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Erste Anzeichen

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Bereits seit längerem halten sich Gerüchte, dass Green Day an einem neuen Studioalbum arbeiten und auch Frontmann Billie Joe Armstrong hatte bereits im März 2022 Bilder aus dem Studio gepostet. Zudem gab es wiederholte, teils bestätigte Berichte, dass es Aufnahmen in London und Los Angeles geben würde. Nun hat das Trio einen ersten Song erstmals live gespielt.

Beim “Festival d’été de Québec” in Kanada gab es am vergangenen Wochenende die Live-Premiere eines Songs mit dem Titel “1981” zu hören. Das erklärte Armstrong zu Beginn des Songs. Der Sound erinnert stark an die frühen Alben der Kalifornier und bringt auch entfernte Assoziationen zum Foo-Fighters-Song “Monkey Wrench” mit sich.

Ihr aktuelles Studioalbum “Father Of All Motherfuckers” hatten Green Day im Februar 2020 veröffentlicht. Im vergangenen Jahr spielten sie ihre ausgedehnte und wegen der Pandemie mehrfach verschobene “Hella Mega Tour” zusammen mit Weezer und Fall Out Boy. Dabei machten sie neben einem Termin in Berlin auch bei den Zwillingsfestivals Rock Am Ring und Rock Im Park halt. In diesem Jahr spielt die Band noch einen weiteren Festivalauftritt in Kentucky sowie beim ausverkauften “When We Were Young”-Festival in Las Vegas, bei dem neben Green Day zahlreiche weitere, teils legendäre und/oder wiedervereinigte Pop-Pop- und Emo-Bands spielen, darunter Blink-182, The Offspring, Rise Against oder Sum41.

Nähere Informationen zum neuen Album oder neuen Tourdaten von Green Day sind bislang nicht bekannt. Zuletzt hatte die Band eine Jubiläumsedition ihres Albums “Nimrod” von 1997 veröffentlicht.

Das Punk-Element

B-Real, Sen Dog, ihr seid gerade auf Tour um die Welt, vor euch liegen dieses Jahr noch Termine in Nord- und Südamerika und Europa. Wie fühlt sich das Tourleben heute im Vergleich zu früher an?
Sen Dog: Jetzt im Alter mag ich es viel mehr. Als ich jung war, habe ich es gehasst. Ich weiß nicht einmal genau, wieso, aber das Einzige, was ich damals daran mochte, war die letzte Woche jeder Tour, wenn ich wusste, dass sie bald vorbei sein würde. Heute bin ich dankbar dafür, dass wir das immer noch machen dürfen.
B-Real: Ich habe das Tourleben schon immer sehr zu schätzen gewusst. Typen wie wir schaffen es normalerweise nicht aus ihrer Stadt. Sie schaffen es meist nicht einmal aus ihrem Block heraus. Wir hatten Glück, dass wir mit unserer Musik aus unserem Block, unserer Stadt, unserem Bundesstaat herauskamen. Manchmal kann Touren ermüdend sein, aber sobald man die Bühne betritt und die Fans vor einem hoch- und runterspringen, ist das auch schon wieder vergessen.

“Black Sunday” wird dieses Jahr 30 Jahre alt. Feiert ihr diesen Jahrestag auch noch in anderer Form als mit einer Reissue?
Sen Dog: Ja, das ist schon ein großes Ding. Wir werden das Jubiläum auf jeden Fall zusammen feiern. Einige unserer Shows werden zum Beispiel mit einem Symphonieorchester sein, wie in Denver, San Diego oder Nashville. Das wird sicher cool.

“Black Sunday” hat Grenzen verwischt, das Spiel East Coast gegen West Coast habt ihr gar nicht erst mitgespielt. Worum ging es euch damals?
B-Real: Grenzen haben uns nie interessiert. Das war das Punk-Element in Cypress Hill: dass uns das alles egal ist. Wir waren nun mal, wer wir waren, und wir wollten alles auf unsere Weise machen.
Sen Dog: Das heißt, wir wollten einen Sound, der sich sowohl nach New York als auch nach Los Angeles anfühlt. Das hat sich einerseits so ergeben, weil DJ Muggs aus Queens kommt und B-Real und ich aus Los Angeles. Dann war da noch der lateinamerikanische Hintergrund von B-Real und mir. Das alles half dabei, die Formel für Cypress Hill zu finden – und unsere Überzeugung, dass Cannabis legalisiert werden sollte.

