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Bildnis eines Egomanen

“The Apprentice” von Regisseur Ali Abbasi (“Border”) zeichnet den Weg des Unternehmers an die Spitze nach: Das New York der späten 70er ist gezeichnet von Korruption, Armut und Kriminalität – und mittendrin will Trump, samt typischer Eigenarten und Dummdreistigkeit gespielt von Sebastian Stan (“Captain America”), sein Imperium aufbauen. Abbasi präsentiert ihn als naiven Jungspund mit Daddy Issues, der hingezogen zur Macht ist und nur noch einen braucht, der ihm zeigt, wie man sie kriegt. Auftritt: Roy Cohn, berüchtigter Anwalt und Fixer, in der Highlight-Performance des Films dargestellt von Jeremy Strong (“Succession”). Irgendwo zwischen Homoerotik und toxischer Männlichkeit lehrt Cohn seinen Schützling Skrupellosigkeit, Größenwahn und Lügen – doch bald gerät das Monster, das er schuf, außer Kontrolle.

“The Apprentice” reflektiert auch die Zukunft Trumps: seine Missachtung für Politiker, die Komplexe aufgrund seines Aussehens, seine Misogynie und seinen Wunsch, Amerika endlich wieder great zu machen. In der Darstellung Trumps als Unmensch schießt der Film jedoch auch übers Ziel hinaus, etwa in einer sensationalisierten Vergewaltigungsszene zwischen Trump und seiner damaligen Frau Ivana. Sieht man über diesen Mangel an Feingefühl und das ständige, enervierend-retroeske Bildrauschen und -flimmern hinweg, malt “The Apprentice” ein eindrucksvolles Bild eines Egomanen und der Welt, die ihn hervorgebracht hat.

8 / 12

Eine wahre Lachnummer

Als der medial erzeugte Hype 2022 abgeklungen war, machte sich – wie so oft bei großen Horror-Veröffentlichungsinszenierungen – Ernüchterung breit. Die letztendlich verhaltenen Reaktionen auf den Horrorfilm “Smile”, der dann eben doch nicht über das Mittelmaß hinausreichte, scheinen den Macher:innen jeglichen Glauben an und Respekt vor ihrer eigenen Kreation und ihrem Potenzial genommen zu haben. Denn alles, was man an dem psychologischen Supernatural-Horrorstreifen mögen oder zumindest respektieren konnte, wird im Nachfolger mit Füßen getreten.

"Smile 2", Lukas Gage als Lewis (Foto: Paramount Pictures)
Lukas Gage als fies grinsendes Opfer Lewis in “Smile 2” (Foto: Paramount Pictures)

“Smile 2” hat der Materie seines Vorgängers absolut nichts hinzuzufügen und rutscht damit ins Schablonenhafte ab. Die bekannte Formel: Eine Art parasitischer Fluch treibt Menschen dazu, sich vor einer anderen Person umzubringen, auf die dieser Fluch dann übergeht und somit eine endlose Kette des Todes erschafft. Nur trifft es diesmal eben keine Therapeutin, sondern einen Popstar, der um sein Überleben kämpft und langsam den Bezug zur Realität verliert. Was vom ersten Film ebenfalls geblieben ist, sind die ewigen Kameraschwenks, Rotationen, Flips und Tilts – als hätten Regisseur und Drehbuchautor Parker Finn sowie Kameramann Charlie Sarroff kürzlich einen Filmkurs zusammen besucht und wollten einmal zeigen, was sie alles können.

Finn hat mit “Smile 2” eine maximal oberflächliche und ausgelutschte Story über die Abgründe des Ruhms und irgendwas mit Trauma geschaffen, sie mit etwas Glitzer beschmissen und – als hätte er geahnt, dass dieser Film wenig zu bieten hat – mit einer Schicht alberner Selbstironie überzogen, mit der er sich höchstpersönlich ins Lächerliche zieht. Als würde er damit vorauseilend sagen wollen: “Ja, ich weiß, das ist alles ziemlich dämlich.” Verdammt, selbst die beklemmend grinsenden Menschen, die die Todgeweihten sehen, sind nur noch öde.

Plumper als die teils beabsichtigte, teils versehentliche Blödsinnigkeit von Smile 2 sind nur die Jumpscares, die mit enervierender Vorhersehbarkeit um irgendeine Form der Reaktion kämpfen. Die Geduld der Zuschauer:innen wird darüber hinaus strapaziert von einem der dreistesten Product-Placement-Fälle der jüngeren Vergangenheit: Man könnte ein Trinkspiel daraus machen, wie oft Protagonistin Skye Riley (Naomi Scott) eine Flasche Wasser einer bestimmten Marke ext – dann hätte man wenigstens einen guten Grund, diesen Film zu schauen.

