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Keine Konzerte, keine Kohle

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Während der Terminplan für Oasis nächstes Jahr immer voller und voller wird, bestehen seitens der Veranstalter offenbar Befürchtungen, die beiden Gallagher-Brüder würden sich im Vorfeld der Tour – oder währenddessen – wieder zerstreiten. Daher haben sie sich laut einem Insiderbericht von Boulevardmagazin The Sun, deren Quellen zur Reunion bereits richtig lagen, eine Vertragsklausel einbauen lassen, die den beiden ihre gemeinsame Gage von mutmaßlich sechs Millionen Pfund (rund 7,2 Millionen Euro) pro Show erst garantiert, wenn sie den jeweiligen Auftritt erfolgreich absolvieren. Bislang sind 38 Konzerte geplant, weitere Zusatzshows in Südamerika und Asien werden wohl noch folgen.

“Es gab keine Vorschusslorbeeren, denn wenn sie sich streiten, würde das alle in der Luft hängen lassen”, ließ ein Brancheninsider The Sun wissen. “Es ist einfach und hoffentlich ein effektiver Weg, um sicherzustellen, dass sie sich gegenseitig für die Dauer der Shows tolerieren können”, heißt es weiter, da zu viel für alle Beteiligten auf dem Spiel stehe. “Es ist ein übliches Arrangement, aber aufgrund der hitzigen Beziehung von Noel und Liam scheint es noch notwendiger.”

Ein Streit zwischen den Gallagher-Brüdern könnte massive Auswirkungen haben, wenn er zur Absage von Oasis-Konzerten führt, warnten Branchenexperten laut The Sun. Immerhin legten Fans teils enorme Summen für Tickets hin, nachdem sie Stunden in der Warteschlange bei Ticketmaster verbracht hatten. Gegen das “dynamic Pricing”, das zu den hohen Preisen führte, ermittelt jetzt sogar die Europäische Kommission. Oasis hatten dazu reagiert, sich entschuldigt und erklärt, dass sie nicht wussten, dass die Ticketpreise in diesem Ausmaß steigen würden. Beim Ticketverkauf in Nordamerika und Mexiko wurde auf das in der Kritik stehende System von Ticketmaster dann verzichtet. Mit dem “dynamic Pricing” will Ticketmaster angeblich vor allem den illegalen Weiterverkauf von Tickets bekämpfen.

Obwohl der Weiterverkauf im Vorfeld strikt untersagt wurde, sollen laut der BBC etwa vier Prozent der Tickets trotzdem bei Zwischenhändlern wie Viagogo gelandet sein. Nun sollen rund etwa 50.000 Tickets storniert werden. Etwa 1,4 Millionen Karten wurden im UK und Irland verkauft.

Ende August machten Liam und Noel die Oasis-Reunion einigermaßen überraschend offiziell. Zuvor galten sie seit der Auflösung der Britpop-Größen 2009 nach einer heftigen Auseinandersetzung vor einem Konzert als zerstritten, beleidigten sich über die Jahre immer wieder gegenseitig.

Wer mit Liam und Noel Gallagher letztlich auf der Bühne stehen wird, ist aber noch nicht bekannt gegeben worden. Unbestätigte Berichte weisen aber darauf hin, dass zumindest Bonehead wieder Teil der Band sein soll. Außerdem sollen einige spätere Oasis-Mitglieder aus Noels Backing-Band wieder mit dabei sein.

In der Zwischenzeit arbeiten die beiden wohl sogar an einem neuen Album. Liam beschrieb das angebliche neue Material seines Bruders über X schon als “umwerfend”, eine offizielle Bestätigung steht aber noch aus.

Live: Oasis 2025

04.07.2025 Cardiff – Principality Stadium (ausverkauft)
05.07.2025 Cardiff – Principality Stadium (ausverkauft)
11.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
12.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
16.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
19.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
20.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
25.07.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
26.07.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
30.07.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
02.08.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
03.08.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
08.08.2025 Edinburgh – Scottish Gas Murrayfield Stadium (ausverkauft)
09.08.2025 Edinburgh – Scottish Gas Murrayfield Stadium (ausverkauft)
12.08.2025 Edinburgh – Scottish Gas Murrayfield Stadium (ausverkauft)
16.08.2025 Dublin – Croke Park (ausverkauft)
17.08.2025 Dublin – Croke Park (ausverkauft)
24.08.2025 Toronto, ON – Rogers Stadium (ausverkauft)
25.08.2025 Toronto, ON – Rogers Stadium (ausverkauft)
28.08.2025 Chicago, IL – Soldier Field (ausverkauft)
31.08.2025 East Rutherford, NJ – MetLife Stadium (ausverkauft)
01.09.2025 East Rutherford, NJ – MetLife Stadium (ausverkauft)
06.09.2025 Los Angeles, CA – Rose Bowl Stadium (ausverkauft)
07.09.2025 Los Angeles, CA – Rose Bowl Stadium (ausverkauft)
12.09.2025 Mexico City, MX – Estadio GNP Seguros (ausverkauft)
13.09.2025 Mexico City, MX – Estadio GNP Seguros (ausverkauft)
27.09.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
28.09.2025 London – Wembley Stadium (ausverkauft)
31.10.2025 Melbourne – Marvel Stadium (ausverkauft)
01.11.2025 Melbourne – Marvel Stadium (ausverkauft)
04.11.2025 Melbourne – Marvel Stadium
07.11.2025 Sydney – Accor Stadium (ausverkauft)
08.11.2025 Sydney – Accor Stadium (ausverkauft)
15.11.2025 Buenos Aires – Estadio River Plate
16.11.2025 Buenos Aires – Estadio River Plate
19.11.2025 Santiago – Estadio Nacional
22.11.2025 São Paulo – Estadio MorumBIS
23.11.2025 São Paulo – Estadio MorumBIS

