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Milo Aukerman erleidet Herzinfarkt

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Die Punk-Veteranen Descendents haben ihre Europatour abgesagt. Das teilte die Band über ihren Instagram-Account mit. In dem Post nannten die Kalifornier auch die Gründe für den Abbruch der Tour: Frontmann Milo Aukerman hat einen leichten Herzinfarkt gehabt. Dem Sänger ginge es den “Umständen entsprechend gut”, so die Band. In den nächsten Wochen wolle er sich allerdings auf seine Genesung konzentrieren. Weitere Details zu seinem Gesundheitszustand wurden in dem kurzen Statement nicht genannt.

 

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Tourstart sollte heute in Barcelona sein, auch Shows in der Schweiz, den Niederlanden und England waren geplant. Termine in Deutschland und Österreich waren keine angekündigt. Bereits im letzten Jahr hatte die Band mehrere Shows in Europa gespielt. Darunter auch einige Konzerte im deutschsprachigen Raum.

Ihr aktuelles Album “9th & Walnut” hat die Band 2021 über Epitaph veröffentlicht.

Live: Descendents

30.07. Le Garric – Xtreme Fest
01.08. Luzern – Schüür
02.08. Amsterdam – Melkweg

No Hard Feelings

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Bevor Dave Mustaine 1983 die Fallen Angels gründete, die sich später als Megadeth neben Metallica, Anthrax und Slayer einen Namen als eine der “Big Four” des Thrash Metal machen sollten, war er der erste Leadgitarrist Metallicas gewesen. Noch vor Veröffentlichung ihres Debütalbums “Kill ‘Em All” hatten James Hetfield und Lars Ulrich Mustaine jedoch aus der Band geworfen, zurückzuführen auf seine Probleme mit Alkohol und Drogen, sein aggressives Verhalten und persönliche Differenzen mit ihnen. Nach Mustaines Rauswurf übernahm Kirk Hammett seinen Posten in der Band.

In einem Interview mit Consequence Heavy fand Mustaine zuletzt allerdings überraschend warme Worte für seine ehemaligen Kollegen. Weiter sagte er, dass die Verhältnisse zwischen Megadeth und Metallica wohl aktuell besser seien, als sie es lange Zeit gewesen waren. Es hätte aber eine Weile gedauert, sich wieder mit Hetfield und Ulrich anzufreunden. Des Weiteren lobte er Hammett, zu dem er aufgrund seiner Übernahme als Leadgitarrist ebenfalls in der Vergangenheit ein angespanntes Verhältnis gehabt hatte. Metallicas aktuelles Album “72 Seasons” (2023) habe Mustaine noch nicht gehört, aber er sei sich sicher, es sei “großartig”.

Anfang des Jahres vereinten Megadeth sich auf ihrer Japan-Show mit einem ihrer Ex-Gitarristen, Marty Friedman, der bis 1999 in der Band gespielt hatte. Derzeit sind sowohl Metallica als auch Megadeth mit ihren aktuellen Alben auf Tour. Metallica veröffentlichten eine digitale EP mit Aufnahmen einer Studio-Session während der Tour. Megadeth veröffentlichten das aktuelle Album “The Sick, The Dying… And The Dead!” im September 2022.

Metallica waren im Zuge ihrer “M72 World Tour” erst kürzlich in Deutschland, spielen aber im nächsten Jahr noch zwei Termine in München. Megadeth spielen diesen August auf insgesamt drei Festivals in Deutschland und der Schweiz sowie ein kleines Akustik-Konzert.

Beide Bands haben sich unter den 222 besten Riffs in die Herzen der VISIONS-Redaktion gespielt.

Live: Megadeth

04.08. Wacken Open Air
15.08. Stuttgart – Im Wizemann°
16.08. Dinkelsbühl – Summer Breeze Open Air
25.08. Aarburg – Riverside Open Air

° Mini-Akustik-Performance mit VIP-Q&A-Experience

Live: Metallica (2024)

24.05. München – Olympiastadion*
26.05. München – Olympiastadion#

* mit Architects & Mammoth WVH
# mit Five Finger Death Punch & Ice Nine Kills

Zusammenführung

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Die Bösebrücke an der Bornholmer Straße. Dort befand sich der erste Grenzübergang in Ost-Berlin, über den DDR-Bürger am 9. November 1989 nach West-Berlin ausreisen konnten. Jahrzehnte später dient diese Brücke der Indie-Band Madsen als Inspiration für ihren neuen Song. Dazu erklärt Sänger Sebastian Madsen: “Wenn ich in Berlin […] spazieren gehe, überquere ich sehr gerne Brücken. Eine meiner Lieblingsbrücken ist die Bösebrücke […]. Heute laufe ich einfach so über die Brücke, die völlig selbstverständlich zwei Ortsteile verbindet.”

