Nell Smith wurde nur 17 Jahre alt. Nach Abschluss der Arbeiten an ihrem ersten Album mit eigenen Songs kam die Kanadierin vergangenen Oktober bei einem Autounfall ums Leben. Ihr Labelchef Simon Raymonde (Cocteau Twins) teilte die traurige Meldung persönlich.
Ebenjenes Album, “Anxious”, erscheint am 11. April. Vorab gibt es den Titelsong zu hören, den Smith mit der kanadischen Folkband Shred Kelly und dem Brightoner Indie-Duo Penelope Isles schrieb, das ihn auch produzierte. Ein Video war auch schon abgedreht.
Dank der Flaming Lips
Bekannt war Smith durch ihre Zusammenarbeit mit den Flaming Lips. Sie war der Band auf Konzerten aufgefallen, wo sie stets ein Papageienkostüm getragen hatte, woraufhin das gemeinsame Nick Cave-Coveralbum “Where The Viaduct Looms” (2021) entstand. Da war Smith erst 14 Jahre alt.
Mit “Boy In A Bubble” befindet sich auf “Anxious” ein Song, in dem sich Smith bei Wayne Coyne bedankt. Der Sänger der Flaming Lips war ein enger Freund, Mentor und Förderer. “Es tut immer noch sehr weh, dass Nell fort ist”, so Coyne über “Anxious”. “Ich denke immer wieder, dass ich meine Messenger checken muss, weil ich mir sicher bin, dass sie eine neue Zeichnung, eine neue musikalische Skizze oder ein neues Foto ihrer Katze hat. Und dann fällt mir ein, dass sie gegangen ist. Wenn ich jetzt ihre neuen Songs höre, verspüre ich eine kurze, fantastische Freude. Ihre Stimme geht ins Ohr, das Ohr sagt dem Gehirn, dass dies der Klang der Liebe ist, das Gehirn lässt den Geist durch die Milliarden von Verbindungen fliegen, die es mit Nells Leben hat. Aber während er fliegt, fliegt er auch zu ihrem Tod. Was jetzt geschieht, ist heilig.”
Nachwuchsförderung
Seit Smiths Tod hat ihre Familie den Nell Smith Memorial Fund eingerichtet, laut Pressemeldung “um ihr Vermächtnis zu ehren, aufstrebende Musiker:innen zu unterstützen und ihr künstlerisches Wachstum zu fördern.”
Der Fonds strebe an, 100.000 kanadische Dollar (CAD) aufzubringen und zehn Jahre lang jährlich 10.000 CAD an Nachwuchskünstler:innen zu vergeben. Die Gewinne aus der Veröffentlichung von “Anxious” fließen direkt in den Fonds.
Nell Smith – Anxious
01. “Anxious”
02. “Daisy Fields”
03. “Bubba”
04. “The Worst Best Drug”
05. “Service Song”
06. “Boy In A Bubble”
07. “Splash”
08. “I Know Nothing”
09. “Billions Of People”
10. “Split In The Sky”
Mit der Single “Box” haben Teen Mortgage die Veröffentlichung eines Albums angekündigt. Zwar haben die Garage-Punks seit 2019 schon einige Singles, EPs und Compilations herausgebracht, “Devil Ultrasonic Dream” stellt jedoch das Debütalbum des Duos dar. Es soll am 11. April über Roadrunner erscheinen.
Die Albumnews geht auch mit einer Tourankündigung einher: Nach einer umfassenden Tour durch die USA kommen Teen Mortgage nach Europa. Im Juni spielt das Duo zwei Konzerte in Hamburg und Berlin. Der Vorverkauf startet morgen, am 7. Februar, um 11 Uhr über Myticket.
Hallo Danny, wo bist du gerade und wie ist die Lage dort? Ich bin in La Jolla, Kalifornien. Ein sehr schöner Ort mit toller Wildnis direkt um die Ecke. Und ja, mir geht’s gut.