»Ich sehe es einfach nicht passieren«

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Kurz bevor Buzz Osborne die Tour mit seinem langjährigen Bandkollegen Trevor Dunn mit ihrem gemeinsamen Projekt King Dunn in Europa beendete, sprach er in einem Interview mit Far Out über eine mögliche Reunion der von ihnen beiden mitbegründeten Supergroup Fantômas.

Sämtliche Vermutungen, dass es nach der erfolgreichen Solo-Tour der beiden eine neue Platte von Fantômas geben könnte, wies Osborne mit den Worten „Ich glaube, es ist sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich, dass das jemals passiert“ zurück. Das sollte die Fans der experimentellen Avantgarde-Metal-Band, die etwa als Einfluss für Bands wie Mastodon und Slipknot gilt, eher enttäuschen. Laut Osborne scheitere es dabei vor allem an Mr. Bungle-Frontmann Mike Patton. „Man müsste Mike mit ins Boot holen, aber wer weiß denn schon, was in seinem Kopf abgeht“, so Osborne.

2021 machte Sänger Mike Patton seine Mental-Health-Probleme öffentlich und sagte alle Shows von Faith No More ab. Mitte 2022 verriert er in einem Interview, dass sich sein Zustand gebessert habe, sodass er zumindest wieder mit Mr. Bungle touren werde.

Trotz Zweifel an der Umsetzbarkeit hält Osborne die Wiederaufnahme von Fantômas für eine großartige Idee: „Ich glaube, Fantômas würden sich gerade jetzt gut schlagen. Es ist so lange her, dass wir etwas zusammen gemacht haben“, erklärt King Buzzo „dennoch sehe ich das nicht kommen“. Immerhin: Letztes Jahr gab es so etwas wie eine Mini-Reunion am Rande eines Mr.-Bungle-Konzerts in den USA.

Die Zeit von wilden Audio-Comic-Kompositionen scheint wohl endgültig vorbei zu sein. Sich stattdessen mit den akustischen Industrial-Kreationen von King Dunn zu trösten, ist aber auch keine Lösung für die Ewigkeit. Osborne äußert sich nämlich auch hierzu nicht gerade optimistisch, was zukünftige Shows angeht. Das liegt jedoch keineswegs an seinem Kollegen „Es macht Spaß, mit ihm zu spielen“, sagte er bezogen auf Trevor Dunn. Es scheint also eher ein Kapazitätsproblem zu geben. „Ich weiß nicht, wann wir das nächste Mal die Möglichkeit dazu haben werden. Wenn die Leute uns jetzt nicht sehen, weiß ich nicht, ob sie es jemals tun werden“, so Osborne, der die Tour mit Dunn und ihrem schon 2020 erschienenen Album „Gift Of Sacrifice“ aufgrund der Pandemie und zugunsten von Melvins bereits auf die lange Bank geschoben hatte.

Südamerika-Shows angekündigt

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“Die Brüder kommen”, “Karneval ist dieses Jahr früher”, “Seid da” – Oasis erweitern ihre Reunion-Tour um Shows in Südamerika. Insgesamt fünf Konzerte kündigten die Gallagher-Brüder bislang für Buenos Aires in Argentinien, Santiago in Chile und São Paulo in Brasilien an. Etwas Luft für potenzielle Zusatzshows lässt der Tourplan allerdings noch. 38 Konzerte umfasst die Tour bislang. Weitere Konzerte in Südkorea und Japan sollen aber noch folgen.

Wer weder bei den europäischen, noch den australischen und nordamerikanischen Terminen Glück hatte, kann es am kommenden Mittwoch (13. November) nochmal versuchen. Dann beginnt der allgemeine Verkauf für die Konzerte in Südamerika: für die Argentinien-Shows um 12 Uhr Ortszeit. Die Tickets für Brasilien werden um 10 Uhr Ortszeit verkauft. Tickets für Chile werden um 11 Uhr Ortszeit in den Verkauf gehen. Wie zuvor kann man sich für den Vorverkauf eintragen.

Ob wie beim Ticketverkauf in Nordamerika und Mexiko auch auf das “dynamic Pricing” von Ticketmaster verzichtet wird, teilte die Band nicht mit. Nachdem sich wegen der Praktiken im Ticketverkauf für die UK-Termine sogar die Europäische Kommission eingeschaltet hatte, hatten Oasis auch reagiert, sich entschuldigt und erklärt, dass sie nicht wussten, dass die Ticketpreise in diesem Ausmaß steigen würden. Karten wurden teils für mehrere tausend Pfund von der Plattform angeboten.