Nach “Ein bisschen Lärm”, dem Titeltrack und “Heirate mich” ist “Brücken” die insgesamt vierte Auskopplung aus ihrem kommenden Album “Hollywood” – und eine Metapher für gesellschaftlichen Zusammenhalt. In Zeiten des Internets findet Kommunikation zunehmend anonymisiert statt. Zwischenmenschliche Beziehungen werden in den digitalen Raum verlagert, das Bedürfnis nach “echten” Kontakten wächst.

Mit den Zeilen “Sag mal, kannst du mich hören/ Zehntausend Meilen weit entfernt/ Ich will auch gar nicht lange stören/ Doch vielleicht hätten wir uns gern” betonen Madsen das Auseinanderdriften der Gesellschaft mit langsamen Gitarrenriffs. Die anfängliche Melancholie weicht allerdings einem treibenden und dröhnenden Beat, begleitet von gelegentlichen Schrei-Orgien.

Diesem Grundsatz folgt auch der dazugehörige Musikclip. Für das Video hat sich die Band Unterstützung von rund 75 Künstler:innen, Weggefährt:innen und sogar der Feuerwehr geholt. Darunter sind unter anderem Deichkind-Bassist Porki, Schlagzeuger Vom Ritchie (Die Toten Hosen), Sänger Aki Bosse und Mia-Frontfrau Mieze Katz. Dabei wurden ihre Reaktionen auf das erstmalige Hören des Songs im Video festgehalten.

“Hollywood”erscheint am 18. August über das bandeigene Label und kann bereits vorbestellt werden. Zusätzlich zu ihrer ausgedehnten Tour im Winter hat die Band kurzfristig vier Release-Shows angekündigt. Tickets dafür sind ab sofort über die Bandwebsite erhältlich. Tickets für die große Tour im Winter gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Live: Madsen

29.08. Leipzig – Felsenkeller
30.08. Berlin – ://about blank
01.09. Köln – Freideck Kantine
02.09. Hamburg – Molotow Backyard

VISIONS empfiehlt: Madsen

04.10.2023 Wien – Arena
05.10.2023 Linz – Posthof
01.12.2023 Berlin – Columbiahalle
02.12.2023 Köln – Carlswerk Victoria
08.12.2023 München – TonHalle
09.12.2023 Frankfurt – Batschkapp
16.12.2023 Dresden – Alter Schlachthof
17.12.2023 Oberhausen – Turbinenhalle
21.12.2023 Hamburg – Sporthalle

Die Alben der Woche

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Platte der Woche: Mutoid Man – “Mutants”

Mutoid Man (Foto: Jason Zucco)
Mutoid Man (Foto: Jason Zucco)

Nach einigen persönlichen Veränderungen haben Mutoid Man umstrukturiert: Jeff Matz, sonst Bassist bei den Sludge-Metallern High On Fire, füllt nun den leeren Platz in der Supergroup mit Gitarrist und Sänger Stephen Brodsky (Cave In) und Schlagzeuger Ben Koller (Converge) auf. Nach ihrer 2017er Platte “War Moans” entwickeln sich Mutoid Man weiter, indem sie den Sound ihres dritten Albums mit Elementen aus Post-Hardcore, Metalcore Sludge- und Heavy-Metal kombinieren. Dazu kreieren Mutoid Man Überraschungsmomente, etwa mit Queens Of The Stone Age-Gesang.

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Girlschool – “WTFortyfive?”

girlschool_wtfortyfive_cover

Mit “WTFortyfive?” erteilen Girlschool zehn Jahre nach ihrem bislang letzten Album ihren Fans eine Lehrstunde in Sachen Hardrock. Mit Snare-Drum und Twin-Gitarren ausgestattet, begibt sich die Band auf einen Höllenritt – mit Unterstützung von Biff Byford, Phil Campbell und Duff McKagan.

