Bereits vor einigen Monaten haben die Emorocker Chiefland eine Tour zur Veröffentlichung ihrer neuesten EP angekündigt. “Sentiment Valley” soll am 8. November erscheinen, die Tour steht quasi in den Startlöchern. Einen weiteren Vorgeschmack liefern die Göttinger nun mit der Single “Cannibal”.
“Cannibal” ist die dritte und finale Single der kommenden EP. Der Song behandelt manipulative und toxische Beziehungen, in denen jegliche Form von Kommunikation scheitert, Verletzlichkeit, und den metaphorischen Kannibalen, der sich von dieser ernährt. Mit Zeilen wie “You are lying to yourself, if you think that you’re fooling me” steht der Song aber auch für das Empowerment und den Mut, sich aus dieser Situation zu befreien. “Der Song ist auf diese Weise Angstschrei und Befreiungsschlag zugleich”, so Sänger Christopher Hiller.
Der Song dürfte im Rahmen ihrer anstehenden Tour dann wohl auch Live-Premiere feiern. Tickets sind über die Webseite der Band erhältlich, Hardtickets gibt es nur in begrenzter Auflage. VISIONS verlost 1×2 Karten für ein Konzert nach Wahl. Wir wünschen allen Teilnehmenden viel Glück.
Fans von Motörhead und dem verstorbenem Frontmann Lemmy Kilmister erwartet in den nächsten Tagen eine Fülle von Merchandise-Erscheinungen. Seit wenigen Stunden laufen die Vorbestellungen für ein streng limitiertes Skizzenbuch Kilmisters, das ab Anfang November verschickt werden soll. “Ye Book Of Inconsequential Scribbles” umfasst diverse Zeichnungen, Witze und niedergeschriebene Gedanken des Motörhead-Frontmannes, die er angeblich schon zu Lebzeiten hat veröffentlichen wollen. Die Auflage ist auf 500 Stück limitiert, was bereits nach kurzer Zeit in sozialen Netzwerken kritisiert wurde. Vereinzelte Stimmen behaupteten, das Buch sei bereits ausverkauft. Vorbestellungen sind zur Zeit der Veröffentlichung dieses Artikels allerdings weiter online möglich.
Zudem laufen bereits seit einiger Zeit Vorbestellungen für die Single-Compilation “We Take No Prisoners”, die offiziell am Freitag, dem 25. Oktober, im Handel erscheinen wird. Die Zusammenstellung beinhaltet Motörhead-Singles aus den Jahren 1995 bis 2006 sowie Live-Versionen und Interviewausschnitte. Erhältlich ist “We Take No Prisoners” digital, als Doppel-CD und als Vinylset, bestehend aus neun Platten – die Titel “Order/Fade To Black” und “Devil I Know” sind auf der Vinyl-Version allerdings nicht enthalten.
Motörhead: “We Take No Prisoners – The Singles 1995-2006”
CD1
01. Sacrifice
02. Order / Fade To Black
03. Over Your Shoulder (Live)
04. I Don’t Believe A Word (Single Edit)
05. Overnight Sensation (Live)
06. Love For Sale
07. Take The Blame
08. God Save The Queen
09. One More Fucking Time
CD2
01. Shut Your Mouth (Single Edit)
02. See Me Burning
03. Whorehouse Blues
04. Killers
05. God Was Never On Your Side
06. Trigger
07. R.A.M.O.N.E.S.
08. Devil I Know
09. R.A.M.O.N.E.S. (Live)
10. ‘Inferno’ Interview
11. ‘Inferno’ Interview – Bel Age Hotel, California, April 2004
(Mikkey Dee und Lemmy Kilmister)
Am 1. November ab 11 Uhr gehen die Tickets für die 27. Ausgabe des Orange Blossom Special auf der Festivalwebseite online. Festivaltickets gibt es ab 139 Euro, alle, die zwischen ihrem 13. und 18. Lebensjahr stehen, bekommen ein vergünstigtes Ticket für 50 Euro. Auch vergünstigte Sozialtickets werden wieder angeboten, Käufer:innen der regulären Festivaltickets können zudem beim Kaufvorgang einen Solidarbeitrag leisten, um weitere Sozialtickets zu finanzieren.