Wer mit Liam und Noel Gallagher letztlich auf der Bühne stehen wird, ist aber noch nicht bekannt gegeben worden. Unbestätigte Berichte weisen aber darauf hin, dass zumindest Bonehead wieder Teil der Band sein soll. Außerdem sollen einige spätere Oasis-Mitglieder aus Noels Backing-Band wieder mit dabei sein. Andererseits deutete der wie immer kommunikationsfreudige Liam auch an, dass „ein paar neue Gesichter“ mit Oasis bei den Reunion-Shows 2025 auftreten könnten. Fest stehen zumindest nun die Supports für die europäischen Shows: Cast und der ehemalige Verve-Frontmann Richard Ashcroft. In den USA treten Cage The Elephant mit Oasis auf.

Währenddessen scheinen die Gallaghers sogar an einem neuen Album zu arbeiten. Liam wurde zumindest auf Twitter konkret und Bruder Noel wurde bereits im Studio gesichtet. Bestätigt wurden die Arbeiten an einer neuen Platte aber noch nicht offiziell. Liam beschrieb das angebliche neue Material allerdings schon als “umwerfend”.

Live: Oasis 2025

04.07.2025 Cardiff – Principality Stadium (ausverkauft)
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11.07.2025 Manchester – Heaton Park (ausverkauft)
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Teil von etwas Größerem

Ende September könnte die Lage bei Fever 333 auf dem Papier nicht besser sein: Die Veröffentlichung des neuen Albums “Darker White” steht unmittelbar bevor, und mit “Murderer” und “Nosebleeds” sind kürzlich die finalen Singles des Albums erschienen, auf dem die vor anderthalb Jahren neu eingestiegenen Bandmitglieder ihren Einstand feiern. Die Situation verändert sich jedoch schlagartig, als Jason Aalon Butler am 24. September in den sozialen Medien ein Video teilt, in dem er erklärt, dass er gerade seinen „schwersten und schwierigsten Kampf mit Depressionen auszutragen“ habe, der sich zudem in physischen Symptomen bemerkbar mache, die sich auf sein gesamtes Umfeld auswirken würden. Um der Ursache seiner „Traurigkeit auf den Grund“ zu gehen, sagen Fever 333 alle für den Rest des Jahres geplanten Tour­termine ab, darunter sechs Konzerte in Deutschland.

„Ich weiß nicht, wie es mir geht“, sagt der Butler sechs Tage später. Das Interview mit VISIONS ist Butlers erstes, nachdem er mit seinen Depressionen an die Öffentlichkeit getreten ist. Trotz seiner angeschlagenen Psyche ist der Sänger redefreudig und wirkt in seinen Gedanken meist recht aufgeräumt. Vielmehr muss sich Butler in der Länge seiner Antworten mitunter selbst bremsen, um noch auf andere Fragen eingehen zu können. Auch seine Ausführungen über sein Innenleben wirken reflektiert: „Diese Phase meiner Depression unterscheidet sich stark von vorherigen Phasen. Ich habe das Gefühl, dass ich von meinem Selbst und von dem, was ich in meinem Inneren bin, getrennt worden bin. Sowohl emotional als auch ethisch, spirituell und intellektuell. Es ist nicht unbedingt ein einziger großer Moment, der das ausgelöst hat, sondern eine Ansammlung von Dingen. Vorher war ich in der Lage, diese Fassade der Positivität aufzusetzen, ohne introspektiv zu arbeiten. Jetzt ist mir aber klar geworden, dass ich den Großteil meines Lebens damit verbracht habe, Ablenkungsmanöver zu veranstalten, die mich in diese Lage gebracht haben.“ Dazu zähle auch das Schreiben von Songs und das Spielen von Konzerten. „Ich denke, dass ich mir nicht erlaubt habe, diese Dinge wirklich zu fühlen oder mich mit ihnen auseinanderzusetzen. Ich weiß zwar nicht, wie es mir geht, aber ich weiß, dass ich diese Arbeit jetzt mache und versuche, mit diesen Gefühlen zu leben. Das fühlt sich positiv an.“

Unterschiedliche Vorstellungen

Geboren wird Butler 1986 in Inglewood, Kalifornien. Als Sohn von Aalon Butler, Sänger der Soul-Band Aalon, kommt er bereits in jungen Jahren mit afroamerikanischer Musik in Kontakt, ehe ihm sein schottischer Onkel die Alben “Sixteen Stone” von Bush und “OK Computer” von Radiohead schenkt und den jungen Jason mit seiner Leidenschaft für Gitarrenmusik ansteckt. Mit gerade einmal 16 Jahren gründet Butler die Post-Hardcore-Band Letlive, die sich im April 2017 nach 15 Jahren und vier Alben auflöst. Aus deren Asche entsteigen nur drei Monate später Fever 333 im Rahmen einer improvisierten Pop-up-Show auf dem Parkplatz eines Donut-Ladens in Inglewood. Während Butler das von HipHop und Afro-Punk geprägte Konzept der Band zusammen mit Blink-182-Schlagzeuger Travis Barker und Produzent John Feldmann während eines Super Bowls ausarbeitet, gehören neben Butler in der Folge der ehemalige The-Chariot-Gitarrist Stephen Harrison und Night-Versus-Schlagzeuger Aric Improta zur Besetzung von Fever 333.