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Yum Yum Club – “Full HD”

Die Nerven-Bassist Julian Knoth bildet mit seinem Bruder Philipp (Ex-Drummer von Die Nerven, Karies), Paul Abbrecht (Sloe Paul) und Marius Schwingel ein experimentelles Noiserock-Kollektiv. Die Mariachi-Trompeten, Synthies und wüster Free Jazz heben sich angenehm von anderen Seitenprojekten von Die Nerven ab.

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Bethany Cosentino – “Natural Disaster”

Bethany Cosentino natural disaster cover

Auf ihrem Solodebüt beschäftigt sich Bethany Cosentino (Best Coast) mit der Klimakatastrophe, verpackt in zehn Mainstream-taugliche Songs. So bilden Regenmangel, viel zu heiße Sommer und Waldbrände den thematischen Rahmen, während man sich an den Country-Pop-Sound von Shania Twain erinnert fühlt.

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Velcros – “Spit Takes”

Auf ihrer Debüt-EP “Spit Takes” widmen sich Velcros Punkrock von seiner poppigen Seite – ähnlich wie Radioactivity. Den Sound der 60er und 70er lassen sie dabei zwar miteinfließen, geben sich mit Songs wie “Astronomical” aber auch melancholischen Momenten und ausufernden Fuzz-Gitarrenriffs hin.

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Bush Tetras – “They Live In My Head”

Auf “They Live In My Head” begeben sich Bush Tetras auf einen Streifzug durch ihre eigene Musikhistorie. Diese umfasst 45 Jahre, in denen die New-Yorker:innen über No-Wave, Alternative- und Noise-Rock verschiedenste Phasen durchgemacht haben. Veredelt wird das Album durch handwerklich einwandfreies Songwriting.

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The Gorge – “Mechanical Fiction”

The Gorge haben in ihren 20 Jahren Bandgeschichte noch nicht so viel veröffentlicht. Dafür bieten sie auf ihrem dritten Album “Mechanical Fiction” genügend Material, das die verschiedenen Elemente und Virtuosität modernen Prog-Metals voll ausschöpft: Dissonanz und Melodie mit Post-Hardcore-Hommage und Chorgesang.

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Steve Marino – “Too Late To Start Again”

Steve Marino ist bestens mit Indierock vertraut: etwa an der Gitarre bei Hardcore-gone-Indie-Band Angel Du$t, Bugg oder Jacky Boy. Marinos zweites Album definiert sich durch den Klang des Indierocks der frühen 90er Jahre; mal akustisch, mal elektrisch und verzerrt, aber immer angenehm eingängig.

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Aliens Exist!

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So teilte Tom DeLonge auf seinem Instagram-Kanal ein Video eines 20 Jahre alten Interviews, in dem er über Aliens und die Interaktion mit ihnen spricht. Außerdem postete er eine Grafik mit der Aufschrift: “Tom was right: Aliens F**king Exist”. Damit spielt er auch auf den Blink-182-Song “Aliens Exist” an. Dieser war 1999 auf dem Album “Enema Of The State” erschienen.

 

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Zur Anhörung im US-Kongress schrieb DeLonge, dass diese “heute Geschichte geschrieben” hätten: “Ich bin so stolz auf die drei Zeugen, die heute das Geheimnis von der seit Jahrzehnten intakten UFO-Geheimhaltung gelüftet haben. Graves, Fravor und Grusch sind Helden. Ich weiß die Erwähnung während der Anhörung zu schätzen, aber es waren noch so viele weitere daran beteiligt, dies zu ermöglichen.”

 

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Bei einer Anhörung vor dem US-Kongress bestätigte der ehemalige Air-Force-Geheimdienstoffizier, Major David Grusch, unter Eid, dass die Regierung ein “mehrere Jahrzehnte umfassendes” Programm zur Verfolgung und Erfassung “unidentifizierter Luftphänomene” verheimlicht. Zudem traf er die bemerkenswerte Aussage, dass “nicht-menschliche Biologika aus einigen dieser Entdeckungen stammen”.

