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Assoziatives Kopfkino

Nachdem Turbostaat im Januar 2024 gleich zwei ausverkaufte Konzerte im Wiesbadener Kesselhaus gespielt haben, sind die Husumer diesmal im größeren Schlachthof. Und das ganz und gar unprätentiös: Frontmann Jan Windmeier klärt zunächst darüber auf, dass man das im Januar erschienene achte Album “Alter Zorn” zunächst in voller Länge darbieten möchte, ehe man mit einigen älteren Songs in der Erinnerungskiste wühlen wird.

Turbostaat, Schlachthof Wiesbaden (Foto: Quentin Appleby)
Unprätentiös und eng beieinander: Turbostaat im Schlachthof Wiesbaden (Foto: Quentin Appleby)

Gesagt, getan: Mit “Affenstrasse” starten Turbostaat eine 45-minütige Reise, auf der sie mit herausragender Selbstsicherheit immer wieder das Tempo ändern und harte Momente mit melodischen Passagen konterkarieren. “Scheissauge” sorgt an dritter Stelle mit einem kleinen Singalong des Publikums für den ersten eingängigen Moment, und auch wenn Windmeier den gesungenen Refrain von “Isolationen” nicht ganz meistert, ist der karge Post-Punk ein klares Highlight unter den zwölf neuen, allesamt fantastischen Songs.

Nach der Hälfte von “Alter Zorn” sagt Windmeier an, dass man nun die Schallplatte umdrehen und mit der B-Seite fortfahren wird. Es sind lockere Momente wie diese, die zeigen, dass Turbostaat nach mittlerweile 26 Jahren Bandgeschichte ihren Platz in der Musiklandschaft gefunden und sich eine treue Fangemeinde erspielt haben, die sich an einem Samstagabend eine Dreiviertelstunde gerne geduldet, bevor die geliebten älteren Songs auf sie losgelassen werden.

Turbostaat, Schlachthof Wiesbaden (Foto: Quentin Appleby)
Konzentriert: Turbostaat-Texter Marten Ebsen (Foto: Quentin Appleby)

Die zweite Hälfte von “Alter Zorn” bietet mit “33 Tage” und “Den annern sin Uhl” weitere Highlights, ehe “Jedermannsend” die erste Konzerthälfte scheppernd beendet. Während in diesem ersten Teil die Musik und die metaphorischen Zeilen assoziatives Kopfkino auslösen, sorgt das nun aufgetaute Publikum dafür, dass bei den folgenden elf Songs die teils gedrückte Stimmung steigt. “Alles bleibt konfus” und “Harm Rochel” werden frenetisch gefeiert, während letzterem und “Vormann Leiss” fliegen einzelne Bierbecher umher und “Sohnemann Heinz” sorgt für einen einzelnen Crowdsurfer.

Den lautesten Moment gibt es dagegen wie gewohnt am Ende von “Insel” mit seinem “Husum, verdammt!”-Ausbrecher. Dass die Musik heute so kraftvoll klingt, liegt auch am hervorragenden Sound, der den Gesang in den Fokus stellt, aber auch immer wieder instrumentale Passagen hervorhebt. Das minimalistische und nur aus ein paar Verstärkern, einem Backdrop sowie ein paar Lampen bestehende Bühnenbild und die Lichtshow ordnen sich passend der Musik unter.

Turbostaat, Schlachthof Wiesbaden (Foto: Quentin Appleby)
Ist das da “Alter Zorn” im Gesicht von Jan Windmeier (Foto: Quentin Appleby)

Das gilt auch für die Bühnenbesetzung von Turbostaat. Die fünf Mitglieder musizieren eng beieinander, viele Interaktionen untereinander verdeutlichen den kollektiven Zusammenhalt. Der “Alles ist besser als der Tod”-Ausbruch in “Ruperts Grün” dürfte sich auch drei Jahre, nachdem die Band aufgrund eines Herzinfarkts mehrere Konzerte absagen musste, noch extrem kathartisch für das Quintett anzufühlen. Gute Typen, die mit ihrer dunkelgraue Bilder malenden Musik der Zerrissenheit und Unsicherheit dieser momentan so komplizierten Welt etwas entgegensetzen.