Wo und wann habt ihr “Black Sunday” geschrieben und aufgenommen?
Sen Dog: Wir wollten eigentlich auf Tour mit dem jungen Eminem und Suicidal Tendencies gehen. Dann rief aber das Label an: Sie wollten in drei Monaten ein neues Album haben. Das Problem: Wir hatten zu dem Zeitpunkt nicht einmal einen Song geschrieben!
B-Real: Wir begannen mit den Aufnahmen in Los Angeles, dann schlug DJ Muggs vor, in New York weiterzuarbeiten. Ich habe dort alles aufgesogen, was ich von der Kultur und den Vibes mitbekam. Ich glaube, das half, denn obwohl es diesen Druck vom Label gab, haben wir ihn während des Schreibens nicht gespürt. Für mich war es als Fan des East-Coast-HipHop sowieso eine großartige Erfahrung, in New York ein Album aufzunehmen.

Waren eure ersten musikalischen Erfahrungen, nach denen ihr selbst Musik machen wolltet, auch mit East-Coast-HipHop?
Sen Dog: Ich glaube, ich war in der elften oder zwölften Klasse. Da habe ich zum ersten Mal Run-DMC gehört. Ich traute meinen Ohren kaum, weil dieser Sound ganz anders war als alles, was ich bis dahin kannte. Eine Woche später sah ich Run-DMC im Fernsehen, bei Soul Train. Da wusste ich: Genau das will ich auch machen. Ich hatte bloß noch keinen Schimmer, wie.
B-Real: Bei mir waren es auch Run-DMC. Sen Dog und ich waren damals beim selben Konzert, im Los Angeles Coliseum, ich glaube, während der “Raising Hell”-Tour 1986. Das hat meine Liebe für HipHop entfacht.

Mit eurem Stilmix: Wie schwierig war es anfangs, ein Label zu finden?
Sen Dog: Das war ehrlich gesagt gar nicht einfach. Mein Bruder Mellow Man Ace war damals zwar schon ziemlich erfolgreich, und einige Meetings mit Labels kamen nur zustande, weil wir ihn kannten. Die meisten Labels fragten uns aber, warum wir nicht auf Spanisch rappen. Damals war uns das aber noch nicht wichtig. Wir wollten einfach eine gute HipHop-Band sein, wie unsere Helden Public Enemy, EPMD oder die Beastie Boys. Bei einem Meeting gab es eine Dame, die mehr an ihrem Salat mit Croutons interessiert war als an unserem laufenden Demo. Das war alles seltsam und blieb auch eine Weile so – bis wir endlich Joe “The Butcher” und Chris Schwartz von Ruffhouse Records trafen.

Wie blickt ihr auf den HipHop von heute? Gibt es Künstler, die für euch herausstechen?
B-Real: Für mich sind das Kendrick Lamar und J. Cole.
Sen Dog: Genau die beiden hätte ich jetzt auch genannt! Vielleicht auch noch Wiz Khalifa.
B-Real: Nicht nur sind sie sehr gute Rapper, sie schaffen es auch, ihre Worte mit ihrem Stil so zu verbinden, dass man denkt: Damn, das ist dope! Viele Musiker heute sind zwar stilistisch interessant, aber ihre Wortspiele haben keine Hintergrundgeschichte. Kendrick und J. Cole sind da anders, da hört man ein Konzept.

Und ihr? Gibt es noch etwas, das ihr als Cypress Hill unbedingt erreichen wollt?
B-Real: Wir haben noch nie im Madison Square Garden gespielt. Das wäre also ein Ziel. Ansonsten würden wir aber gern wieder an etwas anknüpfen, das wir in den 90ern gemacht haben, mit unserem spanischsprachigen Album “Los Grandes Éxitos En Español”. Damit haben wir dem Latino-Rap die Tür geöffnet. Danach kam von uns aber nicht mehr viel in der Richtung, insofern überlegen wir, wieder mehr auf Spanisch zu machen. Vielleicht werden wir aber auch wieder heavy und bringen Rock und Metal zurück in unseren Mix. Hauptsache, es kommt etwas Neues dabei heraus.