Grusch sagte zusammen mit zwei weiteren pensionierten Mitgliedern der Air Force, Ryan Graves und David Fravor, aus und berichtete über Begegnungen mit unerklärlichen Flugzeugen und Flugobjekten. In seiner Aussage vor dem Kongress erwähnte Fravor auch DeLonge und seine “To The Stars”-Academy. “Es war diese Organisation, die das Thema bei führenden Industrieexperten und Beamten vorantrieb […] und das Stigma des UFO-Themas aufhob, was dazu führte, dass wir heute hier sind”, sagte er.

Ein Artikel in der New York Times von Leslie Keane, Ralph Blumenthal und Helene Cooper, die mit DeLonges Organisation zusammenarbeiten, habe laut Fravor, “eine Tür geöffnet, die nicht geschlossen werden kann”. “Sie haben zu einem Interesse […] geführt, das sich nicht auf die ‘kleinen grünen Männchen’ konzentriert, sondern darauf, herauszufinden, was diese Raumfahrzeuge sind, woher sie kommen, welche Technologie sie besitzen und wie sie funktionieren.”

DeLonge beschäftigt sich schon seit langem mit UFOs und Außerirdischen. Mit der Academy will er “die Menschen über die Existenz von UFOs aufklären”. Vor ein paar Wochen, als der Kongress zum ersten Mal ankündigte, eine Anhörung über UFOs abzuhalten, hatte er während einer Blink-182-Show eine Botschaft für das Publikum: “Ich hatte recht mit den UFOs, f**kt euch!”. Auch ein Alien-Film von DeLonge ist in Arbeit.

Im April spielten Blink-182 auf den Coachella Festivals in Kalifornien die ersten gemeinsamen Konzerte mit DeLonge seit acht Jahren. DeLonge war im Oktober 2022 offiziell zur Band zurückgekehrt. Das Gründungsmitglied war 2015 zwischenzeitlich ausgestiegen und wurde durch Matt Skiba (Alkaline Trio) ersetzt. Ursprünglich waren die ersten gemeinsamen Konzerte bei den südamerikanischen Lollapalooza-Festivals geplant, mussten aufgrund mehrerer Verletzungen von Travis Barker an der Hand allerdings verschoben werden.

Für 2023 ist auch weiterhin die Veröffentlichung eines neuen Studioalbums geplant, das auch weiter vorbestellt werden kann. Allerdings gibt es weiterhin keinen Albumtitel oder ein Releasedatum. Aus dem Album gibt es mit “Edging” bisher auch nur eine Single zu hören. DeLonge hatte das kommende Album zuletzt als “das wahrscheinlich beste” der Bandgeschichte bezeichnet.

Im Herbst sind Blink-182 dann auf ausgedehnter Tour in Europa unterwegs, die Konzerte im deutschsprachigen Raum sind allerdings bis auf einige wenige Rest- und teure Platin-Tickets bereits ausverkauft.

Live: Blink-182

09.09. Köln – Lanxess Arena
16.09. Berlin – Mercedes-Benz Arena
17.09. Hamburg – Barclays Arena
20.09. Wien – Stadthalle

Klangkulisse

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“Ich wollte ein musikalisches Äquivalent für den Schock und die Veränderung schaffen, die das Aufkommen des Rundfunks mit sich brachte, und dabei die Körperlichkeit und den Bewegungsdrang des Orchesters nutzen”, beschreibt J. Willgoose, Esq. von Public Service Broadcasting das Konzept hinter “This New Noise”, dem Titelsong ihres kommenden Albums. Die nun veröffentlichte Aufnahme ist ein Remaster ihres Auftritts bei den BBC Proms 2022 – und eine Huldigung an das Medium Radio. So wurde das Stück anlässlich des hundertjährigen Bestehens der BBC komponiert.

Für ihr Projekt hat sich die Artrock-Band mit dem BBC Symphony Orchestra, einem 88-köpfigen Ensemble unter der Leitung von Jules Buckley, zusammengetan. Beginnt der Song mit einem dramatisch anmutenden Einstieg, baut er sich anschließend eine Klangkulisse aus Bläsersatz, Schlagzeug und Streichinstrumenten. Während Letztere dem Stück eine flirrende Leichtigkeit verleihen, allen voran die Harfen, wird dem Song durch Klarinette und Trompete ein melancholischer Unterton beigefügt. Begleitet wird der Auftritt von historischen Aufnahmen aus der Anfangszeit des Rundfunks.