Musik für Millennials

Als Bloc Party im Frühjahr 2005 gleich mit ihrem Debütalbum auf Platz 3 der UK-Charts landen, bekommt das auch ein gewisser Liam Gallagher mit. Der Oasis-Sänger ist da schon seit mindestens zehn Jahren bekannt dafür, seine unbestechliche Meinung über die unterschiedlichsten Kollegen kundzutun, am liebsten ungefragt. Wer einen gewissen Erfolg hat, dem wird diese Ehre automatisch zuteil, und wer gerne fantasievolle Beleidigungen liest, kommt dabei meistens auf seine Kosten. “Die Leute fragen mich: Sind sie die neuen Oasis? Die neuen Blur? Oder das nächste große Ding?”, sagt Gallagher, nur um dann sein wohlüberlegtes Urteil nachzuschieben: “I couldn’t give a fuck, I don’t like them.” Einen Grund dafür führt er dankenswerter Weise auch noch an. Bloc Party würde ihn an eine “Band aus ‘University Challenge'” erinnern, der langlebigen englischen Quizshow, in der man Wissen und Allgemeinbildung unter Beweis stellt, indem man knifflige Fragen aus einer ganzen Reihe unterschiedlicher Bereiche beantwortet. Die Bemerkung impliziert natürlich, dass Bloc Party zu hirnig für Rockmusik sind, eine habituell anti-intellektuelle Auffassung, die obendrein auf Schulhofniveau daherkommt.

Aber Schulhofniveau kann Kele Okereke auch, also gallaghert er zurück. “Ja, schon witzig der Spruch”, lässt der Bloc-Party-Sänger ausrichten. “Er wäre vermutlich noch witziger, wenn er ihn nicht vor ein paar Jahren schon wörtlich so gebracht hätte, um Travis zu beschreiben. Was nebenbei wohl ziemlich viel über den Zustand seines Gehirns aussagt.” Oasis sei für ihn “die Band, die Dummheit modisch gemacht hat”, meint Okereke, und ihr Beharren auf der eigenen Blödheit, nun ja, blöd. “Die Vorstellung, dass die eigenen Ambitionen nicht weiter zu reichen haben als bis zu Fußball und Bier, irritiert mich”, sagt er. “Das ist so, als könnte man nur dann ein authentisches Mitglied der Arbeiterklasse sein, wenn man möglichst unbeleckt von den hochtraben den Anwandlungen von Bildung bleibt. Eine Idee, die es anscheinend auch nur in diesem Land gibt.”

Von Oasis kommt danach nicht mehr viel, aber als die Band ein paar Jahre später nach einem eskalierten Backstage-Bruderzwist kurzfristig einen Festivalauftritt absagt, stellt sich Okereke genüsslich auf die Hauptbühne. “Tja, ich schätze, jetzt sind wir die Headliner”, grinst er und spielt ironisch die ersten Akkorde von “Supersonic” an. “Und ich widme diesen Song all denjenigen, die diese Inzest-Zwillinge ernsthaft sehen wollten.”