Allen Widrigkeiten zum Trotz versucht Hauptdarstellerin Scott mit ihrer Performance augenscheinlich als einzige, hier eine bedrohliche, düstere und unheimliche Atmosphäre zu kreieren, wie man sie nach dem ersten Film erwarten könnte. “Smile 2” konzentriert sich jedoch darauf, sie mit dauerhaft verschmiertem Make-up und Rotz im Gesicht am konstanten Rand eines mentalen und körperlichen Zusammenbruchs zu zeigen.

All das summiert sich auf zwei endlose Stunden der Effekthascherei und Berechenbarkeit. Was bleibt, ist das unangenehme Bauchgefühl, dass genau nach diesem billigen Rezept noch zahlreiche Fortführungen dieses Franchise erscheinen werden.

3 / 12

Heavy Metal Roadtrip

Impaled Rektum, die leicht trottelige finnische Extreme-Metal-Band, hat schon wieder nichts zu lachen. Nachdem sie in “Heavy Trip” (2018) dermaßen viel Chaos angezettelt haben (Entführung, Diebstahl, beinahe Krieg zwischen Norwegen und Finnland verursacht), sitzen sie in der Fortsetzung “Heavier Trip – Road To Wacken” im Gefängnis ein.

Plötzlich bekommen sie Besuch von Mr. Fisto (Anatole Taubmann), der sie auf dem Wacken-Open-Air unterbringen könnte. Doch Mr. Fisto ist ein skrupelloser Musikbusiness-Impresario und erschwerend kommt hinzu, dass Impaled Rektum eben im Gefängnis sitzen und sie irgendwie auch die Farm von Gitarrist Lotvonens Eltern retten müssen. Es kommt, wie es kommen muss: Gefängnisausbruch. Und die Frage aller Fragen: Wie bleibt man true as steel, wenn der Manager der Teufel (Mr. Fisto = Mephisto) ist und man zudem von der wildgewordenen Gefängniswärterin – hihi – Dokken (Helén Vikstvedt) gejagt wird?

Dass “Heavier Trip – Road To Wacken” vom Regiedoppel Jukka Vidgren und Juso Laatio allerdings tatsächlich lustig ist, hängt mit viel metallischer Selbstironie und allerlei Referenzspäßchen zusammen. Da sind zum Beispiel die Metal-Stars Blood Motor (mit Jussi Vuori von The 69 Eyes am Schlagzeug): Deren Frontmann ist derart von Dunkelheit erfüllt, dass man seine Stimme nur verstehen kann, wenn er zuvor durch eine Pfeife etwas Licht in sich hinein saugt. Top: Die Wahrheit über die Band Babymetal wird auch endlich gelüftet, und Bassist Xytrax hat trotz Corpsepaint mehr Gesichtsausdrücke als Nicolas Cage drauf.

8 / 12

Praktikumsplätze ab Frühjahr 2025 zu vergeben!

Du brennst für Musik, steckst dein ganzes Geld in Platten, verbringst normalerweise deine Abende auf Konzerten und deine Wochenenden auf Festivals? Metal, Hardcore, Punk, Alternative, Prog und Indie sind für dich keine Fremdwörter, sondern Labels an deinem Plattenschrank? Du bringst außerdem Schreibtalent, Teamfähigkeit, Engagement und Belastbarkeit mit und interessierst dich für ein Praktikum im Musikjournalismus?

Dann komm zu uns! Wir suchen ab März und April 2025 für VISIONS zwei Praktikant:innen in Vollzeit für unsere Dortmunder Redaktion, für jeweils sechs Monate. Das Praktikum umfasst die aktive Mitarbeit an unserer Webseite visions.de und auch in den verschiedenen Bereichen des Magazins sowie der Mitarbeit an weiteren Publikationen unseres Verlags wie MINT, GALORE, BUDDY und FESTIVALPLANER. Du lernst die Abläufe in unserer Redaktion kennen, nimmst an den Redaktionssitzungen teil, unterstützt die Redaktion bei Postversand und weiteren organisatorischen Aufgaben und schreibst im Idealfall schon während des Praktikums deine ersten Texte für Hefte und die Webseite. Und ein bisschen Geld gibt es selbstverständlich auch.