Nur ein kurzer Ausflug, um nach dem ganzen Chaos mal aus Los Angeles rauszukommen? Eigentlich bin ich gerade auf der Arbeit. Abgesehen von der Musik, arbeite ich in einer Produktion für Werbespots. In den vergangenen zwei Wochen wurden alle Jobs gestrichen. Das hier ist der erste Auftrag seitdem, und ich bin sehr glücklich darüber. Trotzdem mal ganz nett rauszukommen, auch wenn ich nur in San Diego bin.
Hast du allgemein das Gefühl, dass so etwas wie Normalität einkehrt? Jein. Ich war gerade auf Instagram unterwegs und habe gesehen, wie zwei meiner engsten Freunde gepostet haben, wie sie die Überreste ihrer Häuser in Altadena durchwühlt haben. Es ist also immer noch ziemlich wild. Die ganze Stadt hat sich in den vergangenen Wochen wie eine einzige Beerdigung angefühlt. Aber diese Woche sieht der Himmel etwas besser aus, die Brände sind so gut wie erloschen. Nur: Ich bekomme gerade gefühlt eine Million Benachrichtigungen, dass in der Nähe meines Heimatortes heute ein neues Feuer ausgebrochen (23. Januar) ist.
Mit dem Klimawandel im Hinterkopf: Denkst du, dass es Los Angeles künftig noch härter treffen könnte? Ich bin in Los Angeles aufgewachsen, Brände gehörten hier schon immer dazu – aber nie in diesem Ausmaß. So etwas gab es noch nie. Das ist eine Erfahrung der nächsten Stufe. Ich bin mir sicher, dass solche Ereignisse in Zukunft häufiger vorkommen. Es ist echt seltsam, dass Los Angeles und ganz Kalifornien in den vergangenen zehn Jahren mit einer extremen Dürre zu tun hat. 2024 hatten wir hier einen sogenannten El Niño, es hat dadurch so viel geregnet, dass die Böden wieder feucht waren. Dieses Jahr hat es dann nicht ein einziges Mal geregnet. Ich habe einen Freund, der in den Bergen lebt, etwa anderthalb bis zwei Stunden von Los Angeles entfernt, wo es normalerweise viel Schnee gibt – und dort ist es staubtrocken. Kein Schnee. Es ist einfach kalt und trocken.
Das klingt beunruhigend. Allerdings. Vergangenes Jahr war es fast lästig, dass es ständig geregnet hat. Ich dachte: „Oh cool, vielleicht kommen wir aus der Sache raus und haben wieder normale Jahre mit regelmäßigen Regenfällen.“ Doch dieses Jahr: kein einziger Tropfen. Ein Freund von mir ist Feuerwehrmann bei Cal Fire – das sind diejenigen, die sich hauptsächlich um die Waldbrände kümmern. Vor sechs Monaten habe ich ihm gegenüber zufällig eine Bemerkung darüber gemacht, wie trocken es war, und dass die letzten Feuer eine Weile her sind. Er sagte: „Mach dich auf was gefasst, denn wenn es keine Brände und keinen Regen gibt, verändert sich der Planet rapide.“ Trotzdem glaube ich nicht, dass irgendjemand erwartet hat, dass es so schlimm werden würde.
In vielen Teilen Südkaliforniens herrschte große Trockenheit – die extremste seit Beginn der Aufzeichnungen (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Reed Saxon)
»So etwas habe Ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen.«
Danny Bengston
Lass uns noch einmal zurückgehen: Wie hast du die Situation erlebt, als die Brände ausbrachen? Ich weiß noch, dass es windig war, unglaublich windig. So heftig wie ich es in meinem ganzen Leben in L.A. noch nicht erlebt habe. Schon früher an dem Tag war ich im San Fernando Valley und bemerkte dort Rauch, der von der Westseite kam. Wie gesagt: Wenn man in Los Angeles lebt und hier aufwächst, ist das nichts Ungewöhnliches. Aber es war schon sehr viel Rauch und dann kam der Wind dazu. Ich hatte schon ein ungutes Gefühl. Als ich dann schlafen gehen wollte, schrieb mir jemand, dass im Eaton Canyon in Altadena ein Feuer ausgebrochen sei.
