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Kein Karaoke mehr

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Wenn Skunk Anansie im Frühjahr auf fast ausverkaufter Deutschland-Tour sind, haben sie ihr neues Album noch nicht veröffentlicht, werden neben der Single “An Artist Is An Artist” und dem heute erschienen “Cheers” aber vielleicht weitere neue Songs präsentieren.

Zur Ankündigung ihres ersten Albums seit neun Jahren erklärte Skin: “Es ist mir egal, dass wir in den Neunzigern groß waren”, so die Sängerin. “Kreativ ist es irrelevant, denn in meiner Rockbibel heißt es im ersten Gebot: ‘Wenn du dich auf den Lorbeeren ausruhst, wirst du verdorren und künstlerisch, musikalisch und geistig sterben. Und dann finanziell.'”

Auf der neuen Single jedenfalls orientiert sich Skin zu drückendem Britrock am weltweiten Politgeschehen und sorgt für etwas Hedonismus und Aufbruchsstimmung zwischen all den politischen Hiobsbotschaften aktuell.

Zur Entstehung des Nachfolgers von “Anarchiytecture” und neuem Input sagte Skin weiter: “Wenn wir schreiben, sitzen wir zu viert in einem Raum ohne Ablenkungen oder Störungen von außen und lernen uns neu kennen. Wir hatten die Greatest-Hits-Tour gemacht und erkannten, dass sich die Dinge ändern mussten. Wenn wir nicht etwas Neues und Zukunftsorientiertes tun würden, könnten wir keine wirkliche Band mehr sein. ‘Wir machten einfach Skunk-Karaoke.'” Produziert wurde das neue Album Dave Sitek von TV On The Radio.

“The Painful Truth” erscheint am 23. Mai via FLG Records und kann bereits vorbestellt werden.

Im März, Juni und Juli sind Skunk Anansie dann auf Tour, die meisten Shows sind bereits ausverkauft. Besonders bemerkenswert dabei: Die Hallen, in denen sie auftreten, sind inzwischen fast größer als zu ihrer Hochzeit.

Skunk Anansie – “The Painful Truth”

01. “An Artist Is An Artist”
02. “This Is Not Your Life”
03. “Shame”
04. “Lost And Found”
05. “Cheers”
06. “Shoulda Been You”
07. “Animal”
08. “Fell In Love With A Girl
09. “My Greatest Moment”
10. “Meltdown”

VISIONS empfiehlt: Skunk Anansie

08.03. Zürich – Xtra (ausverkauft)
10.03. München – Tonhalle (ausverkauft)
11.03. Wien – Arena (ausverkauft)
17.03. Hamburg – Sporthalle
18.03. Berlin – Columbiahalle (ausverkauft)
19.03. Stuttgart – LKA Longhorn (ausverkauft)
23.03. Köln – Palladium (ausverkauft)
30.06. Würzburg – Posthalle
02.07. Markdorf Open Air
15.07. Saarbrücken – Garage

Drei Konzerte in Deutschland

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Die Post-Hardcore-Band La Dispute aus Michigan kommt im Juli wieder für drei Headline-Shows nach Deutschland. Damit ergänzen La Dispute ihren Tourkalender, der bereits eine Show mit Enter Shikari am 18. Juli in Köln vorsah.

Zuletzt hatte die Band die Single “Elster Stares The Desert Down” und die EP “Here, Hear IV” herausgebracht und mit letzterer ihre Serie von Spoken-Word-Veröffentlichungen fortgesetzt. Das immer noch aktuelle Studioalbum “Panorama” von 2019 nimmt einen mit auf eine mitreißende Reise durch tragische Geschichten, die von Verlust und Trauer und Bewältigung dessen handeln.

2024 hatten La Dispute noch eine einzelne Show in Berlin gespielt. 2023 waren sie mit ihrem Album-Klassiker “Wildlife” (2011) unterwegs. Den Nachbericht zur Köln-Show könnt ihr hier lesen. Tickets für die kommenden Konzerte in Hannover, Nürnberg und Karlsruhe gibt es ab Freitag. 10 Uhr.