Das Puzzle komplettieren

Diese schöne Anekdote zeigt nicht nur, dass es manchmal befreiend sein kann, professionellen Großmäulern Paroli zu bieten, sie verrät auch einiges über die angesagte Newcomer-Band, die da plötzlich (außer im Hause Gallagher) überall gefeiert wird. Okereke ist durchaus Mitglied der Arbeiterschicht und kann als Kind nigerianischer Einwanderereltern in Liverpool sicherlich nicht auf Anhieb bei “University Challenge” kandidieren. Auf die Uni geht er trotzdem, und zwar um Englische Literatur zu studieren, vermutlich, weil die Seminare zu “Fußball und Bier” schon alle belegt waren. Dass er mit seinem Freund Russell Lissack nebenbei eine Band gegründet hat, verrät Okereke seinen Eltern nicht, aus Angst, sie könnten sich um seine Karriere sorgen. Eine komplette Bandbesetzung haben die beiden gerade einmal 18-jährigen Gitarristen noch nicht, dafür aber schon einen Bandnamen, der sich hören lassen kann. Bloc Party – ein Wortspiel, das sich augenzwinkernd und lustig und gleichzeitig entfernt bedrohlich anhört, so als käme demnächst der Schwarze Block in Mannschaftsstärke zu deinem Nachbarschaftstreffen. Okereke und Lissack brauchen vier Jahre, mehrere Zeitungsannoncen und etliche Vorspiel-Termine, um die zwei fehlenden Puzzlestücke zu finden, jene Rhythmusgruppe, die ihren typischen Sound später so perfekt in Position bringen wird.

Anfang 2004 merken Okereke & Co., dass die Zeit reif ist für sie. Die schottischen Newcomer Franz Ferdinand haben soeben ihr Debütalbum veröffentlicht, das in den Charts ganz oben steht und Presse und Publikum gleichermaßen begeistert. Insbesondere die Single “Take Me Out” wird gelobt, vereint sie doch klassischen Indierock mit einer unerhörten Tanzbarkeit, die das ganze Genre wieder ein wenig aus der Ecke herausholt, in die Strokes und Libertines es hereingemalt haben. Sogenannte The-Bands schießen aus dem Boden, allein 2004 bringt neben den Debüts von The Vines, The Datsuns, The Futureheads und The Zutons auch die erste LP von TV On The Radio, die einen ganz ähnlichen musikalischen Weg wie Bloc Party verfolgen. Ein Album, das damals in aller Munde ist, ist “Entertainment!” von Gang Of Four, ursprünglich 1979 erschienen und mit einem Mal der Namedropping-Evergreen schlechthin. Halb Post-Punk-Injektion, halb politisches Pamphlet, hat auch diese Platte zumindest stellenweise die gefragte Tanzbarkeit, die gleichzeitig eine Absage an die rockistischen Tendenzen der jungen Männer in den engen Hosen ist, die damals die Charts bevölkern. Bloc Party wollen um jeden Preis modern sein, und sie wissen auch, wie das geht.

Die meisten Bands, sagt Okereke, machen erst einmal ein Album wie aus einem Guss, das eine Duftmarke setzt und einen Stil etabliert. Auf späteren Veröffentlichungen kämen dann die berühmt-berüchtigten Experimente dazu, mit denen man seine Produktpalette erweitern und dabei herausfinden möchte, wie abenteuerlustig die eigenen Fans in Wirklichkeit sind. Seine Band will es genau umgekehrt machen und viele möglichst disparate Stile auf einem Album vereinen, das in alle Himmelsrichtungen davonsprengt, so wie eine Fasanenfamilie auf dem Feld, wenn der Mähdrescher kommt. Berührungsängste soll es keine geben, Okereke, inzwischen in London wohnhaft, gehört zu einer Generation junger Musiker, die sich nicht nur im Rockschuppen herumtreibt, sondern auch im Technoclub, und schon durch seine eigene Herkunft dazu bereit ist, “Stile miteinander zu vermischen, die sich angeblich nicht vermischen lassen.” Der schüchterne Sänger, der abseits der Bühne zu einem Stottern neigt, behauptet, das Gang-Of-Four-Album nie gehört zu haben, trifft aber den Zeitgeschmack schon mit den ersten Bloc-Party-Aufnahmen so gut, dass ein kleiner Hype um sie entsteht. Den die Band hervorragend zu kultivieren weiß.

