre haben wir die Fans mit Alben auf Super Nintendo, Gameboy Advanced, Nintendo 64, Sega Cd, VHS, Furby, Pizza, 8-Track und Teddy Ruxpin versorgt. Wir haben uns den Arsch aufgerissen, um von der breiten Masse wahrgenommen zu werden. Und auf einen Schlag kommen Green Day daher und werden sofort als innovative Merch-Genies verehrt.”

Sänger Vinny Castellano ging über den Racheakt an Green Day gegenüber Metal Injection ins Detail: “Nachdem der Schock über die Ankündigung von Green Day überwunden war. Ein Kumpel, Scott McGovern, drehte sich zu mir um und sagte: ‘Na, wenigstens haben sie keine Pizza gemacht!’ Und ich sagte scherzhaft: ‘Wir sollten einen Song über einen Kackhaufen veröffentlichen.’ Und dann haben wir es geschehen lassen!”

Eine Antwort von Green Day steht noch aus. Fest steht zumindest, dass Belushi Speed Ball Private Function den Platz um die ekeligste Veröffentlichung streitig gemacht. Die Australier veröffentlichten 2023 eine kleine Auflage ihres aktuellen Albums auf mit Urin gefüllten Vinyls.

“This Is The Peak” kann man aber auch ohne Hundekacke und dreistelliges Gebot hören: Der Song ist auf dem aktuellen Album von Belushi Speed Ball, “Stellkira”, zu finden.

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