VISIONS empfiehlt: La Dispute

14.07.2025 Hannover – MusikZentrum
15.07.2025 Nürnberg – Hirsch
16.07.2025 Karlsruhe – Substage

Darkside Of The Moon

Als Techno in den 90ern seinen Durchbruch feiert, hat er das auch seiner inklusiven Programmatik zu verdanken: Das Four-To-The-Floor der Bassdrum macht alle gleich. Inzwischen ächzt auch Techno unter seinem Regelwerk, ist Coolness wichtiger als musikalische Innovation. Vermutlich ist deshalb ein Projekt wie Wellen.Brecher so erfrischend. Die inklusive Technoband entstand aus dem Programm “Ick mach Welle”, bei dem das Berliner Label Killekill federführend ist. “Liebeserklärung” (Killekill, 07.03.) heißt ihr Debütalbum und führt einen zurück in die 90er, als Techno noch neu und aufregend war, als er noch naiv und auf gute Art stumpf sein durfte. Die Beats bollern so ungestüm und ungezügelt, dass es einem ein Grinsen ins Gesicht tackert. Die entwaffnenden Texte von Wellen.Brecher erinnern mal an den Dadaismus von Elektro Willi & Sohn, dann wieder an den verdrehten Witz von HGich.T. In jedem Fall sind sie mehr Punk als 90 Prozent aller sogenannten Punkbands.

Seit mehr als 30 Jahren ist auch John Tejada Teil der Technokultur. Mit “Lemuria”  (Palette, 21.02.) veröffentlicht er sein zweites Album mit Sängerin March Adstrum als Optometry. Die Arbeitsteilung des Duos war bislang klar: Tejada kümmerte sich um die Musik, Adstrum um Gesang und Texte. Für “Lemuria” haben sie diese Trennung aufgehoben. Mal klingt das Ergebnis wie elektronischer Shoegaze wie in “Star Crossed”, mal wie düsterer Electropop wie in “Comets”, mal lassen Optometry die Bassdrum wummern wie in “Inside A Wire”. Trotz emotionaler Themen bleibt “Lemuria” aber seltsam unnahbar.

Das kann man von Darkside nicht behaupten. Die Band von Nicolas Jaar und Dave Harrington hat sich für ihr drittes Album mit Schlagzeuger Tlacael Esparza verstärkt. Bereits die Vorgängeralben “Psychic” (2013) und “Spiral” (2021) waren außergewöhnlich, “Nothing” (Matador, 28.02.) führt den einzigartigen Sound zwischen Indiepop und Electronica in noch andere Sphären. Immer wieder nehmen die Songs neue Wendungen, übernimmt ein anderes Instrument die Führung, wechselt sich Dub mit Funk mit Jazz mit Krautrock ab – trotzdem bleiben Darkside stets eine Herzensangelegenheit. Spätestens am Jahrsende wird über diese Platte erneut zu reden sein.

Ob das auch für “Gemini” (Foreign Family Collective, 21.02.) von Mild Minds gilt? Für den Moment beamen einen die luftigen Tracks aus dem trüben deutschen Winter ohne Umschweife an einen schöneren Ort. Sanfte Breakbeats, klassische Sounds – Benjamin David, der Kopf hinter Mild Minds, sucht die Zukunft in der Vergangenheit. Musikalisch landet er bei seiner Suche zwischen Jamie xx, Four Tet und George Fitzgerald. Nichts an “Gemini” ist neu oder unerhört, aber so geschmackvoll und unbeschwert, dass man David keine Sekunde böse ist. Hier und da dürfte die Platte höchstens etwas rauer und ungeschliffener sein.

Wie kommt man von hier aus zum dritten Everything Is Recorded-Album? Nun, Richard Russell hat als Produzent und Betreiber des Labels XL den Weg für Leute wie Mild Minds mit geebnet. Everything Is Recorded lebt von Russells Telefonbuch – in gedruckter Form wäre es vermutlich armdick –, denn hinter dem programmatischen Projektname steckt ein eklektisches Album mit vielfältigen Sounds, zu denen auch viele illustre Gäste beitragen. Vermutlich läuft es so: Russell lädt ins Studio ein, drückt auf Aufnahme und schaut, was passiert. Mit Bill Callahan und Noah Cyrus landen Everything Is Recorded so bei elektronischem Country, mit Sampha bei futuristischem R&B und mit Kamasi Washington und dessen Vater Rickey beim Jazz. “Temporary” (XL, 28.02.) folgt also keinen Regeln, verlässt sich stattdessen ganz auf die Magie des Moments – mit Erfolg.