Vom 6. bis 8. Juni findet das Orange Blossom Special im nächsten Jahr statt. Seit Anfang Oktober bereits veröffentlicht das Festival auf seinen Social-Media-Kanälen außerdem täglich neue Bands für die nächste Ausgabe, 18 Acts stehen also bereits fest: Neben einer Lesung von Bela B, spielen unter anderem Shirley Holmes, Daily Thompson, Egyptian Blue und Daily Thompson. Insgesamt 29 Bands aus Deutschland, der Schweiz, Großbritannien, den Niederlanden, Australien und den USA werden in Beverungen erwartet. Die zweite Hälfte des Line-ups soll im Dezember veröffentlicht werden.
Im Rahmen des Reeperbahnfestivals wurde das Orange Blossom Special zuletzt als das nachhaltigste Festival ausgezeichnet. Für das Festival bereits die dritte Auszeichnung vom Helga!-Award: 2022 wurde es als “Wohligstes Gewerkel” ausgezeichnet, 2021 konnte OBS-Veranstalter Rembert Stiewe den Preis als “Meiste Festivalpersönlichkeit – stellvertretend für Festivals, die nicht stattgefunden haben” einheimsen.
Unseren Nachbericht zur letztjährigen Ausgabe des Orange Blossom Special lest ihr hier. (V+)
“Ich habe ein neues Album, es ist fertig und wird vermutlich im Herbst bei Rise Records erscheinen. Es hat alles ein wenig länger gedauert als geplant. Wenn ihr möchtet, erzähle ich euch später in diesem Jahr die verrückte Geschichte einer Platte, die sich lange so angefühlt hat, als würde sie nie Realität werden.“ Das sagte uns Chuck Ragan im Frühjahr im VISIONS-Interview zum aktuellen Hot-Water-Music-Album “Vows”, mit dem die Punk- und Post-Hardcore-Band in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum feiert. Ein Album, das sich aus gegebenem Anlass aufdrängte, obwohl Ragan mit “Echo The Halls” schon im November 2023 einen ersten neuen Song veröffentlichte, ohne die Platte dahinter zu verraten.
Nun ist “Love & Lore” da, Ragans zweite Veröffentlichung in einem für ihn wirklich geschäftigen Jahr. Mit ihm einen Termin zu vereinbaren, ist nicht so leicht, schließlich steckt seine Hauptband mitten in den Feierlichkeiten, das Familienleben und der Job als Fishing Guide nehmen weitere Zeit ein – und nun eben auch sein, je nachdem wie man zählt, fünftes Soloalbum. „Tut mir echt leid“, sagt er deshalb, zu Hause im Musikzimmer in Grass Valley, Kalifornien. „Fast alles, was ich momentan mache, ist vor einem Jahr geplant worden.“ Aber nun ist die Zeit reif. Also, wie lautet denn nun die Geschichte?
»Fast alles, was ich momentan mache, ist vor einem Jahr geplant worden.«
Chuck Ragan
Ragan holt tief Luft. „Wow, okay. Also, das alles hat schon angefangen, als Hot Water Music bei Rise Records unterschrieben haben, um ‘Exister’ zu veröffentlichen.“ Fürs Protokoll: “Exister” ist 2012 Hot Water Musics Comeback-Album. Ragan und Rise-Gründer Craig Ericson treffen sich seinerzeit beim Surfen. „Craig und ich waren auf dem Ozean, saßen auf unseren Surfbrettern und warteten auf die Wellen. Er liebt die Band und fragte mich, ob wir jemals wieder zusammenkommen, um etwas aufzunehmen.“ “Exister” entsteht im legendären Blasting Room in Colorado, die Band geht damit ausgiebig auf Tour. Ragan wiederum ist seit der Pause, die Hot Water Music nach ihrem 2004er Album “The New What Next” einlegen, als Solokünstler aktiv und trägt maßgeblich dazu bei, dass amerikanische Punks außer Dienst fortan mit Akustikgitarre, Vollbart und Mundharmonika über die Highways rollen. Er ist zu dieser Zeit beim Label Side One Dummy unter Vertrag. Nachdem
der 2014 mit dem Album “Till Midnight” ausläuft, fragt ihn Ericson, ob er sich nicht auch vorstellen könne, solo bei Rise zu veröffentlichen. Und nun wird es nötig, die Geschichte zunächst protokollarisch anzulegen.