Auf der Überholspur

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2021 brachten Illuminati Hotties mit “Let Me Do One More” ihr aktuelles Album raus. Im letzten Jahr folgte die Single-Veröffentlichung von “Sandwich Sharer”. Ein atmosphärischer Track über die Sonnenseiten der Freundschaft und die Vorzüge des Teilens von getoasteten Weißbrotscheiben. Nun legt die Indie-Band um Sarah Tudzin mit “Truck” und einem Visualizer in Videospiel-Optik nach. Ein Song über Heimweh und das Bedürfnis, seiner Vergangenheit den Rücken zu kehren. So heißt es in dem Song: “You grew up way too fast/ Took your corncob act to the city / Thought there could be something more/ Turns out Hollywood’s just as boring/ Sticking to the first game plan.”

Laut Tudzin handelt “Truck” von Lebensplänen, die sich verändern. Vor allem dann, wenn das Leben über einen hereinbricht: “Wenn die Sterblichkeit eine ruckartige, gezackte Autobahnausfahrt ist, dann ist der Himmel ein Lastwagen, der durch das Unbekannte rumpelt. ‘Truck’ ist eine sanfte Bestätigung, dass der Traum sich ändern kann, ohne dass die Würde darunter leidet. Für Tim.” Neben ihrer aktuellen Songveröffentlichung teilte die Band mit, an einem neuen Album zu arbeiten.

Außerdem haben Illuminati Hotties Tourdaten mit Alex Lahey und Boygenius bekannt gegeben – allerdings nur für Australien und Nordamerika. Tudzin hatte am Boygenius-Debüt “The Record” als Co-Produzentin mitgearbeitet. Daneben war sie an “Perfect Saviors” beteiligt, dem im August erscheinenden Album von The Armed.

Ditz

Cal Francis (Gesang):

01. Drive like Jehu – “Do You Compute?”

Nachdem ich Anfang des Monats von Rick Frobergs Tod erfahren habe, habe ich eine Weile damit verbracht, mir dieses Album noch einmal anzusehen. Es ist eines dieser Alben, die so beeindruckend sind, dass man am liebsten aufgeben würde. Jeder einzelne Song ist voll von gut durchdachten dynamischen Verschiebungen und wirklich kreativer Musikalität, die sich immer auf etwas zubewegt, es ist zum Nägelkauen. Sie haben als Band so gut aufeinander reagiert und es geschafft, etwas wirklich Fesselndes zu schaffen, das für mich den Test der Zeit bestanden hat.

02. Model Actriz – “Mosquito”

Wahrscheinlich mein Lieblingsalbum in diesem Jahr, und dieser Track ist ein eindeutiges Highlight. Die gesangliche Leistung macht alles, sie hat mehr Schwung und Frechheit, als du in irgendeiner anderen Gitarrenmusik in diesem Jahr hören wirst. Die Produktion des Schlagzeugs ist ebenfalls fantastisch, vor allem die Art und Weise, wie sie von den eher industriellen Klängen in den Strophen zu den sehr natürlichen Toms im Mittelteil übergeht.

03. Liturgy – “Antigone II”

Ein weiteres meiner neuen Lieblingsalben. Ich habe Liturgy zum ersten Mal entdeckt, als 2015 “The Ark Work” herauskam. Ich mochte dieses Album und “Aesthethica” davor, aber keines der Alben seitdem hat mich wirklich angesprochen – bis zu diesem. Alles daran ist so großartig und übertrieben, insbesondere dieser Track, der den Abschluss des Albums bildet, wenn man den kurzen Orchester-Track am Ende nicht mitzählt. Es gibt eine Menge zusätzlicher Instrumente, aber im Kern kann man immer noch die Band im Raum hören. Ich hoffe, dass ich sie bald live erleben kann, um zu sehen, wie es sich mit nur vier Leuten auf der Bühne auswirkt.

04. Don Edwards – “Coyotes”

Seit kurzem bin ich von Werner Herzog begeistert, habe alle seine Filme gesehen, alle seine Bücher gelesen und jedes Interview gesucht, das ich finden konnte. Dieses Stück spielt am Ende von “Grizzly Man”, seinem eindringlichen Dokumentarfilm über einen Mann, der loszieht, um mit Bären zu leben, nur um bei lebendigem Leib gefressen zu werden, nachdem er jahrelang mit ihnen gelebt hat. Der Text über einen Cowboy, der über die Industrialisierung traurig ist, passt gut zu der ähnlich gelagerten Paranoia des Protagonisten der Dokumentation.