Alles für den Rhythmus

“Ich bin gar nicht sicher, was unseren Sound beeinflusst – ob es die Musik ist, die wir hören, die Filme, die wir sehen, oder die Bücher, die wir lesen”, sagt Okereke. “Wir würden niemals auf die Idee kommen, einen unserer Songs dem Stil einer anderen Band anzupassen. Viele der Bands, die mir sehr viel bedeuten, haben mich nicht einmal auf die Idee gebracht, überhaupt Musik zu machen.” Privat hört der Sänger vor allem Klassiker wie Pixies, The Jam und The Smiths, beim nächtlichen Clubben saugt er aber auch Dance- und Electro-Einflüsse auf. Vor allem den Bass und die Beats. “Das, was ich in den vergangenen drei Jahren auf den Dancefloors gehört habe, war durchaus inspirierend”, sagt er kurz vor der Veröffentlichung von “Silent Alarm”. “Maschinelle Beats finde ich sehr aufregend. Wenn mir Elemente oder Rhythmen gefallen, beschreibe ich sie Matt, der sich dann bemüht, sie umzusetzen.” Matt ist Matt Tong, der Mann am Schlagzeug und so etwas wie die nicht ganz so geheime Geheimwaffe der Band. Nicht nur, weil er ihren Livesound – und Bloc Party nehmen auch im Studio gerne live auf – so hervorragend in Szene setzt. “Das Schlagzeug ist ein merkwürdiges Instrument”, sagt er. “Man ist damit zwar ein wichtiges Mitglied der Band, gleichzeitig kann man bei Jams keinerlei melodischen Input beisteuern. Aber dessen muss man sich bewusst sein, wenn man dieses Instrument erlernt. Es ist eben nicht immer einfach, der Herzschlag einer Band zu sein.”

Auch deswegen komponieren Bloc Party ihre Songs quasi rückwärts. Tong wird aufgefordert, sich einen Beat im höheren Tempobereich auszudenken, über den der Rest der Band dann improvisiert. Mit dem Ergebnis, dass praktisch alle Instrumente wie Rhythmusinstrumente klingen, inklusive Okerekes zackig intonierender Stimme. Das Ergebnis klingt tatsächlich ein bisschen wie Franz Ferdinand, und deren Mitglieder sind es dann auch, denen Okereke ein Demo-Tape in die Hand drückt mit der Bitte um Weiterleitung bei Gefallen. Auf diese Art werden übrigens nach wie vor die besten Plattendeals eingefädelt, und Bloc Party haben sofort Glück. BBC-DJ Steve Lamacq spielt ihre Songs, fünf Singles werden noch 2004 auf diversen kleinen Labels in den USA und in Großbritannien veröffentlicht. Besonders die Stücke “Banquet” und “She’s Hearing Voices” lassen aufhorchen und wecken auch das Interesse der Majors. Stattdessen unterschreiben Bloc Party beim Londoner Indie Wichita; die Band geht ganz selbstbewusst davon aus, sich hier mehr künstlerische Freiheiten herausnehmen zu dürfen als bei der Konkurrenz von Parlophone.

Vor den Erfolg hat die Plattenfirma aber den Musikproduzenten gesetzt. Dabei handelt es sich um einen Newcomer namens Phil Epworth, der bisher vor allem als Remixer unter seinem Pseudonym Phones in Erscheinung getreten ist. Epworth hat sehr genaue und sehr arbeitsintensive Vorstellungen, wenn es darum geht, die Musik von Bloc Party ins rechte Licht zu rücken. Obwohl die Band die meisten ihrer Songs schon geschrieben hat, ermutigt er sie, sie alle in möglichst kompakten Live-im-Studio-Fassungen neu zu lernen. 22 Tage in einem Kopenhagener Aufnahmestudio werden dafür fällig, durchaus eine lange Zeit für ein Debütalbum, aber auch ein Einsatz, der sich lohnt. Als “Silent Alarm” erscheint, klingt die Platte tatsächlich so wie die nicht für möglich gehaltene Mischung unterschiedlichster Stile, aber so knackig und dringlich wie ein Alarmwecker, der alles andere als still gestellt ist. Im NME wird das Album später zur Platte des Jahres erkoren, und auch für Epworth geht es beruflich aufwärts – seine nächsten Kunden haben bereits so klangvolle Namen wie Maximo Park, Coldplay, Adele und Paul McCartney.