Das war aber noch nicht bei dir in der Nähe, oder? Ich wohne in Alhambra, unterhalb von Pasedana. In Altadena gehe ich aber gerne wandern und habe eine Menge Freunde dort. Es war einer meiner Lieblingsorte in L.A. Ich ging also in dieser Nacht zu Bett und dachte nicht wirklich darüber nach, sondern machte mir eher Sorgen über den Wind und die Trümmer, die überall herumlagen. Ich hatte nicht wirklich registriert, dass der komplette Eaton Canyon kurz davor stand, Feuer zu fangen – oder dass es so ausarten würde. Dann wachte ich gegen 4:45 Uhr morgens auf und bekam einen Anruf von einer Freundin. „Wir evakuieren gerade Eagle Rock”, sagte sie. Sie erwähnte auch, dass meine Bandkollegen evakuiert werden, weil sie alle in Highland Park sind. In meinem Kopf dachte ich nur so: „Was, wie kann das denn sein?“ Es war eine Art Schockreaktion. Aber dann merkte ich, dass auch mein Haus nach Rauch roch. Ich habe mir die Nachrichten angesehen und geschaut, wo das Feuer war. Ich beschloss nach einem langen Tag allerdings, dass es noch nicht zu nah ist, also ging ich wieder ins Bett und wachte um 7 Uhr morgens mit einer Menge verpasster Nachrichten und Anrufe auf. Ich schaute nach draußen und überall lag Asche, der Himmel war orange.
Apokalyptische Zustände. Ja, das kann man wohl sagen. Mein Auto war komplett mit Asche bedeckt. Ich ging an diesem Tag erstmal ohne Maske aus dem Haus. Ich dachte mir nichts dabei, da ich Waldbrände seit meiner Jugend gewohnt bin. Doch dann wurde mir klar, dass es tatsächlich Altadena war, das brannte – und nach und nach sah ich Freunde, die in Altadena lebten und darüber sprachen, wie besorgt sie seien und dass sie nicht wüssten, was los sei, weil man sie evakuierte. Im Laufe des Tages sah ich dann den Social-Media-Post eines Freundes, der sein Haus verloren hatte.
Bei den Aufräumarbeiten unerlässlich: der Schutz vor Asbest und anderen giftigen Stoffen (Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Mark Edward Harris)
»Ich denke, es wird dauern – und L.A. wird Hilfe brauchen.«
Danny Bengston
Darauf hast du den Leuten ziemlich tatkräftig geholfen. Du hast etwa deinen Truck angeboten und Masken verteilt. Wie hast du die Solidarität im Allgemeinen erlebt? Es ist absolut verabscheuungswürdig, dass sich unsere Regierung nicht hat blicken lassen. Die Gemeinschaft hat sich für die Gemeinschaft eingesetzt. Wenn man nach Altadena oder in die Palisades fährt, sieht man überall die Nationalgarde mit Maschinengewehren und die Polizei, die die Straßen abgesperrt haben. Dann sieht man auf der anderen Straßenseite wie das Pasadena Job Center kostenloses Essen, Kleidung, Wasser und Masken verteilt. Es ist ekelhaft zu sehen, wie wenig die Regierung wirklich eingegriffen hat, um den Menschen dort zu helfen. Sie scheinen sich mehr um den Schutz von Eigentum zu kümmern.