05. Geoff & Maria Mulduar – “Brazil”

Einer meiner Lieblingsfilme ist “Brazil” von Terry Gilliam. Den Titelsong habe ich regelmäßig als Ohrwurm und die einzige Möglichkeit, ihn wieder herauszukriegen, ist, ihn immer wieder zu hören. Für einen Popsong hat er eine wirklich merkwürdige Struktur. Der Gesang setzt erst nach etwa der Hälfte des Stücks ein, und bis dahin wird die Melodie von Pfeifen getragen.

Jack Looker (Gitarre):

06. Woodpecker Wooliams – “Magpie”

Immer wenn dieser Song einsetzt, ist es fast so, als würde alles für drei Minuten oder so stillstehen. Die Drone-Sounds sind immer auf der Suche nach der richtigen Note, aber sie scheinen nie ganz anzukommen.

07. Karies – “Laguna Seca”

Es ist immer spannend zu hören, wenn eine Band ihre Komfortzone verlässt oder sich von der Musik entfernt, die man von ihr erwartet. Dieser Track (und der Rest des Albums) ist ein Beispiel dafür, dass eine Band das voll und ganz schaffen kann.

08. Fugazi – “Cashout”

Ich hätte eine ganze Liste von Fugazi-Songs zusammenstellen können, aber zu diesem Song komme ich regelmäßig zurück. Es ist wohl eines der besten Beispiele für einen Song über aggressive Gentrifizierung.

09. Frank Carter And The Rattlesnakes – “Beautiful Death”

Ich habe noch nie jemanden gehört, der alle Gefühle, die mit der Trauer einhergehen, so gut zusammengefasst hat. Es ist voller Wut, Trauer und allem, was dazwischen liegt.

10. Lambrini Girls – “Boys In The Band”

In unserer lokalen Szene gibt es ein großes Problem mit Arschlöchern in Bands, die ihre Partner missbrauchen und damit durchkommen, weil die Leute sie nicht zur Rede stellen. Dieser Song handelt davon.

Anti-Flag aufgelöst

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Anti-Flag haben sich aufgelöst.” Mehr Hintergründe zum plötzlichen Ende der Band gaben die Polit-Punks ihren Fans nicht. Derweil wurde die Webseite und die Social-Media-Kanäle der Band sowie die persönlichen Profile sämtlicher Mitglieder deaktiviert. Lediglich die Patreon-Seite von Anti-Flag ist noch aktiv, dort ist die Verkündung der Auflösung noch zu lesen. In den kommenden Wochen sollen Rückerstattungen an Patreon-Abonnent:innen beginnen.

Auf Reddit spekulierten Fans und Interessierte zunächst über einen Hack. Erst vor wenigen Stunden gab Bandfotograf und Crewmitglied Josh Massie per Instagram-Story Aufschluss: “[Ich kann] bestätigen, dass es sich nicht um einen Hack handelt und dass dies der Stand der Dinge ist.” Allerdings wissen er und die Crew nur “genauso viel wie ihr”. Die vier Bandmitglieder – Justin Sane, Chris Head, Chris No. 2 und Pat Thetic – seien laut Massie “bei guter Gesundheit”, doch “was auch immer im Moment passiert”, sei eine Sache innerhalb der Band.

Es ist jedoch davon auszugehen, dass ein Podcast-Interview Grund für die Auflösung von Anti-Flag ist. In der gestern veröffentlichten Episode des “enough.podcast” bezichtigte eine Frau ein nicht namentlich genanntes Mitglied einer Punk-Band, die für ihre Haltung und Protestsongs bekannt ist, der Vergewaltigung. Das mutmaßliche Opfer ist die in New York lebende Therapeutin Kristina Sarhadi.

In dem einstündigen Podcast erzählt Sarhadi, wie die Punkszene zu einem sicheren Hafen für sie wurde, während sie unter einem schwierigen Privatleben litt. Sie erklärte, dass die besagte Band zu ihren Lieblingsbands gehörte, seit sie 9 oder 10 Jahre alt war. Während eines Konzertes in Brooklyn hätten die damals 22-Jährige und der Leadsänger einen Moment gehabt, “in dem wir uns in die Augen sahen und dann einfach zueinander sangen.” Im direkten Anschluss habe sie den Sänger getroffen und mit ihm Telefonnummern ausgetauscht, um sich bei einem Filmfestival in der Nähe ihres Wohnortes zu treffen.