Weiter erzählt J. Willgoose, Esq.: “Ich bin hocherfreut, dass wir ‘This New Noise’ in physischer Form herausbringen, und die Neuabmischung hat es mir ermöglicht, die Komplexität und Dynamik des Orchesterspiels neu zu entdecken.” Davor war mit der Single “Broadcasting House” bereits ein erster Albumtrack erschienen.

Für Public Service Broadcasting ist es der zweite Auftritt im Rahmen der BBC Proms. 2019 führte die Band ein Orchesterarrangement ihres 2015 erschienenen Studioalbums “The Race For Space” mit dem Multi-Story Orchestra auf. Anlass war der 50te Jahrestags der ersten bemannten Mondmission. 

Die BBC Proms sind eine Sommerkonzertreihe, die seit jährlich zwischen Juli und September in der Londoner Royal Albert Hall stattfindet. Die Reihe umfasst rund 70 Konzerte klassischer Musik.

Das neue Album “This New Noise” wird am 8. September über Test Card erscheinen und ist bereits jetzt vorbestellbar.

Public Service Broadcasting – “This New Noise”

01. “Ripples In The Ether (Towards The Infinite)”02. “This New Noise”03. “An Unusual Man”04. “A Cello Sings In Daventry [ft. Seth Lakeman]”05. “Broadcasting House”06. “The Microphone (The Fleet Is Lit Up)”07. “A Candle Which Will Not Be Put Out”08. “What Of The Future? (In Touch With The Infinite)”

Zerrissenheit

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“There’s a bug like an angel stuck to the bottom/ Of my glass, with a little bit left/ As I got older I learned I’m a drinker/ Sometimes a drink feels like family”, singt Mitski auf “Bug Like An Angel”. Zeilen, mit denen die beiden Pole der Sucht umrissen werden: Trost und Selbstzerstörung. Mit der Leadsingle läutet die US-Indie-Singer/Songwriterin mit japanischen Wurzeln ihr siebtes Studioalbum “The Land Is Inhospitable and So Are We” ein.

Das Album erscheint im September und erzählt von der Zerrissenheit ihrer Heimat. Ein Land, das sich zwischen “privaten Sorgen”, “schmerzhaften Widersprüchen” und einem Mangel an Liebe wiederfindet, wie die Singer/Songwriterin es formuliert. Diesem Zustand gibt sie mit “Bug Like An Angel” eine erste Stimme. Im begleitenden Musikclip bewegt sie sich die Protagonistin zwischen trügerischem Gemeinschaftsgefühl und Selbstzweifeln durch die Nacht – tanzend und taumelnd. 

Der minimalistische Soundraum, den Mitski sich dabei schafft, wird vor allem von der Ruhe ihres Gesanges und dem unaufgeregten Gitarrenspiel dominiert. So verleiht sie der zunehmenden Isolation mit Akustikgitarre, sporadisch auftauchendem Gospelchor und introspektiven Texten Nachdruck. Fast steigert sich der Song zu einer Hymne ans Weitermachen, wären da nicht das Echo, dass einem wie ein Teufel auf der Schulter sitzt und singt: “Sometimes a drink feels like family”. 

Als Antriebsfeder ihres neuen Albums sieht Mitski das Gefühl der Liebe: “Das Beste, was ich je in meinem Leben getan habe, war, Menschen zu lieben. Ich wünschte, ich könnte all die Liebe, die ich habe, nach meinem Tod zurücklassen, damit ich all das Gute, all die gute Liebe, die ich geschaffen habe, auf andere Menschen ausstrahlen kann.”

Ihr bisher letztes Album “Laurel Hell” veröffentlichte Mitski im letzten Jahr. Daneben arbeitet sie für “This Is a Life” mit Talking Heads-Frontmann David Byrne zusammen. Der Song ist Teil des Soundtracks des Films “Everything Everywhere All At Once” (2022). Das neue Album erscheint am 15. September via Dead Oceans und kann bereits vorbestellt werden.