»Vernichtende Rückschläge«

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Die Produktionsfirma Echo Velvet hat über Instagram die Entstehung eines neuen Dokumentarfilms über Ozzy Osbourne angekündigt. Insbesondere soll darin sein Leben mit den Folgen eines schweren Sturzes 2019 thematisiert werden.

“In den vergangenen sechs Jahren hatte ich einige der schlimmsten Zeiten meines Lebens”, kommentiert Osbourne die Ankündigung. “Manchmal dachte ich schon, meine Zeit wäre gekommen. Musik zu machen hat mich gerettet. Ich wäre ohne Musik längst durchgedreht.” Der Film ist in enger Zusammenarbeit mit der Osbourne-Familie entstanden und soll unter anderem Beiträge von Osbournes Frau und Managerin Sharon Osbourne und deren gemeinsamen Kindern Jack und Kelly beinhalten.

Sharon äußerte sich ebenfalls zur Ankündigung: “Diese Doku ist eine ehrliche Darstellung von dem, was Ozzy in den vergangenen Jahren widerfahren ist. Sie zeigt, wie schwierig es für ihn gewesen ist, und den Mut, den er im Kampf gegen seine Gesundheitsprobleme bewiesen hat, besonders mit Parkinson. Wir haben vollstes Vertrauen in das Produktionsteam und haben ihm alle Freiheit gegeben, diese Geschichte ganz offen zu erzählen. Wir hoffen, dass sie Leute mit ähnlichen Problemen wie Ozzy inspirieren wird.”

 

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“Ozzy Osbourne: No Escape From Now” entsteht in Kooperation mit MTV und soll dieses Jahr über den Streamingdienst Paramount+ erscheinen. Ein genaues Datum steht jedoch noch nicht fest.

Abschiedsshow im Juli

Auch Osbournes kommender Bühnenabschied am 5. Juli soll in der Doku behandelt werden. Zusammen mit seiner ehemaligen Band Black Sabbath in Originalbesetzung wird die “Back To The Beginning”-Show in Birmingham ihr letztes Konzert werden.

Neben des Auftritts der Heavy-Metal-Mitbegründer selbst wurde ein Solo-Set von Osbourne angekündigt. Namhafte Bands sollen zudem als Support auftreten: Neben MetallicaSlayerPanteraGojiraAlice In ChainsHalestormLamb Of GodAnthrax und Mastodon wird eine Supergroup mit wechselnder Besetzung (unter anderem Danny Carey (Tool), Tom Morello (Rage Against The Machine), Slash) Black-Sabbath-Songs spielen.

Trotz hoher Ticketpreise und der Ankündigung, dass Osbourne aus gesundheitlichen Gründen kein gesamtes Set mit Black Sabbath spielen wird, ist die Veranstaltung bereits ausverkauft.

Konzert mit 18 neuen Songs

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The Mars Volta haben bei einem Auftritt in Portland am 25. Februar ein 18 Titel umfassendes Set mit ausschließlich neuen Songs gespielt, das bestätigen unter anderem Fan-Mitschnitte der Show. Bereits seit ein paar Wochen kursieren die Gerüchte über ein neues Album mit dem angeblichen Titel “Lucro sucio; Los ojos del vacio”, basierend auf geleakten Produkt-Auflistungen eines finnischen Plattenladens. Das vermutete Veröffentlichungsdatum soll dabei der 11. April sein. Das ist aber bisher noch nicht offiziell von Seiten der Band bestätigt worden. Mit dem neuen Set verdichten sich jetzt jedoch die Gerüchte. Hier geht es zur kompletten Setlist.

Zuletzt hatte das Duo mit “Que Dios Te Maldiga Mi Corazon” die Instrumental-Version ihres 2022 erschienenen Albums “The Mars Volta” herausgebracht. Diese beiden Veröffentlichungen markieren einen neuen Pop-getriebenen Sound des Duos. Seit Mitte Januar ist ebenfalls eine neue Doku über Cedric Bixler-Zavala und Omar Rodríguez-López auf Amazon-Prime verfügbar. Hier berichten die Beiden unter anderem über die Zeit bei der Post-Hardcore-Band At the Drive-In und The Mars Volta.