2016: Ragan veröffentlicht den Videospiel-Soundtrack “The Flame In The Flood” auf seinem eigenen Label Ten Four. „Wir haben ihn eigentlich als neues Album angelegt, auch wenn viele Leute durch die Selbstveröffentlichung davon gar nichts mitbekommen haben.“ Ericson fragt, ob Ragan künftig bei ihm veröffentlichen möchte. „Und ich sagte: Ich möchte das wirklich gerne machen, aber ich habe keine Ahnung, wann ich das nächste Album schreiben, geschweige denn aufnehmen kann. Hot Water Music hatten gut zu tun. Aber seine Antwort war: ‚Oh, das ist nicht wichtig – mach es, sobald du kannst und willst.‘ Das passte mir gut. Aber so habe ich schon 2016 einen Vertrag für dieses Album unterschrieben, das jetzt, wo wir sprechen, noch nicht mal raus ist.“ Ragan ist klar: Vor 2018 oder 2019 wird daraus auf keinen Fall etwas werden, aber er schreibt 2016 bereits erste Musik.
2017: Hot Water Music veröffentlichen den “Exister”-Nachfolger “Light It Up”. Im Dezember steigt Ericson bei Rise Records aus.
2018: Ragan beschließt, sich nun wirklich auf sein nächstes Soloalbum zu konzentrieren und arbeitet daran mit Todd Beene, seines Zeichens (Pedal-Steel-)Gitarrist in Ragans Liveband The Camaraderie. Beene hilft bereits seit Ragans zweitem Album “Gold Country” auf dessen Platten aus. Die beiden nehmen gemeinsam Demos auf, gehen dafür auch ins Studio, nehmen die Songs wieder mit nach Hause, um sie auszuarbeiten. „Mit Hot Water Music hatten wir weiterhin mit ‘Light It Up’ zu tun. Mein Sohn war gerade drei Jahre alt geworden, also war auch daheim eine Menge los. Es war nicht leicht, fort zu sein und sich Zeit zu nehmen, um weiterzuschreiben und aufzunehmen. Aber dann haben wir endlich – endlich! – ein Datum ausgemacht, um ins Studio zu gehen, und zwar im April 2020.“
2019: Hot Water Music veröffentlichen die EP “Shake Up The Shadows” und gehen zum 25-jährigen Jubiläum ausgiebig auf Tour, um ihre Erfolgsalben “No Division” und “Caution” in voller Länge zu spielen.
2020: „Wir kommen dem April immer näher. Endlich nehmen wir dieses Album auf, das wir schon seit vier Jahren machen wollen“, so Ragan. „Wir haben die Songs so weit, um sie im Studio zu finalisieren. Und dann… passierte die Corona-Pandemie und brachte alles zum Stillstand. Alles war unsicherer als jemals zuvor. Wir hatten keine Ahnung, wann es weitergehen würde.“ Ragan geht heim und fragt sich, wie er „das Licht anbehält, wie genug Geld reinkommt, um die Familie zu ernähren“. „Wir hatten 78 Konzerte für 2020 gebucht, die der Reihe nach verschoben oder abgesagt worden sind. All meine Angel-Trips, die ich daheim anbiete, sind abgesagt worden. Das war eine nervenaufreibende Zeit. Rückblickend hätten wir uns im Studio quasi in Quarantäne begeben können, um das Album zu machen, aber es war uns allen zu unsicher. Also legten wir das Ganze wieder auf Eis. Aber wir haben 2020 durchgestanden, und die Erinnerung an 2021 wiederum ist sehr verschwommen.“