Mitski – “The Land Is Inhospitable and So Are We”

01. “Bug Like an Angel”
02. “Buffalo Replaced”
03. “Heaven
04. “I Don’t Like My Mind”
05. “The Deal”
06. “When Memories Snow”
07. “My Love Mine All Mine”
08. “The Frost”
09. “Star”
10. “I’m Your Man”
11. “I Love Me After You”

Musikwelt trauert um Sinéad O’Connor

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Sinéad O’Connor veröffentlichte ihr Debütalbum “The Lion And The Cobra” (1987). Das Album bildete den frühen Rahmen für das, was die Sängerin später auszeichnen sollte: gesellschaftskritische Songtexte, denen sie mit verschiedenen Musikstilen Kontur gab. An Fahrt nahm ihre Karriere allerdings erst mit Erscheinen ihres zweiten Albums “I Do Not Want What I Haven’t Got” (1990) auf. Darauf enthalten: Ihr wahrscheinlich größter Hit “Nothing Compares 2 U”, geschrieben von Prince.

Darüber hinaus war O’Connor allerdings mehr als nur die Summe ihres größten Hits. Ihr musikalisches Repertoire reichte von irischem Folk (“Sean-Nós Nua”) bis hin zu Reggae (“Throw Down Your Arms”), Post-Punk (“Jerusalem”) und Pre-Shoegaze (“Just Call Me Joe”). Das machen auch die unzähligen Kooperationen deutlich, die ihren musikalischen Weg geprägt haben.

In den sozialen Netzwerken drückten nun zahlreiche Weggefährtinnen ihre Bestürzung über den Tod der irischen Sängerin aus. Darunter auch der ehemalige Sonic Youth-Gitarrist Thurston Moore. Dieser widmete der Sängerin einen Instagram-Post, in dem er auf die erste Begegnung mit der Irin beim Lollapalooza 1995 einging. Dabei verwies er auf den Einfluss, den sie als Künstlerin und Feministin hatte.

 

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Auch Billy Nomates meldete sich über ihren Instagram-Account zu Wort. In einem Post schreibt sie: “Das Wichtige an ‘mutig’ ist, dass es nicht bedeutet, dass man keine Angst hat.” Eine Anspielung auf die Schicksalsschläge, die das Leben der Musikerin in den letzten Jahrzehnten überschattet haben. Darunter der Verlust ihres 17-jährigen Sohnes. Dieser hatte sich 2022 das Leben genommen. In ihrem letzten Instagram-Post thematisierte die Musikerin dessen Tod. Dazu schrieb sie: “Seitdem lebe ich als untote Nachtkreatur. Er war die Liebe meines Lebens, die Lampe meiner Seele. Wir waren eine Seele in zwei Hälften. Er war der einzige Mensch, der mich jemals bedingungslos geliebt hat. Ohne ihn bin ich verloren.” Der Beitrag wurde zwischenzeitlich gelöscht.

Daneben zollten weitere Musiker:innen Sinéad O’Connor Tribut. Darunter Phoebe Bridgers von Boygenius, die Sleaford Mods via Twitter, Michael Stipe von R.E.M und die Band Garbage.

 

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Auch die Band Massive Attack, mit der sie 2003 den Song “Special Cases” aufgenommen hatte, reagierten mit Bestürzung auf die Nachricht. Ebenso Billy Corgan von den Smashing Pumpkins. Dieser bezeichnet die Sängerin via Instagram als “grundehrlich und liebevoll und witzig”. So sei sie “auf eine Art talentiert gewesen, die sie wahrscheinlich selber nicht mal verstand”.  Eine “einzigartige Vertreterin unserer Generation”, so Corgan. Daran schließt The Stone Roses-Sänger Ian Brown an, wenn er schreibt: “Ruhe in Frieden, Sinéad O’Connor. Mit ihr zusammenzuarbeiten und zu hören, wie Sinéad meinen Song in einem Studio in Dublin sang, war magisch und ein Höhepunkt meines musikalischen Lebens. Eine wunderschöne Seele. Alles Liebe an ihre Familie”. Die beiden hatten gemeinsam den Song “Illegal Attack” aufgenommen. Weiter meldete sich Peter “Spider” Stacy von den Pogues: Mit ihm verband die Musikerin die Liebe zum irischen Folk. Auch sie war es, die Pogues-Frontmann Shane MacGowan bei der Londoner Polizei wegen Drogenbesitzes anzeigte, um ihn ihrer Meinung nach vom Heroinkonsum abzuhalten. Er bedankte sich später, da sie ihm damit geholfen habe, seine Heroinsucht zu überwinden.