Britney muss warten

Und wovon handelt “Silent Alarm” nun? Neben dem frischen Klang lobt die Presse auch Okerekes Steno-Texte, die “poetisch, abstrakt und mehrdeutig” genannt werden. Der Sänger beteuert, keine spezifischen Aussagen treffen zu wollen, schon gar keine politischen. “Ich singe höchstens indirekt über Politik”, sagt er. “Es geht mir eher um die Person, um das Leben, das unter der politischen Situation zu leiden hat. In “Price Of Gasoline” geht es zum Beispiel ganz banal darum, dass der steigende Benzinpreis die Lebensqualität senkt. Predigen mag ich nicht, denn das gehört nicht in die Popmusik.”

Die Hörer und Hörerinnen sehen das interessanterweise ganz anders. Für sie haben Bloc-Party-Songs eine ominöse Aktualität, etwa wenn der angesprochene Benzinpreis mit dem Irakkrieg in Verbindung gebracht wird. Auch Okerekes Einlassungen über die Liebe in Zeiten der Selbstoptimierung wirken auf das Publikum genauso wissend. Und zeitgemäß wie die Musik. Mit anderen Worten: anders als Oasis. Mit denen zofft sich der Sänger auch deshalb, weil er Bloc Party eben nicht für eine Bande abgehobener Eierköpfe hält, die Musik für irgendwelche Eliten macht. “Wir sind eine Popband”, sagt er stattdessen. “Was wir machen, ist Popmusik, geschaffen von Musikern, die etwas Interessantes kreieren wollen. Wir sind nicht Post-Hardcore, Post-Rock, New Wave oder was auch immer. Wir sind interessante Typen, die eine Popband bilden. Ich könnte mir sogar vorstellen, Songs für Britney Spears zu schreiben.” Man muss es dann aber auch nicht übertreiben.

Line-up komplett

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Am ersten Augustwochenende findet in der kleine Gemeinde Beelen im Münsterland zum mittlerweile 30. Mal das Krach am Bach Festival statt. Das Line-up der Jubiläumsausgabe wird angeführt von den Psych-Garage-Maniacs Osees um John Dwyer. Die Szene-Lieblinge sind für ihre energetischen Live-Auftritte bekannt und haben im Sommer letzten Jahres ihr 29. Studioalbum veröffentlicht. Mit von der Partie ist außerdem die Sludge-Metal-Band Kylesa, die nach acht Jahren Pause mit neuer Besetzung zurückkehrt.

 

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Underground-Sound, dröhnenden Gitarren, pulsierender Energie und familiärer Zusammenhalt machen das Festival seit über drei Jahrzehnten aus: Organisiert und durchgeführt wird Krach am Bach von einem lokalen Verein und ehrenamtlichen Helfer:innen – die Gewinne werden an wohltätige Organisationen gestiftet.

Die Spielzeiten werden noch bekanntgegeben, Tickets für die 30. Ausgabe am 1. und 2. August sind hier erhältlich.

So sieht das komplette Line-up aus:

Osees KylesaGod Is An AstronautElephant TreeRezn The Warlocks – The Cosmic Dead – KhanFull EarthGaupa  – Deathchant – High Desert Queen – Tō Yō – Kalamata – Desert Smoke – Mojo & The Kitchen Brothers – Feedy – Oakfarm – Planisphere

Jim Morrison lebt?