Jason Aalon Butler von Fever 333 (Foto: Jay Brawner)

»›Darker White‹ verkörpert einen Teil von mir, der gezeigt und von der Angst, gesehen zu werden,
befreit werden wollte.«

Jason Aalon Butler

2018 erscheint die Debüt-EP “Made An America”, deren sieben Songs wie auch die folgenden beiden Veröffentlichungen Butler zusammen mit Barker und Feldmann sowie variierenden Gästen schreibt. Darauf formuliert die Band erstmals ihren aus HipHop, Hardcore und Metal bestehenden Crossover-Sound aus und wird in der Folge für einen Grammy nominiert. Mit “Strength In Numb333rs” folgt 2019 das Debütalbum von Fever 333, die im gleichen Jahr auch erstmals auf deutschen Festivals aufschlagen und sich mit ihren höchst energischen Liveshows schnell einen Namen machen. So kann man Butler in den Folgejahren dabei beobachten, wie er während einer Show auf dem Dach mehrerer mobiler Toilettenkabinen performt, während Harrison gleich mehrfach mit seiner Gitarre im Schlepptau Festivalbühnen emporklettert. Butler behält aber nicht nur die wüste Live-Energie von Letlive für sein Folgeprojekt bei, sondern auch den gesellschafts- und politikkritischen Geist der Texte.

Der Wunsch nach Veränderung und gesellschaftlichem Fortschritt ist nicht nur von Anfang an Teil der Bandidentität, sondern auch fester Bestandteil der etwa von Polizeigewalt gegen People of Color und den viel zu lockeren Waffengesetzen handelnden Texten. Die darin verankerte Wut erreicht ihren Höhepunkt infolge des brutalen Polizeimords an George Floyd und der anschließenden landesweiten Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus mit der 2020 veröffentlichten EP “Wrong Generation”. Zwei Jahre später wird der rasante Aufstieg von Fever 333 vorerst gestoppt, als Improta und Harrison die Band verlassen. Während Improta erklärt, dass er seine Zeit lieber in Projekte investieren möchte, „die anders funktionieren“, nennt Harrison als Grund für seinen Ausstieg kreative Differenzen, und dass „die Dinge intern ziemlich schlecht“ gewesen seien. „Ich glaube, dass unsere Vorstellungen von diesem Projekt einfach nicht mehr übereinstimmten“, so Butler rückblickend. „Ich habe dieses Projekt begonnen und hatte das Gefühl, sehr klar gesagt zu haben, worum es dabei geht und wie es funktionieren soll. Als wir uns weiterent­wickelt haben, verlangten viele Leute – natürlich Aric und Stephen, aber auch Leute um mich herum – Dinge von mir, mit denen ich nicht unbedingt einverstanden war. Letztendlich gab es Dinge, an die ich mich halten musste, die nicht mit den Vorstellungen der beiden übereinstimmten.“ Das sei für Butler in Ordnung. „Ich glaube nicht, dass auf eine Band oder ein Projekt immer diese romantische Vorstellung zutreffen muss, dass alles demokratisch zu laufen hat. Für mich ist das alles Teil von etwas Größerem. Diese größere Idee ist das Wichtigste, denn diese Anstrengung dient nicht nur einem oder drei Menschen, sondern einem größeren Kollektiv.“

Dass es mit Fever 333 nach dem Ausstieg von Improta und Harrison weitergehen soll, steht für Butler außer Frage. „Ich habe dieses Projekt zusammen mit Travis Barker und John Feldmann gestartet, nachdem ich das Gefühl hatte, dass etwas passieren muss, was mir vom Universum oder von wo auch immer in mein Gehirn geliefert wurde. Wir haben mit mehreren Leuten zusammengearbeitet und Aric, Stephen und ich haben die Botschaft live vermittelt. Ich hatte nie das Gefühl, dass es nur mich oder nur drei Leute auf der Bühne geben sollte, sondern habe das Projekt für eine sich ständig verändernde Idee gehalten, die größer ist als ich oder irgendeine Anzahl von Leuten. Solange ich an das Projekt glaube, wird es damit weitergehen. Selbst wenn es jemanden gäbe, der das Ruder übernehmen könnte, und ich das Gefühl hätte, dass dies notwendig wäre, wäre das für mich auch in Ordnung. Für mich war klar, dass es weitergehen wird, weil es so angefangen hat.“