Doch du hast direkt mit angepackt. Mein Haus ist noch da, mir ging es gut, ich war in Sicherheit. Als ich merkte, dass das normale Leben für die nächsten Wochen vorbei sein wird, wollte ich nicht abhauen oder evakuiert werden, sondern ich habe in der Zeit getan, was ich konnte, um in irgendeiner Weise zu helfen. Am ersten Tag stellte ich fest, dass ich noch etwa 20 N95-Masken hatte. Im Baumarkt waren sie komplett vergriffen. Auch das Wasser und andere Vorräte. Das erinnerte mich ein wenig an die Covid-Zeiten.
Auch viele Musiker:innen haben ihre Häuser verloren haben. Einige von ihnen hatten Heimstudios. Wie erholt sich die lebendige Musikszene von L.A. deiner Meinung nach? Alle sind in kollektiver Trauer. Es werden aber immer mehr Benefizkonzerte angekündigt. Das ist großartig. Das Veranstaltungszentrum Zebulon hat etwa alles geschlossen und sich in ein Spendenzentrum verwandelt. Aber im Moment beginnt sich der Staub zu legen. Diese Woche hat sich wie die erste normalere Woche angefühlt. Ich zögere, „normal“ zu sagen, weil es nicht normal ist. Es ist immer noch ziemlich beschissen, aber diese Woche fühlt es sich definitiv leichter an.
Kim Gordon verglich ihre Gefühlslage mit der, die sie nach dem 11. September hatte. Würdest du dem zustimmen? Ich habe diesen Vergleich schon ein paar Mal gehört. Ich war noch ziemlich jung, als der 11. September passierte. Ich glaube nicht, dass ich die Tragweite der Situation in diesem Moment wirklich einschätzen konnte. Was ich aber sagen kann: Es wird lange dauern, bis wir uns davon erholt habe und alles wieder aufgebaut haben. Es ist totales Chaos da oben, Mann. Wirklich. So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen. Das letzte Mal, dass es so etwas Ähnliches gab, war das Northridge-Erdbeben, das war 1994 und da war ich auch erst sechs Jahre alt. Wenn ich zu Hause aus dem Fenster schaue, liegt überall Asche und es kursieren allerlei Informationen darüber, wie giftig sie sei. Im Moment fühle ich mich aber ein wenig desensibilisiert, weil es vorher so schlimm war. Gestern habe ich etwa bei der Arbeit auf meine Hand geschaut und da war verschmierte Asche. Ich drücke die Daumen, dass das, was ich da angefasst habe, kein Asbest oder Blei oder etwas Ähnliches war. Was ich damit sagen will: Ich denke, es wird dauern – und L.A. wird Hilfe brauchen.
Wie denkst du, kann man Bands und Musiker:innen unterstützten, die massiv unter den Bränden gelitten haben? Ich würde mich auf diese erstaunliche Reihe von gegenseitigen Hilfskampagnen für verschiedene Künstler und verschiedene Menschen aus Gemeinden konzentrieren, die alles verloren haben. Sei es durch GoFundMe oder durch den Kauf von Merchandise-Artikeln eines Künstlers, von dem man erfahren hat, dass er alles verloren hat. Aber fast noch wichtiger sind die Listen von Familien, die ihr Zuhause verloren haben. Die Sache ist die: Altadena ist historisch gesehen ein überwiegend afro-amerikanisches und lateinamerikanisches Viertel. Es ist nicht der glamouröse Hollywood-Teil der Stadt. Die Menschen, die dort leben, gehören zur Arbeiterklasse. Viele dieser Menschen haben wirklich alles verloren und es wird unglaublich schwierig für sie sein, wieder auf die Beine zu kommen. Daher denke ich, dass man alles tun sollte, um Familien zu unterstützen, die sich in einer solchen Situation befinden. Sogar mehr als Künstler:innen, denn ich denke, dass wir großes Glück haben, eine Plattform zu haben. Es ist ein bisschen seltsam, das mitzuerleben, denn jeder braucht Hilfe und Unterstützung. So sieht man etwa einen Künstler mit vielen Fans, der eben ein bisschen mehr Geld in seinem GoFundMe hat als eine Familie, die aus Mexiko kommt und auch alles verloren hat. Das ist hart. Trotzdem: Jedes bisschen hilft.