2022: Im März erscheint das nächste Hot-Water-Music-Album “Feel The Void”. Ragan und sein Team nehmen sich dennoch vor, die Soloplatte endlich abzuschließen und im Frühjahr 2023 rauszubringen. Doch dann bekommt der Toningenieur im Produktionsteam Nachwuchs, kurz bevor die “Love And Lore”-Aufnahmen zum Abschluss kommen. „Das ist natürlich eine wunderschöne Sache, also sagten wir: ‚Okay, wir beenden das Ganze später.‘“ Als Beene wiederum seine Spuren einspielen will, infiziert er sich mit Corona, was die Aufnahmen weiter verzögert – und dann fällt dem Gitarristen daheim in Alabama auch noch ein Baum aufs Haus. „Da haben wir uns wirklich irgendwann angeschaut und gefragt: ‚Soll diese Platte eigentlich jemals rauskommen?‘“
2023: Ragan und sein Team bekommen das Album endlich abfahrbereit, nun will Rise jedoch noch ein wenig mit der Veröffentlichung warten – aber mit dem Blick in den Kalender wird Ragan nervös: „Wenn es nicht im Frühjahr oder spätestens im Sommer 2023 herauskommt, wird es zu spät sein, denn ab Herbst 2023 geht es los mit der 30-jährigen Jubiläumskampagne von Hot Water Music, im Mai 2024 erscheint mit ‘Vows’ dann das Album. Und ich war zuvor schon mal in der Situation, in der die Band und ich in einem sehr kurzen Zeitraum etwas veröffentlicht haben, und wenn man zwei Alben gleichzeitig promotet und betourt, bereitet das beiden Seiten Schwierigkeiten. Zu viele Eisen im Feuer.“ Also bespricht sich Ragan mit Hot Water Music, mit ihrem Label Equal Vision und mit Rise Records. „Ich sagte: ‚Hey, ich hasse es, das sagen zu müssen, aber: Wir müssen noch ein wenig warten.‘“ Im November erscheint dennoch die erste Single “Echo The Halls”, Ragan geht Ende des Jahres außerdem auf Deutschland-Tour – jedoch ohne das Album anzukündigen.
2024: Im August kündigt Ragan die Platte mit der zweiten Single “Wild In Our Ways” an. „Und das ist es. Wir haben endlich ein Datum gefunden, und nun kommt das Album im Oktober raus.“ Aber ganz traut er dem Frieden zum Zeitpunkt des Interviews im September trotzdem nicht: „Wir sind natürlich noch nicht fertig. Es ist noch nicht raus. Wirklich viel hat gegen die Veröffentlichung gesprochen, aber jetzt haben wir es bald geschafft und hoffen, dass es nun erscheint.“
Acht Jahre sind vergangen, seit “The Flame In The Flood” erschienen ist und Ragan “Love & Lore” erstmals in den Sinn gekommen ist. Es ist eine gefühlte, aber eben gut zu verargumentierende Ewigkeit zwischen zwei Chuck-Ragan-Veröffentlichungen, die sonst im Schnitt im Zwei-Jahres-Takt erscheinen. Ragans Soloarbeit wirkt, auch als Hot Water Music langsam wieder an Fahrt aufnehmen, lange Zeit wie seine Hauptbeschäftigung. Er ist gefühlt endlos auf Tour, hebt die berühmte Revival Tour aus der Taufe – ein umherreisender Folk-Punk-Zirkus, bei dem sich bei seiner bekanntesten Ausgabe etwa Dave Hause, Brian Fallon, Dan Andriano und Ragan die Klinke in die Hand und gemeinsame Konzerte gegeben haben, ohne festen Headliner oder Support-Act, sondern eben zusammen auf einer Bühne, die Songs der jeweils anderen mitspielend, mitsingend. Zweifelsohne ein Höhepunkt dieser Zeit, als die Singer/Songwriter-Punks auf Solopfaden am hellsten gebrannt haben.