Authentisch und ehrlich

Mit Thomas Pridgen, April Kea und Brandon Davis findet Butler anschließend gleich drei neue Mitglieder, deren Einstieg Fever 333 im Mai 2023 verkünden. Während Pridgen von 2006 bis 2009 bei The Mars Volta Schlagzeug gespielt hat und außerdem bei den Hardcore-Punks Trash Talk trommelt, ist Davis Gitarrist bei der Post-Hardcore-Band Lions Lions. Tour- und Session-Bassistin Kea ist hingegen Teil des Indie-Punk-Duos Imanigold.
„Von Thomas Pridgen bin ich Fan, seitdem ich 18 bin“, schwärmt Butler über die Neuzugänge. „Er ist einer meiner Lieblingsschlagzeuger überhaupt und jemand, den ich
bewundere. Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich mit ihm an diesem Projekt arbeiten kann.“ Während der Kontakt über Butlers früheren Manager zustande kommt, wird der Sänger von einem Freund auf April Kea aufmerksam gemacht. „Ich mochte ihre Ausstrahlung, ihr Wesen und ihre Identität, die sie als schwarze Frau in der Rockmusik verkörpert. Ich finde es wichtig, diese Art der Repräsentation bei einem Projekt wie diesem zu haben und bin froh, dass sie dabei ist.“ Mit Brandon Davis verbindet Butler wiederum eine lange Freundschaft. „Wir wussten, dass wir irgendwann etwas zusammen machen würden. Wir sind jetzt seit über einem Jahrzehnt befreundet, es war also unvermeidlich.“

Fever 333 in neuer Besetzung (Foto: Darren Craig)

Das Trio feiert sein Debüt auf “Darker White” mit einem Album, das der HipHop-Komponente im Crossover-Sound von Fever 333 so viel Raum gibt wie auf keiner der vorherigen Veröffentlichungen. Beats überwiegen gegenüber Gitarren, und Jason Aalon Butler wählt vermehrt das Mittel des Rap, um seine Ansichten herüberzubringen. Für den Frontmann kein Zufall: „Ich wollte mehr in Elemente dessen eintauchen, was ich musikalisch liebe.“ Namentlich afroamerikanisch geprägte Musik wie Funk, HipHop und Soul. „Als Fan dieser Musikrichtungen war es für mich wirklich großartig, diese Elemente in Rockmusik auf eine authentische, geschmackvolle und gebildete Weise mit dieser Gruppe von Leuten erforschen zu können. Auf diese Energie war ich schon lange neugierig, und das Ergebnis hat mich tief an die Kunst und die Menschen dahinter glauben lassen.“

Während Songs wie “DOA”, “Negligence” oder “New West Order” Butlers Verlangen nach einem HipHop-Album gestillt haben dürften, weckt “Bull & A Bullet” mit seinen Soul-Elementen und aufgrund des Sprechgesangs Erinnerungen an “This Is America” von Childish Gambino. In “Tourist” changiert Butler dagegen im Stile von Kendrick Lamar zwischen verschiedenen Stimmlagen. Für den Sänger ein musikalischer Befreiungsschlag: „Ich wollte einen Großteil meines Lebens HipHop, Soul, Funk und R&B huldigen, die meine erste Liebe zur Musik darstellen. Weil ich Projekte in den Bereichen Punk, Rock, Metal und Hardcore verfolgt habe, hatte ich manchmal das Gefühl, dass man mich zurückdrängt, wenn ich versuche, etwas auszudrücken, was ich für einzigartig, besonders und ehrlich halte. ‘Darker White’ verkörpert einen Teil von mir, der gezeigt und von der Angst, gesehen zu werden, befreit werden wollte.“

Der Ermüdung bewusst

“New West Order” fasst als Opener nicht nur die bisherige Bandgeschichte von Fever 333 inklusive eines Seitenhiebs gegen Stephen Harrison und Aric Improta („Yeah, I lost a couple homies, jealousy’s a bitch“) zusammen, Butler blickt auch darauf zurück, wie es für ihn gewesen ist, in Los Angeles aufzuwachsen. „Way before my gang of 3/ I was the weird rock n**** from the ING/ Riding a skateboard with all eyes on me/ Rocking Tupac tees and pumping Morrissey“ heißt es zu Beginn des Albums. Damit bringt der Frontmann die Anpassungsschwierigkeiten zum Ausdruck, die ihn als Sohn eines afroamerikanischen Vaters und einer schottischen Mutter in seiner Kindheit begleitet haben. Heute blickt er auf das Aufwachsen zwischen verschiedenen sozialen Konstrukten positiver zurück: „Viele Leute wissen nicht, wie eng man in L.A. außerhalb von Hollywood und Beverly Hills zusammenlebt. Man lebt gleichzeitig geografisch sehr nah beieinander, in kultureller Hinsicht aber sehr unterschiedlich und weit voneinander entfernt. Dort aufzuwachsen hat mir eine Melange aus Kultur, Design und Musik geboten und mich zur gleichen Zeit schwarze, braune und asiatische Kultur sowie wohlhabende und verarmte Kultur erfahren lassen. Diese Erfahrungen haben in mir den Wunsch geweckt, Musik zu machen, die davon handelt und mehr ist als nur Rocker mit Gitarren oder Rapper mit einem Mikrofon. L.A. hat einen großen Anteil an dem, was ich tue und wie ich es tue.“

Musik und Aktivismus: Für Jason Aalon Butler untrennbar (Foto: Jay Brawner)