Wenn du dich angesprochen fühlst, schick deine Bewerbung inklusive

– kurzem Anschreiben (Was verbindet dich mit VISIONS? Warum brennst du für Musik und willst darüber schreiben? Mit welchen Bands und Genres kennst du dich aus?)*
– Lebenslauf (gerne mit Foto, aber kein Muss)
– Top 20 Alben für die Ewigkeit (unkommentiert)
– zwei bis drei passenden Arbeitsproben (mindestens eine Newsmeldung)**

in Form einer einzigen PDF-Datei per E-Mail an Redakteur Jonas Silbermann-Schön (silbermann-schoen@visions.de). Einsendeschluss ist der 1. November 2024. Wir sichten dann die Bewerbungen und verschicken kurz darauf Absagen und Einladungen zu Bewerbungsgesprächen, die wir bei entsprechender Entfernung auch gerne übers Internet führen.

Wichtig: Damit wir dir einen Praktikumsplatz anbieten können, müsste sichergestellt sein, dass du den gesamten Praktikumszeitraum als Student:in eingeschrieben bist und uns eine entsprechende Immatrikulationsbescheinigung vorlegen kannst.


* Schreib uns bitte auch dazu, ob du bereits einen (ersten) Studienabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung hast, und ob du für die Dauer des Praktikums als Student:in eingeschrieben sein wirst – beziehungsweise, ob du das für diesen Zeitraum ermöglichen kannst.

** Du hast bisher nur für den Lokalteil der Zeitung über Karnevalskaninchen berichtet oder überhaupt noch nichts veröffentlicht? Kein Problem. Am aussagekräftigsten ist sowieso, was du extra für uns schreibst. Schnapp dir ein halbwegs aktuelles Album aus dem VISIONS-Umfeld, erinnere dich ans letzte Konzert zurück, auf dem du warst, schreib eine Newsmeldung zu einer aktuellen Neuigkeit von deiner Lieblingsband – und dann los!

Neue Bands bekannt gegeben

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Bereits im September hatte das Desertfest in Berlin die Prog-Psych-Größen Elder als Headliner für 2025 angekündigt, die ihren Klassiker “Lore” (2015) in voller Länge spielen. In den darauffolgenden Wochen kamen noch etwa Eyehategod, Lowrider, Wine Lips und The Devil And The Almighty Blues hinzu.

Nun kündigte das Heavy-Rock-Festival mit den Pysch-Garage-Psychos Frankie And The Witch Fingers, den Grunge-Punks 24/7 Diva Heaven, den mexikanischen Shoegazern Margaritas Podridas, Skyjoggers aus Tampa, Florida und den Sludge-Metallern Turbo Moses aus Sachsen die nächsten Bands an.

 

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Das Desertfest Berlin wird vom 23. bis 25. Mai 2025 in der Columbiahalle und im Columbia Theater stattfinden. Während die Early-Bird-Tickets innerhalb weniger Stunden ausverkauft waren, sind die regulären Pässe ab sofort erhältlich unter: desertfest-tickets.de.

Dieses Jahr fand das Desertfest Berlin bereits zum zweiten Mal zwischen Columbiahalle und Columbia Theater statt. Eklektisch kuratiert und euphorisch aufgenommen. Unseren Nachbericht lest ihr hier.

Zuvor sprachen wir mit Veranstalter Matte Vandeven über Höhepunkte im Line-up, die Kosten beim Booking und die Diversität der Szene. Hier geht es zum Interview.

Erstes Album seit sieben Jahren

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Sieben Jahre lang gab Benjamin Booker kein musikalisches Lebenszeichen von sich, nun ist er mit gleich mehreren Ankündigungen schlagartig zurück. Geplant sind ein neues Album und eine US-Tour. Außerdem berichtet Booker, woran genau er die letzten Jahre über gearbeitet hat:

“Ich wollte diesen einen Sound erreichen, aber ich wusste nicht wie. Irgendwann beschloss ich, dass ich ihn finden oder beim Versuch sterben würde”, so Booker. “Kenny [Segal] war das fehlende Teil, das ich brauchte – er füllt alle meine Lücken. Ich weiß nicht, was ich als Nächstes tun werde, aber wenn ich es mir vorstellen kann, kann ich es jetzt tun.”

HipHop-Produzent Segal hat das Album mitproduziert, und hat maßgeblich zum Sound beigetragen. Der ist nicht, wie auf Bookers vorherigen beiden Alben, von Blues- und Garage Rock geprägt, sondern verbindet Lo-Fi-HipHop mit experimentellem Noisepop. Einen Vorgeschmack auf den neuen Stil und das als “Lower” betitelte Album gab es erst vor wenigen Stunden in Form der ersten Single “LWA In The Trailer Park”.