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Der The Doors-Frontmann Jim Morrison wurde am 3. Juli 1971 in seinem Pariser Apartment von seiner Freundin Pamela Courson tot aufgefunden – was ihm einen Platz im Club 27 bescherte. Der offizielle Grund für seinen Tod ist Herzversagen, doch damit geben sich nicht alle zufrieden. Auch über 50 Jahre nach seinem Tod ist der Mythos nicht abgeflacht: Letztes Jahr erwarben The Libertines beispielsweise die Badewanne, in der er damals aufgefunden wurde, für ihr Hotel in Margate – und eine Reihe Verschwörungstheorien über sein verfrühtes Ableben halten sich nach wie vor hartnäckig.

Die Mystery-Doku “Before the End” versucht auszuloten, ob Morrison seinen Tod damals nur vortäuschte, um seiner wachsenden Bekanntheit und dem Druck, der mit seinem Leben als Rockstar einherging, zu entkommen.

Der Doors-Superfan Jeff Finn geht in drei Episoden einer Verschwörungstheorie nach, die besagt, dass Morrison seinen Tod tatsächlich vortäuschte und jetzt unter dem Namen “Frank X” in Syracuse, New York lebt. Als Beweise für diese Theorie werden eine gewisse äußere Ähnlichkeit zwischen besagtem Frank X und Morrison angeführt, außerdem soll er in der Vergangenheit mit The-Doors-Schlagzeuger John Densmore fotografiert worden sein. Die beiden Männer sollen zudem Interessen teilen, unter anderem die Werke des französischen Dichters Charles Baudelaire. Ein Grund für das nach wie vor bestehende Interesse an seinem Tod ist die fehlende Autopsie: Das französische Gesetz sieht diese nur im Verdacht auf widrige Todesumstände vor, die in Morrisons Fall nicht vorlagen.

Infos über das kuriose Projekt und Streamingoptionen gibt es hier.

Auszeit für Schlagzeuger Frank Beard

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ZZ Top haben gestern eine gesundheitlich bedingte Auszeit ihres Schlagzeugers Frank Beard auf Instagram bekannt gegeben. Dieser wird die zweite Hälfte der laufenden US_ nicht mitspielen. Er wird stattdessen von John Douglas vertreten, der in der Vergangenheit (2002 in Paris) schon mal für Beard eingesprungen war, als dieser sich einer dringenden Blinddarm-OP unterziehen musste. In dem Statement der Blues-Rock-Band heißt es außerdem, dass Douglas ihnen als langjähriger Techniker, Perkussionist und Schlagzeuger in der Zwischenzeit weiterhin nahe gestanden habe. Genauere Informationen zur Erkrankung des 75-jährigen Beard gibt es nicht. „Wir wünschen ihm eine schnelle Genesung“, heißt es im Statement nur.

 

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ZZ Top hatten die Tour bereits 2023 mit einigen Daten in Europa begonnen. Danach folgten einige Termine in den USA. Für den Sommer ist noch eine Etappe in Canada und Australien geplant. Die Band hatte vor ein paar Jahren ihren Bassisten Dusty Hill mit 72 Jahren verloren. Seitdem ist Elwood Francis fester Bestandteil der Besetzung. Aktuell ist Billy F Gibbons somit das einzige aktive Gründungsmitglied der Band.

Neue Doku angekündigt

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Neben einem üppigen Buch zum 50-jährigen Jubiläum kündigen Iron Maiden nun auch einen offiziellen Dokumentarfilm über die Geschichte der britischen Metal-Band an. Darin enthalten soll laut Pressemitteilung auch das letzte Interview mit dem 2024 verstorbenen Originalsänger Paul Di’Anno sein – sowie exklusive Interviews mit ehemaligen und aktuellen Bandmitgliedern, einigen Superfans und namhaften Stimmen aus der Film- und Musikwelt wie Javier Bardem Bardem, Lars Ulrich und Gene Simmons. Der Fokus liegt wohl auf dem Einfluss von Iron Maiden und der Verbindung zwischen der Band und ihrer weltweiten Fangemeinde.