Nach ihrer gemeinsamen Zeit auf dem Filmfestival fragte der zu dem Zeitpunkt um die 40 Jahre alte Sänger Sarhadi, ob sie ihn zu einer Party in den Wäldern fahren könne. Auf dem Weg dahin habe er sie aufgefordert, auf einen Parkplatz zu fahren und sich mit eindeutigen Absichten auf den Rücksitz zu begeben. Sie lehnte das Angebot jedoch ab, redete sich mit dem “Einsetzen ihrer Periode” raus.

Nach der Party fuhren die beiden noch eine weitere junge Frau, die ebenfalls wegen des Sängers da war, nach Hause. Noch vor dem Haus küsste er plötzlich Sarhadi, die sich “sofort wie der schlechteste Mensch der Welt” fühlte, da sie sich in einer langjährigen Beziehung befand und von vorneherein keine Absichten hatte, ihren Freund zu betrügen oder mit dem Sänger intim zu werden. Sie sei lediglich froh gewesen, mit ihrem “Idol” auf das Filmfestival zu gehen.

Die Nacht endete angeblich damit, dass der Sänger sie zum Hören eines Songs mit Billy Bragg in sein Hotelzimmer einlud. Vorher seien die beiden aber noch zur Hotelbar gegangen, obwohl sie eigentlich Straight Edge seien. Seine Verlobte soll ihn aber betrogen haben und nach England gezogen sein. Daher beschlossen beide, gemeinsam zu trinken. Er schien zudem überraschend gut im Umgang mit Alkohol zu sein. Im betrunkenen Zustand ging es zum Hotelzimmer, um besagten Song zu hören. Sarhadi wiederholte dabei, dass sie ihre Periode habe, um ihm zu signalisieren, dass sie nicht an Sex mit ihm interessiert sei. Der Sänger schloss die Tür ab, schrie “football tackle” und warf sie aufs Bett.

Den folgenden Übergriff beschrieb Sarhadi so: “Sobald ich auf dem Bett lag, legte er seine Hand um meinen Hals und verwandelte sich im Grunde in ein Monster. Ich erinnere mich immer noch an sein Gesicht über mir. Er konnte meinen Körper mit einer Hand unten halten, da er sie an meinen Hals hatte. Er ist keine große Person, aber definitiv stärker und größer als ich war. […] Es gab mehrere Momente, in denen ich dachte, ich würde sterben. Ich bin definitiv ohnmächtig geworden oder dachte, ich würde ohnmächtig werden.”

Sie erzählte, dass sie “weinte, schrie” und ihn anflehte, aufzuhören, doch der “gewalttätige Angriff” dauerte noch eine “gefühlte Ewigkeit” an, sodass sie glaubte, sie würde am Ende der Nacht tot sein. Sie beschrieb den Übergriff als den “furchteinflößendste Moment ihres Lebens”. Dabei soll er kein Kondom benutzt haben, obwohl er während der Vergewaltigung andeutete, eines benutzen zu wollen. Sie habe das Hotelzimmer verlassen können, nachdem der Sänger eingeschlafen sei.

Sarhadi nannte zwar nicht direkt den Namen der Band oder des Täters, doch deutet vieles darauf hin, dass es sich dabei um Justin Sane handelt. Unabhängig davon, dass es sich bei dem mutmaßlichen Vergewaltiger um den Sänger einer aktiven politischen Punkband gehandelt haben soll und Anti-Flag kurz nach Veröffentlichung des Podcasts ihre Kanäle löschten, untermauern weitere Indizien Sarhadis Geschichte.