Wie wird sich der Verlust auf die Arbeit von Bands wie euch auswirken? Die Situation ist bei jedem anders. So furchtbar und schrecklich, wie das alles auch war, müssen die Leute trotzdem arbeiten. Mein Freund Fat Tony, ein Rapper aus Houston, war einer der ersten, von denen ich mitbekam, dass er sein Haus verloren hatte. Ich hatte ihn noch vor ein paar Monaten getroffen, als er mir erzählte, wie cool seine neue Wohnung in Altadena sei. Er legt zum Beispiel dieses Wochenende wieder als DJ auf. Das ist echt toll zu sehen. Ich kann nicht für alle sprechen, aber ich könnte mir vorstellen, dass so etwas in einer Situation wie dieser eine dringend benötigte Normalität und finanzielle Unterstützung bringt. Auch ich bin sehr froh, dass ich heute wieder für einen Job unterwegs bin. Es fühlt sich wie eine notwendige Injektion von Normalität an – nach diesen letzten Wochen, die unglaublich unnormal waren.
Snake Eyes aus Brighton landeten 2023 als Neuentdeckung im “Vormerken” zum ersten Mal auf dem VISIONS-Radar, seitdem hat die Band mit “Lean“ und „Hottest Day On Record“ zwei Singles rausgebracht und als Vorband für Kettcar und Adam Angst in Deutschland gespielt. Kein Zufall, dass Snake Eyes jetzt ebenfalls bei Grand Hotel Van Cleef unter Vertrag sind. „Hug Me“ ist die erste Single der Band unter dem neuen Label.
Sie selbst beschreiben ihre Musik als „Gritpop“, eine Mischung aus Grunge, Noise und Indierock. Die neue Single ist ebenfalls dort einzuordnen. Der Text transportiert eine simple, aber effektive Message: Umarme mich.
„Dieser Song liegt mir sehr am Herzen. Ende 2023 wurde bei mir eine Angststörung diagnostiziert, und wurde krankgeschrieben. Das war eine der düstersten Zeiten in meinem Leben“, erklärt Sänger Jim Heffey. „Ich habe den Text geschrieben, als ich versucht habe, Sinn aus dem zu machen, was mit mir passiert und wie es weitergeht. ‚Hug Me‘ ist ein Song über Heilung, Liebe und Empathie.“
Unterstützt werden Snake Eyes bei „Hug Me“ von Pabst-Sänger Erik Heise, für die sie ebenfalls schon mal Supportband waren. Das Video ist in Teilen eine Parodie von The Verves „Bittersweet Symphony“. “Das war eins der ersten Musikvideos, das ich jemals sah, es hat mich total mitgerissen”, erinnert sich Drummer Thomas Coe-Brooker, “Wir haben ein paar Shot-By-Shot-Anspielungen eingebaut, ich bin gespannt, ob ihr sie alle entdeckt!”
Diese Woche noch kann man Snake Eyes in Deutschland als Support-Act für Dune Rats sehen, mit denen sie den restlichen Februar noch auf EU-Tour sind. Tickets gibt es hier.
Live: Snake Eyes (mit Dune Rats)
07.02.2025 Leipzig – Conne Island
08.02.2025 München – Feierwerk e.v. (ausverkauft)
Die Trierer Post-Punks Love A haben ihre ersten Konzerttermine für dieses Jahr bekanntgegeben. Im Mai spielen sie im Rahmen ihrer “Kralle allein zu Haus”-Tour vier Konzerte in Bremen, Hamburg, Kassel und Dortmund.
