Diese Songs lassen dich schweben. Entweder ruhig und friedlich, oder sie schießen dich wie ein Komet durch den Weltraum. Sie verbinden dich mit höheren Gedankenwelten und zeitlosen Emotionen und inspirieren uns auf viele verschiedene Arten, auch in stillen Momenten. Alle rocken, auf ihre eigene Art und Weise. Sie haben mich als Musiker und Mensch beeinflusst, als ich aufwuchs, und tun dies auch heute noch. Ein Hoch auf Eckhart Tolle, dessen Bücher genau zum richtigen Zeitpunkt die richtige Wirkung entfachten.
01. Jimmy Cliff – “Sitting in Limbo”
Dies ist eines der schönsten Lieder, die je geschrieben, gesungen oder gespielt wurden. Jimmy Cliff hat eine erstaunliche, runde, hohe Tenorstimme, und dieser Song bringt sie bestens zur Geltung. Er baut sich auf, sowohl textlich als auch musikalisch – die Flöte und das Schlagzeug, die in der zweiten Strophe einsetzen, sind brillant. “Sitting here in limbo, waiting for the dice to roll/ Sitting here in limbo, got some time to search my soul”. Perfekt. Wir alle haben diese Gefühle schon erlebt. Manchmal sind die wertvollsten Momente im Leben die, in denen wir aufhören, Dinge zu tun und einfach nachdenken und fühlen.
02. Midnight Oil – “King Of The Mountain”
Eine der innovativsten, fesselndsten Bands, die immer mit einer eindringlichen Botschaft an die Menschlichkeit appellieren, die hier als Allegorie, fast als Poesie, zum Ausdruck kommt. Dieser Song entführt einen in die australische Wildnis, wobei der besungene Berg als moralische Instanz dargestellt wird, mit lebhaften Bildern von der Wahl, ob man auf den Berggipfel gehen will oder nicht. “Over liquid tarmac wastelands of cactus and heat/ Down cobblestone alleyways of washing day sheets/ Up ghost prairie mountains of sunset and space/ Down the road at a familiar place/ Across the wilderness/ Out further than the bush, I will follow you.” Tolle Harmonien, Hintergrundgesang und Texte.
03. Ozzy Osbourne – “Over The Mountain”
Ozzy war mit Randy Rhoads in Bestform, und das will viel heißen, denn Ozzy hat jahrzehntelang für Furore gesorgt, auch jetzt noch. Die Welt hat einen ihrer hellsten Shootingstars verloren, als Randy 1982 im Alter von 25 Jahren starb. Ich habe ein Bild von ihm in meinem Musikzimmer, das mich täglich inspiriert. Das Universum jedoch hat seine Brillanz aufgesogen. Vielleicht werde ich eines Tages mit Randy da draußen im Rock’n’Roll-Valhalla jammen. Dieser Song ist wahnsinnig gut, nicht nur wegen Randy, sondern auch wegen des Textes: “Over the mountain, take me across the sky/ Something in my vision, something deep inside/ Where did I wandered, where do you think I wandered to?/ I’ve seen life’s magic astral plane I travel through.” Das ist ein Gedanke, der das Universum anregt. Manche Leute machen sich über Ozzy lustig, weil sie nur den Fledermaus-Zwischenfall oder die Fernsehshow sehen. Er ist einzigartig einfühlsam, und ich bin froh, dass ich ihn viele Male live gesehen habe. Er und Lemmy sind zwei der großen Punkrocker im Metal.
04. Stevie Wonder – “Higher Ground”
Stevie Wonder – Mannomann! Einer der größten Allround-Musiker – nicht nur Sänger oder Songwriter, sondern ein Musiker, der mehrere Instrumente beherrscht, und die Grooves, die er auf diesem Album hervorbringt, sind nicht zu toppen; er hat alle Instrumente gespielt. Das ist schon eine Inspiration. Textlich ist dies ein harter Song, der auf brillante Weise die Idee der Reinkarnation und des Optimismus einbringt: “I’m so glad he let me try again/ Cause my last time on Earth, I lived a whole world of sin/ Gonna keep on trying, til I reach my highest ground.” Der einzigartige, spirituelle Optimismus dieses Liedes hilft uns, die Dinge im Großen und Ganzen zu sehen.
05. Iron Maiden – “Aces High”
Wir sollten zwar nicht in der Vergangenheit leben, vor allem nicht, wenn wir dadurch die Gegenwart ignorieren, aber wir können uns durchaus von Mut und Tapferkeit in der Geschichte der Menschheit inspirieren lassen. Die Schlacht um England, bei der sich oft unerfahrene RAF-Piloten mit den besser ausgebildeten deutschen Piloten über England ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten und dabei siegten, ist sicherlich ein Beispiel dafür. Letztlich kommt es nicht auf die Taten, sondern auf den Geist an – aber die Schlacht um England spiegelt eine mächtige Kombination von Geistern wider und schafft ein positives universelles Karma für uns in diesem Moment. Hätten sie nicht gewonnen, gäbe es dieses Gespräch vielleicht gar nicht. Eddie im Cockpit zu haben, ist ein großer Bonus.