»Wir könnten viel fortschrittlicher sein, wenn wir nur ein bisschen mehr Mitgefühl zeigen würden.«

Jason Aalon Butler

Im größeren Sinn ist “Darker White” eine Bestandsaufnahme, wie es sich 2024 anfühlt, als People of Color in der westlichen Gesellschaft zu leben. “No Hostages” ist etwa eine mitreißende Festivalhymne, die mit dem Rassismusproblem des US-Justizsystems hart ins Gericht geht und die Angst ausdrückt, aufgrund der Hautfarbe zur Zielscheibe von Polizeigewalt zu werden: „You might be at home when they kill you/ You might be alone when they kill you/ Driving around town with a broken tail light/ With your kid in the back and now he’s scarred for life“. “$wing” behandelt hingegen die Ausbeutung von People of Color durch die Sportindustrie, während Butler in “New West Order” mit Verweis auf seine eigene Jugend die fehlende Diversität sich Rockmusik zuordnender Genres kritisiert: „I was a young boy looking for the man to be/ But in this rock shit ain’t nobody look like me“. Das an „beautiful black skin people“ gerichtete “Higher Power” ruft dagegen mit krachenden Crossover-Gitarren zur Selbstermächtigung auf.

Dass Fever 333 diese Themen auch 2024 noch aufgreifen, liegt Jason Aalon Butler zufolge daran, dass sich gesellschaftlich und politisch dahingehend in den vergangenen Jahren nur wenig gebessert habe. „Für mich selbst, meine Familie und viele meiner Freunde ist es das Ergebnis von Konstruktionen und Konditionierungen“, führt er aus. „Diese Zeit, in der ich mich aktuell emotional befinde, hat viel mit dem zu tun, was es bedeutet, eine Person of Color in Amerika, aber auch generell in der Welt zu sein. Ich bin mir der Ermüdung bewusst, die viele Menschen empfinden, wenn sie von diesen Themen hören und wenn Songs darüber geschrieben werden, die darum bitten zu bedenken, dass dies die Realität für Menschen ist, die nicht wie sie sind.“ Diese Müdigkeit versteht er, da er sie selbst fühle. „Viele dieser Songs wurden vor Jahren geschrieben. Ich veröffentliche sie jetzt, weil diese Dinge immer noch passieren.“

Für das Vainstream bestätigt

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Refused-Frontmann Dennis Lyxzén hat bereits angekündigt, dass die Hardcore-Punk-Band im kommenden Jahr ausgiebig touren wird. Bisher wurden Refused für drei Festivals bestätigt: Nach ihrer Abschiedstour durch Nordamerika spielen sie auf dem Sick New World Festival in Las Vegas, dem Tsunami Xixón im spanischen Gijon und dem Vainstream Rockfest in Münster. Es ist die bisher einzige bekannte Show in Deutschland – und soweit auch der erste Tourhalt in Europa. Tickets für alle Shows sind über die Webseite der Band verfügbar.

 

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Zusammen mit Refused wurden ebenfalls Millencolin, Landmvrks, Polaris, Dritte Wahl, Stray From The Path, Stomper 98, H2O, Street Dogs, Our Mirage und Anxious für das Vainstream bestätigt. Im Rahmen der ersten Bandwelle stand bereits die Teilnahme von unter anderem Bullet For My Valentine, Feine Sahne Fischfilet, A Day To Remember und Heaven Shall Burn fest.

Vor wenigen Monaten mussten Refused den Beginn ihrer Abschiedstour verschieben: Lyxzén erlitt einen Tag vor einem Konzert einen Herzinfarkt, woraufhin alle Pläne vorläufig auf Eis gelegt wurden. Einige Wochen später kam dann die Ankündigung, dass die verschobene Abschiedstour erweitert wird, und 2025 noch weitere Live-Projekte in Angriff genommen werden sollen. Neben Festivalauftritten sei die Band auch an Konzerten in Südamerika, Australien und Europa interessiert, bevor die Tour in Schweden enden soll. Diese Woche erscheint zudem noch eine Reissue des Albums “The Shape Of Punk To Come”, zusammen mit dem Tribute-Coveralbum “The Shape Of Punk To Come Obliterated”. “Tannhäuser/Derivè”, neu interpretiert von Cult Of Luna ist als Auskopplung bereits zu hören.

Neue Band von Sergio Vega

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Mit „Say It“ machen Strict jetzt ihr Debüt. Eindringlich schreit Annette “Azu” Rodriguez immer wieder die Zeile „Watch your step/ Say it to my face“ über dagegen minimalistisch wirkende Industrial-Beats und die Hardcore-Riffs ihres Mannes. Für Rodriguez, die sonst als Cosplayerin und Fotografin tätig ist, ist dies ein kraftvolles musikalisches Debüt.

Die Single selbst wirkt mit gut zwei Minuten und den sich immer wiederholenden Zeilen eher wie ein Intro und würde sich gut zu Beginn einer EP machen. Parallelen zu Vegas (Ex-)Bands Quicksand oder Deftones lassen sich dabei nicht unbedingt ziehen. Und auch sonst: Strict scheinen sich hier einiges von der Seele brüllen zu wollen.