Nach den tröstlichen Bekundungen von “Nichts ist neu” (2017) haben sich mit ihrem aktuellen Album “Meisenstaat” (2022) vollends der Erschöpfung und Resignation hingegeben. Die Zeiten werden halt nicht besser – der Ton dementsprechend immer deprimierender. Ob Love A diesen Trend so weiterführen, bleibt abzuwarten. Der kryptische Tourname legt zumindest die Vermutung nahe, dass neue Musik in den Startlöchern steht.
Aufgrund der begrenzten Kapazität sind die Tickets für die Show in Bremen nur über den Veranstaltungsort selbst erhältlich. Per E-Mail können die angefragt werden: kontakt-eisenbremen@posteo.de. Alle weiteren Karten gibt es über Tixforgigs.
„Alter Debütant“ ist die zweite Singleauskopplung von “Du hast hier nichts verloren”, dem fünften Studioalbum von Herrenmagazin, die schon seit den 2000ern fester Bestandteil der Hamburger Musikszene sind.
Nachdem die Band 2016 eine Bandpause eingelegt hatte und verkündet hatte, sie würden sich „bis zur nächsten gemeinsamen Platte etwas mehr Zeit nehmen als sonst“, markiert „Alter Debütant“ den Startpunkt für die Arbeit an eben dieser Platte. Es ist der erste Song, den Deniz Jaspersen und Rasmus Engler nach zehn Jahren, seit der zuletzt veröffentlichten Platte “Sippenhaft” zusammengeschrieben haben.
Das Video zur Single wurde von Marie Krahl und Lisa Ehlert realisiert und zeigt Sänger Jaspersen bei einer nächtlichen Autofahrt, ausgestattet mit einem rosa Kaninchen Kostüm und einem Bund Helium-Ballons. Textlich befasst sich der Song damit, dass älter werden nicht unbedingt auch mit mehr Gewissheit einhergeht und man trotzdem in alte Muster zurückfallen kann. Der Song klingt etwas dramatischer als die zuletzt veröffentlichte Single “Fragment” und ist als sowas wie die „Quintessenz von Herrenmagazin“ zu verstehen.
“Du hast hier nichts verloren” erscheint am 28. März und kann bereits vorbestellt werden. Herrenmagazin Touren dieses Jahr im April/Mai und im Oktober durch ganz Deutschland, Tickets gibt es hier.
Live: Herrenmagazin
11.04.25 Frankfurt – Nachtleben
12.04.25 Stuttgart – JuHa West
01.05.25 Hamburg – Uebel & Gefährlich
02.05.25 Hannover – Bei Chéz Heinz
03.05.25 Berlin – Bi Nuu
17.10.25 Dresden – GrooveStation
18.10.25 München – Kranhalle
20.10.25 Leipizg – Naumanns
21.10.25 Kassel – Goldgrube
22.10.25 Essen – Zeche Carl
23.10.25 Köln – Gebäude 9
24.10.25 Bremen – Tower
Flogging Molly-Frontmann Dave King hat zurzeit mit einem schweren Krankheitsfall zu kämpfen. Das schreibt die Band in einem offiziellen Statement. Der 63-Jährige und seine Ehepartnerin Bridget Regan, Violinistin der Celtic-Punk-Band, haben dazu aufgefordert, ihre Privatsphäre zu respektieren. Genauere Details sind bisher also ausgeblieben. “Dave und wir freuen uns über alle Gebete und guten Gedanken, die auf ihn gerichtet werden”, heißt es weiter im kurzen Text.
Infolgedessen sind alle Konzerte der Band bis auf Weiteres abgesagt worden, einschließlich der Auftritte bei den Zwillingsfestivals Hurricane und Southside und dem Ruhrpott Rodeo. Die von der Band organisierte Kreuzfahrt “Salty Dog Cruise” soll trotzdem in wenigen Tagen stattfinden. Angesetzt sind dafür Auftritte von 18 Bands, darunter The Gaslight Anthem, Circle Jerks, Fidlar und Scowl. Einzelne Mitglieder von Flogging Molly sollen ebenfalls anwesend sein.