Tim Burgess von The Charlatans verwies zudem auf ihre “Kompromisslosigkeit, mit der sie den Punk-Spirit verkörpert hat”. Ein Bild, das sie nach außen trug, und für das auch Rapper Ice-T (u.a. Bodycount) ihr Tribut gezollt hat.

Im Laufe ihrer Karriere nutzte O’Connor ihre Musik immer wieder als Fläche für politischen Aktivismus. Dabei prangerte sie nicht nur sexistische Strukturen in der Musikbranche an und lieferte Hymnen gegen das Patriarchat (“Universal Mother“), sondern machte auch die politische Landschaft zum Inhalt ihrer Songs. So ist “Black Boys On Mopeds” eine Auseinandersetzung mit dem rigiden Kurs der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher auseinander, den sie als heuchlerisch beschrieb.

Daneben machte die Musikerin mit zahlreichen Aktionen auf sich aufmerksam. Unter anderem zerriss sie 1992 bei “Saturday Night Live” ein Bild des Papstes als Reaktion auf den Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche. Ein Thema, dass die Musikerin in ihrer Musik zeitlebens umtrieb – auch aus persönlichen Gründen.

Im Laufe ihrer Karriere veröffentlichte die Irin insgesamt zehn Studioalben. Darunter “Faith And Courage” (2000) und “Theology” (2007). Ihr letztes Studioalbum “I’m Not Bossy, I’m the Boss” erschien 2014.

Die Nachricht ihres Todes gaben Angehörige am 26. Juli “mit großer Traurigkeit” bekannt und erklärten, “ihre Familie und Freunde sind am Boden zerstört”. Die Todesursache wurde noch nicht bekannt gegeben.

Düstere Aussichten

Paul & The Microcosm zeigen auf ihrer neuen Single “Bacillus” einmal mehr, wie die Zukunftsaussichten der Menschen aussehen – nicht sonderlich gut. Das verpacken sie in langsamem Noise-Rock mit zähem Sludge-Metal-Groove und kratzigem Sprechgesang. Bei all der dunklen Atmosphäre bringen ein Gitarrensolo und ein sehr kurzer Wechsel zu Blast-Beats eine willkommene Abwechslung, aber gewiss keinen Lichtblick.

Pessimistische Zeilen wie “Don’t try to fight it/ You’re a needle in a haystack/ No chance of survival in this world/ You’ll fade to black” muss man erst einmal sacken lassen. Sänger Paul Schacht beschwört darin die unausweichliche Apokalypse durch Bazillen und Viren, welche mit keinem Mittel der modernen Medizin bekämpft werden können, herauf. Ist der Mensch vielleicht selbst das Virus? Das brutalistische Schwarz-Weiß-Video, in dem die Kölner Band auf Industriegelände und Halden steht, deutet zumindest an, wie die moderne industrialisierte Gesellschaft, zu einer rapiden Zerstörung des Planeten führt.

Lässt man mal die Drachen und Echsen weg, erinnert das thematisch an das aktuelle Album von King Gizzard, soundtechnisch finden sich Paul & The Microcosm aber irgendwo zwischen Gilla Band, Black Midi, Swans und Nine Inch Nails ein.

Der Song “Bacillus” dient als Einführung in die Welt des gleichnamigen Albums: Eine futuristische Großstadt aus expressionistischen Filmen der 20er Jahre. Filme wie Fritz Langs “Metropolis” (1927) dienten als wichtige Inspirationsquelle für das neue Album.

Ihr zweites Album “Bacillus” werden Paul & The Microcosm am 27. Oktober veröffentlichen. Ihr bislang letztes Album “The End of Pangea” veröffentlichten sie 2021, vergangenes Jahr folgte die EP “Gunk”.

Zum Ende des Jahres reist die Band quer durch Deutschland, um sechs Shows zu spielen.

Live: Paul & The Microcosm

13.10. Stuttgart – Werkstatthaus
27.10. Köln – Cologne Music Week
30.10. Berlin – Monarch
31.10. Kassel – Goldgrube
02.11. Leipzig – Noch Besser Leben
05.11. Hamburg – Astra Stube

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