Ragan selbst emanzipiert sich mit “Till Midnight” 2014 davon. Mit seiner Camaraderie kultiviert er einen noch stärkeren Backing-Band-Sound in seinem Soloschaffen. Das schlägt sich nun auch auf “Love & Lore” nieder: Die Singles “Echo The Halls” und “Wild In Our Ways” bilden gewissermaßen beide Enden des Klangspektrums der Platte ab. Der eine ein in seinen Strophen ruhiger, zarter von der Akustikgitarre getragener Song, in dem Ragan so gut er kann den Dreck aus seiner Stimme zurückfährt. Der andere ein Rocksong mit angezerrter E-Gitarre, reichlich Groove und schwungvollem C-Teil. Er wolle kein Album zweimal machen, bemüht Ragan eine dieser Musikerfloskeln, die man schon zu oft gehört hat. Aber der absurd lange Entstehungszeitraum hat der Platte ebenfalls in die Karten gespielt: „Das hat das Album auf jeden Fall abwechslungsreicher gemacht, von den ersten Entwürfen bis zu den finalen Ideen, mit denen wir ins Studio gegangen sind.“ Außerdem habe Beene, wenn ihm nicht gerade Viren oder Bäume in den Weg geraten sind, eine entscheidende Rolle beim Album-Sound gespielt und zwischen E- und Pedal-Steel-Gitarre eine Menge eingebracht.
Familienleben
Dort, wo Ragan von seinem neuen Album berichtet, hängt im Hintergrund ein vertrautes Bild an der Wand: ein kleines selbstgebasteltes Schiffchen, das auf dem Wasser treibt. Auf dem Kopf stehende Bäume spiegeln sich an der Oberfläche. Es ist das Albumcover von “Love & Lore”. „Mein Sohn hat dieses Boot im Kunstunterricht in der Schule gebastelt“, so Ragan. „Ich habe ihn von der Schule abgeholt, und wir haben es am Weiher schwimmen lassen, der hier an unserem Grundstück liegt. Das Boot schwamm und eine leichte Brise hat es weiter aufs Wasser rausgetrieben. Mein Sohn wurde nervös, er hatte Angst, es würde umkippen und sinken und wollte es wiederhaben.“ Ragan beruhigt ihn: „Ich habe ihm erklärt: ‚Hey, es ist alles okay. Es funktioniert. Es schwimmt, und es ist nicht verloren. Es ist vielleicht draußen auf dem Wasser, aber es segelt in eine Richtung. Entweder holen wir es am anderen Ufer wieder raus oder wir fahren mit unserem kleinen Boot selbst raus und retten es.‘ Es war im Grunde eine Lektion darüber, sich vom Wind treiben zu lassen. Er ist dann gleich ins Haus gerannt, um seine Schwimmweste zu holen und in unser Boot zu steigen. Die Sonne ging unter, es sah so schön aus, dieses wunderbare kleine Schiffchen war auf dem Wasser, und ich habe ein Foto davon gemacht.“ Für das Album-Artwork schwebte Ragan ursprünglich etwas anderes vor. Doch als er das Foto online postet, erstellt ein befreundeter Künstler, Scott W. Prior, aus dem Foto ein Ölgemälde. „Es ist phänomenal. Als ich das gesehen habe, musste ich daran denken, wie besonders dieser Moment war, wie sehr sich mein Sohn gefreut hat, dass das Boot schwimmt. Das wollte ich für immer festhalten.“ Den Albumtitel “Love & Lore” fasst das Bild samt seiner Geschichte gut zusammen.
Seine Familie, und das wird durch eine solche Anekdote nochmal deutlicher, hat für Ragan, der Ende Oktober 50 Jahre alt wird, Priorität. Aber es ist auch ein Spagat, den er macht, als Familienvater, als Musiker und Unternehmer, der daheim mit Kundinnen und Kunden raus aufs Wasser fährt, um mit ihnen angeln zu gehen. „Es ist ein seltsames Leben, in das ich da hineingeraten bin“, sagt er. „Wenn ich zu Hause bin, stehe ich um drei Uhr morgens auf, um die Boote startklar zu machen und mit den Kunden loszufahren. Das sind durchaus 13- oder 14-Stunden-Tage, die ich da mache. Aber ich komme abends heim zu meiner Familie. Auf Tour wiederum schlägt mein Rhythmus genau in die andere Richtung, da bin ich bis drei Uhr morgens wach. Es ist ein komplett anderes Leben – und für mich die größte Herausforderung, beides miteinander in Einklang zu bringen.“
Cooper (Josh Hartnett) besucht mit seiner Tochter Riley (Ariel Donoghue) ein großes Arena-Pop-Konzert von Lady Raven (Saleka Shyamalan). Das verstärkte Sicherheitsaufgebot und die strengen Ein- und Auslasskontrollen machen Cooper bald stutzig. Am Merch-Stand bekommt er von einem der Verkäufer gesteckt, dass der Serienkiller The Butcher im Publikum sei. Zu diesem Zeitpunkt ist bereits klar: Cooper ist der Butcher – und er wird alles darauf anlegen, mit seiner Tochter heil aus dieser Falle herauszukommen.