Gitarrist Tony Iommi äußert sich jetzt auf X zu dem bevorstehenden Event und bedankt sich für die Zeit, die er mit seiner Band verbringen konnte: „Es war eine unglaubliche Reise, aber es ist nur passend, dass sie hier endet, wo alles begann, in Aston.“ Hier formierte sich die Band mit zwei weiteren Musikern erstmals 1968 unter dem Namen „The Polka Tulk Blues Band“.
„Es ist großartig von unseren Kollegen unterstützt zu werden und gleichzeitig einen guten Zweck zu unterstützen“, so Iommi. Alle Einnahmen der Abschieds-Show sollen an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet werden, darunter eine Forschungseinrichtung für den Kampf gegen Parkinson, das Kinderkrankenhaus in Birmingham und zwei lokale Kinderhospize.
Abschließend bedankt sich der 76-Jährige bei seinen Bandkollegen: „Nichts davon wäre ohne Ozzy, Geezer und Bill möglich gewesen. Was wir zusammen geschaffen haben, war größer als wir und ich werde für immer dankbar dafür sein.“
It’s been an incredible journey, but it’s only fitting that it ends here, where it all began in Aston. It’s great to be honoured by your fellow musicians and at the same time support good causes. None of this would’ve been possible without Ozzy, Geezer, and Bill. What we created… pic.twitter.com/GGjOA8Xyoa
Für die Show in Birmingham mit dem Titel „Back To The Beginning“ wird die Band zum letzten Mal in seiner Gründungsbesetzung, bestehend aus Sänger Ozzy Osbourne, Bassist Geezer Butler, Gitarrist Tony Iommi und Schlagzeuger Bill Ward, auftreten. Die musikalische Leitung übernimmt Tom Morello. Außerdem wird es Gastauftritte von weiteren Größen der Rock- und Metal-Szene geben. Bisher haben Metallica, Slayer, Pantera, Gojira, Alice In Chains, Halestorm, Lamb Of God, Anthrax und Mastodon sowie zahlreiche weitere Künstler als Gäste ihre Unterstützung für den 5. Juli zugesagt.
Eine solche Show war schon seit Januar letzten Jahres im Gespräch. Der Gesundheitszustand von Osbourne ließ bisher jedoch eine Umsetzung nicht zu. Der 76-Jährige leidet selbst unter Parkinson und musste sich in den letzten Jahren einigen Operationen aufgrund von Unfällen unterziehen. Deshalb hatte er sich 2023 aus dem Tour-Geschäft vorerst zurückgezogen.
Unknown Mortal Orchestra haben ein neues Album am Start. Allerdings kein reguläres Studioalbum. Das neuseeländische Psych-Pop-Projekt unter der Leitung von Ruban Nielson knüpft mit “IC-02 Bogotá” an die Instrumental-Platte “IC-01 Hanoi” von 2018 an.
Die rund elfminütige Leadsingle „Earth 1“ groovt unter pluckerndem Beat zu Experimental Jazz mit dezentem Psych-Einschlag. Das Musikvideo wurde von Nielson während der Aufnahmen in Bogotá, Kolumbien gedreht.
“IC-02 Bogotá” erscheint am 28. Februar bei Jagjaguwar und kann vorbestellt werden. Das bislang letzte reguläre Studioalbum von Unknown Mortal Orchestra, “V”, erschien 2023.
Im selben Jahr spielten die Neuseeländer auch in Berlin. Unser Autor Markus Hockenbrink schrieb zur Show: “Dank Unknown Mortal Orchestra fühlt man sich für die Dauer eines Konzerts in eine freundliche Zukunft versetzt, in der musikalische Grenzen pulverisiert sind. Das Ergebnis ist aber keine Beliebigkeit, sondern Bewunderung.”