Ein Kinostart ist noch nicht bestätigt, Rechteinhaber Universal nannte Herbst 2025 allerdings bereits als Veröffentlichungszeitraum. Regie führt der Brite Malcolm Venville (“44 Inch Chest”, “Henry’s Crime”) und als Produzent hält Dominic Freeman her, der bereits den Live-Film “Spirits In The Forest – A Depeche Mode Film” produziert hat.

Zur Ankündigung sagte Bandmanager Rod Smallwood: „Wir sind stolz darauf, dass die Universal Pictures Content Group die einzigartige Geschichte von Iron Maiden mit der Welt teilt. Wir haben ihnen uneingeschränkten Zugang zur Band, unseren Fans und Musikerkollegen gegeben. Wir vertrauen nicht nur darauf, dass sie Musikfans begeistern wird, sondern auch jeden, der die Geschichte eines Außenseiters, der es geschafft hat, einer der größten britischen Musikexporte zu werden und zu bleiben seit der Veröffentlichung unserer ersten Platte vor 45 Jahren.“

Buch zum Jubiläum von Iron Maiden

Vergangenen Montag hatten Iron Maiden bereits zu ihrem Bandjubiläum das Buch “Iron Maiden: Infinite Dreams – The Official Visual History” angekündigt. Es soll mit einem Fotoarchiv und Storys der Mitglieder spannende Einblicke geben und das Vermächtnis der Band feiern. Bassist Steve Harris sagte zum Bildband: “Ich bin positiv davon überrascht, wie viele neue Dinge ich für dieses Buch ausgraben konnte”, so das Gründungsmitglied. “Mir war klar, dass ich vieles aus der Maiden-Anfangszeit behalten habe. Dass sie aber alle noch so gut erhalten sind und sie durch das Fotografieren wieder zum Leben erweckt wurden, überraschte mich dennoch. Ich hoffe, dass unsere Fans es lieben werden, all die präsentierten Sachen anzugucken! Zu Ehren unseres 50. Jubiläums ist die Veröffentlichung dieses Jahr der richtige Zeitpunkt.”

“Iron Maiden: Infinite Dreams – The Official Visual History” erscheint am 24. September via Penguin Random House.

»Rockin’ In The Free World«

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Ein Cover des Neil Young-Songs “Rockin’ In The Free World” dürfte von Jack White erstmal weniger überraschend kommen, immerhin coverte er den Klassiker zuletzt bereits für das 50-jährige Jubiläum von „Saturday Night Live“. Dass ihn bei seiner Show am Samstagabend in Tokio Pearl Jam-Frontmann Eddie Vedder unterstützt, dafür umso mehr.

White spielte gerade seine Zugabe mit den White Stripes-Songs „Hypnotize“ und „Seven Nation Army“ und eben dem Neil-Young-Cover, als für letzteres Vedder unerwartet ab dem ersten Refrain auf die Bühne kam. Vedder übernahm die Strophen und brachte mit “There’s only one Jack White” sogar noch eine kurze Zeile des Lobes für seinen Kollegen ein.

Besonders überraschend an dem gemeinsamen Auftritt: Pearl Jam gehen erst im April wieder auf US-Tour, mit Vedder war im Vorfeld durch etwa gemeinsames Tour-Routing also nicht unbedingt zu rechnen.

White spielte heute nochmal in Tokio, bevor er die Tour zu seinem Guerilla-Album “No Name” im April in den USA weiterführt. Auf der Tour hatte er zuletzt mit veränderten Songzeilen gegen seinen Nemesis Donald Trump und dessen Berater Elon Musk ausgeteilt – und das nicht zum ersten Mal.

Mit The White Stripes kündigte er kürzlich eine Neuauflage ihres fünften Albums “Get Behind Me Satan” zum 20-jährigen Jubiläum an, die Demos, alternative Studioaufnahmen und Live-Versionen enthält.