Da sich die Ermittelnden, Angeführt von Profilerin Dr. Josephine Grant (Hayley Mills), fast noch dämlicher anstellen als die eingeweihten Dienstleistenden der Arena, wird der sardonisch grinsende Cooper da sicherlich irgendwie rauskommen. Denn wenn Regisseur M. Night Shyamalan seinen Twist schon im Vorab-Trailer preisgibt, dann hat er bestimmt noch mehr in petto.
Nur: So richtig viel mehr ist da nicht. Denn das Händchen für gute Filme hat den Regisseur, der uns einst originell mit “The Sixth Sense” und “Unbreakable” um den Finger gewickelt hat, längst verlassen. Klar: Seine Stories haben immer wieder originelle Prämissen. Das ist bei “Trap” nicht anders. Die Vorstellung, dass auch Serienkiller nur Familienväter sind, ist selbstverständlich beunruhigend. Und es ist perfide, dass man als Zuschauer mit dem Bösen mitfiebert. Nur ist das alles so hölzern inszeniert und schlecht geschrieben, dass auch ein schön fieser Josh Hartnett hier nichts retten kann.
Vor mehr als 20 Jahren trennte sich die 2000 gegründete Post-Hardcore-Band Million Dead, die den zweiten Stopp auf der musikalischen Reise Frank Turners markierte. Seit 2005 gehen Turner und Million Dead getrennte Wege. Noch vor der Auflösung begann der Singer/Songwriter seine Solokarriere. Nächstes Jahr soll es aber zu einer Reunion von Million Dead kommen.
„Eine Handvoll Shows“ wollen Million Dead 2025 offenbar spielen. Wann und wo genau diese stattfinden sollen, ist noch nicht bekannt. Fest steht allerdings, dass die Band wieder Shows zu fünft spielen will. Das bedeutet, dass auch Ex-Gitarrist Cameron Dean wieder dabei sein wird. Dieser hatte die Band bereits 2004 verlassen. Für ihn kam Gitarrist Tom Fowler dazu.
“Unüberbrückbare Differenzen innerhalb der Band machen eine Fortsetzung unmöglich”, hieß es damals seitens der Band zur Auflösung. “Außerdem hinterlassen wir sowieso lieber eine gut erhaltene Leiche. Unsere Gründe sind persönlich und endgültig.”
Nun scheinen die vergangenen Auseinandersetzungen verjährt zu sein. Das zeigt zumindest der neueste Instagram-Post der Band und von Frank Turner selbst, in dem sie die Reunion mit den Worten „Im März 2024 haben wir uns alle zusammen auf ein Bier getroffen und uns wurde klar, dass sich keiner so recht erinnern kann, was eigentlich der Grund für die Trennung war“ ankündigten.
Million Dead veröffentlichten zwischen 200 und 2005 zwei Alben, “A Song to Ruin“ im Jahr 2003 und “Harmony No Harmony” im Jahr 2005.
Zur Eröffnung von Rock am Ring 2025 sollen auf der Mainstage am Festivalfreitag außerdem zwei geheime Special Guests auftreten. Die laut Festival “gefragten Top Acts, die die Bühnen der größten Festivals dominieren und von ihren Fans verehrt werden”, werden nicht verraten, bis die Show beginnt. Bei Rock im Park eröffnen zwei ebenfalls geheime, “absolute Publikumslieblinge” dann den Festivalsonntag.