Vega, der von 2009 bis 2021 Bassist bei Deftones war und die Band während der Pandemie verlassen hatte, ist nun offensichtlich wieder glücklicher bei Quicksand. Dies bestätigte er Anfang des Jahres im Rahmen eines Interviews mit Anti-Matter mit den Worten „Quicksand fühlen sich für mich wie zu Hause an“.

 

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Mit Quicksand ist Vega im November als Support von Hot Water Music auf Europatournee. Diese hatten Ende Oktober die gemeinsame EP “Split” veröffentlicht. Auf der anstehenden Tour sind auch neun Stopps in Deutschland geplant. Darunter Münster, München, Leipzig und Hamburg. Außerdem begleiten Quicksand die Abschiedstournee von Refused in Nordamerika nächstes Frühjahr.

 

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VISIONS empfiehlt: Hot Water Music & Quicksand

07.11.2024 Münster – Skaters Palace
08.11.2024 Hannover – Capitol
12.11.2024 Stuttgart – LKA-Longhorn
13.11.2024 München – Muffathalle
15.11.2024 Leipzig – Felsenkeller
16.11.2024 Berlin – Huxley’s Neue Welt
21.11.2024 Hamburg – Grosse Freiheit 36
22.11.2024 Wiesbaden – Schlachthof
23.11.2024 Köln – Palladium

Open Airs angekündigt

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Kurz nachdem die Europatour von Fontaines D.C. vergangenen Freitag in Portugal gestartet ist, kündigen die irische Alternative-Rock- und Post-Punk-Band heute bereits die nächsten Shows an. Im Sommer 2025 stehen vier größere Open-Air-Konzerte in Leipzig, Berlin, Bonn und Stuttgart für die Durchstarter an. Der Vorverkauf startet Freitag um 11 Uhr an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

 

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Ein Beitrag geteilt von FKP Scorpio (@fkp.scorpio)

Vorher sind die Iren allerdings noch in Europa unterwegs, um erstmals ihr neues Album “Romance” zu präsentieren, auf dem sie ihren Signature-Sound fulminant revolutionieren konnten. Vier Konzerte spielen sie diesen Monat in Deutschland, zwei davon sind bereits ausverkauft.

Für eine große Coverstory trafen wir zuletzt auch Frontmann Grian Chatten und Gitarrist Carlos O’Connell in Berlin zum Interview. O’Connell ist in Kürze auch erstmals als Schauspieler auf der Leinwand zu sehen; in Andrea Arnolds neuem Film “Bird” ab dem 8. November. Arnold stellte auch ein neues Musikvideo für die Band aus exklusiven Szenen aus dem kommenden Film zusammen. Mehrere Songs von Fontaines D.C. sollen passenderweise eine tragende Rolle darin spielen.

Live: Fontaines D.C.

07.11. München – Zenith
08.11. Berlin – Uber Eats Music Hall (ausverkauft)
11.11. Hamburg – Sporthalle
12.11. Köln – E-Werk (ausverkauft)

04.08.2025 Leipzig – Parkbühne im Clara Zetkin Park Leipzig
05.08.2025 Berlin – Zitadelle Spandau
19.08.2025 Bonn – KUNST!RASEN
20.08.2025 Stuttgart – BÜRGER Freilichtbühne Killesberg

Europatour 2025 bekanntgegeben

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Kurz nach Ende ihrer Nordamerika-Tour haben die britischen Heavy-Metal-Größen Judas Priest ihre “Shield Of Pain”-Europatour für 2025 angekündigt. Geplant sind zwölf Konzerte im Juni und Juli, davon vier in Deutschland und zwei in der Schweiz. Neben Headliner-Shows umfasst die Tour auch vereinzelte Festivals: das Sion Sous Les Étoiles im Schweizer Sion und den Hessentag in Bad Vilbel (laut Ankündigung in Frankfurt). Tickets sowie weitere Informationen werden in Kürze verfügbar sein.

 

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Das 19. Studioalbum “Invincible Shield” ist diesen März erschienen und wurde allgemein als “frischer Wind” oder “Revitalisierung” der Band um Frontmann Rob Halford angesehen. Auch ihre Auftritte, wie zum Beispiel in der Dortmunder Westfalenhalle, lohnen nach über 50 Jahren Bandbestehen noch, mehr dazu im Nachbericht. (V+)

Live: Judas Priest

17.06.2025 Stuttgart – Hanns-Martin-Schleyer-Halle
18.06.2025 Bad Vilbel – Hessentag
03.07.2025 Zürich – Hallenstadion
05.07.2025 Hannover – Niedersachsenstadion (“Scorpions & Friends”-Show)
13.07.2025 München – Olympiahalle
17.07.2025 Sion – Sion Sous Les Étoiles
20.07.2025 Oberhausen – Rudolf Weber-Arena

Weltpremiere in Rock

Die vielen Fotos und Videos, die von den Zuschauer:innen während des Konzerts gemacht werden, bannen heute nicht nur die Bühne und die Bands in Bits und Bytes, sondern auch die Wände und die Decke. Das ist kein Zufall oder ein Versehen. Die Bühne steht an einem besonderen und besonders sehenswerten Ort: in der Villa Hügel im Essener Süden, dem ehemaligen, schlossartigen Anwesen der Familie Krupp, die sich einst auf rund 11.000 Quadratmetern in einem 28 Hektar großen Park hier niederließ. Von 1913 bis 1916 wurde die Villa von der Unternehmerdynastie so umgestaltet, wie man sie heute noch bestaunen kann: großspuriger Parkettboden, unfassbar hohe Decken, riesige Treppen, verzierte Säulen, Kronleuchter und ein Kamin, in dem man ein ganzes Rind grillen könnte.