“Lower” soll am 24. Januar 2025 erscheinen, das Vinyl kann bereits vorbestellt werden.

Benjamin Booker: “Lower”

Benjamin Booker lower cover

01. Black Opps
02. LWA In The Trailer Park
03. Pompeii Statues
04. Slow Dance in A Gay Bar
05. Speaking With The Dead
06. Rebecca Latimer Felton Takes A BBC
07. New World
08. Same Kind Of Lonely
09. Show And Tell
10. Heavy On My Mind
11. Hope For The Night

Teuerstes jemals verkauftes Demotape

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Umgerechnet rund 4600 Euro wurden Mitte Mai für ein frühes Demotape der Deftones hingeblättert. Die vier Songs umfassende Kassette wurde 1992 von der Band und deren Management selbst zusammengestellt und Angaben der Band zufolge auf nur 15 Exemplare begrenzt – zumindest einige Bootlegs scheinen jedoch im Umlauf zu sein, denn ganze 28 Personen behaupten auf Discogs, im Besitz des Tapes zu sein.

Auf dem Originaltape sind Aufnahmen von “Like Linus”, “Hump”, “Some People” und “Plastic” zu finden, sie wurden ursprünglich produziert, um an Labels geschickt zu werden, um der damals noch unbekannten Band möglichst einen Plattendeal einzufahren. Das Tape war übrigens nicht das erste der Band: Bereits 1991 geriet eine weitere Kassette mit Aufnahmen von “Answers” und “Hogburg Hop” in Umlauf, das heute als der erste physische Deftones-Tonträger gehandelt wird.

 

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Im Juli wurde von den Deftones zuletzt bekannt, dass Gitarrist Stephen Carpenter nicht mehr international touren will. Als Grund nennt er seine ausgeprägte Flugangst. Im August spielte die Band dann zuletzt eine Show mit System Of A Down, bei welcher Carpenter ebenfalls fehlte.

Zumindest an einem neuen Album ist er aber beteiligt, das sei laut Chino Moreno “so gut wie fertig” und erscheint wohl 2025.

Meditation auf dem Metal-Rave

Metalheads in Bandshirts, Cosplayer, glatzköpfige Typen auf der Suche nach dem Techno-Club, Menschen in Korsage und Hundemaske und Karohemdträger, die sich hinter ihrem Bier verstecken – die Fans von Health sind ein wild gemischter Haufen. Beim ersten Deutschland-Tour-Stopp zum aktuellen Album “Rat Wars” im hochverlegten Kölner Bürgerhaus Stollwerck kommen sie alle auf ihre Kosten.

Schon bei der ersten Band lässt sich erkennen, in welche Richtung der Abend laufen wird: Zetra finden die Schnittstelle zwischen Synthwave und Gothrock, ganz ohne Bass, Schlagzeug, zweite Gitarre, Bühnenhintergrund und Ankündigungen. Stattdessen liegt der Fokus komplett auf den Synthflächen und den Stimmen der beiden Londoner:innen in Corpsepaint – Musik zum Treibenlassen. Direkt darauf eine weitere wortkarge Gruppe: Gost ist ein EBM/Deathstep-Soloprojekt, live sieht man den maskierten DJ im Zusammenspiel mit einem Bassisten. Hier wird der Ton verhärtet, ekelhafter und schneller gespielt – Musik zum Bewegen.

(Foto: Richie Valdez)
Das Gesicht von Health: Bassist John “Johnny Health” Famiglietti (Foto: Richie Valdez)

Bei Health laufen dann beide Stränge zusammen. Die Kalifornier bezeichnen ihre Musik selbst als “Cum Metal” oder “traurige Musik für geile Menschen” – Electro-Industrial oder experimenteller Noiserock trifft es aber auch gut. Den Reaktionen des Publikums nach zu urteilen, haben Health ihre Zielgruppe gefunden: Als Intro läuft Yoko Takahashis “A Cruel Angel’s Thesis” – der Introsong des Animes “Neon Genesis Evangelion” – unter lautstarkem Applaus. Das kalifornische Trio zeigt sich früh von seiner leichtherzigen Seite. John Famiglietti, Bassist und Instagram-Memelord, wirft beim Sprung auf die Bühne einen Haarreif mit Katzenohren in die Menge, der Fänger freut sich sichtlich.