Aktuell sind The Mars Volta mit Deftones auf Nordamerika-Tour.

 

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Keine Anklage gegen The 1975

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Laut der Associated Press wurde demnach zumindest ein Teil des laufenden Gerichtsprozesses gegen The 1975 am Montag fallen gelassen. Den vier Bandmitgliedern wurde vorgeworfen, dass sie ihre Sorgfaltspflicht verletzt hätten, der zuständige Anwalt der Band argumentiert nun jedoch, dass sich die Klage nur gegen die Band und ihr Unternehmen richten sollte und nicht gegen die einzelnen Mitglieder, da dies ein “illegitimer, künstlicher und inkohärenter” Versuch sei, “Einzelpersonen die Haftung aufzubürden”. Der abgeschlossene Vertrag für den Festivalauftritt umfasste allerdings nur das Unternehmen der Band.

Der Prozess zwischen dem Festivalveranstalter Future Sound Asia (FSA) und der Band wird jedoch weitergeführt, allerdings mit der Änderung, dass das FSA rund 120.000 Euro Gerichtskosten zahlen soll.

Kontroverser Bühnenkuss 2023

Die Anklage folgt auf einen Festivalauftritt von The 1975 im Juli 2023, als die Band beim Good Vibes Festival in Kuala Lumpur spielte. Ihr Auftritt wurde nach einer regierungskritischen Rede, sowie einem Kuss zwischen Frontmann Matty Healy und Ross MacDonald abgebrochen. Homosexualität steht in Malaysia unter Strafe und wird mit bis zu 20 Jahren Haft und einer Prügelstrafe geahndet. Der südostasiatische Staat hatte im Nachgang an den Auftritt seine Auftrittsbestimmungen verschärft und einen sogenannten “Kill Switch” eingeführt, mit welchem der Strom auf der Bühne sofort abgeschaltet werden kann. The 1975 wurden vom FSA knapp ein Jahr später auf 2,2 Millionen Euro verklagt. Bei der Klage wurde sich darauf berufen, dass das Festival aufgrund der Taten der Band ersatzlos abgesagt werden musste.

Ende in Sicht

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Entstanden sind die Songs des mittlerweile 17. Studioalbums von Swans größtenteils im Laufe ihrer Tour 2023/2024. Aufgenommen wurde dann in der Soundfabrik Berlin, produziert hat Bandkopf Michael Gira natürlich wieder selbst.

Zu den Aufnahmen sagt Gira: “In allen Fällen begann das Material damit, dass ich mit einer Akustikgitarre in meinem Büro saß, sang und davon träumte, was aus diesen skelettartigen Songs werden würde. Ich bin gesegnet, dass ich eine hervorragende Gruppe von Musikern habe, mit denen ich live zusammenarbeiten kann und durch Improvisation, endlose Überarbeitungen und eine intensive Konzentration bei der Aufführung (ganz zu schweigen von der Ausdauer) entwickelte sich die Musik im Laufe der Zeit zu dem, was Sie im Allgemeinen auf dieser Sammlung hören.”

Als ersten Vorgeschmack auf “Birthing” gibt es das monumentale “I Am A Tower” zwischen Post-Rock, Noise und Drone zu hören, auf denen Gira mit einer ausgiebigen Spoken-Word-Passage die Apokalypse ankündigt – oder so ähnlich.

Letzte Tour von Swans Ende 2025

Weiter kündigte Gira an, dass das Album, sein “letzter Ausflug” als Produzent in die “alles verzehrenden Klangwelten” werden wird. “Wir werden in diesem Modus gegen Ende 2025 eine letzte Tournee machen, und das war’s dann.”

Mit Swans soll es aber trotzdem weitergehen, solange er dazu in der Lage sei. “Allerdings in einer deutlich reduzierten Form”, so der 71-Jährige. “Hinweise auf diese Richtung sind in einigen Momenten auf dem aktuellen Album zu finden. In der Zwischenzeit hoffe ich, dass die Musik eine positive und fruchtbare Atmosphäre bietet, in der man träumen kann.”