2010 spielten Anti-Flag eine Show im The Bell House Brooklyn. Im selben Jahr wurde ein Dokumentarfilm mit dem Titel “Sounds Like A Revolution” veröffentlicht, in dem Sane auftritt. Auf der Website dieses Dokumentarfilms ist zu lesen, dass er auf dem Woodstock Film Festival gezeigt wurde. Woodstock liegt im direkten Umfeld von Sarhadis Wohnort Kingston, New York. In einem älteren Interview sprach Justin Sane darüber, sich zwar nicht als Straight Edge zu identifizieren, aber keinen Alkohol zu trinken oder Drogen zu nehmen. In anderen einer Story von Public Pressure sagt Sane, er trinke Alkohol zumindest in moderaten Mengen. Auch auf einem Tumblr-Blog namens “The Industry Ain’t Safe”, auf dem Frauen in der Musikindustrie ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung schildern können, wurde im März 2022 ein mutmaßlicher Übergriff von Sane genannt.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels haben Anti-Flag noch nicht auf die Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe reagiert. VISIONS hat eine Anfrage mit Bitte auf Stellungnahme zu den Gründen der Auflösung und den Vorwürfen ans Management geschickt. Eine Antwort steht noch aus.

Anklage gegen Danny Elfman

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Damals hatte sich Danny Elfman mit Komponistin und Pianistin Nomi Abadi außergerichtlich geeinigt, nachdem diese ihm sexuelles Fehlverhalten in mehreren Fällen vorgeworfen hatte. Laut einem Bericht des Rolling Stone beläuft sich die von Elfman zu zahlende Summe auf insgesamt 830.000 US-Dollar. Aufgrund von zwei ausbleibenden Ratenzahlungen in Höhe von jeweils 42.500 US-Dollar hat Abadi Elfman nun erneut angeklagt. Die ursprünglichen Vereinbarungen und Anschuldigungen waren der Öffentlichkeit zuvor nicht bekannt.

Dem Rolling Stone liegt außerdem der damalige Polizeibericht vor, aus dem die Anschuldigungen und der weitere Sachverhalt hervorgehen. Demnach habe sich Elfman mehrfach vor Abadi gegen ihren Willen entblößt und vor ihr masturbiert. Elfman weist die Vorwürfe zurück und erklärt über seine Anwälte, dass er zugelassen habe, “dass sich jemand mir nähert, ohne zu wissen, dass ich ihr ‘Kindheitsschwarm’ war und dass sie die Absicht hatte, meine Ehe zu zerstören und meine Frau zu ersetzen.” Zudem hätte Abadi angedroht, dass er für die Zurückweisung “zahlen muss”.

Elfmans Anwälte erklären, dass als Elfman “auf dem Höhepunkt der #MeToo-Bewegung mit Drohungen der Gegenseite konfrontiert wurde, mit Unwahrheiten an die Öffentlichkeit zu gehen, vor der unmöglichen Wahl stand, sich damit abzufinden und seine Karriere fortzusetzen und für seine Familie zu sorgen […] oder sich zu entscheiden, einen damals nicht zu gewinnenden Kampf zu führen, um die Wahrheit zu sagen – Danny wählte seine Familie […]”.  Ein weiterer Vertreter von Elfman fügte hinzu, dass Elfmans und Abadis “begrenzte Interaktionen, die keinen sexuellen Kontakt beinhalteten, völlig einvernehmlich waren” und dass die ursprüngliche Einigung eine Reaktion auf die #MeToo-Bewegung war.

Abadis Anwalt Jeff Anderson antwortete: “Es ist ironisch, dass die aktuellen Aussagen von Herrn Elfman in direktem Widerspruch zu der Position stehen, die er in dem zugrundeliegenden Streitfall vertreten hat, und zu den Beweisunterlagen.”