Die Sterne, Villa Hügel (Foto: Tim Lasche)
Bestens für Konzerte geeignet: das ehemalige Wohnzimmer der Familie Krupp (Foto: Tim Lasche)

Eben alles, was man sich auf der schönen Seite des Großbürgertums durch den Verkauf von Stahl und Waffen erträumen konnte. Der etwa 400 Quadratmeter große Festsaal des Obergeschosses, in dem das Konzert stattfindet, ist mit riesigen Wandteppichen behangen, von einem gläsernen Dach überwölbt und hat jede Menge Geschichte erlebt.

Die Sterne, Villa Hügel (Foto: Tim Lasche)
Die Sterne als Rock-Botschafter in der Villa Hügel (Foto: Tim Lasche)

Auch Die Sterne schreiben ihre eigene schon seit über 30 Jahren und passen nicht nur deshalb gut an diesen Ort, auch wenn Frontmann Frank Spilker heute nicht seinen zuletzt heiß geliebten (Fake-)Pelzmantel trägt. Sein weißes, unförmiges Hemd und seine Stoffhose samt Hosenträgern machen sich aber auch gut in diesem Ambiente. “Wir machen das schon ein paar Jahre”, sagt er zu Beginn des Konzerts, und nicht nur er muss dabei lachen. Das dementsprechende Alter der Besucher:innen und der Veranstaltungsort lassen Spilker dann auch zwischen “ihr” und “Sie” in seinen Ansprachen wechseln.

Die Sterne, Villa Hügel (Foto: Tim Lasche)
Frank Spilker weiß nicht genau, wie er das Publikum ansprechen soll: Ihr oder Sie? (Foto: Tim Lasche)

Die Setlist ist eine Art Best-of, ganz im Sinne der aktuellen Sterne-Veröffentlichung “Grandezza”, die im Februar erschienen ist. Mit “Fickt das System” geht sie zum Titeltrack der 1992 veröffentlichten ersten EP zurück, an den die Band heute einen langen, funkigen Instrumental-Part anhängt. In diesem und im funky-krautrockigen, exzellenten “Hallo Euphoria” glänzen Die Sterne besonders, weil sich das perfekt harmonierende Rhythmus-Duo – Jan Philipp Janzen am Schlagzeug und Phillip Tielsch am Bass – ebenso austoben kann, wie Dyan Valdés an den Keyboards. Spilker spielt seine Gitarre dazu und erzählt Geschichten, die das ihn umgebende Trio größtenteils nicht miterlebt hat, weil es erst seit einigen Jahren Teil der Band ist.

Die Sterne, Villa Hügel (Foto: Tim Lasche)
Die Sterne umgeben vom edlen Ambiente der historischen Villa Hügel (Foto: Tim Lasche)

Nach acht Songs inklusive einer langsamer gespielten Version von “Widerschein” unterbrechen Die Sterne ihr Konzert das erste Mal in ihrer Karriere für eine Trinkpause, denn Getränke sind im Festsaal nicht erlaubt, aber im Erdgeschoss zu haben. Nach acht weiteren Songs, darunter das Partystimmung verbreitende “Nach fest kommt lose” und das nostalgische “Trrrmmer”, ist das Konzert vorbei. Ihre beiden größten Hits haben sich Die Sterne für das Ende aufgespart: “Was hat dich bloß so ruiniert?” beschließt das reguläre Set mit einem extra langen und lauten Outro und als Zugabe gibt es den “Universal Tellerwäscher” serviert. Der Festsaal applaudiert so lange, bis Spilker und Valdés spontan noch mal auf die Bühne kommen und zu zweit “Wenn dir St. Pauli auf den Geist fällt” spielen.

Plastic Peaches aus Essen geben den Support (Foto: Tim Lasche)

Seit 1952 steht die Villa Hügel “im Sinne der Förderung von Kunst, Wissenschaft und Kultur” der Allgemeinheit zur Verfügung, trotzdem hat es mehr als 70 Jahre gedauert, bis hier ein Rockkonzert stattfindet. Diese Premiere ist auch dem Essener Zinnober e.V. zu verdanken, der in Kooperation mit der Krupp-Stiftung dieses bislang einmalige Konzert veranstaltet und dafür auch eine erstklassige Supportband engagiert hat: Die Essener Newcomer:innen Plastic Peaches waren vermutlich noch nicht geboren, als sich Die Sterne gründeten, gehen musikalisch trotzdem in die 90er zurück – zu Grunge und melancholisch-melodiösem Indierock mit zweistimmigem Gesang.

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