06. Black Flag – “Rise Above”
Es fällt mir schwer, objektiv über einen Song zu schreiben, der mich und Tausende andere Kids geprägt hat und eine der größten Hymnen jener Zeit für Individualität und das Ausbrechen aus dem Alltag ist. Dieser Song ist so krass, textlich und musikalisch brillant und inspirierend. Viele gesellschaftliche Kräfte versuchten damals, Punk- und Hardcore-Shows und -Alben zu unterdrücken, und der Text dieses Liedes – einschließlich “try to stop us, but it’s no use!” – ist ein Zeugnis für den menschlichen Geist, der sich im Universum verteilen wird, wenn wir unsere Hülle ablegen. Verdammt, dieser Song rockt hart.
07. Buzzcocks – “Why Can’t I Touch It”
Einer der musikalisch und textlich innovativsten Songs von einer der besten Gruppen aller Zeiten im Punkrock. Die Idee, unsere Definitionen von Realität infrage zu stellen: Was ist denn nun real? Ist die Realität nicht nur eine Wahrnehmung, bei der eine Person etwas als real und eine andere Person dasselbe als zeitlich oder ätherisch wahrnehmen kann? Es war für das Genre und die damalige Zeit wirklich tiefgründig, und ich denke, dass es einer der Songs war, der die Buzzcocks in den Rang der Visionäre erhob, einschließlich der zurückhaltenden, aber dennoch kraftvollen, perfekt langatmigen Musik des Tracks selbst. Sicherlich müssen wir alle darüber nachdenken, wie viel Wert wir auf Dinge, Status und Besitz legen, im Gegensatz zu dem, was wirklich real ist – nämlich unser Weg zum göttlichen, universellen Bewusstsein. Ich habe das Gefühl, dass Pete Shelly hier auf dem richtigen Weg war.
08. Toots And The Maytals – “Freedom Train”
Der Kampf der Menschen um Freiheit von Unterdrückung ist eine der größten Inspirationen für die Menschheit im Laufe der Geschichte. Hier vereinen sich Ska und Rocksteady-Beat zu einem nicht-predigenden Aufruf zum Handeln – “The freedom train is coming/Can’t you hear the whistle blowing?/It’s time to get your ticket and get on board” – geschrieben zu einer Zeit, als Menschen auf der ganzen Welt, einschließlich Jamaika und den USA, zusammenkamen, um gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen. Diese Kombination aus Tun und gleichzeitigem spirituellen Sein im Jetzt ist eine der schwierigsten Gratwanderungen auf unserem Weg zur Gegenwart. Toots bringt es hier auf den Punkt. Großartig gespielt und gesungen.
09. Wayne Hancock – “Thunderstorms And Neon Signs”
Wayne “The Train” Hancock sollte jedem ein Begriff sein, auch oder gerade Nicht-Country-Western-Fans. Er hat eine tolle Stimme und einfühlsame Songs, die unglaublich eingängig sind. Die Band besteht aus einigen großartigen Musikern, darunter der Steel-Gitarrist. Ich habe schon so manchen Indie/Hardcore/Punk-Fan auf seinen Konzerten gesehen, Seite an Seite mit Cowboyhüten und Stiefeln. “Lord, I sure love thunderstorms and neon signs”: eine Geschichte, die so schön und universell ausgedrückt ist. Waynes Melodien helfen uns, aus der Hektik des Alltags auszusteigen und zu sein.
10. Boston – “Don’t Look Back”
“It took so long to realize: I’m much too strong not to compromise/ Now I see what I am is holding me down/ I finally see the dawn arising/ I see beyond the road I’m driving.” Wow! Ein aufrichtiger und wortgewandter Schritt weg vom Ego. Im Punk und Hardcore existierten wir so eindeutig außerhalb des Mainstreams, der kommerziell erfolgreichen Rockbands, dass wir manchmal vergessen: Es gab tolle Musik und Texte von Supergroups. Das war mit Sicherheit bei diesem Song von Boston der Fall, der introspektiv ist und uns direkt von der Idee des Egos, des Besitzes und der Eroberungen wegführt und stattdessen dazu aufruft, die Prioritäten im Leben neu zu überdenken. Tom Scholz ist nach wie vor einer der besten Songwriter für Rock-Riffs, und Brad Delps Gesang ist wunderschön und innig.
11. Motörhead – “Overkill”
Motörhead im Jahr 1979 singen und spielen, wie nur sie es konnten, und fangen die chaotische Kraft von Punk, Rock und schwerstem Metal ein. Der Song fängt die Lebendigkeit des Rocks und die Explosion einer Show ein. Wir sprechen darüber, im Jetzt zu sein. Eine der Gruppen, die ich schon seit ihren Anfängen liebe, weil sie sich auf das Karma dieser Musik konzentrieren, die wir alle lieben. Philthy Phils Schlagzeug-Intro hier ist so perfekt!
Und das waren jetzt elf. Ups.