An dem Album haben neben Gira vor allem Phil Puleo, Kristof Hahn, Dana Schechter, Christopher Pravdica, Larry Mullins und Norman Westberg mitgewirkt. Als Gastmusiker:innen werden Jennifer Gira, Laura Carbone, Lucy Kruger, Andreas Dormann, Timothy Wyskida und Little Mikey genannt.

“Birthing” erscheint am 30. Mai via Mute/Pias und kann bereits vorbestellt werden. Die Erstpressungen der Vinyl- und CD-Editionen werden mit einer Bonus-DVD ausgeliefert, auf der “Swans Live 2024 (Rope) The Beggar”, ein Live-Konzertfilm der letzten Swans-US-Tournee, sowie Christopher Nicholsons Dokumentarfilm über Giras Solotournee im Jahr 2022 mit dem Titel “I Wonder If I’m Singing What You’re Thinking Me To Sing“ zu sehen sind.

Im April geht Gira dann bereits wieder auf Solotour mit Kristof Hahn (Lap Steel Guitar). Weitere Einzelheiten zu den kommenden, letzten Swans-Tourdaten folgen.

Zum aktuellen Album “The Beggar” von 2023 interviewten wir Gira, dessen Antworten analog zum raumgreifenden Album ebenfalls lang und gründlich ausfielen. Hier geht es zum Artikel.

Swans – “Birthing”

Swans_Birthing_artwork

01. “The Healers”
02. “I Am a Tower”
03. “Birthing”
04. “Red Yellow”
05. “Guardian Spirit”
06. “The Merge”
07. “Rope”
08. “Away”

Live: Michael Gira & Kristof Hahn

10.04.2025 Linz – Grüner Anker
21.04.2025 Köln – Helios 37
23.04.2025 Leipzig – Hellandskirche

Jobs aus der Hölle

In 15 Staffeln zeigte die ab 1994 ausgestrahlte und von Michael Crichton (“Jurassic Park”) entwickelte Serie “Emergency Room” auf, wie aufreibend und anspruchsvoll die Arbeit in der Notaufnahme eines Krankenhauses ist. “Krank Berlin” überträgt das Konzept auf ein Berliner Krankenhaus in Neukölln. Gedreht wurde die ZDF-neo-Koproduktion im SEZ, einem in den 80ern hochmodernen Sport- und Erholungszentrum aus DDR-Zeiten. Das einstige Prestigeobjekt an der Landberger Allee ist in seiner retrofuturistischen, orangefarbenen Pracht eine stimmige Kulisse für die grelle, schnelle Serie, die das Berlin zwischen Herrmannstraße und Kotti mit all seinem Dreck, seiner Hektik aber auch seinen Freiheiten einfängt.

Im Zentrum steht Dr. Parker (Haley Louise Jones), die von München kommend die Chefärztinnenstelle der Notaufnahme übernimmt. Ein undankbarer Job. Das unterbesetzte Personal ist am Ende seiner Kräfte, die Zündschnüre sind kurz und Chirurg Ben hat ein massives Drogenproblem. Parker muss sich ihre Position hart erkämpfen, das festgefahrene System umkrempeln, zusehen, dass das Krankenhaus Geld verdient.

Vom Clash der Kulturen über verblutende Nazis, die noch vom OP-Tisch brüllen, vom wem sie nicht angefasst werden wollen, Obdachlosigkeit, Drogenmissbrauch in diversen Facetten bis zur Problematik der Privatisierung des Pflegekomplexes präsentieren die acht Folgen ein hektisches wie hypnotisches Panoptikum des alltäglichen Irrsinns mit Figuren, mit denen sich mitfiebern lässt. Da seien auch ein paar klassische Krankenhausserien- und Berlin-Klischees erlaubt. Hier gilt es schließlich darum, für einen internationalen Markt zu liefern: emotional, mitreißend und wettbewerbsfähig. All das ist “Krank Berlin”.