Die Zwillingsfestivals feiern nächstes Jahr große Jubiläen: Rock am Ring findet zum 40. Mal statt, Rock im Park zum 30. Mal. Zur Feier dieser beiden Geburtstage sollen daher im nächsten Jahr ganze 100 Acts spielen und zu diesem Zweck eine weitere Bühne hochgezogen werden. Weitere Bands und Highlights sollen in den kommenden Monaten verkündet werden.
Rock am Ring und Rock im Park finden vom 6. Juni bis 8. Juni am Nürburgring/Eifel bzw. am Zeppelinfeld Nürnberg statt. Für den 1. November 2024 ist der nächste Preisstufenwechsel geplant. Bis dahin kosten Weekend-Tickets noch 219 Euro und sind im Festivalshop erhältlich, Camping und Parktickets sind ebenfalls noch verfügbar, werden allerdings in verschiedenen Kategorien knapp. 70.000 Tickets wurden bereits für Rock am Ring verkauft. Laut Veranstalter Dreamhaus so viele, wie noch nie zuvor zu diesem Zeitpunkt.
Im Vorfeld der letztjährigen Ausgabe sprachen wir mit der neuen Festivaldirektorin Jana Posth über Ticketpreise, Neuerungen und wie man den zuletzt gesunkenen Ticketverkäufen entgegenwirken möchte.
Wie funktionieren eigentlich Depeche Mode-Partys und was macht Künstler wie Frank Ocean und Lauryn Hill auch jenseits der Musik zu bedeutenden Vorbildern? Jan Schwarzkamp klärt das und mehr mit Schauspieler Lamin Leroy Gibba.
Gibba ist 1994 in Münster geboren. Kurz darauf zieht die Familie nach Hamburg in den beliebten Stadtteil St. Pauli. Neben den Fußball-Gesängen erinnert sich Gibba vor allem an Pop-Künstler wie die Backstreet Boys und Madonna und die Engelsgeduld seiner Eltern, die sich die entsprechenden Mini-Playback-Show-Wohnzimmerauftritte des Sohnes anschauen.
Die politischen Hintergründe von Reggae-Künstlern wie Bob Marley, erklärt ihm der aus Gambia stammende Vater. Von der Mutter übernimmt Gibba die Liebe zu Depeche Mode, wie er im Gespräch erläutert.
Nach dem Abitur geht Gibba zum Schauspielstudium für fünf Jahre nach New York, wo er unter anderem am Classical Theatre Of Harlem spielt.
Seit vier Jahren lebt er in Berlin und arbeitet als Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent. Einen Namen hat er sich dabei unter anderem mit dem ausgezeichneten Kurzfilm „Hundefreund“ und seinem Theater-Sprechstück „Doppeltreppe zum Wald“ gemacht.
2021 ist Gibba Teil der Initiative ActOut im SZ-Magazin, wo sich 185 lesbische, schwule, bisexuelle, queere, nicht-binäre und trans* Schauspieler:innen für Diversität, Inklusion und Sichtbarkeit in der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterlandschaft positionieren.
Wie Gibba sich als junger Schauspielstudent in New York behauptet und was Nina Simones “I Wish I Knew How It Would Feel To Be Free” zu seinem absoluten Lieblingslied macht, hört ihr in der neuen Folge:
Vor wenigen Stunden haben die Alternative-Metaller Life Of Agony und die Hardcore-Crossover-Band Biohazard eine gemeinsame Europatour angekündigt. Die beiden Bands aus New York werden für 24 Shows in zehn Ländern als Co-Headliner auftreten, davon sechsmal in Deutschland und einmal in der Schweiz.
Biohazard spielen zurzeit wieder in Originalbesetzung, nachdem Sänger und Bassist Evan Seinfeld 2023, nach mehr als zehn Jahren Abwesenheit, zur Band zurückgekehrt ist. Ihr bisher letztes Album “Reborn In Defiance” erschien 2012. Life Of Agonys bisher letzte Veröffentlichung “The Sound Of Scars” liegt mittlerweile fünf Jahre zurück. Letztes Jahr spielten sie anlässlich ihrer “River Runs Red”-Jubiläumstour vier Konzerte in Deutschland.