Abadi traf Elfman Berichten zufolge erstmals 2015 in Denver. Im Polizeibericht heißt es: “Elfman bat einen Bekannten um Abadis E-Mail-Adresse, und die beiden begannen, über Musik zu kommunizieren.” Freunde aus der Kindheit erinnern sich, dass Abadi Elfmans Studio besuchte und an Partys teilnahm, die er veranstaltete.
Der Polizeibericht schildert weiter, dass Elfmans Verhalten innerhalb eines Jahres unangemessen wurde; Abadi behauptete, dass Elfman “die Tür [in seinem Aufnahmestudio] in einem Bademantel ohne Kleidung darunter öffnete” und “erklärte, dass dies seine Art zu arbeiten sei und er sein Verhalten immer rechtfertigte.”
Weitere Vorfälle sind aus Paris überliefert, wo Elfman angeblich Nacktfotos von Abadi machte, während der Dreharbeiten vor ihr masturbierte und mit ihr ins Bett stieg. Ein Vertreter von Elfman bestätigte die Paris-Reise und die Nacktfotos, bestritt aber die Masturbation und behauptete, die Fotos seien Abadis Idee gewesen. In einem anderen Fall soll Elfman Abadi 2016 ein Martiniglas geschenkt haben, von dem Abadi behauptete, Elfman habe Sperma darin gefunden. Zuvor hatte Elfman eine E-Mail mit einem Foto eines vollen Martiniglases mit der Bildunterschrift “a mystery pik [sic] to pique your ‘magination” geschickt. Elfmans Vertreter sagt, dass der Komponist “nie behauptet hat, dass es sich um Sperma” in dem Glas handelte, und dass das fragliche Foto tatsächlich mit Cetaphil, einer Feuchtigkeitscreme, gefüllt war. “Es war als dumme Fotorequisite gedacht und Frau Abadi wusste das”, so der Vertreter.
Danny Elfman wurde vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Regisseur Tim Burton bekannt. Als Stammkomponist vertonte Elfman 16 von Burtons insgesamt 19 Filmprojekten. Er arbeitet außerdem auch regelmäßig mit den Regisseuren Sam Raimi und Gus Van Sant zusammen und komponierte die Titelmelodie der “Simpsons”. Nomi Abadi hat Originalmusik für über 15 Filme und Videospiele komponiert, darunter für den Film “Gothic Springs” mit Peyton List. Zudem wurde sie für ihr Klavierspiel auf dem Album “Sekou Andrews & The String Theory” für einen Grammy nominiert. Sie ist Mitglied der “Recording Academy”, die die Jury für den Grammy stellt. In einer Rede zwei Tage vor der diesjährigen Preisverleihung erklärte sie allerdings, in diesem Jahr nicht abzustimmen, da “Missbrauchstäter” unter den Nominierten gewesen seien. Explizite Namen nannte sie nicht. Abadi erklärte zudem, dass die Zeit für Sexualstraftäter in der Musik “vorbei” sei. Elfman war 2023 in zwei Kategorien für den Grammy nominiert.

Virtuelle Welten

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Ende Juni veröffentlichte das Electro-Duo The Chemical Brothers mit “Live Again” den zweiten Vorboten auf ein kommendes Album. Davor war bereits “No Reason” erschienen, die erste Single seit 2021 und eine hedonistische Feier des Lebens. Nun haben sie nicht nur das Video zu “Live Again” veröffentlicht, sondern auch ihr zehntes Studioalbum “For That Beautiful Feeling” samt Tracklist und Releasetermin angekündigt. Erscheinen wird der Nachfolger “No Geography” noch dieses Jahr. Mit dem frischen erschienen Clip geben sie einen ersten Ausblick. Darin lassen sie Gastsängerin Halo Maud in psychedelische Welten abtauchen.

Produziert wurde das Video von Dom & Nic, mit denen das Duo bereits für zahlreiche Projekte zusammengearbeitet hat. Für ihren neuesten Clip haben sie auf die Möglichkeit gesetzt, die ihnen Virtual Reality bietet, um eigene visuelle Welten zu erschaffen. Passend zum Sound des Albums. Diesen beschreibt die Band als akustischen Kontrollverlust: “Es ist ein Album, das diesen wilden Moment sucht und einfängt, in dem der Sound dich überwältigt und fast mit sich reißt, dich aber letztendlich auf seiner Welle reiten lässt, zu unbekannten Zielen. Es ist ein Album, das genau den Moment festhält, in dem man alle Kontrolle verliert, in dem man sich der Musik hingibt und sich von ihr wie von einem unsichtbaren Faden ziehen lässt.”

Neben der französischen Singer/Songwriterin Halo Maud hat das Duo außerdem mit Beck für den Song “Skipping Like A Stone” zusammengearbeitet. Daneben findet sich auf dem Album eine neue Version von “The Darkness That You Fear”. Die Originalversion des Tracks war 2021 erschienen.

“For That Beautiful Feeling” erscheint am 8. September über Republic und ist bereits vorbestellbar.