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Stilles Album gegen KI-Pläne

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Eine Reihe von britischen Musiker:innen hat sich für ein Projekt zusammengetan, um ein Zeichen gegen den Eingriff in ihre Arbeit zu setzen. Ein Antrag der britischen Regierung sieht eine Änderung des Urheberrechtsgesetzes vor. Dieser soll es Tech-Firmen einfacher machen, kopiergeschützte Arbeit, unter anderem Musik, ohne Lizenz zum Training ihrer KI-Modelle zu verwenden. Um dies zu verhindern, müssten die jeweiligen Lizenzinhaber aktiv werden und sich bewusst gegen die Verwendung ihrer Daten aussprechen.

Mit dem 12 Titel umfassenden, ausnahmslos stillen Album „Is This What We Want?“ protestieren unter anderem Damon Albarn, Kate Bush, Annie Lennox, Hans Zimmer, Ed O’Brien von Radiohead, aber auch Bands wie Pigsx7, Porridge Radio und The Clash gegen den Antrag. Die 12 „Songs“ ohne Inhalt wurden allesamt in leeren Aufnahmestudios und Venues aufgenommen.

“Diese Stille soll den Einfluss repräsentieren, den wir von den Vorschlägen der Regierung auf den Lebensunterhalt der Musiker:innen erwarten“, so das Statement zur Aktion. Zusammen ergeben die Songtitel den Satz “The British government must not legalise music theft to benefit AI companies”, also „Die britische Regierung darf den Musikdiebstahl nicht legalisieren, um KI-Unternehmen zu begünstigen“. Alle Einnahmen durch das Album sollen an die gemeinnützige Organisation Help Musicians gespendet werden. Die vollständige Liste an Teilnehmenden sowie das Statement findet man hier.

KI-Antrag der britischen Regierung

Die britische Regierung hatte den Antrag bereits im Dezember letzten Jahres gestellt und erhofft sich dadurch, das wirtschaftliche Wachstum rund um KI-Systeme voranzutreiben. Der ursprüngliche Antrag scheint die Rechte beider Parteien zu berücksichtigen. „Wir wollen sicherstellen, dass sowohl die KI- als auch die Kreativbranche an den Vorteilen der KI teilhaben können und dass beide Sektoren gemeinsam wachsen können”, heißt es darin. “Das Urheberrecht sollte es Urhebern und Rechteinhabern ermöglichen, die Kontrolle über die Nutzung ihrer Werke für das KI-Training zu behalten und dafür eine Vergütung zu verlangen. Es sollte aber auch sicherstellen, dass KI-Entwickler einfachen Zugang zu einer breiten Palette hochwertiger kreativer Inhalte haben. Darüber hinaus sollten KI-Entwickler die für das Training generativer Modelle verwendeten Inputs und die von ihnen erzeugten Outputs transparent machen, damit die Urheber nachvollziehen können, wann und wie ihre Arbeit verwendet wurde.”

Laut der Künstler:innen sei es jedoch unrealistisch, dass sich tausende melden würden, damit ihre Werke nicht verwendet würden. Den vollständigen Vorschlag der britischen Regierung kann man hier nachlesen.

Bisherige Proteste zum Thema

Letztes Jahr gab es bereits eine Reihe von offenen Briefen, die sich gegen die unlizenzierte Verwendung von kreativen Werken zum Training von KI-Modellen aussprachen. Den Auftakt machte im April die sogenannte Artist Rights Alliance, bei der sich rund 200 Bands, Musiker:innen und Prominente gegen die “Entwertung von Musik” stellten. Dabei waren unter anderem Robert Smith von The Cure, Pearl Jam, Greta Van Fleet, Mac DeMarco, R.E.M., Chuck D, Q-Tip, Elvis Costello und auch Popstars wie Billie Eilish, Katy Perry, Nicki Minaj.

Im Oktober gab es dann eine weitere Petition, die genauer auf KI-Training einging und bislang mehr als 47.000 Unterschriften von Kunstschaffenden beinhaltete. Auch hier war Robert Smith sowie die Mitglieder von Radiohead, Billy Bragg, Geoff Barrow von Portishead, Björn Ulvaeus von Abba, Max Richter, Joe Goddard von Hot Chip und Jason Kay von Jamiroquai unter den unterzeichnenden Musiker:innen zu finden.

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