Frontmann Jake Duzsik legt wenig Wert auf Ansprachen (Foto: Richie Valdez)

Bei tief deprimierenden Textzeilen wie “And it was not my fault you were unloved when you were a child/ I don’t care” oder “I’m ashamed of being born” wundert man sich vielleicht, wie diese Persönlichkeiten zusammenpassen, und wie mitreißend Performance und Soundgewalt doch sind. Die strotzen vor zerstörerischer Energie, scheinen jedoch auch eine meditative Wirkung zu erzielen. Während Benjamin Jared Miller auf sein Schlagzeug eindrischt, und Famiglietti zusammen mit Frontmann Jake Duzsik ihr Geschrei über ein Effektgerät in verschiedenste Klangschichten verwandelt, sieht man überall in Saal langsam tanzende und bedächtig nickende Menschen. Ohne viele Worte geht es von einem Song zum nächsten, teilweise mit fließenden Übergängen. Der introspektive Duzsik hält sich nicht mit langen Ansprachen auf, er scheint sie förmlich meiden zu wollen. Kurz vor Schluss kündigt er den letzten Song an und betont, dass sie nicht für eine Zugabe wiederkommen werden. Näher an einen Rave als bei Health kommt man bei einem Metalkonzert wohl nicht.

Health im Bürgerhaus Stollwerck, Köln (Foto: Richie Valdez)
Health im Bürgerhaus Stollwerck, Köln (Foto: Richie Valdez)

Karriererückblick

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„Musik ist schnell geworden. Aber eigentlich ist Musik für immer. So soll es sein, so wars erdacht“, heißt seitens des Labels Grand Hotel van Cleef zur im Dezember erscheinenden Compilation “Sincerely, Thees Uhlmann – Das Beste von Tomte bis heute”, welche die über 30-jährige Karriere von Thees Uhlmann nachzeichnet.

Das Album ist nach einer Zeile aus dem Tomte-Song “New York” vom 2006er-Album “Buchstaben über der Stadt” benannt worden.

„Wochenlang haben wir mit Thees’ Songs verbracht, Notizen gemacht und ausgetauscht, gefochten und entschieden, mit der Abfolge experimentiert“, erklärt das Label zum Auswahlprozess der 29 Songs, die nun auf dem Album zu finden sein werden. Insgesamt wird damit die Zeitspanne von 1998 bis 2023 abgedeckt.

 

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Bei der Zusammenstellung sei es weniger darum gegangen „die größten Hits“ Uhlmanns und der seiner Band Tomte aufzulisten, sondern vielmehr „die richtigen Lieder und Zeilen im richtigen Moment“ zu finden.

Ende September hatte Uhlmann bereits eine Konzertreihe von fünf Terminen im Hamburger St. Pauli Theater angekündigt. Vom 3. bis 7. Januar, sollen hier neben Titeln aus „den frühesten Anfangstagen bis zu den ganz frischen Sachen von heute Nachmittag“ ebenfalls viele der auf „Sincerely, Thees Uhlmann“ vertretenen Titel gespielt werden.

„Sincerely, Thees Uhlmann – Das Beste von Tomte bis heute“ erscheint am 6. Dezember über Grand Hotel van Cleef als auf drei LPs, sowie als Doppel-CD und in allen digitalen Formen.

Thees Uhlmann – “Sincerely, Thees Uhlmann – Das Beste von Tomte bis heute”

Albumcover "Sincerely, Thees Uhlmann"

01. Für immer die Menschen (2003)
02. Zugvögel (2013)
03. Der letzte große Wal (2008)
04. Korn & Sprite (2000)
05. Danke für die Angst (2019)
06. Ich sang die ganze Zeit von dir (2006)
07. Im Sommer nach dem Krieg (2013)
08. In Köln und dann in meinem Zimmer (1998)
09. Ich bin der Fahrer, der die Frauen nach Hip Hop Videodrehs nach Hause fährt (2019)
10. Die Schönheit der Chance (2003)
11. Die Toten auf dem Rücksitz (2010)
12. Pflügen (1998)
13. Geigen bei Wonderful World (2006)
14. Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf (2010)
15. Kaffee & Wein (2013)
16. Römer am Ende Roms (2010)
17. Fünf Jahre nicht gesungen (2019)
18. Egal was ich tun werde, ich habe immer an dich gedacht (2023)
19. Das hier ist Fussball (2006)
20. New York (2006)
21. Schreit den Namen meiner Mutter (2003)
22. Es brennt (2013)
23. Wie sieht’s aus in Hamburg? (2008)
24. Was den Himmel erhellt (2006)
25. Avicii (2019)
26. Wilhelm, das war nichts (2000)
27. & Jay-Z singt uns ein Lied (2010)
28. Von Gott verbrüht (2003)
29. Nichts ist so schön auf der Welt, wie betrunken traurige Musik zu hören (2008)

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