The Chemical Brothers – “For That Beautiful Feeling”

01. “Intro”
02 “Live Again [ft. Halo Maud] 03 “No Reason”
04 “Goodbye”
05 “Fountains”
06 “Magic Wand”
07 “The Weight”
08 “Skipping Like A Stone” [ft. Beck] 09 “The Darkness That You Fear”(Harvest Mix)
10 “Feels Like I Am Dreaming”
11. “For That Beautiful Feeling” [ft. Halo Maud]

Neue Folge mit Tyron Ricketts

Zur Welt kommt Tyron Ricketts 1973 im österreichischen Weiz in der Steiermark. Dort wächst er als Kind einer Musikmanagerin und eines Vaters auf, der ihn an Jazz, Funk, Soul und Künstler wie John Coltrane und Milt Jackson heranführt. Im Alter von sechs Jahren folgt der Umzug nach Aachen und einige Jahre später das erste Konzert (Terence Trent D’Arby) in der ehemaligen Philipshalle in Düsseldorf.

In seiner Jugend entdeckt Ricketts dann seine Liebe zum Rap (Public Enemy, N.W.A.) als Identifikationsmöglichkeit und Katalysator. Ein Sprachrohr, um das Innere nach Außen zu kehren. Später folgt die Gründung von Blackstreet Bataillon. Neben Rap hat sich die Crew einer weiteren Säule des HipHop verschrieben: Tanz. In den Folgejahren benennt sich die Crew in K-Funk um und veröffentlicht mit “For Everybody Who’s Ready To Dig” (1994) ihren ersten Tonträger.

1992 zieht es ihn von Aachen nach Frankfurt, womit er und sich in das Herz der deutschen HipHop-Szene begibt. Dort arbeitet er als Praktikant in einer Werbeagentur und macht sich einen ersten Namen als Rapper in der dortigen HipHop-Community. Zwei Jahre später geht er nach Köln, wo er nicht nur sein Designstudium aufnimmt, sondern auch als Moderator bei Viva landet. Das Rap-Magazin “Word Cup” moderiert er von 1996 bis 2000. Im selben Jahr gründete er unter anderem mit Afrob, Samy Deluxe, Gentleman die Brothers Keepers als Reaktion auf den brutalen Mord an Alberto Adriano durch Neonazis. Der Song “Adriano” und das Album “Lightkultur” folgen.

Mit “Sam – Ein Sachse” hat er jüngst die siebenteilige Serie über das Leben von Sam Meffire, dem ersten afrodeutschen Polizisten in Ostdeutschland, produziert. Daneben ist er als Creator und Schauspieler in das Projekt involviert. Vor allem der Soundtrack ist laut Ricketts wesentlich für die Serie, weil dadurch eine historisch wahre Geschichte in die heutige Zeit übertragen werden kann.

Über das Ende seiner Zeit beim Musiksender Viva und warum Harry Belafonte seine Entscheidung in die USA zu gehen, beeinflusst hat, hört ihr in der aktuellen Folge.

Diese und alle Folgen aus den vergangenen Staffeln gibt es hier zum Nachhören.

Festival-Tickets zu gewinnen!

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1998 ging die erste Ausgabe des Highfield am Stausee Hohenfelden an den Start, seit 2010 findet das Festival im sächsischen Großpösna bei Leipzig statt. Dabei hat das Highfield sich mittlerweile zu einer festen Größe im Festivalbetrieb entwickelt und zieht jährlich Musikfans an – nicht nur durch seine Lage direkt am Störmthaler See mit Strandzugang. Am 18. bis 20. August geht das Festival in eine neue Runde und überzeugt auch in diesem Jahr wieder durch ein hochkarätiges Line-up aus nationalen wie internationalen Namen.

Neben den diesjährigen Headlinern Die Ärzte, K.I.ZMarteria, SDP, Rin und den Beatsteaks, werden zahlreiche weitere Bands das Festivalgelände bespielen. Darunter die Folk-Punk-Legenden Dropkick Murphys, die deutsche Metalcore-Instanz Heaven Shall Burn, Pennywise, Anti-Flag und Turbostaat.

Ein besonderer Fokus des Highfield liegt auf dem Thema Nachhaltigkeit. So fördert und organisiert das Festival unter dem Motto “Grün Rockt” seit 10 Jahren regionale Projekte. Gleichzeitig haben Interessierte die Möglichkeit, eigene nachhaltige Projekte vorzustellen.

VISIONS verlost 1×2 Tickets für das Festival. Wir wünschen allen Teilnehmenden viel Glück!

 

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