Keine überteuerten Tickets

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Auf seinem Blog “Neil Young Archive” erklärt Neil Young, was ihn dazu bewegt hat, den Verkauf von überteuerten Platintickets auf seinen zukünftigen Touren zu verbieten: “Mein Management und mein Agent haben immer versucht, mir auf Tour den Rücken zu decken und die besten Angebote zu machen”, so der Singer/Songwriter. “Sie haben versucht, mich und die Fans vor Schwarzhändlern zu schützen, die die besten Tickets kaufen und sie für ihren eigenen Profit zu enormen Preisen weiterverkaufen. Die hochpreisigen Platin-Tickets von Ticketmaster wurden in den Gebieten eingeführt, in denen die Scalper die meisten Tickets versuchten weiterzuverkaufen. Das Geld ging an mich. Das hat sich nicht richtig angefühlt.”

Young akzeptiert dafür auch, dass dies den Schwarzmarkt weiter begünstigen könnte: “Ich habe beschlossen, die Leute das regeln zu lassen. Kauft schnell, wenn die Tickets herauskommen, oder die Tickets werden auf dem Sekundärmarkt viel mehr kosten.” Inspiriert wurde Young von The Cure-Frontmann Robert Smith: Dieser geht bereits seit 2023 gegen die dynamische Preisgestaltung von Ticketmaster vor. Diese wird aktuell noch primär in den USA eingesetzt und passt den Ticketpreis von besonders beliebten Tickets je nach Angebot und Nachfrage an. Entsprechend wurden etwa Tickets von Touren von Bruce Springsteen oder Taylor Swift für teils mehrere Tausend Dollar angeboten und als “Platin-Ticket” deklariert.

Im vergangenen Jahr äußerte sich Smith zuletzt gegenüber der London Times zu der Thematik und sagte, dass der Verkauf “von Gier getrieben” sei. Weiter erläuterte er: “Wir haben die dynamische Preisgestaltung nicht zugelassen, weil es ein Betrug ist, der verschwinden würde, wenn jeder Künstler sagen würde: ‘Ich will das nicht!’ Aber die meisten Künstler verstecken sich hinter ihrem Management. ‘Oh, wir wussten davon nichts’, sagen sie. Sie wissen es aber alle. Wenn sie sagen, sie wüssten es nicht, sind sie entweder verdammt dumm oder sie lügen.”

Neil Young hatte im Februar zuletzt eine Europatour angekündigt, die ihn gemeinsam mit seiner neuen Backing-Band The Chrome Hearts auch für drei Shows nach Deutschland führt. Tickets für die Konzerte sind bereits im allgemeinen Vorverkauf erhältlich.

Live: Neil Young & The Chrome Hearts

30.06. Brüssel – Royal Palace
01.07. Groningen – Voormalige Drafbaan Stadspark
03.07. Berlin – Waldbühne
04.07. Mönchengladbach – SparkassenPark
08.07. Stuttgart – Cannstatter Wasen

»Unmirrored Gaze«

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Tics aus Köln haben eine Seven-Inch mit drei neuen Songs bei Thomas Götz’ Label Tomatenplatten veröffentlicht. Die neuen Songs stellen die Nachfolge-Veröffentlichung ihres aktuellen Albums „Flash Language“ dar und erweitern das nervös-frickelige Universum der Band um einige Akzente und Melodien von 90er-Dischord-Bands. Ansonsten spielen sich die drei Songs meist irgendwo zwischen Les Savy Fav und Hot Snakes ab.

Aufgenommen wurden die EP “Unmirrored Gaze” in zwei Tagen mit Labelchef und Beatsteaks-Drummer Götz selbst. Gemischt hat Olaf Opal, der für “Please” erstmals seit “Smack Smash” (2004) Moses Schneider als Produzent eines Beatsteaks-Albums hinter den Reglern ablöste.

Bestellen kann man die EP über Bandcamp.

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